Alec Ingwyn - Zeitreisender

Manche Spieler haben eine interessante Herkunft und haben diese in einer eigenen Geschichte festgehalten

Moderator: Vandroy

Alec Ingwyn - Zeitreisender

Beitragvon Alec Ingwyn » Sa, 05. Jan 2013 16:04

[Kapitel I: Wie alles begann]

Eine unerträgliche Hitze erfüllte die Luft. Qualm, schwarz wie die Nacht vernebelte die Sicht und fraß sich in die Lungen der jungen Frau, die das schreckliche Schauspiel mit tränenden, blauen Augen verfolgte. Wütende Flammen verschlangen die kleine Torfhütte, die sie und ihre Familie bis dahin ihr Heim nannten. Ersticktes Schluchzen ihrer zwei kleinen Jungen mischte sich unter das Knistern der Flammen. Mit verständnislosem, starrem Blick starrten sie auf das abgetrennte Haupt ihres Vaters. Seine so typischen blauen Augen erfüllte eine ungewohnte Leere, Blut sickerte aus seinen spitz zulaufenden Ohren und sammelte sich in einer leuchtenden Pfütze, die die Schreckensmienen der zwei kleinen zurückwarf.

Mit auffallend verächtlicher Stimme verlas der Drowmajor den Zerstörungsbefehl der oberirdischen Elfenrassen, den die Klerikerinnen durch die Spinnenkönigin Lolth empfangen und an das Militär weitergereicht hatten. Obwohl er es verabscheute, die gängige Elfensprache zu nutzen, so ließ er sich doch dazu herab. Es erfüllte ihn mit einer grausamen Genugtuung, das Entsetzen auf den Gesichtern dieses Abschaums zu sehen, welches seine Worte hervorriefen. Ohne jegliche erkennbare Gefühlsregung beendete er seinen Monolog, bevor er das Stück Pergament wieder zusammenfaltete und wieder in seine kaum sichtbare Tasche gleiten ließ. Den Mann der Familie, seinen Namen gedachte er sich nicht einmal zu merken, hatte er eiskalt Köpfen lassen, als der Befehl gegeben wurde, die Hütte, welche sein gesamtes Hab und Gut beinhaltete, in Flammen zu stecken. Er streckte seine schwarze Hand aus und packte das abgetrennte Haupt bei den Haaren. Ein herablassendes Grinsen legte sich um seinen perfekt geformten Mund. Er schüttelte den Kopf.Ihr oberirdischen Bastarde werdet schon noch lernen wo euer Platz ist. Und wenn nicht, habe ich alles andere als ein Problem damit unsere Straßen mit euren abgetrennten Häuptern zu pflastern. Ihr solltet endlich lernen, dass eure Zeit an der Oberfläche vorbei ist. Lolth wird sich erheben und ihr tätet besser daran ihr freiwillig Platz zu machen.

Ein wütender Aufschrei aus dem dichten Geäst eines naheliegenden Baumes folgte daraufhin, welcher jedoch für die Ohren aller Anwesenden ungehört blieb. Tränen rannen über das zierliche Gesicht der kleinen weißen Fee, Síre Varya, welche alles aus sicherer Entfernung beobachte. Zu ihrem Glück blieb ihr, obwohl die Hochzeit der Feen schon lange vergangen war, noch ein wenig ihrer Macht, sodass sie nur von denen gesehen oder gehört werden konnte, denen sie es gestattete.
Bei dem Anblick der skrupellosen Brutalität, mit der die Drows mittlerweile vorgingen wurde ihr das Herz schwer. Sie wischte sich die Tränen von der Nase und schniefte. Ihre Wangen glühten rot vor unterdrückter Wut. Wie konnte es nur jemals so weit kommen? Früher hätte sie mit einer einzigen Bewegung ihrer Hand alle Drows auf ewig in die Unterwelt verbannt. Heute jedoch war von ihrer Macht nicht mehr viel geblieben. So kommt ihr schwarzes Pack mir trotzdem nicht davon! rief sie mit erstickter Stimme, hob ihre Hand und konzentrierte sich auf den Major der Drows, der soeben Annan´s abgetrennten Kopf vor den entsetzen Blicken seiner Familie auf einen an seinem Pferd befestigten Karren geworfen hatte. Sie schloss die Augen, vor Anstrengung zitterten ihre kleinen Flügel…doch nichts geschah. Enttäuscht ließ sie den Kopf hängen. Irgendetwas muss ich doch tun können!

