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intern:spieler:vrana
Steckbrief

Name: Vrana Navarre
Beruf: Fechterin
Nebenbeschäftigung: Männer hassen


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Müde und völlig aufgeweicht wird sie ans Ufer gespült. Ihre Haare kleben und sind voller Algen und Dreck. Ihre Haut ist aufgedunsen und bleich. Nur ein Hauch von Leben spürt sie in sich. Ihre Kleider sind nichts weiter als ein paar Fetzenstreifen voll gekleistert mit Algen und Viehzeuch. Noch immer krallt sie sich an dem alten knorrigen Ast fest der für einige Wochen ihr dauernder Begleiter war, ihre Sicherheit, ihr einziger Halt. Langsam löst sie sich von dem Ast und lässt sich auf den Rücken gleiten. Die Arme von sich gestreckt und sehr erschöpft liegt sie da. Ein Häufchen Elend und doch so viel Lebenswillen.

Noch von 9 Monaten glaubte sie daß alles zu Ende wäre. Beinah hätten sie sie wieder eingefangen. Beinah. Wut kocht in ihr hoch. Wut, die sie seit 5 Jahren ihr Überleben sicherte. Wie können Menschen anderen Menschen so was nur antun? Wie kann man so grausam und verachtend sein? Wieso tun manche das anderen an?

Brennende Hütten und Ställe. Weinende Kinder. Schreiende Frauen. Brüllende Männer im Kampfe. Und widerlich stinkende Wesen mit dreckigen Händen und Gesichtern. Die morden und rauben und anzünden.

Sie bricht in Tränen aus. Krümmt sich zusammen. Und schreit die Trauer, Angst und Wut hinaus. Alles was bleibt ist ein Wimmern und die Gewissheit ganz allein auf der Welt zu sein.

Erinnerungen wie im Nebel

Ein leichtes sanftes Kinderlachen. Irgendwo kläfft ein Hund. Es duftet nach frischem Pflaumenkuchen. Ein Krug frisch gemolkene Milch.

Mama? fragte das Mädchen die sonnengebräunte Frau mit dem wunderschönen Lachen und dem sanften Blick.
Mama, meinst Du ich finde auch mal einen so tollen Mann wie Papa? Einen der mich liebt wie ich bin und mich auf Händen trägt? Der mir genauso liebe Kinder schenkt, ganz so wie unsere Rasselbande?
Mit ihren Kulleraugen blickt sie so drein als könne ihre Mama ihr die Welt erklären und sie würde alles verstehen.
Vrana, gib erstmal den Krug her und setzt Dich zu mir mein Spatz. Liebevoll zieht sie sich neben sich und schlingt ihre Arme um das Mädchen, das gerade so 12 Lenze hinter sich gebracht hat.
Aber ganz bestimmt bekommst Du einen solchen Mann, denn nichts anderes hast Du verdient. Du bist mir ja eine so große Hilfe. Wenn ich dich nicht hätte würde mir die Arbeit oft über den Kopf wachsen. Du bist mein kleines Mädchen und bist doch schon so erwachsen.
Das Mädchen lehnt seinen Kopf mit den lustigen dunkelgranatroten Zöpfen an die Schulter ihrer geliebten Mama.
Ich liebe Dich flüstert sie leise.
Ich dich auch flüstert ihre Mama.

Eine Weile sitzen die beiden so in einander verschlungen als könnte die Zeit doch stehen bleiben.
So meine Süße gehst du die Anderen alle holen, damit wir Kuchen essen können?
Das Mädchen nickt und lächelt freudig.

Miraleeees! Bennoriiiiiiiiii! Papaaaaaaaaa! ruft sie draußen während die Mutter ein kleines zartes Wesen aus der Wiege nimmt.


Wieder im Jetzt

Schmerzerfüllt ritzt sie sich die Arme auf. das Blut rinnt sanft. Der Druck lässt nach.
Nichts habe ich getan… nichts! Und ich hätte es doch versuchen können. Ich hätte sie retten können, wenn ich nur mutig genug gewesen wäre….

Leise weint sie, am Strand sitzend mit aufgeritzten Armen.

