von Neryos Nadeira » Do, 17. Jan 2008 22:29
Ihr Duft umgab ihn ganz plötzlich. War hinter ihm, um ihn überall. In seine Geist, betörte seine Sinne. Der Halbdämon stieß ein tiefes, kehliges Knurren aus. Ihre Berührung war so vertraut und gleichzeitig so fremd für ihn. Es war lange her, dass die beiden sich gesehen hatten und Neryos in seinem ganzen Sein war erfreut über dieses Wiedersehen.
'Chev uss, es ist lange her dass meine Augen dein Antlitz erblickten, dass ich mich an deiner Schönheit erfreuen konnte.
Scheinbar hatte Neryos seine einstig galante, glatte Zunge wieder gefunden und die Bitterkeit, die so lange sein Begleiter nach dem Verschwinden von Raissa und Tarxena gewesen war, abgelegt.
Sein Blick glitt liebkosend über ihre Gesichtszüge.
Darf ich dich auf etwas zu trinken einladen, Nikeeta, riknueth ssinjin ssinssrigg d'usst. Doch ich will keine weiteren Worte an meine Gefühle für dich verschwenden, kann auch heute keine Sprache sagen, was ich wirklich empfinde, jetzt da ich dich wieder sehe.
Soviel Kummer hab ich dir bereitet und ich bitte um dein Verständnis. Sjaad’ur.
Auf ihre Frage, ob seine Sinne nachgelassen hätten ging er nicht ein. Tatsächlich war es so, dass er von den verschiedenen Düften und Gefühlen die sich in diesem Raum eingefunden hatten, gänzlich benebelt war. Die lange Zeit der Einsamkeit hatte einiges in ihm geheilt, allerdings ihn vielleicht noch weniger Gesellschaftsfähig gemacht als vorher. Nein, er fühlte sich nicht wohl – aber auch nicht unwohl hier. Doch er war das Alleinsein leid gewesen und hatte es an der Zeit befunden erneut dieses Land und auch diese Taverne aufzusuchen. Vor allem aber weil er gehofft hatte sie hier zu finden.
Dies ist ein guter Tag, denn ich habe dich wieder gefunden. Lass uns feiern.
Endlich hob er seine Hand und legte sie auf ihre Fingerspitzen, die noch auf seiner Schulter ruhten. Er zog ihre feingliedrigen, ebenholzfarbenen Finger an seine Lippen und hauchte auf jede einzelne Fingerspitze einen sanften Kuss. Sein Blick war voller Stolz auf sie und doch glühte in seinen schwarzen Augen etwas, eine Gier die niemals schlafen würde.
Den anderen Besuchern der Taverne schenkte er keine Aufmerksamkeit, bis ein lautes Poltern ihn wieder an ihre Anwesenheit erinnerte und daran, dass er nicht alleine mit Nikeeta hier war. Sein Kopf drehte sich in die Richtung der Dunkelelfe, seine schwarzen Augen fixierten sie, musterten sie, wogen ab. Keine gewöhnliche Dunkelelfe, sonst würde sie hier nicht mit anderen Elfen und Menschen sitzen. Sie verströmte auch nicht den betörenden Duft einer weiblichen Drow, die sich ihrer ganzen Macht bewusst war. Nein, die war anders. Nun begann er auch die anderen Damen am Tisch zu taxieren. Die zweite Dunkelelfe, die bei seinem Eintritt am Tisch gesessen hatte war nicht mehr zusehen. Er musterte die Frauen, scheinbar interessiert, wohlwollend und mit männlicher Neugierde.