Ein Ausruf eines der herumlaufenden Soldaten der Dows erweckte jedoch ihre Aufmerksamkeit. Major! Als Der Drowmajor aufblickte verfiel der Soldat in die Zeichensprache, derer sich die Dunkelelfen vor allem während militärischen Aktivitäten oft bedienten. Schnelle Handgriffe und Fingerzeichen folgten aufeinander. Síre schnaube. Sie hatte zu lange auf dieser Welt geweilt, als dass sie sich dadurch aufhalten lassen würde. Einen Teil dieser geheimen Sprache hatte sie bei all den brutalen Übergriffen der Drows auf ihr Volk durchaus schon aufschnappen können. So folgte sie den flinken Bewegungen mit ihren Augen und wie zu sich selbst sprechend übersetzte sie deren Bedeutung. Schwert….Entwaffnung der irdischen Elfen….Karren. Als der Drowmajor daraufhin zustimmend nickte schleppte der Soldat ein in weißes Leinen eingewickeltes Schwert aus der brennenden Hütte hervor und schleppte es auf den Karren. Das sollte es soweit gewesen sein! herrschte der Major seine Soldaten an. Packt alles zusammen, was irgendwie von Wert sein konnte und dann brechen wir auf Dabei rümpfte er die Nase, Als besäßen diese Barbaren IRGENDETWAS von Wert. Mit einer galanten Drehung wandte er der enteigneten Familie den Rücken zu, wobei sein schwarzer, von zahlreichen Diamanten und Smaragden verzierter Umhang hinter ihm her wehte und schwang sich auf sein Pferd. Ein letztes Mal richtete er seine roten Augen auf die Hinterbliebenen. Nur selten hatte Síre so viel Hass und Verachtung in nur einem einzigen Blick erkannt. Es war klar, dass ihr Volk und gleichsam alle oberirdischen Elfenrassen nicht mehr Wert waren, als der Dreck unter seinen penibel sauber gehaltenen, schwarzen Lederstiefeln. Der Major hob seine Hand in die Luft, woraufhin die Soldaten sich ebenfalls zu ihren Pferden begaben und aufbrachen.

Nein, nein, nein!!! Aufgebracht flatterte Síre in die Luft, schaute abwechselnd von der jungen Frau, zu dem davonziehenden Karren, zu der jungen Frau, zu dem Karren. Oh nein, so lasse ich euch nicht davonziehen, nicht so! Protestierte sie lauthals und flatterte so schnell sie konnte mit ihren zierlichen Flügeln hinter dem Karren her. Über eben diesem verharrte sie und blickte sich hektisch um. Irgendwo dort musste es sein. Ah da bist du ja! rief sie erfreut aus und packte das weiße Leinenbündel mit beiden Händen. Zuerst regte es sich kaum einen Meter. Na komm schoooon! stöhnte sie, zerrte an dem weißen Stoff und flatterte wild mit den Flügeln und plötzlich löste es sich ruckartig aus den anderen konfiszierten Habseligkeiten ihrer Leute und erhob sich mit ihr in die Luft. Sie konnte nur hoffen, dass sich keiner der Drows umdrehte und das wie durch Zauberhand in der Luft schwebende Breitschwert erblickte. Doch das Glück war ihr hold. Als der Karren außer Sichtweite war ließ sie es erschöpft zu Boden fallen, wo sich seine Klinge in das trockene Erdreich bohrte. Síre ließ sich erschöpft auf allen Vieren daneben nieder um wieder zu Kräften zu kommen. Sie Maß kaum vier Fuß und sie musste all ihre Kraft aufbringen, um das Schwert von dem Karren zu tragen. Sie hob ihren Kopf. Ein Schwert weniger, das mit dem Blut meiner Leute befleckt wird! sagte sie und nickte nachdrücklich. Sie setzte sich im Schneidersitz daneben und fasste sich an die Schläfen. Sie selbst hatte nicht mehr genug Macht um die barad morn zu bekämpfen und ihr geschwächtes Volk würde auch nicht viel Wiederstand leisten können. Sie seufzte. Was sollte sie nur tun? Da fiel ihr das reich verzierte Heft des Breitschwertes in den Blick. Sie würde etwas tun, koste es, was es wolle! Selbst wenn sie bei dem Versuch ihr Leben lassen würde.

