Tod eines Drachen...
....der alte Drache schnaufte ein letztes Mal und schloß für immer die
Augen...Sein älterer Sohn, Malkavik der Große, stubste den gewaltigen
Körper noch einmal an und schüttelte bedauernd den Kopf. "Bruder, er ist
von uns gegangen, die Drachen werden nun eine Woche trauern und danach
werde ich mich um unsere Herde kümmern und im Sinne unseres Vaters den
Erhalt unserer Art sichern. Ich hoffe hierbei auf deine Unterstützung. Es
ist nun Zeit erwachsen zu werden. Deine Abenteuerlust wirst du dem Wohle
unseres Volkes die nächsten Monate wohl opfern müssen." Angriffslustig, mit
feurigen Augen sah ihn sein jüngerer Bruder, Volkan der Schwarze, an. "
Malkavik Du bist genauso weichherzig und träge wie unser Erzeuger. Stets
darauf bedacht sich um die Aufzucht zu kümmern, jeder Konfrontation aus dem
Weg zu gehen und dabei unsere wahre Natur vergessend. Wir haben große
Jagdgebiete und sollten sie nutzen um Beute bei den Menschen zu machen.
Lange Zeit waren wir die gejagten, es wird Zeit das wir zum Jäger werden.
Und da Du zu schwach für diese Aufgabe zu sein scheinst, werde ich die
Führung unseres Volkes übernehmen." Malkavik glaubte seinen Ohren nicht zu
trauen, sein nichtsnutziger kleiner Bruder, der sein Leben damit
verbrachte, mit anderen jungen Männchen zu Plündern und sich vor den jungen
Weibchen zu profilieren, bot ihm hier die Stirn. Langsam richtete er sich
zu voller Größe auf und stellte sich fauchend vor seinen Bruder. "Zurück
auf deinen Platz, zeige einmal in deinem Leben das Du es wert bist, aus
königlichem Geblüt abzustammen." Leise fauchend mit glühenden Augen ging er
auf seinen Bruder zu, während dieser drohend sein breites Maul öffnete und
sein gefährliches Gebiss zeigte. Ohne ein weiteres Wort griff der schwarze
Drache an. Zwei gigantische Körper prallten aufeinander. Unter unheimlich
lauten Getöse trugen sie den Bruderkampf aus und schlugen sich große
Wunden. Völlig erschöpft zog der jüngere schließlich den Kopf ein..."Heute
warst Du der Sieger, aber sieh dich vor, ich werde nicht rasten noch ruhen,
bis ich Dir die Herrschaft über die Drachen abgenommen habe. Du wirst noch
von mir hören!"
Mit lädiertem Flügel hob er ab, drehte eine kleine Runde, spieh einen
Feuerstoß in Richtung des Kontrahenten und verschwand in die Nacht.