Demira

Manche Spieler haben eine interessante Herkunft und haben diese in einer eigenen Geschichte festgehalten

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Demira

Beitragvon Demira aus Vesper » Do, 09. Nov 2006 06:55

Man schreibt das Jahr 1215 und überall im Lande brennen die Scheiterhaufen, vernichten die letzten Zeugnisse der alten Magie, die letzten Zeugnisse einer Welt, an die der hohe Klerus, zugleich der Adel des Landes, nicht mehr erinnert werden wollte. Warum auch, war doch in ihren Augen die Magie etwas, was dem hohen Klerus, den Männern, und neben ihnen den Göttern höchstselbst vorbehalten sein sollte. Und so brannten sie nun, die Scheiterhaufen, und auf ihnen all jene, die sich an die alte Magie erinnerten, und weiter versucht hatten, sie sich zu eigen zu machen. Alle brannten sie, vom weisesten Arzt, der fähigsten Hebamme bis hin zum unschuldigsten Säugling. Die Priester und ihre Flammen kannten keine Gnade, und wer einmal in den Türmen gelandet war, der kam nicht wieder hinaus, außer um den letzten Weg anzutreten.

Am schlimmsten wüteten die Brände in Cáildeasla, der Stadt, in der der neue Glauben seinen Ursprung hatte, der alte jedoch noch am stärksten war. Nirgendwo sonst wurden die vier Göttinen so inbrünstig verehrt wie in der Stadt der Jungfräulichen. In eben dieser Zeit wurde der alt eingesessenen Ratsfamilie de Braoso ein kleines Töchterlein geboren, bei der Geburt so schwach, dass man sich auf einen alten Brauch besann und sie mit ihrem Namen der einzigen Göttin anheim gab, die sich stets der Mädchen erbarmt hatte. Demira, die ewig jungfräuliche Jägerin. Demira, eine der Göttinnen, die der Klerus nicht mehr duldete. Um diese Tatsache wohl wissend gab man das Kind weg, zu einer Familie aus Bauern, wo Demira im neuen Glauben erzogen werden, und lernen sollte, sich in dieser Welt zurecht zu finden, die von den Alten verlassen war.

Von all diesen Wirrungen und dem Gestank der Scheiterhaufen verschont wuchs Demira auf dem Lande heran, vermisste nichts, was ihr ein Leben in der Stadt hätte geben können, denn auch wenn ihre Zieheltern nur einfache Bauern waren, so lehrten sie das Mädchen anbetracht seiner Herkunft doch lesen und schreiben, ja selbst rechnen brachten sie dem Kinde bei. So verging Jahr um Jahr und aus dem scheuen Mädchen wurde eine Götterfürchtige Jungfrau deren Frohsinn nichts in der Welt zu trüben vermochte. Als sich jedoch der Sommer ihres 12. Jahres dem Ende zuneigte verloren die Götter ihre Blindheit, und das Auge des Klerus richtete sich auf das kleine Dorf in dem Demira lebte.

Die zweite Heuernte war gerade in die Scheunen gebracht worden, als die Knechte des Klerus kamen und Demiras Ziehmutter holten um sie, wie so viele andere Frauen zuvor in den Turm zu bringen. Die Anklage lautete auf Hexerei und alte Gebräuche. So verständig das Mädchen auch war, so tief verstörte sie der Verlust der geliebten Mutter und fortan schloss sie alle Gefühle, Hass auf die Obrigkeit wie auch die verzehrende Sehnsucht nach der Mutter in sich ein, und setzte all ihr Streben darauf, eine göttergefällige Frau zu sein, dem Vater und den Brüdern untertan und stets darauf bedacht, die Stelle der Hausfrau auszufüllen. Zwei Jahre später wurde auch Demira verhaftet und zur peinlichen Befragung in den Turm verbracht. Ihre Freiheit erkaufte sich die junge Frau dadurch, dass sie einem der Priester ihre Jungfräulichkeit opferte und mit seiner Hilfe aus dem Lande fliehen konnte.

Fortsetzung folgt...
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Demira aus Vesper
 
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