Nach einer kurzen Verschnaufpause erhob sich die kleine Fee erneut, stellte sich vor das Breitschwert und schloss die Augen, um sich zu konzentrieren. Dann murmelte sie in der Alten Sprache Heiliges Schwert, welches du uns und unseren Vätern so treu dientest, von Mut, Magie und Macht erfüllt bist. Schicke mir einen Mann, der das Blut meines Volkes in sich trägt, einen Mann von Heldenmut, der uns aller aus dem brutalen Griff und der Willkür unserer Besatzer befreit. Möge die Kraft all unserer Völker, des Waldes, des Schnees, der Erde, und selbst des Mondes sich wieder, wie einst in dir verbinden und unseren Befreier suchen und zu uns schicken!
Verschüchtert öffnete sie vorsichtig ein Auge. Hatte es funktioniert? Sie konnte keine Veränderung erkennen. Sie trat einen Schritt zurück, um das ganze Schwert genau ins Auge fassen zu können. Nichts. „Cnya! Serce! Túre!“ brüllte sie in einem letzten verzweifelten Versuch und schlug mit aller Kraft mit ihrer kleinen Faust auf die Erde, die darunter leicht erbebte. Das Beben, für all die größeren Kreaturen, wie Elfen oder Menschen wohlmöglich kaum zu spüren, bewegte sich langsam auf das Schwert zu, bahnte sich seinen Weg durch das Erdreich bis es schließlich die darin steckende Klinge erreichte. Diese begann in eben jenem Rhythmus zu erzittern, immer stärker, eine fast spürbare Hitze schien von ihr auszugehen, bis sie schließlich unter dieser leicht zu glühen begann.

Ein kleiner Hoffnungsschimmer keimte in Síre auf. Es musste einfach funktioniert haben! Mit fast greifbarer Spannung beobachte sie das Schauspiel. Es war keine Minute vergangen, da war sie sich sicher, auch wenn diese ihr endlos vorkam, als ein fahles weißes Licht von der Klinge des Schwertes auszugehen schien. Dieses, anfänglich nur wie ein schwacher Nebel, wurde immer dicker, so dass Síre kaum noch durch ihn hinduchblicken konnte. Es veränderte seine Form, erhob sich in die Luft, ehe es die Umrisse eines großgewachsenen Mannes annahm. Dieser trug wildes, schwarzes Haar und war merkwürdig gekleidet, besaß jedoch die typischen blauen Augen und leicht, ja sehr leicht, spitz zulaufende Ohren. Das Licht nahm wieder an Helligkeit wieder ab, bewegte sich auf den Boden zu und setzte den nun vollends materialisierten Mann auf dem Boden ab. Er blickte sich verwirrt um und schien nicht gerade angetan von seiner Umgebung zu sein. Dann schlug sich ein Paar Mal hart gegen die Stirn, ehe er sich ein weiteres Mal umblickte und in seiner schwarzen Mähne kratze.
Wo zur Hölle bin ich hier?
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Re: Alec Ingwyn - Zeitreisender

Beitragvon Alec Ingwyn » Di, 08. Jan 2013 03:50

[Kapitel II: Wäre ich heute doch nur lieber im Bett geblieben…]

Alec Ingwyn rieb sich den letzten Schlaf aus den Augen und reckte sich genüsslich. Wie gewohnt war er sobald der erste Sonnenstrahl seine Augen traf sofort hellwach. Und an eben diesem Tag fiel ihm das Aufstehen noch leichter. Die Realität, die ihn erwartete war ohnehin von keinem Traum zu übertreffen. Heute war endlich der Tag der Wettkämpfe gekommen, auf den er schon so lange hintrainiert hatte.
Die weißen Wände seiner spärlich eingerichteten Wohnung hießen den sonnigen Tag willkommen und einige vereinzelte Strahlen brachen sich in der Scheibe seines Schlafzimmerfensters und entfachten ein wildes Farbenspiel auf seinem Boden.

