von Kitha Ordana aus Yew » Sa, 25. Jan 2014 14:14
Raquette betrachtete ungäubig das noch heisse Messer auf dem Tavernenboden. Auch wenn der Magier nur ein paar Schritte entfernt war, wäre Jyri in diesem Augenblick hochgegangen wie eine Sprengladung der Zwerge in den Minen, er hätte nichts mehr für sie beide tun können. Dann wäre von ihr selbst, ihrem Kleid und den gelben Bändern in ihrem Haar nichts als Asche übriggeblieben. Und auch Nalani hätte sicherlich jede Menge abbekommen. Stand sie doch ebenfalls zu nahe an der Elementarmagierin.
Raquette hatte sich diesen kurzen Moment, so verlassen gefühlt. Wie der Köder an einer Angelschnur, aber nicht so, wie in einem ihrer albernen Spiele, wo sie ein Goldfischlein war, und er war die Katze, die es fangen wollte. Es war Ernst gewesen.
Aber, warum hätte er sie nicht zurücklassen sollen um etwas zu Trinken zu holen? Er hatte nicht mit einer Gefahr rechnen können. Oder doch?
Raquette blickte die Frauen an und atmete hörbar aus.
Die beiden hatten einen Platz, tief in dem Herzen der jungen Französin. Sie waren ihre Freundinnen, und der Magier war der, dem ihr Herz gehörte.
Auch wenn der Söldner, Frade, sie vor allen eindringlich gewarnt hatte. Doch Angst zu haben war der falsche Weg, und schadete nur ihren kleinen Freunden, den Motten. Die Motten, auch sie waren seltsam.
Aber langsam lernte Raquette mit ihnen umzugehen.
Alles war gut, solang sie nicht in Panik oder Zweifel verfiel.
Raquette war froh, dass nichts Schlimmeres geschehen war. Leicht bewegte sie einen Finger.
Eine Motte landete auf ihrer Hand. Es schien das Exemplar zu sein, das eben fortgeflogen war. Und sanft begrüßte Raquette ihre kleine Freundin, die Motte, in dem sie sanft auf ihren Zeigefinger nahm.
Sie konnte ihnen allen blind vertrauen. Frade hatte Unrecht gehabt.
Sie hörte Schritte und war erleichtert. Er war wieder da.
Der junge Magier, war sofort gekommen, wie immer, wenn er spürte, dass sie seine Hilfe brauchte, oder an ihn dachte.
Er brachte sie zum Lachen, oder zum Weinen. Hatte ihr gezeigt, wie es ist, jemanden zu haben, der sich um einen sorgt. Sie fühlte sich beschützt und geborgen, wenn er um sie war.
Wie er allerdings zu andern war, wusste sie nicht.
Er hatte in seinem Herzen einen giftigen Splitter großer Dunkelheit, mit welchem er jeden Tag kämpfte. Doch das Licht war stärker gewesen, bisher.
Nun kam er wieder, sprach in ihrer Sprache zu ihr und ihr Herz ging einfach auf. Blühte wie eine Sommerblume in ihrem Garten.
Sie spürte seine sanfte Art, sie war wie die Sonnenstrahlen im Sommer, die einem den Rücken wärmten und über das Haar streichelten.
So viel Licht und Wärme.
Merci. sagte sie nur. Und nahm das Glas entgegen. Doch ihre Augen verrieten auch ohne Worte ihre Gefühle. Als wäre sie, Raquette ein offenes Buch, in dem man lesen konnte.
Jyri hatte dieses mächtige vernichtende Feuer in sich. Doch sie konnte und wollte niemandem etwas zu Leide tun. Auch nicht wenn der Schmerz übermächtig schien. Auch nicht wenn sich Hoffnungslosigkeit in ihrem Herzen ausbreitete wie ein schwarzes Tuch, und sie zu ersticken drohte.
Wie sie allerdings zu anderen war, das wusste Raquette nicht.
Das Feuer war mächtig. Doch ihr würde nichts geschehen, Jyri liebte sie auf eine Art. Auch wenn diese Art brannte und Raquette sich manchmal fühlte wie von mächtigen Flammen eingekesselt.
Es gibt nichts zu verzeihen, Jyri. Alles ist gut wie es ist.
Raquettes Herz wurde schwer und leicht zugleich. Es würde nicht einfach werden. Aber sie würde es wagen, Jyri tief in ihr Herz zu lassen.
Silberhell, geschmeidig sanft fielen Nalanis Haare in ihr Gesicht. Raquette konnte nicht anders, sie musste sie ansehen. Wie schön sie war.
Nalani war immer sanft zu ihr gewesen, war ihr mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Hatte ihr Dinge auf die Insel gebracht, die sie dringend benötigt hatte, und wollte nicht ein mal die Bezahlung annehmen.
Sie hatten lange zusammengesessen, dort am Lagerfeuer neben der Bank und hatten über Dinge gesprochen, die sie bewegten.
Doch hatte sie unaussprechliche Dinge gehört, Gerüchte, die sie betrafen.
Es war wohl so. Wo Licht war, war auch Schatten. Doch spürte Raquette, dass das Licht gewinnen würde. Sie würde auch die Schatten umarmen. Sie würde ALLE Seiten ihrer Freunde willkommenheissen. Sie nicht verurteilen. Schließlich brachten sie alle Raquette dasselbe entgegen. Denn auch sie war nicht ohne Geheimnisse.
Sie sah Nalani an, ihre Augen wurden sanft.
Comme un chardon, vous avez certainement vos épines. Mais aussi une beauté qui ne ressemble à rien dans le monde. Et votre amitié est forte, tels que le grand dragon vert.
Die Motte flog von ihrem Finger auf, und setzte sich Auf Nalanis Schulter und übermittelte ihre Botschaft:
Wie eine Distel, hast du sicherlich deine Dornen. Aber auch eine Schönheit, die mit nichts in der Welt vergleichbar ist. Und deine Freundschaft ist stark, wie der grüne Grossdrache.
kommuniziere gerne ingame/in charakter
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