Sie umschlingt ihre langen Beine…bemerkt den modrigen Geruch und den Dreck an ihrem Körper. Sie springt auf, obwohl es mitten in der Nacht ist und sie hinaus aufs Meer gesehen hatte, läuft um sich sauber zu waschen. Alles könnte sie ertragen, außer Schmutz auf ihrer weißen Haut.
Nie wieder soll Schmutz oder Schweiß ihren Körper besudeln. Nie wieder sollen Männerhände, grobschlächtig und brutal, sie berühren, sie anfassen. Nie wieder will sie nach Stall und altem Essen riechen. Nie wieder ….. nie wieder!


Besessen wäscht sie sich. Wild entschlossen all das was nicht zu ihr gehörte loszuwerden.
Das frische Blut verfärbt das Wasser leicht…aber nur kurz


Wieder ein Nebel

Blut… verwaschen vom Regen. Vermischt sich mit Schlamm und Lehm. Das Blut ihres Vaters. Das Blut ihrer Nachbarn. Das Blut aller Männer im Dorf. Ein einziger Haufen aus Toten und Blut.
Dann ein Ruck. Ihre Handgelenke fangen an zu brennen. Das Seil scheuert, die Füße bleiben im schlammigen Boden stecken. Trauer, endlose Trauer erfüllt das ganze Denken.
Im schnellen Schritt soll sie dem Pferd folgen. Festgebunden wie ein Tier das seinem Herrn folgen soll.

Ihr perversen Schweine! Ihr Mörder! entbrennt es ihrer Kehle. Dann sieht sie wieder Blut. Ihr eigenes Blut, das von der Augenbraue herabtropft und die Sicht trübt.
Die Sicht in eine ungewisse Zukunft.


Erschöpft sucht sie nach einem Unterschlupf für die Nacht. Sie bricht einen stärkeren Ast von dem morschen Treibgut ab, was sie über Wasser hielt. Wie ein Messer hält sie es.
Dann sieht sie Licht. Ein Wirtshaus. Ob sie um etwas zu Essen bitten sollte? Ihr provisorisches Messer versteckt sie am Innenarm.
Der Hunger ist groß. Sie riskiert es. Vorsichtig öffnet sie die Tür. Mühsam bedeckt sie ihre nackte Haut, die zwischen den zerfetzten Kleidern hervorblitzt. Bloß niemanden erregen, niemanden auf ihre Nacktheit aufmerksam machen. Das Wirtshaus ist fast leer. Ein runder Wirt steht hinter der Theke. Ein müder Wanderer ruht sich in der Kaminecke aus.
Der Wirt kommt auf sie zu. Nervös und fast panisch sieht sie diese massigen Mann auf sie zu kommen. Ihre Augen suchen nervös nach einem Fluchtweg. Überlegt ihr Messer zu zücken.
Der Wirt sieht dieses scheue Wesen und bleibt stehen. Vorsichtig hebt er die Arme vor sich. Um sie zu beruhigen. Er schaut sich um. Mit Worten redet er auf sie ein, sie solle sich setzen er wird eine Magd holen.

Vrana schaut auf den Wirt, schaut auf den Sitzplatz den er ihr zuwies, schaut wiederum den Wirt an. Sie erblickt seine ruhigen sanften Augen, bemerkt seine sauberen Hände. Ihre Anspannung löst sich ein wenig. Langsam, zitternd, nimmt sie Platz.

Eine Robe bedeckt ihre Nacktheit, ein frisches Brot lindert ihren Hunger. Noch immer steht der Wirt einige Meter entfernt. Vrana legt ihren Ast weg. Beobachtet den Wirt. Die junge Magd sitzt neben ihr und versucht die Armwunden zu verarzten.
Sie haßt die Männer nicht, eher fürchtet sie sie, und hält sich einfach jeden Mann vom Leib.


Fünf Jahre Pein. Fünf Jahre Gewalt. Fünf Jahre als Liebessklavin einer Räuberbande. Wie viel kann ein Mensch ertragen? Wie viele Tränen kann ein Mensch weinen? Wie weit kann ein Mensch laufen um seinen Peinigern zu entkommen?
Fragt Vrana, sie weiß es.
Sie weiß auch daß ein beherzter Sprung in die Fluten eines reißenden Flusses einem das Leben retten kann. Auch wenn es im ersten Augenblick nicht so scheint.

Sie hat als einzige überlebt. Als einzige überhaupt fünf Jahre durchgehalten. Und sie weiß nicht einmal das es fünf Jahre waren. Für sie war es eine Ewigkeit. Und diese dauert zum Teil noch an.

 
intern/spieler/vrana.txt · Zuletzt geändert: 2020-11-21 19:25 von 127.0.0.1

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