von Zzil T'Puuli » Sa, 10. Mai 2014 12:27
Sie hatte ihn gesehen, er war auf dem Weg zur Türe.
Und das ohne ihr zu sagen, was er war.
Sie hatte ihm gesagt,
alles wäre gut und er müsse nur ein Wort sagen,
und sie würde ihn gehen lassen.
Er hatte es nicht gesagt.
Dass er sich so vorsichtig zurückzog,
sprach dafür dass er wirklich gehen wollte,
und das er klug genug war nicht Hals über Kopf davonzulaufen.
Er war Beute.
Sie hatte ihn spüren lassen, dass er Beute war.
Und doch wollte sie nichts, was er ihr nicht freiwillig hingab,
ihr opferte, wie ein Tier, das zur Schlachtbank geführt wird.
Sie wollte geliebt und gehasst werden,
wie ein Drogensüchtiger seine Droge anbetete,
wie ein Sklave seinen Meister und gefangen,
wie in einem Traum, was dem man nicht aufwachen konnte.
Sie war die Wölfin. Sie war die Droge.
sie war teurer als eine Phiole der Magie,
denn am Ende kostete sie das Leben.
Die Leiden die sie gewährte,
spürte man wie bei einer Droge besonders,
wenn sie nicht mehr da war.
Er würde es spüren, sobald er durch diese Tür ging.
Er würde spüren, wie es anfing weh zu tun.
Die Neugier. Die Gier nach ihr.
Wenn er sie brauchen würde..
Wenn er sich nach ihr sehnen würde.
Wenn er bedauerte, nicht von ihr probiert zu haben.
Doch..
Er würde sich daran erinnern, dass sie leicht zu finden war.
In jeder Taverne der Stadt.
Er würde zu ihr zurückkehren, wenn er jetzt ging.
Sie kamen immer zu ihr zurück.
Das Blutmoos im Feuer hatte ihn bereits süchtig gemacht.
Und der rituelle Tanz hatte ihn auf sie geprägt.
Er konnte versuchen mit Blutmoos seinen Durst nach ihr zu stillen,
doch das Loch, dass sie bereits in seinem Geist gerissen hatte,
konnte er nicht allein damit stillen.
Er würde um ihre Anwesenheit betteln!
Wenn er die Augen schloss,
würde er wieder den Geruch des Blutmooses riechen,
würde er sich an ihre Bewegungen erinnern und sein Verlangen nach ihr würde wachsen,
bis er sich ihr freiwillig hingeben würde.
Dieses Verlangen wird ihn zu Tode ängstigen, vielleicht sollte es auch.
Doch er sollte ruhig entfliehen.
Und denken, er sei mit dem Leben davon gekommen, ohne von ihrer Herrlichkeit zu kosten.
Er würde wiederkommen, und sich ihr hingeben, einmal...
für eine Nacht.
Und wenn er dies tat, würde er bei dem Versuch ihr zu entfliehen ZERBRECHEN so wie das Füchslein vor ihm.
Sie rührte sich nicht von der Stelle,
jedoch fixierte sie ihn mit den Augen und wühlte sich durch den durch Blutmoosdämpfe getrübten Geist ihres Opfers.
Dort hinein, warf sie in die wachsende, brennende Furcht diese Worte:
Probier' mich einmal
- und eventuell lasse ich dich gehen.
Aber probierst du mich zweimal,
dann habe ich deine Seele.
Wenn ich dich besitze,
dann stiehlst du und du lügst.
Du tust, was du tun musst
- nur um MEIN zu sein.
Ich bin dein Gewissen.
Ich bringe dir meine Art bei.
Ich nehme dir alles,
Ich nehme und nehme,
bis du nichts mehr zu geben hast.
Bin ich fertig mit dir,
wirst du froh, sein noch am Leben zu sein.
Ich werde ich dich verrückt machen,
werde ich deinen Körper malträtieren,
werde ich deine Gedanken kontrollieren,
werde ich dich vollständig besitzen
- deine Seele wird mir gehören.
Die Alpträume, die du hast in der Nacht,
die Stimmen, die du in deinem Kopf hörst,
der Schweiß und das Zittern,
die Visionen, die du meinst zu sehen
- ich möchte, dass du weißt
es sind meine Geschenke.
Ich bin dein Meister,
du bist mein Sklave.
Ich geh sogar mit dir,
wenn du dich in dein Grab begibst.
Komm nimm meine Hand, Beute,
und ich zeig dir den Weg zur Hölle.
Oder habe Mut, trete hier vor mich.
Nenne mir deinen Namen, und werde ein Gleicher unter Gleichen.
Ein Teil meines Rudels.
Gehst du durch diese Tür, ohne dass ich deinen Namen weiß,
bist du meine Beute.
Dann lächelte sie, und ihre Reißzähne blitzten im Licht der Kerzen.
Man konnte es genau sehen, obwohl sie am anderen Ende der Taverne stand.
Sie sie nickte ihm zu, so als würde sie ihm erlauben näher zu treten, oder sich zu entfernen.
Zuletzt geändert von
Zzil T'Puuli am Mo, 12. Mai 2014 01:40, insgesamt 1-mal geändert.
Böse Frauen tun, wovon gute Mädchen träumen.