von Zzil T'Puuli » So, 11. Mai 2014 18:40
Sie nahm seine Hand mit festem Druck.
Sämtliche negative Beeinträchtigungen des Blutmooses schienen wie weggewaschen zu sein.
Lächelnd hängte sie ihm das Amulett um, das ihn vor den Einflüssen der Droge und vielen anderen Übeln beschützte.
Das Amulett, das das Zeichen war, dass sie ihn für vertrauenswürdig hielt.
Er war niemand, der die Versuchung nicht kannte. Aber er war stark genug, zu widerstehen.
Er war ein würdiges Mitglied ihres Rudels, ein würdiger Freund.
Sie sah seine Gedanken vor sich.
Doch als er kurz zum Fenster blickte, verlor sie den Kontakt zu seiner Seele.
Ihre Macht hatte nur Wirkung, wenn er sie direkt ansah.
Das Sonnenlicht traf auf sie, und sie zog die Handschuhe über ihre Pfoten.
Fäustlinge.
Er lächelte sie an.
Und sie lächelte zurück, während ihre Reißzähne zu schrumpfen schienen.
Ansonsten veränderte sich nichts in ihrem Gesicht.
Nur ihr animalisches Verhalten war wie vom Sonnenlicht weggewaschen.
Sie wirkte nun weniger von niederen Trieben beherrscht, weniger wie ein gefährliches Raubtier, eher wie eine freundliche Katze.
Nichts als eine hübsche Frau mit Lederkappe und Handschuhen, deren silberschimmerndes Haar, über ihre Schultern fiel.
Beinahe hätte man sie für eine Prinzessin der Schnee-Elfen oder eine Prinzessin der Drow halten können, doch ihre Haut war so rein wie eine Feder und hatte den Ton von Milch, oder frisch gefallenem Schnee.
Die Wolfsohren, die sie unter der Kappe verborgen hatte, fingen den leisen Gesang der ersten Vögel auf.
Und wieder fing sie seinen Blick, sprach aber mit ihrer Stimme zu ihm.
Versuch es, tauche ein in meine Seele,
errate was ich zum Frühstück bevorzuge,
lass dich nicht durch Klischees dazu verleiten es zu "raten" sondern lies. Schaue in meine Augen, achte auf meine Körpersprache.
Wenn du mich eben hören konntest, funktioniert es auch umgekehrt.
Sonst hätte ich dich nicht wählen lassen.
Du bist etwas Besonderes.
Ihre Silbergrauen Augen fingen die seinen, doch diesmal nicht dominant. Sie zwang ihm ihre Worte nicht auf. Sondern ließ ihn einfach hinein.
Wie in einen geheimen Garten, dessen Tore ihre Augen waren. Eisgrau, silbern, wie die Gischt eines Wasserfalls.. wie klares eiskaltes Wasser.
Das Bild des Wasserfalls, blieb in seinen Gedanken hängen. Wie erfrischend musste es sein, davon zu trinken. Sich ins Gras, unter einen der Kirschbäume des Gartens zu legen und einfach in der Sonne zu schlafen..
Sie leckte sich mit der Zungenspitze über ihre kirschroten Lippen, die jedoch im Sonnenlicht nicht bedrohlich wirkten.
Ihr Gesicht strahlte eine Leichtigkeit und kindliche Freude aus, als Silberfell bewusst wurde, dass er nun wusste, was sie zum Frühstück wünschte.
Sie wand ihren Blick ab. Und warf ihm einen Beutel Gold zu.
Dann bestelle für uns beide, Karoon.
Nesst vel'uss zhaun ussta shar.
Mann der meine Gedanken kennt
Und die Drowworte, klangen sanft, wie ein Kosename.
Böse Frauen tun, wovon gute Mädchen träumen.