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intern:spieler:mordechai
Steckbrief

Name: Mordechai
Beruf: Necromant
Nebenbeschäftigung: wahllose Bösartigkeiten



Die größte Gnade auf dieser Welt ist, so scheint es mir, das Nichtvermögen des menschlichen Geistes, all ihre inneren Geschehnisse miteinander in Verbindung zu bringen. Wir leben auf einem friedlichen Eiland des Unwissens inmitten schwarzer Meere der Unendlichkeit, und es ist uns nicht bestimmt, diese weit zu bereisen. Die Entdeckungen unserer Forscher und die Sagen unserer Vorväter haben uns bis jetzt wenig gekümmert. Aber eines Tages wird das Zusammenfügen der einzelnen Erkenntnisse so erschreckende Aspekte der Wirklichkeit eröffnen, daß wir durch diese Enthüllung entweder dem Wahnsinn verfallen oder aus dem tödlichen Licht in den Frieden und die Sicherheit eines neuen dunklen Zeitalters fliehen werden.

Die herausragendsten Eigenschaften und zugleich der Fluch meiner Familie waren von je her die Gelehrsamkeit. So kann ich viele der größten Forscher und Gelehrten ihrer Zeit zu meinen Vorfahren zählen. Sie alle jedoch wurden vom Schaffen meines Vaters übertroffen. Sein Wissen über die Naturwissenschaften und die Mathematik war unübertrefflich und vollkommen. So schien es auch nicht weiter verwunderlich das er, zur weiteren Vermehrung seines Wissens, sich dem Metaphysischen zuwand. Zunächst war an diesem neuen Streben nichts Verwerfliches zu finden. Er studierte wie zuvor Bücher und Schriften, nur das diese sich nun mit Sagen, Mythen und der Magie beschäftigten. Oftmals berichtete er mir, der ich zu jener Zeit noch kaum mehr als ein Knabe war, am Abend von den Dingen die ihn während seines Tagewerkes besonders gefesselt hatten. So verging die Zeit bis mein Vater die schicksalhafte Entscheidung traf in ein altes Herrenhaus in der näheren Umgebung zu ziehen.

Ob die Träume das Fieber brachten oder das Fieber die Träume weiß ich nicht. Mit Gewissheit kann ich nur noch sagen das sich einige Monate nach dem Einzug in das unheimliche alte Anwesen meine Träume zu verwirren begannen, ich von einem unerklärlichen Fieber erfasst wurde und auch mein Gehör eine geradezu erschreckende Überempfindlichkeit entwickelte. Besonders in den Nachtstunden trugen die gedämpften Geräusche der anderen Hausbewohner, das unheimliche trippeln der Ratten in den wurmstichigen Trennwänden und das Knarren unsichtbarer Balken in dem jahrhundertealten Haus dazu bei, mir das Gefühl zu geben, ich sei ringsum von unerträglichem Höllenlärm umgeben. Die Dunkelheit war immer von einem Durcheinander unerklärlicher Geräusche erfüllt, und doch zitterte ich manchmal vor Furcht, die Geräusche, die ich hörte, könnten verstummen und bestimmte andere, schwächere Geräusche an mein Ohr bringen, die ich hinter dem Lärm verborgen wähnte.

Auch mein Vater hatte sich gewandelt. Über seine Studien verlor er nun kein Wort mehr. Die Bücher und Schriften die er nun studierte hatten etwas dunkles ja geradezu Bösartiges an sich. Auch begann er mehr und mehr abzumagern und in seinem früher so offenen Blick lag nun etwas Gehetztes. Eines Tages als ich versuchte in seine Bibliothek zu gelangen, ertappte er mich. Doch anstatt mich zu bestrafen, nahm er mich nur zur Seite und sagte zu mir: „Sohn, es gibt um uns Mysterien des Guten wie des Bösen und wir leben und bewegen uns nach meiner Ansicht in einer unbekannten Welt, einem Ort, wo es Höhlen und Schatten und Bewohner im Zwielicht gibt. Es ist möglich, daß der Mensch manchmal den Weg der Entwicklung zurückgeht und es ist meine Meinung, daß ein schreckliches überliefertes Wissen noch nicht tot ist.“ Als er diese Worte aussprach, lag ein nameloses Grauen in seinen Zügen und ich kam nicht umhin an meine Träume zu denken, die nun weit jenseits aller Vernunft lagen und mich zunehmend mit tiefstem Entsetzen erfüllten.

Einige Tage nach diesem Zwischenfall erfuhr ich, daß mein Vater einen Gast erwartete. Dieser, so erzählte man sich, war einer der bedeutendsten Forscher des Okkulten und wollte eine Reihe von Manuskripten und Notizen über die neusten Ergebnisse seiner Forschungen mitbringen um diese mit den Erkenntnissen meines Vaters abzugleichen. Was genau in den langen Stunden ihrer Unterhaltung besprochen wurde und zu welchen Schlüssen sie kamen wird wohl niemand jemals erfahren, da eine Reihe gräßlicher Tragödien ausbrach. Als mein Vater aus der seiner Bibliothek trat, hinterließ er dort den erwürgten Leichnam des Forschers und eher man ihn daran hindern konnte war er auch schon im Kellergeschoß des Hauses verschwunden. Kurze Zeit später erschien er wieder von Kopf bis Fuß von Öl glänzend und einer Kerze in der Hand haltend. In seinen Augen stand der pure Wahnsinn als er sich mit der Kerze selbst entzündete und in seine Bibliothek stürzte. Vom Grauen überwältigt standen Bedienstete und Familienmitglieder wie erstarrt da. Das Haus war schon unrettbar verloren als es den ersten gelang ihren Blick von der menschlichen Feuersäule zu lösen. Ich selbst war der letzte der das brennende Haus verlies.

Als ich dann vor den noch schwelenden Trümmern von dem stand was einst mein Zuhause war, fühlte ich zum ersten Mal seit langem wie sich mein Geist klärte und das Fieber von mir zu weichen schien. Ja sogar meine Träume ergaben nun einen Sinn und erschreckten mich nichtmehr. Es war als ob das Grauen, daß ich mit ansehen musste, mich geheilt hatte. Ich wusste nun was ich weiter zu tun hatte. Eigentlich war ja alles so klar. Mein Vater hatte mir durch seine Tat die Augen geöffnet! Mir war klar, daß es nicht leicht werden würde, aber ich sah auch ein, daß es notwendig, ja sogar unabwendbar war. Ich durfte nicht zögern!

Nach nur einem Jahr hatte ich meine Aufgabe in meiner Heimat erfüllt, aber spürte deutlich das noch grösseres Übel in der Ferne am Werke war. Geleitet durch meine Träumen gelangte ich in eine kleine Stadt namens Jhelom. Hier spürte ich zum ersten Mal SEINE Präsens und ich wusste hier wird sich mein Schicksal erfüllen. Hier werde ich SEIN Schicksal erfüllen. Ich werde IHN finden. Ja ER muss vernichtet werden, um die Welt nicht im Wahnsinn versinken zu lassen. Ob er wirklich der letzte seien wird, vermag ich nicht zu sagen, doch das warme Blut aus seinem sterbenden Körper zu pressen wird mir auf jeden Fall eines bringen:

EXTASE!

Also hüte dich Zoltan Nebar. Du und all die Gelehrten die dir nacheifern müssen sterben, denn das Wissen in der Welt muss gemindert werden. Nur so können wir überleben!
intern/spieler/mordechai.txt · Zuletzt geändert: 2020-11-21 19:25 von 127.0.0.1

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