Tavernenbesuch

[Ruvon Dabran aus Nirdana]

Während Lynn erzählte bestellte er sich einen schön würzigen Schnaps.

Ihr hattet also eine sehr schwere Kindheit, die von Armut und Prügeleien ausgeschmückt wurde...

Er schüttelt den Kopf. Seit wann wurden Kinder geschlagen? Sowas kannte er überhaupt nicht und wer das tat wurde sofort hingerichtet egal was für ein großer Krieger er war. Die Kinder waren die Zukunft der Albae...

Seit wann sind Lebewesen käuflich, außer natürlich Haus -und Reittiere? Ihr Menschen habt echt eine sehr komische Lebensweise, meist geht es euch nur ums Geld. Das einzig wichtige am Leben ist die Freiheit.

Er nahm einen Schluck aus seinem Schnapsglas.

Ihr seit also eine Dame aus dem Tempel der Lüste gewesen? Interessant. Man hat euch dort sicherlich sehr schlecht behandelt, es ist verständlich das ihr geflohen seit... Es ist bestimmt schrecklich für diese Damen bzw. auch für euch gewesen irgendwelche reichen Edelmänner zu verwöhnen.

Sein Blick schweifte auf das Amulett. Welche Schönheit, es passte genau zu Lynn.

Wo habt ihr dieses Schmuckstück her?

[Lynn Silver]

Als Ruvon nach ihrem Schmuckstück fragte, lächelte Lynn und sie durchströmte ein Gefühl von Liebe und Geborgenheit...

Das ist etwas ganz besonderes... Bevor ich meinen Meister verließ schenkte er mir dieses Amulett des Larius.
Menschen sind schwach und lassen sich zu schnell verführen... Von Geld, Macht oder eben schönen Frauen.

Lynn musste lachen als sie diesen Satz beendet hatte... Aber es stimmte schon, jeder Mensch hatte irgendwo seine Schwächen, auch Lynn war nicht fehlerlos oder gar unverwundbar.

Meine Kindheit hatte auch schönen Seiten... Ich hatte meine kleine Schwester und die Umstände damals haben uns nur noch mehr Zusammenhalt gegeben. Nach ihrem Tod hatte ich das Gefühl, ich könnte niemals wieder einen Menschen so sehr lieben...

Lynn seufzte, obwohl man Trauer in ihrem Augen sehen konnte, so sah man doch keine einzige Träne.

Habt ihr denn noch Familie?

fragte Lynn und schaute ihn abermals neugierig an

[Ruvon Dabran aus Nirdana]

Als er die Frage vernimmt erfüllte Hass und Wut seinen Körper.

Familie? Nein die habe ich nicht mehr.

Er nimmt das Schnapsglas und leerte es in einem Zug.

Meine Eltern sahen es vor dem Feind Informationen über uns zu geben. Mir wurde der Auftrag gegeben sie zu töten, einerseits um mein Leben zu retten andererseits um in die eliteeinheit aufgenommen zu werden. Ich wurde eigentlich gezwungen das zu tun, aber als ich es gehört habe das meine eltern verräter sind hatte ich solche Wut auf sie das ich es zu 90 % selber entschieden habe. Es klingt makaber ja, aber ich wurde erzogen zu einem Zweck, Elfen zu töten und da finden Verräter keinen Platz in der Gemeinschaft.

Er winkt den Wirt zu sich heran und bestellt einen neuen Schnaps.

Eine Schwester hatte ich noch...

Trauer macht sich in ihm breit und einen einzelne Träne tritt aus seinem rechten Auge.

...aber über sie möchte ich nicht reden.

[Lynn Silver]

Lynn lauschte seinen Worten und nickte... Verräter in der eigenen Familie hatten es nicht anders verdient, da hatte er wohl Recht.

Als Lynn bemerkte wie sehr ihn der Gedanke an seine Schwester schmerzte, wollte sie schnell das Thema wechseln, doch bevor sie etwas sagen konnte erschien der Wirt mit dem Essen.

