von Kitha Ordana aus Yew » Mi, 05. Mär 2014 23:59
Seine Augen waren so groß, so sanft, so nachdenklich.
Er wich ihr aus.
Sie nahm ihre Hand von seiner Schulter, als hätte sie sich an ihm verbrannt.
Warum hatte sie sich zu dieser Berührung hinreissen lassen?
Ihre Handflächen waren warm,
so als hätte sie sie aneinander gerieben um damit ein Feuer zu machen.
Sie schmerzten,
so als hätte sie jemandem damit eine schallende Ohrfeige verpasst.
Doch die jenige, die sich so fühlte, als hätte sie jemand geohrfeigt, war sie.
Ihre Handflächen prickelten,
so als wären sie eingeschlafen.
Sie bekam rote Wangen, vor Scham,
vor Unsicherheit und vor Sehnsucht nach Licht, Wärme und Musik.
Ich feiere die Flucht von der Insel Jhe'lom und meine Ankunft auf dem Festland.
Meine Wiederkehr in die Wälder Yews,
mit ihren mayestätischen Bäumen und sonnenbeschienenen Lichtungen.
Sie biss sich auf die Lippe. Sie hatte Wiederkehr gesagt.
Sie schloss für einen kurzen Augenblick die Augen.
Versuchte aus dieser Situation zu fliehen, wenigstens im Geiste,
nur für einen Sekundenbuchteil.
Ihr Gesicht war dem seinen immernoch ganz nahe,
obwohl er zurückgewichen war,
oder war sie näher gekommen ohne es zu merken?
Sie öffnete ihre Augen,
und ihr Blick blieb an seinem hängen.
Und alles was nun folgte geschah in Sekunden.
Es fühlte sich an, wie eine kleine Ewigkeit.
Nie endende qualvolle Sekunden.
Oh Erde tu dich auf!
Sie stand vor ihm.
Nicht so wie sie es geträumt hatte.
Es war anders, aber es war ihr, als würde sie träumen.
Träumen und nie mehr erwachen können.
Einen dieser furchtbaren Träume, die sie verzehrten
Ihr wurde so unendlich kalt, sie frohr,
obwohl das warme Feuer im Kamin prasselte
und die niedlichen kleinen Feuergeister sich um ein Stückchen Holz stritten.
Dort stand der Mensch, der sie erkennen konnte,
wenn sie einen weiteren Fehler machte.
Der Sterbliche, der sie sehen konnte, hinter ihrer Maskerade,
hinter aller Täuschung, für den sie nicht unsichtbar war.
Derjenige der in Seelen schaute, und für den aller äußere Schein unwichtig war.
Der der das Gute sah, der einem Wesen in die Augen bis tief in die Seele blickte.
Sie wich seinem Blick aus.
Der Abend war gekommen, und sie fürchtete sich ein wenig.
Wie immer wenn der bleiche Mond hinter Wolken verborgen war,
wenn kein Lichtstrahl vom Himmel auf ihre Haut fiel.
Und doch schien alles in der Taverne zu leuchten.
Von Jyris Feuer, und Raquettes schimmernder Walkürenrüstung.
Wenn dieser Abend vorbei war, würde sie wieder ganz alleine sein.
Jyris magische Lichter strahlten, und erhellten jeden Winkel der Taverne.
Und die junge Kriegerin fühlte ihre Strahlen,
die sie auf ihren Körper herab weinten.
Und immernoch konnte sie ihm nicht in die Augen schauen.
Dieses magische Licht fühlte sich anders an als die Sonnenscheibe.
Irgendetwas störte die Magie des astralen Wesens.
Es flackerte und verlöschte.
Es starb und Asche rieselte von der Decke
auf den blanken Pakettboden der Taverne.
Ein Schatten fiel auf Raquettes Gesicht.
Eine unendliche Traurigkeit. War sie das gewesen, mit ihren dunklen Gedanken?
Hatte sie das Licht in sich aufgesogen, wie die Strahlen der Sonnenscheibe?
Hatte es ihr und ihrem Verlangen nach Wärme nicht standhalten können?
Das arme Ding.
Würde es so jedem sterblichen Wesen gehen, das bei ihr war?
Würde es ihr wegsterben.
Verlöschen?
So wie das kleine magische Licht?
So wie der Magier auf Jhe'lom?
Würde sie das ertragen können?
War es ihre Schuld?
Sie zitterte leicht.
Das helle Licht über ihr war erloschen.
Der Magier würde nie wiederkommen.
Ihr altes Leben war weit weit fort.
Sie blieb ganz alleine zurück.
Alleine? Nein noch war sie nicht alleine.
Sie stand in einer Taverne und um sie herum waren Wesen, die sie liebte.
Vor ihr stand Keraban, in seinen Händen eine Harfe.
Warum nicht glücklich sein.
Warum nicht alles vergessen.
Für eine Nacht nur.
Frei sein.
Fühlen.
Tanzen.
So spielt ein Lied für mich, liebster Keraban.
Ich würde gerne tanzen.
hauchte sie und küsste ihn ganz nach der Art der Französinnen links und rechts auf die Wange.
Ihre Stimme war sanft wie goldener Honig,
doch was sie sagte war nicht von Bedeutung.
Süße Belanglosigkeit.
Ein Willkommenskuss - harmlos - unschuldig - flüchtig.
Für niemanden von Bedeutung.
Nur für sie selbst.
Sie spürte bei dem flüchtigen Kuss seine kratzigen Wangen,
schloss kurz die Augen um dieses Gefühl zu genießen.
Doch nicht für lange.
Im nächsten Moment schon, bevor er reagieren konnte tänzelte sie davon.
In Richtung Tanzfläche.
kommuniziere gerne ingame/in charakter
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