Alec stütze sich auf seinen Ellenbogen und betrachtete das Schauspiel schmunzelnd. Perfekter konnte der Tag gar nicht beginnen. Schließlich schob er sich die dünne Decke von seinem halbnackten Körper und trottete barfuß in Richtung des Fensters und schon dieses nach oben. Bei der Hälfte gab es jedoch quietschend nach, was Alec ein Grunzen entlockte. Er gab sich in seinem Leben mit dem wenigsten zufrieden und drückte sich wo es ging vor kleineren Arbeiten in seiner Wohnung. Aals die frische Morgenluft in das vom Schlaf stickige Zimmer strömte atmete er diese tief ein, ehe er sich in Richtung seines Badezimmers begab, die Dusche aufdrehte und sich das kalte Wasser ins Gesicht laufen ließ um seinen Kreislauf endgültig anzuregen. Er spritze ein wenig Shampoo auf seine schwarze Mähne, die ihm mittlerweile in vereinzelten Strähnen ins Gesicht fiel und begann sich genüsslich die Kopfhaut zu massieren. Als er gerade das Wasser ausstellte klopfte es an der Tür. Wer mochte das um diese Uhrzeit sein? Schnell wickelte er sich ein Handtuch um die Hüften und öffnete dem frühen Besucher.

Mom, was machst du denn um die Zeit schon hier? Du weißt doch, dass ich gleich zum Wettkampf muss.

Mom lächelte und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

Ich wollte nur sehen wie es meinem Sohn heute Morgen geht. Das sollte doch kein Problem sein, oder?

Lächelnd schob sie sich an ihm vorbei und betrachtete das kleine Chaos, das wie üblich in seiner Wohnung herrschte. Schulterzuckend ging Alec an ihr vorbei und begann sorgsam seine Muskeln zu dehnen.

Natürlich nicht, nur wollte ich vor den Kämpfen noch ein wenig trainieren, weißt du…

Du und dein Training, gönn dir doch mal eine Pause… begann sie mit leichtem Tadel, wobei das Lächeln jedoch nicht von ihrem Gesicht wich.

Mom, du kennst mich doch lächelte Alec zurück und machte sich wieder an seine Übungen. Er wusste, dass sie es nur gut mit ihm meinte. Nachdem seine Muskeln sich gelockert hatten griff er zu seinem Tanbo, einem langen, dünnen Holzstock, das er für sein Training als Schwertersatz benutze. Er umfasste ihn mit der rechten Hand und schloss seine linke um diese bevor er sich vor einem unsichtbaren Gegner verbeugte und in Grundstellung ging: Beide Beine schulterbreit auseinander, das Linke ein Stückchen weiter vor, genau wie die linke Hand. Den Tanbo hielt er mit beiden Händen fest umgriffen. Stoß rechts, Schritt zurück, Block mit links, Schlag von oben, Grundstellung.

Alec, ich wollte auch gar nicht lange stören. Ich wollte dich nur an das Essen mit der Familie am Mittwoch erinnern.

Alec grunzte. Er hasste diese Treffen. Alle taten, als verstünden sie sich prächtig, verfielen in den typischen Smalltalk und dann ging jeder wieder seiner Wege. Alec empfand dies als heuchlerisch, Familienzusammenhalt sah in seinen Augen so nicht aus. Außerdem musste er sich dann wieder mit seinem Idioten von Vater auseinandersetzen, der seine Mutter bei jeder sich bietenden Gelegenheit unterbutterte. Eigentlich wüsste er tausend besser Möglichkeiten seinen Tag zu verbringen, seiner Mutter zuliebe schluckte er seinen Wiederwillen jedoch herunter und seufzte.

