von Akata Omobirin » Fr, 14. Feb 2014 01:12
Die sanfte Stimme der silbern schimmernden Mondelfe füllte den Raum.
Sie sprach leise und zart, und doch schien ihre Stimme eine Macht zu haben, die alles zu Füllen schien.
Von Ruhe sprach sie, und Ruhe strahlte sie aus.
Der sanfte Klang verleitete Akata dazu die Augen zu schließen.
Das Fieber kämpfte in ihr.
Plötzlich hörte sich der Regen an, wie tausende winziger zarter Elfenhände, die applaudierten. Was waren das für Wunderwerke, diese Hände. Akata sah Nalanis Hände an und auch Frades. Obwohl die seinen grob und kräftig waren.
Nalanis Hände faszinierten sie bei Weitem mehr.
Was war das für ein Zauber, den die Mondelfe ausstrahlte.
Im Fieber kamen Akata merkwürdige Gedanken.
Nalanis Worte waren wie ein zartes silbernes Gewebe, wie Seide gesponnen von den Webern des Schicksals. Traumstoff. Der sanft einhüllte.
Wie zwei Seelen die unter einem silbernen Seidentuch spielten, während der Wind immer neue Falten in das Gewebe warf, und die Sonne das Gewebe zum Leuchten brachte.
Sie schüttelte sich.
Sie war in Traumwelten abgedriftet.
Ihr Blick wurde wieder klar, sie entdeckte ein unsicheres Lächeln auf dem Gesicht der silbern schimmernden Elfe.
Nalani kniff die Augen zusammen. Ein Zeichen für sie.
>Durch Blinzeln oder leichtes zusammenkneifen der Augen signalisieren Khajiit, dass sie keine bösen Absichten haben.
Die Mondelfe schien dies ganz instinktiv zu tun.<
Instinktiv legte Akata den Kopf schief, blinzelte ebenfalls, um sie zu begrüßen. Ein warmes Gefühl breitete sich in Akata aus. Sie hatte ein paar Sekundenbruchteile das Bedürfnis sie näher um sich zu haben. Ihren Geruch kennenzulernen und ihren Kopf gegen ihr Gesicht zu schmiegen. So wie Khajiit das tun, wenn sie jemanden wiedersehen, der ihnen am Herzen liegt.
Doch sie kannte sie doch überhaupt nicht.
Fast schon ärgerte sie sich über ihre Zutraulichkeit.
Was war nur mit ihr los? Wohin war das taffe kleine Fuchsmädchen verschwunden, was sie sonst war.
Nalani machte eine scheinbar elfische Geste, indem sie sich die Knie merkwürdig beugend, etwas kleiner machte, als sie war, und ganz leicht ihren Kopf neigte.
Akata beobachtete diese Bewegung, ihre Eleganz. Es schien dasselbe zu bedeuten wie die Geste zuvor.
Die Augen der Mondelfe hatten einen sehnsuchtsvollen Glanz als sie sie betrachteten. Doch Akata nahm ihre Blicke nun nicht mehr als Bedrohung wahr.
Silbern leuchtete eine Träne auf der Wange der jungen Füchsin, spiegelte das Licht der Kerzen, und etwas von ihrer Traurigkeit schien in diesem silbernen Tropfen zu schimmern. Die Augen der Mondelfe schimmerten auch, in diesem Glanz, des Verstehens ohne Worte.
Empathisch und zart, schienen sie ein silberner Spiegel von Akatas Gefühlen zu sein.
Als sie auf sie zukam, war es als würde sie schweben, ihr Haar wie schimmerndes Quecksilber, ihre Füße machten kein Geräusch. Im gleichen Atemzuge war es, als würde etwas von ihren Herzen gehoben. Akata lauschte ihrer silberhellen, sanften Stimme, dem Herzschlag, der nun ganz nahe war, und sah hoch um ihre Schönheit zu betrachten, und ihren Geruch in sich aufzunehmen, wie eine Ertrinkende.
Dieses Gefühl, wie alles um sie herum tanzte, wie der Boden unter Nalanis nackten Füßen.
Der Boden unter ihren Füßen...