Es duftete ganz wunderbar und Lynn lief das Wasser im MUnde zusammen. Erst jetzt bemerkte sie, wie sehr doch ihr Magen knurrte.
Es gab Hirschbraten mit Kartoffeln, eine dunkle Soße mit Waldpilzen und einen Klecks Preiselbeersauce für das Wild.

Mmmmh wie das duftet... Habt vielen Dank!

sagte Lynn zu dem Wirt, dieser verschwand auch so gleich wieder in die Küche...

Etwas aufmuntern sah Lynn zu Ruvon rüber und lächelte ihn freundlich an, eine seltene Geste von ihr...

Ich hoffe es mundet euch... Wenn es so schmeckt wie es duftet, muss es ein Gedicht sein.

Mit diesen Worten nahm Lynn Messer und Gabel zur Hand und begann das Zarte Fleisch zu schneiden.

[Ruvon Dabran aus Nirdana]

Auch ihm wurde der saftig, schmackhafte Hirschbraten vor die Nase gesetzt. Doch Trauer überwiegt meistens gegenüber dem Hunger. Er schiebt den Teller ein wenig beiseite und steht auf.

Ich gehe kurz an die frische Luft hier ist es mir zu stickig, aber keine Angst ich lauf schon nicht weg.

Er bringt nur ein gequältes Lächeln zum Vorschein und geht dann hinaus. An einem nahe gelegenem Baum setzt er sich hin, holt seine Pfeife und den Tabak hinaus. Wenige Sekunden später steigen kleine Rauchwölkchen aus der Pfeife.

Ah das hab ich jetzt gebraucht. Hoffentlich ist Lynn mir jetzt nicht böse weil ich sie kurz alleine lassen. Eine wunderhübsche, nette Frau ist sie....

Doch seine Gedanken schweifen wieder zu seiner verlorenen Schwester.

Du hättest sie retten können. Warum? Warum musste sie sterben und nicht ich? Diese verfluchten Elfen...

Er ballt seine Fäuste zusammen, steht auf und schlägt gegen den Baum hinter sich. Dann sackt er wieder auf den Boden, nimmt einen tiefen Zug und schlägt dann die Hände vors Gesicht.

Trübsall blasen bringt es nicht, außerdem hattest du schon deine Rache und wirst sie auch noch oft genug wieder bekommen.

Er nahm einen weiteren tiefen Zug, klopft die Asche aus der Pfeife und stopft neue nach. Diese eine noch...

[Lynn Silver]

Sie war gerade im Begriff das leckere Stück Fleisch in den Mund zu schieben, als sie den bedrückten Geischtsausdruck ihres Gegenübers sah... Ohne zu kauen schluckte sie das Stück Fleisch hastig runter, wollte etwas aufmunterndes sagen, doch dann nickte sie ihm nur zu...

Sie verstand es nur zu gut, was in ihm vorging... Er brauchte einen Moment für sich und diesen würde sie Ihm auch geben, das war für Lynn selbstverständlich.

Lynn seufzte, dachte kurz an Shiva, ihre kleine, verstorbene Schwester und widmete dich dann wieder Ihrem Essen.

Es hatte keinen Sinn an vergangenes zu denken, denn sie konnte es nunmal nicht mehr ändern. Trotzdem vermisste sie Shiva und dachte oft noch an sie.

Der Braten war wahrlich ein Gedicht und nun aß sie ihn genüsslich und ohne Hast. Währedn sie aß schaute sie sich neugierig um und abermals fiehl ihr Blick auf die blonde Frau in weiß. Mit Ihrem spitzen Hut sah sie aus wie eine Magierin, dachte Lynn und schaute sie bewundernd an.

Lynn verstand nur ein wenig von Magie. doch bewunderte sie jene, die diese Kunst wahrlich beherrschten, besonders wenn es eine Frau war.

Bei diesen Gedanken musste Lynn schmunzeln...