Herbsttage...

[Gwyn Rigmor]

Der wiederkehrende Herbst war deutlich zu spürten, grauer Himmel trübte das sonst so idyliische Bild Pergons und der schon seit Tagen andauernde Regen füllte die Straßen mit immer weiter wachsenden Pfützen.
Ihren Umhang schützend über sich haltend rannte eine junge Frau in Richtung der Taverne. Ihre Kleider waren völlig durchnässt, ihre Frisur zerstört und ihre Augen, deren Make Up durch den Regen in mitleidenschaft gezogen wurden, sahen aus als hätte sie stundenlang geweint. Kurz vor dem Häuschen, deren Lichter nur zu einladend wirkten bei solch einer Witterung landete ihr kleiner Fuß in einer Pfütze.

Aber nicht doch!

Leicht seufzte sie un begutachtete ihren schlammigen und völlig durchnässten Schuh.

Meine neuen Schuhe...

Sie ließ den Umhang wieder sinken und öffnete schnell die schwere Tavernentür.
Sofort strömte ihr eine behagliche Wärme entgegen und Gänsehaut prägte sich auf ihrer hellen Haut ab.
Kurz blickte sie sich um - sie war allein.
Leicht lächelte sie dem rundlichen Wirt zu und bewegte sich unter seiner Beobachtung auf den Platz nahe dem Kamin zu, indem bereits ein wärmendes Feuer prasselte.
Gwyn ließ sich in einem der dort stehenden Sessel nieder, schlug die Beine übereinander und presste das Wasser so gut es nur ging aus ihren Kleidern, was eine kleine Spur auf dem hölzernen Boden hinterließ.
Mit leichtem Kopfschütteln beobachtete der Wirt diese Szene, worauf Gwyn mit einem entschuldigenden Lächeln antwortete.

Würdet Ihr mir bitte einen warmen Kakao bringen?

Sofort machte sich der Wirt an die Arbeit, dieser Bestellung nachzukommen, weiterhin schüttelte er leicht mit dem Kopf.
Gwyn wusste er würde es ihr nicht übel nehmen, er war stets freundlich zu ihr gewesen und sicherlich würde er dich über die Anwesenheit einer jungen Dame freuen, besonders an solch trostlosen Tagen...

[Akilano Wolfsauge aus Yew]

Regen und Wind, einfach herrlich.
So mancher würde diesen Wolkenbruch als Mistwetter bezeichnen, aber Akilano war ein Farmer. Er war gerade Mit der Ernte fertig, als der Regen einsetzte. Also beschloss er die ungeschnittenen Pflanzen erstmal nach Hause zu tragen. Auch wenn er Regen mochte, wollt er sich nicht erkälten.
Die letzten Tage hatte er meist in seinem Garten gerbeitet, aber heute hatte er eine große Menge Ginseng angebaut, die nun in einem kleinen Fass unter seinem Arm lagen. Die Krempe seines Hutes bog sich schon nach unten, so sehr hatte sie den Regen aufgenommen. Sein Mantel war schwer, aber Mit einem Fass unter dem Arm merkte man das Gewicht nicht.Auf halbem Weg nach Hause, viel ihm die Taverne auf.
Na für einen Tee ist immer Zeit
sagte er sich und trat ein.
Die Schenke war leer. Nur Am Kamin schien jemand zu sitzen. Er blickte an sich herab und merkte, wie durchnässt er eigentlich war. Kilt und Umhang waren aus Wolle und nahmen Wasser auf wie ein Schwamm. Die Sessel würde er wohl nur ruinieren. Also hängte er den Triefend nassen Hut und Mantel an den Haken an der Wand, presste das gröbste Wasser aus seinem Kilt und wählte statt dem Sessel eine Holzbank neben dem Kamin. Das Fass stellte er neben sich ab. Erst jetzt bemerkte er, wer in dem Sessel saß. Eine Junge Frau, die in den Regen geraten sein musste. AUch sie War durchnässt und fror noch etwas. Vermutlich war sie noch keine 5 Minuten hier. Der Wirt war nirgends zu sehen, also war er wohl dabei ihre Bestellung zuzubereiten.

