von Feiverak Breeder » Mi, 10. Jan 2007 11:58
Gemeinsam verließen sie durch einen, völlig in die Nachtschwärze getauchten, Nebeneingang das Gebäude. Die Silhouetten verschmolzen mit der Dunkelheit, während sie sich immer weiter vom Stadtzentrum wegbewegten und in die weiter entlegenen Gebiete vordrangen und sich nun zwischen einigen einzelnen Gehöften und der zu dieser Zeit relativ gut besuchten Taverne befanden. Die meisten Gebäude lagen völlig abgedunkelt in der Landschaft, nur hin und wieder flackerte kurz der Lichtschein einer kleinen Kerze durch die Nacht, welche ihren Besitzer wohl sicher zum Abort geleiten sollte. Aus Richtung der Taverne wehten die Klänge von gezupften Lauten, der liebliche Gesang einer traurigen weiblichen Stimme und das klar zu erkennende Gröhlen eines sturzbetrunkenen Zwerges. Hinter der Schenke gab es einen etwas abgelegenen, kleinen Hain verschiedener ansässiger Bäume, geschmückt durch zwei massive Holzbänke, die bei den Liebespaaren dieser Region sehr beliebt und für übrig gebliebene Zecher eine zweite Heimat darstellten. Lautlos schlichen die beiden Geschöpfe der Nacht in Richtung der romantischen Kulisse und waren nun in Sichtweite. Die Augen des Necromanten durchbohrten die Dunkelheit und er nahm einen tiefen Atemzug durch die Nase, so dass man den Eindruck gewinnen konnte, er würde Witterung aufnehmen. Seine Hand legte sich behutsam in den Nacken seiner Begleiterin und drehte Ihren Kopf sanft in die Richtung, die seine Augen seit einigen Augenblicken fixierten.
"Dort vorn sitzt ein junger Mann, nüchtern aber wohl trunken von einer unerfüllten Liebe. Der Rhythmus seines Herzes verrät mir seine innere Aufgewühltheit und seine fahrigen Bewegungen und Selbstgespräche weisen darauf hin, das er im Moment nicht in der Lage ist einen wirklich klaren Gedanken zu fassen. Er scheint mit seinem Leben zu hadern und ist für diese Nacht nicht nur ein annehmbares Opfer, sondern auch ein perfektes Übungsobjekt für eine junge Vampirin. Die Nacht bietet uns heute leider keinen Nebel, also musst Du deine Tat, für einen zufällig vorbei laufenden Beobachter, so erscheinen lassen, als würde ein innig vereintes Paar sich zu einem verliebten Geplänkel treffen. Nutze seine momentane Schwäche, spiele mit seinen Gefühlen und sei kompromiss- und gnadenlos bei der Ausübung deiner Tat. Genieße das, was Dich ausmacht und denke daran, dass ich im Hintergrund über Deine Geschicke wachen werde."
Mit einem leichten Druck in Höhe der Taille schob er Sie in Richtung des Hains und schien im gleichen Augenblick mit der Umgebung zu verschmelzen.
Alles ist Versuchung...für den...der sie fürchtet !