Ja Mom, ich habe schon daran gedacht.

Ein Lächeln legte sich in ihre Züge und, darauf bedacht nicht von dem Stock erwischt zu werden, schloss sie ihren Sohn in die Arme und drückte ihm noch einen Kuss auf die Wange, wofür sie sich auf die Zehenspitzen stellen musste.

Sehr schön. Dann sehen wir uns Mittwoch. Und viel Erfolg bei den Wettkämpfen! Ich habe dich lieb.

Ich dich auch Mom, bis Mittwoch.

Als die Tür hinter ihr ins Schloss fiel schüttelte Alec unwillig den Kopf. Das konnte ja heiter werden. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es Zeit war aufzubrechen, wollte er rechtszeitig zu den Wettkämpfen kommen.
Na so viel zum Thema Trainieren... schnaubte er, zog sich schnell an und machte sich auf den Weg zu dem Turnierplatz.

Dort herrschte bereits einiger Tumult. Die Sparringsflächen waren bereits aufgebaut und einige Leute eilten geschäftig umher um noch dieses oder jenes zu erledigen. Das Glück war den Veranstaltern jedoch hold: die Sonne tat ihr Bestes, sodass das Turnier an der frischen Luft ohne weitere Verzögerungen stattfinden konnte. Auf der Suche nach einer freien Bank, wo er seine Sachen abstellen konnte traf Alec bereits einige andere aus seiner Kampfsportschule. Mike war sein üblicher Sparringspartner und gleichsam ein über die Jahre gewonnener guter Freund, der selbst auch an dem Turnier teilnehmen wollte. Anders als Alec jedoch nicht in der Disziplin des Schwertkampfes, sondern im freien Kampf. Außer ihm waren auch noch einige Mädchen anwesend, die er schon des Öfteren beim Training gesehen hatte, deren Namen er sich jedoch nicht merken konnte. Er hatte ohnehin das Gefühl, dass sie sich weniger für die Kampfkunst, als für die mit freiem Oberkörper trainierenden Männer interessierten.

Na Alec, fit für den Kampf? rief Mike ihm schon aus einiger Entfernung zu und schlug ihm begrüßend auf den Rücken.
Na klar, für dich reicht es doch immer neckte ihn Alec mit einem leichten Stoß und zwinkerte ihm zu.
Ich glaube du bist direkt als erster dran. Sie haben die Paarungen gerade ausgelost.
Na umso besser, dann mach ich mich doch mal direkt ans Aufwärmen.

Schnell zog er sich um, legte seine Jeans und sein T-Shirt ab und zog seine Anzughose aus Leinen an. In ihr konnte er sich um einiges besser bewegen. Dann wiederholte er die Übungen vom Morgen. Grundstellung, Stoß rechts, Schritt zurück, Block mit links, Schlag von oben, Grundstellung. Finte, Drehung, Vorstoß.

Als seine Muskeln sich langsam lockerten und sich ein feiner Schweißfilm auf seine Haut gelegt hatte wurde er auch schon aufgerufen.
Viel Glück Alec! riefen ihm die schmachtenden Mädchen zu und mit einem Schmunzeln begab sich Alec in Richtung des Sparringfeldes.
Sein Gegner wartete bereits auf ihn. Er war groß, jedoch nicht größer als Alec selbst. Seine Augen blickten ausdruckslos in Alecs Richtung. Alec trat ihm gegenüber und begrüßte den Ringrichter mit einer Verbeugung.
Wir haben heute einige Zuschauer und dachten wir bieten ihnen mal eine gute Show mit diesen zwei Hübschen erklärte dieser und reichte den beiden zwei reich verzierte Breitschwerte. Alec traute seinen Augen kaum. Noch nie hatte er ein so kunstvoll gearbeitetes Stück gesehen. Es musste schon sehr, sehr alt sein. Ehrfürchtig streckte er seine Hand nach dem Schwert aus und ergriff es. Seine Finger fingen an zu kribbeln.
Auf einen fairen Kampf!