Ich grüße euch, werte Dame. Ein herrliches Wetter, nicht wahr?
sagte er mit einem leichten Grinsen. Diese Frau hielt das da draussen sicher für "Mistwetter"

[Osana Kyira]

Es waren noch nicht viele Tage ins Land gezogen, seit die junge Nord diese Welt betrat. Endlich war sie mal allein, der Elf wart nicht zu sehen. Auch wenn sie ihn mochte so hatte Osana kaum Zeit für sich, dass Ereignis was sich zutrug zeichnete ihre Zukunft.
So lief sie die feuchten Straßen entlang, betrachtete die Ladenschilder und versuchte sich die Standorte der Händler einzuprägen. Als plötzlich ein Regenschauer einsetzte und ihre Unternehmungen aprupt ein Ende fand.

Rasch zog sich die Kriegerin den schweren Ledermantel um die Schultern, zog diesen fest um ihren Körper und ihre Schritte wurden länger.
Über den Pflasterstraßen lag ein leichter Nebel, ihr Weg führte Osana in Richtung Schankhaus vor dessen Türe sie inzwischen stand. Zögernd öffnete sie die Türe, ein knarren kündigt den Besucher an.
Wärme legte sich um die Schulter, worauf ein leichter Seufzer ihre Kehle verlässt. Kurz wird der Raum gemustert und ein Platz etwas abseits der zwei Herrschaften genommen, der jedoch noch nahe des Kamins liegt um die Wärme zu genießen.

[Gwyn Rigmor]

Ein dumpfer Schlag und die schwere Holztür fiel erneut ins Schloss.
Kurz zuckte Gwyn zusammen, blickte sich um und erkannte einen jungen, ihr unbekannten Herren. Sofort fiel ihr das schwere Fass auf, das er mit sich trug und mit leicht schief gelegtem Kopf begutachtete sie ihn.
Als er sich auf die junge Dame zubewegte fuhr sie sich fix mit den Fingern durch die blonde Mähne, ein wenig etwas von dem zu retten, was der Regen daraus gemacht hatte.
Ein leichtes Lächeln schenkte sie ihm, als auch er in der Nähe des Kamins platz nahm.

Guten Abend der Herr!
Naja herrlich würde ich es nicht gerade nennen...

Leicht schmunzelte sie, richtete ihren Blick erneut aus dem fenster und betrachtete die Misere.

Ich vermisse die Sonne, die Wärme...
Es ist als würde auch in mir die Heiterkeit schwinden bei solch einem Wetter...

Leicht seufzte sie ehe sie ihren Blick wieder auf Akilano richtete.

Oh entschuldigt, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt...
Gwyn Rigmor, sehr erfreut.

Kurz erhebt sie sich und macht einen kleinen Knicks.

Darf ich auch Euren Namen erfahren?

Sie hatte die Worte kaum ausgesprochen als die Tavernentür ein weiteres mal ins Schloss fiel und eine zierliche Person eintrat, sich ein wenig abseits setzte und sich umschaute. Neugierig musterte Gwyn den Neuankömmling...

Das Wetter scheint die Besucher wohl doch nicht fernzuhalten...

dachte sie still bei sich.

[Akilano Wolfsauge aus Yew]

Wo bleiben nur meine Manieren. Akilano ist mein Name, werte Dame, stets zu Diensten.
Nein. Das Wetter hällt niemanden vo der Schenke fern. Eher scheucht es die Leute in die Tavernen, die von solchem Regen überrascht werden.

Seine Augen folgen ihrem Blick zum Fenster. an der Tür stand eine kleine Gestalt in einem Ledermantel. den Bewegungen zufolge eine Frau. Sie setzte sich etwas abseits, so das Akilano sie nicht genau sehen konnte.

Ich habe es aufgegeben mich über das Wetter zu ärgern, als ich merkte, das ich es nicht ändern kann. Sonne und Wärme sind immer gern gesehen, aber wenn der Regen nicht ab und zu käme, wäre fast die ganze welt eine Wüste. Heiterkeit findet man überall, egal wie das Wetter auch ist.

[Osana Kyira]

Kaum kam die junge Frau zum sitzen, ihren Körper aus zu ruhen und den müden, kalten Knochen wärme zu schenken. Schwungvoll tritt der Schankmeister aus den Küchenräumen. Die Hände vollgepackt mit den Bestellungen der Herrschaften als all dies klirrend zu Boden geht.

