von Darkoron aus Vesper » So, 21. Nov 2010 01:17
Als Darkoron den Raum betrat und sich drinnen umschaute, sah er in der erstarten Taverne, in einer Ecke einen Tisch. Besetzt von drei Personen. Eine von ihnen, trug genauso wie er, die dunkle Kleidung, die beiden Anderen trugen ein grünes Gewand und machten einen friedlichen und gelassenen Eindruck.
Aufmerksamkeit und Konzentration beherrschten den schwarzen Magier, in diesem Moment. Da stimmte etwas nicht. Es war ein Assassin, an einem Tisch, zusammen mit zwei Hütern. So etwas gibt es nicht, es sah aus wie eine Falle!
Doch daraufhin bemerkte er, die Hüter nervten erheblich den Assassinen, und trotzdem saß der Auftragsmörder gelangweilt und verzweifelt mit ihnen zusammen.
Interessant, dachte sich Darkoron. Wieso macht er das? Warum diese Loyalität, denn schließlich passt es überhaupt nicht zusammen.
Kaum war der Gedanke vorüber, als ihm gleich ein flüchtig bekanntes Gesicht unentschlossen zu winkte, es war Einer von den Hütern. Was traut er sich, dachte Darkoron in diesem Moment, doch er war sich sicher das Gesicht schon irgendwo gesehen zu haben. Es fiel ihm ein: „Ja natürlich, das war das Gesicht von den schwarzen Brettern in Minoc und Yew.“ Der Leiter der HdN und der stellvertretender Bürgermeister von Minoc, da war er, höchstpersönlich, sitzend an diesem Tisch. „Ein Politiker, wie ätzend“, dachte sich Darkoron. „Was will er denn hier, in dieser armseligen Kneipe?“
Die Sache schien immer absurder zu werden.
Aus Höfflichkeit und Interesse, nahm er die Einladung an. Zudem war das, eine gute Gelegenheit den Mörder kennen zu lernen.
Kurz zu dem Tisch blickend, begab er sich zu dem Tresen. Er betrachtete aufmerksam den Wirt und bestellte ein alkoholfreies, warmes Getränk zu einem panierten Putenfilet. Daraufhin bat er den Wirten, seine Bestellung und dazu noch die Hausspezialität für die anderen Gäste, zum besetzten Tisch in der Ecke zu bringen.
Er drehte sich um und ging zu dem Tisch. Suchte einen freien Sitzplatz, legte die Kapuze von dem Kopf ab und zog einen alten, schwarzen Umhang aus, den er vorsichtig über den Stuhl hängte. Ein junger, attraktiver Mann stand vor der Runde. Mit dunklen Augen und zwei frischen, kleinen und markanten Narben, unter dem rechtem Auge, im Gesicht. Er setzte sich dazu und behielt in den Händen einen seidenen, etwas ramponierten, schwarzen Magierhut. Langsam kehrte die Normalität in die Taverne zurück. Mit einer Handbewegung zündete er, die auf dem Tisch stehenden Kerzen an.
„Ich bin Darkoron.“, sagte er. „Magier der hundertfünfzehnten Magie-Klasse, es freut mich euch Gesellschaft zu leisten.“
Er betrachtete den Assassinen und versuchte sein Gesicht zu erkennen, danach blickte er zu dem anderen Hüter. „Schmeckt das Essen?“
Plötzlich hörte man von Draußen ein lautes, intensives Trampeln. Die Tavernentür wurde aufgerissen, und amüsant betrachtete er, wie eine rothaarige, arrogante Frau, das Wachpersonal an der Tür zur Seite schob und in die Taverne stürmte. Die Person schien in Eile zu sein. Sie kam direkt auf den Tisch zu, nahm von einem anderen Tisch den Stuhl und setzte sich impulsiv dazu. Sie begrüßte die Anwesenden und fing an etwas über die Geschehnisse ihrer letzten Tage zu erzählen. Schnell schien es sich zu einem öden und langweiligem Gespräch zu entwickeln.
Auf einen vergeblichen Witz und ihre letzte Frage, lächelte der Magier und antwortete:
„Eine Gilde mit ihnen, wie stellen sie sich das vor? Da währe mir ein Gildenkrieg lieber.“
Entspannt und gelassen betrachtete er, mit funkelnden Augen, die Menge. Und stellte sich den rothaarigen Neuankömmling mit ihrem Banner schon auf dem Scheiterhaufen brennen.