Akata konnte keinen klaren Gedanken fassen.
Schwarz war plötzlich weiß und Kälte war fiebrige Hitze.
Und das was war, und sie bedrückte schien plötzlich hinter einem Stück Mondenschein verborgen. Schimmernd wie durch ein Tuch.
Ein Augenblick dauerte eine Ewigkeit, und immerwieder war das Bild vor ihren Augen, wie ihre nackten Füße über den Tavernenboden schwebten.
Wie ein perfekter Engel inmitten von Staub.
So als wäre sie nicht von dieser Welt, nur ein silbrig glitzernder Traum.
Es war der Boden unter ihren Füßen, der so unwirklich wirkte.
Und Akata schien den Boden nun auch zu verlieren.
Silberhell leuchtete ihr Haar im Dämmerlicht der Taverne.
Mondenkind.. hauchte Akata.
Nalani sah sie nicht direkt an. Sondern lief hinter den Sessel, auf den sie sich zurückgezogen hatte, und beugte sich über sie, um sie zu zu decken.
Als ihre zarte Hand ihre Stirn berührte, schloss Akata die Augen, und streckte ihr zärtlich ihren Kopf entgegen. Rieb ihre Wange an ihrer Hand. Wünschte sich diese zarte Berührung würde nie enden.
Und ohne es zu wollen, war sie hingerissen von diesen sanften Händen, die so anders als ihre Pfoten waren. Das Gefühl war eines, wie es keinem anderen glich.
Akatas Ohren drehten sich in ihre Richtung, in Nalanis Stimme klang ehrliche Sorge mit, und auch noch etwas anderes.
Etwas das in Akatas Herz einen tiefen bedrohlichen Ton anschlug, und wie ein Dolch das feine Gewebe ihrer Verbundenheit zerschnitt.
Die streichelnde zarte Hand und ihr Geruch verschwanden in unerreichbare Ferne.
Sekunden, Minuten oder Stunden vergingen. Akata hatte völlig das Gefühl für Zeit verloren.
Sie blickte Frade an, ihre rehbraunen Augen schauten wie die eines Welpen, der nicht verstand, was um sie herum vorging.
Wo ist sie hin Frade? Wer ist dieses Mondenkind?
fragte Akata leise, spürte wie die Decken sich wohltuend um ihren zierlichen Körper schmiegten, wie eine Umarmung.
Und warum macht ihr mein Fieber solche Sorgen?
Akata verstand die Welt nicht mehr.
Vollends verwirrt, roch sie noch den Duft nach Seife und Seide. Erinnerte sich an den Herzschlag, der im Takt mit dem Ihren geschlagen hatte. Und schlief schließlich für kurze Zeit ein.
Schlief einfach nur, spürte die Wärme um sich herum, traumlos, seltsam schwer und ruhig.
Und auf einmal war der Geruch wieder in ihrer Nähe, ein Hauch von Pfirsichblüte, und Honig.
Sie schlug die Augen auf, und sah direkt in Nalanis Augen und als sie das bezaubernde Lächeln sah, und die Geste wie Nalani sich ein paar Strähnen aus dem Gesicht strich, war diese seltsame Verbundenheit wieder da.
Sie kam näher, und immer näher an sie heran.
Zuerst beunruhigte es Akata ein wenig. Und ihr Fuchsschwanz zuckte nervös auf und ab, doch wurde sie ruhiger.
Wärme durchflutete ihren Körper. Und auch Nalanis Wangen waren sanft gerötet.
Ihr silbernes Haar berührte Ihre Wange, wischte sämtliche Gedanken fort und ließ sie nur noch im Moment leben. Ein Moment von dem sie hoffte, er würde nie enden. Ihr Geruch, ihre zarte Haut, ihre Worte, prasselten auf sie hernieder wie warmer Regen, und wuschen alle Sorgen und jedes Unbehagen fort.
Auch Angst und Zweifel und den Wunsch mit Silberfellchen ertrunken zu sein.
Mondenkind. sagte sie. Und strich mit der Tatze sanft über Nalanis Gesicht, über ihren Hals und ihre Schultern.