von Eila Landerun » Mi, 02. Apr 2008 19:56
Die Begrüßung des zweiten Herrn am Tisch war freundlich und Eila erwiderte sie nur kurz mit einem flüchtigen Lächeln.
Langsam konnte sie sich entspannen, als sie merkte in welch angenehme Runde sie geraten war. Doch entging ihren wachsamen Sinnen nicht die Spannung zwischen den beiden Herren.
Als die Frau, die Meloas ebenfalls angesprochen hatte, sprach, widmete sie sich wieder der ganzen Runde.
Es ist warm hier drin, da gebe ich Euch Recht. Aber das ist sehr angenehm, wenn man aus der Kälte kommt.
Wer weiß wie es ihr in ein paar Minuten gehen würde. Eila lehnte sich zu der Frau und fragte leise.
Darf ich Euren Namen erfahren?
Meloas selbst war wohl nicht mit seiner vollen Aufmerksamkeit bei ihrem Gespräch, denn sowohl die schöne Frau als auch die Anwesenheit des anderen Mannes schien seine Gedanken immer wieder abschweifen zu lassen. Trotzdem gebot es die Höflichkeit, seine Frage nicht zu ignorieren.
Meine Reise durch die Wälder hatte sich unerwartet verlängert und ich wollte mir und auch meinem Pferd vor dem Heimweg eine Pause gönnen.
Als der Wirt abermals zum Tisch zurückkehrte, stellte er wortlos einen großen Becher Rotwein und einen großen Teller mit duftendem Essen vor ihr ab, drehte sich um und verschwand wieder Richtung Küche. Eila hob den Arm, um den Wirt zurück zu winken.
Herr Wirt, das kann nicht meine Bestellung sein…
Doch der Wirt machte keine Anstalten zurück zu kommen. Eilas Magen krampfte. Doch diesmal nicht vor Hunger, sondern vor Angst, wo sie die fehlenden Münzen herbekommen sollte. Sie wollte sich ihre Verunsicherung nicht anmerken lassen. Als sie jedoch aufschaute, sah sie das freundlich lächelnde Gesicht von Meloas und ihr wurde klar, was die Verzögerung vorhin zu bedeuten hatte. Eila schenkte ihm einen freundlichen Blick, der deutlich ihre Dankbarkeit zeigte.
Sie nahm den Becher und trank. Es war ein würziger, blumiger Rotwein, der wie Honig die Kehle hinabrann. Sie seufzte zufrieden, als sie den Becher wieder abstellte und widmete sich dem Teller, wobei sie versuchte nicht zu gierig zu wirken.