Osanas Gesicht verzieht sich schmerzhaft als der Aufschrei des Wirtes die Räumlichkeit durchdringt. Im großen Bogen landet das Schokoladengetränk auf ihren freiliegenden Schultern und hinterlässt unschöne Rötungen auf ihrer Haut.
Erschrocken blickt der Alte auf das Weib.

[Akilano Wolfsauge aus Yew]

Ein Klirren reißt Akilano aus seinen Gedanken. Der Wirt schient über seine eigenen Füße gestolpert zu sein. Er stammelt Entschuldigungen vor der fremden Frau, die scheinbar etwas abbekommen hat. Er bemerkt, das auch auf seinem nakten Knie ein Tropfen heisser Flüssigkeit gelandet ist. Er steht auf und holt ein Handtuch aus seinem Rucksack um sich zu reinigen. Im Stehen kann er das Desaster nun genauer sehen. Die Fremde hat einen vollen Schwall abbekommen. Die zarte Frauenhaut hat sich bereits gerötet, entweder durch Wut oder die Hitze des Getränks. Akilano betrachtet das Handtuch in seiner Hand. Es war feucht durch den Regen und teilweise auch durch seinen Schweiß, aber vielleicht konnte man es gerade noch einer Dame anbieten.

Verzeiht. Dieses Handtuch ist nach der Arbeit und dem Regen nicht mehr frisch aber durchaus noch sauber. Vielleicht möchtet ihr euch etwas säubern, während der arme Mann hier die Scherben beseitigt und euch Etwas zu trinken bringt.

Während der Wirt sich aus seiner Starre löst und sich an die Arbeit macht, hält Akilano der Fremden das Handtuch hin

[Osana Kyira]

Noch immer steht ihr der Schmerz ins Gesicht geschrieben. Flach und ruhig ist ihr Atem, sie wusste nicht wie sie dem stammelndem Hausherren entgegnen sollte. Einerseits war sie wütend doch auf der anderen schien es keine Absicht zu sein.
Doch was war dies? Vielleit zwei Schritte vor ihr bemühte sich, ein ihr unbekannter Herr und hielt ihr einen Stofflappen entgegen. Ein verzogenes Lächeln wich der verzogenen Mimik, leise antwortete sie.

Ich Danke euch, werter Herr!

Unsicher blickt sie ihm entgegen und zögernd nimmt Osana die Geste entgegen, betrachtet diese etwas doch fängt als gleich an sich die gereizte Haut vorsichtig ab zu tupfen.
Kaum wart sie fertig, hielt sie Akilano, denn nun noch mehr verschmutzten Lappen entgegen.

Habt nochmals Dank und entschuldigt das euer Tuch nun so verschmutzt ist.

Weitere Worte brachte sie nicht heraus, zu argwöhnig war ihre Gesinnung und zu neu die vielen Eindrücke aus dieser Welt.

[Akilano Wolfsauge aus Yew]

Keine Ursache. Wenn ich mich vorstellen darf: Mein Name ist Akilano. Stets zu Diensten.

sprach er lächelnd mit einer leichten Verbeugung und nahm das Handtuch wieder entgegen.

Macht euch um das Handtuch keine Gedanken. Die paar Flecken bekomm ich schon wieder raus. Und weil mein Tagwerk für heute schon hinter mir liegt, werde ich es wohl demnächst nicht brauchen.

[Osana Kyira]

Die freundliche Geste brachte ein lächeln auf ihre Lippen. Hurtig stand sie auf und deutete einen höfischen Knicks an, wobei sie ihr Haupt etwas senkte.

Man nennt mich Osana, Osana Kyira. Meines Zeichens Schwertkämpferin.

Nach ihren Ausführungen stellte sich die Maid stramm vor den Herren, wie es die Schlachtenführer gern sahen. Jeglich Geste war etwas unsicher,
kaum wusste Osana wie sie sich verhalten sollte.
Gehört es sich in diesen Landen, sich wie eine Maid zu verhalten? Wie stehen die Einwohner der Inselgruppen zu weiblichem Militär?
Diese und viele weitere Fragen türmten sich in ihrem Kopf, zehrten an ihrer Haltung.

Ohne zu wissen ob es sich gebühr, sprach sie den Herrn erneut an.