Erneut drehte sich Alec zu seinem Gegner und die beiden verbeugten sich voreinander. Das Kribbeln in seinen Fingern wurde währenddessen immer stärker. Seine Haut begann zu prickeln und fühlte sich plötzlich ungewöhnlich heiß an. Alec schüttelte sich. „Konzentrier dich auf den Kampf, das Schwert kannst du später noch in Ruhe begutachteten“ tadelte er sich selbst und hob seinen Blick wieder. Sein Gegner erhob sich ebenfalls und stürmte direkt auf ihn zu. Alec parierte ein paar halbherzige Hiebe. Sein Gegner war zwar groß und kräftig, handhabte die Waffe jedoch ziemlich Laienhaft wie er fand. Bedacht ließ er sich von ihm bis zu dem äußeren Rand des Rings drängen, parierte einen weiteren Hieb, täuschte einen seitlichen Stoß an und drängte sich mit einem weiten Schritt nach links an seinem irritierten Gegner vorbei, wobei er ihm mit der flachen Seite einen Hieb auf den Hintern verpasste. Dieser wirbelte schnell zu ihm herum um erneut auf ihn einzudringen. Indes hatte sich das Kribbeln von Alecs Händen jedoch über seine Arme und seine Brust ausgebreitet und auch die Hitze nahm immer mehr zu. Sein Kopf fing an zu schwirren.

Was passiert hier?

Doch ehe er sich dieser Frage weiter widmen konnte stürmte sein Gegner mit einem wütenden Schrei erneut auf ihn zu. Alec parierte die ersten Hiebe mit schwirrendem Kopf, ehe sich die Klingen der beiden Kämpfer in der Mitte trafen. Mit aller Kraft stieß Alec seinen Gegner von sich. Das Schwindelgefühl drohte ihn zu übermannen. Als er aufblickte hatte er mittlerweile drei Gegner gegen sich. Er stütze sich mit einer Hand auf seinem Knie ab. Der Ringrichter bemerkte, dass irgendetwas nicht stimmte und unterbrach den Kampf.

Herr Ingwyn, ist alles in Ordnung, wurden Sie verwundet?
Alec schüttelte den Kopf, was ihm zum Verhängnis wurde. Die Hitze übermannte ihn komplett und ihm wurde schwarz vor Augen. Dann sackte er auf dem Boden zusammen und nahm nur noch entfernt einige Aufschreie aus dem Publikum wahr.

Er hatte das Gefühl in einem Wirbelsturm gefangen zu sein. Bilder über Bilder zogen blitzschnell an seinen Augen vorbei, sodass er befürchtete sich zu übergeben. Er kniff die Augen mit aller Kraft zusammen. Seine Ohren dröhnten einen unendlichen Moment lang…und plötzlich war alles still.

Das einzige, was er hörte war ein Knistern. Es klang wie ein Kamin, ein Feuer, nur größer. Der Geruch nach Schwefel fraß sich in seine Nase und zwang ihn die Augen zu öffnen. Immer noch kauerte auf allen vieren auf dem Boden. Mit den Händen drückte er sich ab, sodass er nur noch auf seinen Knien saß und blickte sich verwirrt um. Wo um alles in der Welt war er? Wo war der Sparring, der Turnierplatz, die Zuschauer? War er so lange bewusstlos gewesen? Die Sonne war bereits untergegangen. Doch dieser Ort sah ganz anders aus. Er schlug sich ein paar Mal hart gegen die Stirn und blickte sich erneut um. Nein, er halluzinierte nicht. Wo auch immer war und wie auch immer er hier hingekommen war, er war nicht mehr auf dem Turnierfeld. Verwirrt kratzte er sich in seiner schwarzen Mähne und fragte sich selbst:

Wo zur Hölle bin ich hier?
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Re: Alec Ingwyn - Zeitreisender

Beitragvon Alec Ingwyn » Do, 10. Jan 2013 02:51

[Kapitlel III: Diese verflixte Fee!]

