von Nehiri Ilithi » Di, 01. Apr 2008 11:01
Sie zitterte kurz am ganzen Körper als Ciervos die Taverne betrat. Obwohl sie ihn nicht ansah, reagierte ihr ganzes Sein auf seine Nähe. Seine Ausstrahlung, für viele nicht einmal mehr wahrnehmbar, elektrisierte Nehiri und das Atem viel ihr schwer.
Als ein leichter Hauch an ihr Ohr drang, seine Worte ihr Bewusstsein erreichten, hatte sie sich noch immer nicht wirklich gefangen. Zu sehr hatte sie ihn vermisst, ihm den sie wirklich vertraute, dem sie jeder Zeit ihr Leben anvertrauen würde.
Warum dies so wahr? Selbst die Ilithi konnte sich es nicht erklären, vielleicht lag es einfach daran, dass sie sich in manchen Dingen so ähnlich waren, ähnliche Ziele verfolgten. Sie legten den Kopf in den Nacken um zu ihm hoch blicken zu können, ohne sich zu ihm umwenden zu müssen. Ein leichtes Lächeln, beinahe so als würde nur irgendwer hinter ihr stehen, legte sich auf ihre Lippen. Doch in den Augen glühte kurz ein roter Funke, der Stein auf ihrer Stirn verdunkelte sich. Erkennen.... erinnern.
Kurz durchflutete ein tiefes Verlangen Nehiri, doch sofort unterdrückte sie die aufkeimende Begierde. Durch das zurück legen ihres Kopfes gewährte sie Ciervos tiefe Einblicke in ihren Ausschnitt, doch ausnahmsweise steckte keine Absicht in dieser Tat.
Manchmal lohnt sich das Warten..... solange du mich nicht zu lange warten lässt.
In ihrer Stimme klang ein leises Lachen mit. Dann hob sie die Hand und deutete auf einen leeren Stuhl, gleich neben ihr.
Willst du dich nicht setzen? Irgendwie stört es mich, wenn ich die ganze Zeit zu dir aufsehen muss.
Wieder das amüsierte, leise Lachen. Melodisch klang es gemeinsam mit dem kurzen Klingen ihrer Glöckchen, als sie die Hand bewegte, durch den Tavernenraum. Sie hatte Ciervos tatsächlich vermisst, hatte sich nach seiner Gegenwart gesehnt, seinen spöttischen Worten, der Art wie er mit ihr umging. Er allein hatte sich bis jetzt gegen Sie behauptet und sie dazu gebracht ihn zu bewundern, ohne ihn dafür zu hassen oder töten zu wollen.
Und das Fehlen von Spielzeug oder Marionetten erklärt sich ganz einfach, dass ich sie noch zurück gelassen habe, denn meine Rückkehr nach Pergon ist nur von begrenzter Dauer. Bald schon wird das Schiff wieder ablegen, gemeinsam mit mir, damit ich meine Aufgabe endlich zu Ende bringen kann. Und selbst dann, weiß ich nicht ob ich meine neuen Handlager mit hier her nehmen möchte, sie gehören zu meiner Vergangenheit und genau wie diese sollen sie endlich aus meinem Leben verschwinden.... außerdem hab ich doch genug Spielzeug in diesem Land selber.
Warum nur erzählte sie ihm das? Warum wollte sie dass er wusste was sie gerade tat und was sie plante? Beinahe war sie einen Moment wütend auf sich selber, weil sie das Bedürfnis verspürte Ciervos an ihrem Leben teilhaben zu lassen. Es war noch immer ungewohnt für sie, dass sie nicht mehr alleine war und sie kämpfte mit dem Verlangen Ciervos alles zu erzählen und der Angst sich völlig zu offenbaren.
"Jede Frau weiß, wie sie bekommt was sie will.
Doch nur die dumme Frau bezahlt auch wirklich den Preis dafür."
Nehiri Ilithi