Wollt ihr mir nicht ein wenig Gesellschaft leisten
oder wäre es auch der Dame genehm wenn ich mich zu den beiden Herrschaften setze?

Ihre Augen wanderten Hillfesuchend durch die Räumlichkeit als zu ihrem Glück der Schankherr heran trat,
in den Händen ein Glas Wasser welches er ihr auf den Tisch stellte.

[Akilano Wolfsauge aus Yew]

Das Mädchen steht stramm wie ein Soldat. Erinnerungen werden wach und Akilano erwischt sich dabei wie er den "Soldaten" vor sich mustert. Gute Ausbildung. Wesentlich besser als das die Feldwebel seines Vaters aus Rekruten dieses Alters gemacht hätten. Aber diese Zeiten liegen hinter ihm. Er sollte aufhören sie als Soldat zu sehen. Sie ist eine junge Kriegerin, die er durch die Tollpatschigkeit des Wirts kennengelernt hat.
Während die letzten alten Gewohnheiten sich zurückziehen und Akilano sich wieder als vollwertiger Farmer fühlt, spricht die Dame erneut.[i]


Ich weiss nicht, wie Frau Rigmor darüber denkt, aber wir wäre es eine Freude, euch Gesellschaft leisten zu dürfen.

[i]Als der Wirt zurückkommt, bestellt sich Akilano einen Tee. Dass der Wirt 2mal an einem Abend Heiße Getränke verschüttet, war nicht anzunehmen.

[Osana Kyira]

Ein Runzeln legte ihr Stirn in kleine Fältchen als Akilanos musternder Blick über sie fuhr, erschrocken änderte sie ihre Haltung.
Hatte ihr Verhalten den Herren missgestimmt? Ein Stöhnen drang aus ihrer Kehle, ein Aufatmen denn Akilanos
Ausdruck wurde wieder freundlicher,
sie nicht mehr inspizierend und mit den Augen beureilend.

Ihr habt mir einen Schauer über die Haut gejagt, welch Deutung hatte euer Blick?
Doch antwortet mir bitte nur wenn euch diese Frage genehm ist, mir liegt es doch fern euch zu erzürnen!

Fragend hoben sich Osanas Augenbrauen, worauf erneut ein lächeln folgte,
welch ihre Unsicherheit überspielen sollte.

[Akilano Wolfsauge aus Yew]

Ich bitte vielmals um Verzeihung. Eine alte Angewohnheit kam zum Vorschein, deren Ursprung ich zu vergessen versuche. Ein Teil meiner Vergangenheit von dem ich hoffe, das er mich nie wieder findet.

[Osana Kyira]

Betrübt blickt Osana gen Boden, wollte sie den Herren doch nicht erzürnen.

Bitte verzeiht mir, war es doch wahrlich nicht meine Absicht euch an vergangene
Taten und Begebenheiten zu erinnern. Meine Neugierde überrannte mich wohl zu sehr.

Kaum traute sie sich ihr Haupt wieder zu heben, verunsicherte Akilanos kurze Antwort sie doch zu sehr.
Nervös trat sie von einem auf das andere Bein denn sie wusste genau wie schmerzhaft eine Erinnerung
an vergangenes seien konnte auch wenn es keine körperlichen Schäden waren, die der Seele waren
meist die Grausameren.

[Akilano Wolfsauge aus Yew]

Es gibt nichts zu verzeihen.
Sagte Akilano und pakte das Handtuch wieder weg, das er immer noch in der Hand hielt. Der Geruch von Tee sagte ihm, das der Wirt zurückgekommen war. Er drehte sich langsam um um nicht mit ihm zusammenzustoßen und nahm sich einen Stuhl. Der Wirt stellte den Tee weitaus vorsichtiger ab als sonst und verschwand wieder hinter seiner Theke.

Neugierde ist kein Problem, wenn sie in Grenzen gehalten wird. Wenn ihr Fragen habt, stellt sie ruhig. Aber fragt besser nicht meinen Sohn Akijar dannach. Er wird euch die Geschichte erzählen, die er von den Barden gehört hat. Und die Barden der alten Heimat haben die Angewohnheit zu übertreiben, bis ein Lagerfeuer zu einem Waldbrand wird.

Während er an seinem Tee roch und die Spannung aus ihm wich, erinnerte er sich, wie wenige noch lebten, die die ganze Geschichte erlebt hatten