Als Alec die Augen aufschlus erkannte er die Quelle des Knisterns, das er vernommen hatte: voe ihm sah er gerade noch, wie die Überreste einer Art Haus von den beißenden Flammen verschlungen wurden. Der Qualm brannte ihm in den Augen und er rieb sich diese mit den Fingern. Als er wieder aufblickte erschrak er. Was zu Hölle..? Neben der Brandruine lag etwas haariges...lange braune Zotteln begruben etwas unter sich. War es ein Tier? Alec erhob sich schwerfällig, klopfte sich den Dreck von seinen Hosen und bewegte sich langsam auf das braune Etwas zu. Dort angekommen legte er leicht den Kopf schief. Was zum Himmel war das? Er konnte sich keinen Reim darauf machen und so bückte er sich und ergriff die dunkelen Haare mit seiner rechten Hand. Starre, blaue Augen kamen unter ihenn zum Vorschein. Verdammmt! schrie er und schleuderte das abgetrennte Haupt von sich. Was war hier passert? Noch niemals in seinen ganzen 28 Jahren hatte er auch nur eine Schusswunde gesehen...und das hier schrie nach Massaker! Er spürte Übelkeit in sich aufsteigen, wollte wegschauten, konnte seinen Blick aber nicht von dem blutigen Stumpf abwenden. Verzweifelt und verwirrt stützte Alec seine Hände auf seine Knie, ehe er sich nach hinten fallen lies und mit dem Rücken gegen einen Baum sitzen blieb. Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen un versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Es musste einen logische Erklärung für das geben, was hier vor sich ging!

Wo bin ich?fragte er sich selbst und war erschrocken als eine glockenklare, kindliche Stimme ihm antwortete Was ist das denn für eine Frage? Du bist auf Pergon..genau genommen auf der Insel Jhelom. Alec riss erschrocken seine Kopf hoch, fuhr herum und erblickte eine kleine, engelhafte Gestlat mit einem weißen Kleidchen und...Flügeln? Er kniff die Augen fest zusammen. Es gab nur zwei logische Schlußfolgerungen: Entweder musste er gestorben und in den Himmel gekommen sein, oder er hatte sich bei seinem Sturz den Kopf ziemlich fest angeschlagen. Sein Herz raste und erfürchtig öffnete er die Augen erneut und betrachtete die kleine weiße Gestalt. Sie hatte kurzes, silbriges Haar das sanft um ihr kleines Gesicht fiel. Spitze Ohren lugten aus ihrem Haar hinaus und ebenso blaue Augen wie sie seinen blickten ihm entgegen. Langsam dämmerte es ihm, dass er noch am Leben war...wie der Himmel sah seine Umgeben bei weitem nicht aus und der Schmerz in seinem Kopf war zu real.Wie kommen Sie denn darauf, dass ich wüsste in welcher gottverdammten Einöde ich hier gelandet bin? fragte er leicht gereizt.

Nicht so laut du narr! erwiederte die kleine Fee frech und schaute sich mit vor der Brust verschränkten Armen um. Du weißt ja nicht was für Wesen sich in der Nähe befinden...vielleicht sind die barad morn noch in der Nähe!Alec blickte sie fragend an Wer soll noch in der Nähe sein? Die Fee verzog unwillig das Gesicht Die barad morn, der schwarze Abschaum, sprich gefälligst elbisch! bestimmt stemmte sie ihre kleinen Fäuste in die Hüften. Ich spreche kein...was? Elbisch? Bin ich hier bei einer Art Comic Convention gelandet, oder was? erwiederte Alec noch gereizter, seine Kopfschmerzen machten dieses Theater nur noch schlimmer. Sein Kopf schmerzte. Wurde er nun verrückt?

