Der Wind der sie Forttrug.
Eine Geschichte über eine kleine Indianerin, deren Mutter eine Elfe war.
Leise prasselte das Lagerfeuer, und der Wind strich tröstend durch das Haar des Mädchen mit Namen Ilmaneitsi, was Himmelskind bedeutete.
In ihrem Leben war viel vorgefallen, es fing schon schwierig an, und es wurde scheinbar auch nicht besser.
Sehnsüchtig blickten ihre Augen, suchten nach jemandem, der sie nahm wie sie war.
Denn ausser ihrem Vater hatte es so jemanden nie gegeben.
Im Stamm des Weisen Bären war es brauch, die neugeborenen Kinder vom Schamanen in den Stamm aufnehmen zu lassen. Wenn sie kräftig und gesund waren, zeichnete er mit heiliger roter Erde das Symbol des großen Bären auf die Stirn des Neuankömmlings.
Die Frau des alten Häuptlings, Ilmaneitsis Mutter, trug schwer an ihrer Schwangerschaft. Als Waldelfe sprach sie nicht auf Menschliche Medizin an. Sie bekam Fieber, und Schamane und Kräuterfrau waren machtlos. Das kleine Mädchen erblickte viel zu früh das Licht der Welt und die Mutter verließ diese.
Einzig, weil der grimmig wirkende Schamane den Zorn des Häuptlings noch mehr als die Geister fürchtete, führte er mit großem Zweifel im Herzen das Ritual aus.
Und da er hoffte, die Kleine würde bald auffahren ins große Blau des Himmels und niemals zurückkehren, gab er ihr den Stammesnamen Himmelskind.
Als Himmelskind laufen lernte, musste ihre Ziehmutter gut auf sie achten, denn sie war immernoch so zierlich und zerbrechlich, dass man füchtete, der Wind würde sie forttragen.
Doch das Himmelskind wuchs gut auf, und niemand wagte es, sie nach ihrer Aufnahme in den Clan noch auszustoßen. Selbst wenn jederman hinter des Häuptlings Rücken seinen Unmut äusserte.
Als dann ein Unglück geschah und der Häuptling während der Jagd von einem Jaguar getötet wurde, sah der Schamane dies als Zeichen.
Einen Unglücksbringer, nannte er das Kind.
Da die Kleine viel zu schwach war, und den Clan auf der Wanderschaft nach Büffeln aufhielt, wies er die Ziehmutter auf, das Ungeliebte Häutlingskind zurückzulassen, da ihr Sohn der nächste in der Nachfolge wäre, und dieses Mädchen gewiss keinen Krieger finden würde, dessen Squaw sie werden könnte.
Die Frau war an sich kein schlechter Mensch. Jedoch Neid wohnt in jedem Menschenherz und eine Aussicht auf Macht verdirbt leicht Menschen mit schwachem Geiste.
Und so gelangte Ilmaneitsi auf ein Sklavenschiff, welches vor der Küste Jheloms kenterte.
Da saß sie nun in der Fremde, und ihre Augen glitten über die Farne und Wildblumen. Vielleicht würde sich mit dem Sammeln dieser ein wenig Brot verdienen lassen?