Die Fee ließ sich vor ihm auf dem Boden wieder und richtete einen Finger auf ihn. Nun hör mir aber mal zu mein Freund, ich habe nach einem Helden geschickt, der unser Volk von der Unterdrückung der Drows befreien soll und nicht nach einem Narren! Nun erzähle mir nicht, dass du kein Elbisch sprichst! Wieder schüttelte Alec den Kopf und seufzte. Was ist hier passiert? fragte er und blickte erneut angewiedert in Richtung des abgetrennten Kopfes. Die Fee ließ die Flügel hängen und eine unübersehbare Trauer erfüllte ihre Miene. Wir sind soeben Zeugen der Brutalität der Dunkelelfen geworden. Sie beanspruchen das oberirdische Land für sich und gehen hart gegen ihre Bewohner vor. Für sie sind es keine Lebewesen, nur Dreck! Das Haus, sie deutete auf die brennenden überbleibsel war einst das Heim von Annan und seiner Familie. Sie seufzte schweren Herzens. Nun is Mareen eine Widwe und ihre kleinen Kinder Halbwaisen. Das erklärte einiges. Und wer oder was bist du eigentlich? Sie antwortete so unbefangen, als sei dies das Selbstverständlichste auf der Welt. Ich bin eine Fee, wie du unschwer erkennen kannst. Síre Varya ist mein Name. Ich habe dich hierher gebracht, damit du unser Volk vor den Drows rettest.

Wie bitte? Sein Verstand weigerte sich diese Information zu verarbeiten und ihre Existenz hinzunehmen. Drows? Feen? Das alles sind nur Fabelwesen!Das letzte Wort betonte er besondern um auch sich selbst davon zu überzeugen, dass das, was er sah, nur ein Produkt seine überreizten Sinne war. Ein ansteinflößendes Leuchten legte sich in die Augen der Fee. Fabel..was? Sehe ich für dich vielleicht wie ein Hirngespinst aus? Daraufhin schnippte sie ihm mit dem Finger für ihre Größe erstaunlich hart gegen die Stirn. Hey!..was?...du..du existierst wirklich! Aber natürlich du Narr! Wo um alles in der Welt hat das Schwert dich gefunden, dass du so unwissend bist? Alec zuckte mit den Schultern. Ich komme aus Deutschland, die frage ist wohl eher wohin du mich hier gebracht hast! Von einem Ort namens Pergon habe ich noch nie gehört! Die Fee erstarrte bei seinen Worten zu Stein und es dauerte einige Momente, bis sie sich wieder gefangen hatte. Sagtest du...Deutschland? Oh nein...oh nein! Sie wandte sich von ihm ab und wollte wegfliegen. Hey! Síre! Was heißt hier oh nein? Ein leichtes Unbehagen beschlich ihn bei den Worten der kleinen Gestalt.Bis auf einen anderen Planeten musste das Schwert reisen um mir DICH zu bringen?! Wie auch immer ein Abgestammter meines Volkes auf die Erde gelangen konnte ist mir ein Rätsel, aber dass gerade du, von der Erde mein Vol retten sollst kann doch nicht die Wahrheit sein! fuhr sie mehr wie zu sich selbst fort und fluchte in einer Sprache, die er nicht verstand. Du nimmst mich auf den Arm, oder? Sie funkelte ihn wütend an. Was auch immer das bedeuten soll, aber wenn du das meinst, nein, ich bin hier todernst! Glaub ja nicht, dass ich auf deine Hilfe wert lege! Ohne einen Narren wie dich ist selbst ein bedrohtes Volk wie meines besser dran!Nun wurde auch Alec wütend. Ich habe dich nicht gebeten aus meinen Leben gerissen und hier her geholt zu werden! Schick mich zurück! Daraufhin schnippte die Fee nur mit den Fingern und verschwand.

Hey! Komm zurück du Nervensäge! Schick mich nachhause!Doch Síre tauchte nicht wieder auf. Ergeben schlug Alec die Augen nieder und versuchte das, was er eben erfahren hatte zu verdauen. Er war aus seinem Leben, seiner Welt gerissen ...und in dieses merwürdige Land gebracht worden...um irgendein Fabelvolk zu retten. Er grunzte abfällig. Das alles war zu viel. Er wusste nicht was er als nächstes tun sollte, wie er zurück kommen könnte. Nur eins wurde ihm mit dem immer dunkler werdenden Himmel bewusst: er musste sich einen Unterschlupf für die Nacht suchen, wer weiß, wer oder was hier noch lauern würde.
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