Der rote Elf

[Massimiliano]

Schnellen Schrittes kommt er zur Tür der Taverne, öffnet sie langsam und tritt dann ein. Wohl ist ihm nicht beim Anblick dieser Menschenmasse.

H-Hallo...

...Bringt er geradeso über die Lippen und hebt unsicher die Hand zum Gruße. Die Leute schauen sich fragend an, denn sie haben ihn noch nie vorher gesehen. Er nimmt all seinen Mut zusammen und versucht ein paar Worte an die Gäste zu richten.

Mein Name ist Massimiliano und ihr braucht keine Angst vor meiner roten Haut zu haben! Es ist nichts gefährlich daran. Dort wo ich herkomme sehen sie alle so aus. Ich brauche eine Erfrischung nach der langen Reise und hoffe, dass ich bei euch Willkommen bin!

Der Wirt schaut sich den Elf noch einmal genauer an und zeigt dann auf einen Hocker an der Bar und stellt ihm ein kühles Bier hin. Die Leute kümmern sich wieder ihre Gespräche und Massimiliano rennt fast zur Bar um dort seinen Durst zu löschen.

Ich danke euch von ganzem Herzen! Bitte noch eins....

[Lilia]

Während der seltsame Elf eintrat, befand sich Lilia bereits an einem Tisch, welcher sich direkt am Fenster befand. Als sie diesen sah, blieb ihr das Essen kurz im Hals stecken und sie musste leicht husten. Schüchtern schaute sie zu dem Elfen rüber und beobachtete ihn einen Moment lang. Lilia war schon eine Weile auf Pergon und hatte schon vieles gesehen und denn noch schien die Hautfarbe des Elfen sie zu wundern. Nun ja... wenn er meint, dass es nichts schlimmes ist, wird dies wohl auch so sein. dachte sie sich und aß weiter. Einen kleinen Moment später meinte sie dann leise: Diese Elfen sind schon komische Wesen, der eine ist blau, der andere schwarz, jetzt auch noch rot... Sie musste sich das Lachen verkneifen, als sie dran dachte, ob es diese nicht auch noch in lila, oder schwarz weiss gefleckt gibt.

[Massimiliano]

Nun sitzt Massimiliano fast jeden Tag an der Bar. Er trinkt kein Bier mehr, es ist Wasser oder Milch geworden. Alkohol ist keine Lösung, meinte er stets zu sich. Aber eins störte ihn immernoch: Die Leute sehen ihn Tag für Tag und doch schauen sie ihn an als ob er nicht zu ihnen gehören kann. Sie machen sich noch immer über seine Farbe lustig. Massimiliano traf zwar einige denen er gut helfen konnte sich zurecht zu finden und sie waren ihm auch dankbar, aber sie schauten ihn trozdem erst einmal komisch an. Er nimmt noch einen Schluck von seiner Milch und verlässt dann schlecht gelaunt die Taverne um sich an einigen Untoten abzureagieren. Wie soll das nur weitergehen?

[Gyian]

Leise, schnelle Schritte brachten Gyian näher zur Taverne. Ob sie hier wohl sicher war?
Ihre Augen waren gerötet vom vielen Weinen, die rechte Hand hielt sie mit der linken fest umfasst. Das Zeichen das sie erhalten hatte schmerzte noch immer, brannte und schien bis in ihre Seele den Schmerz zu verbreiten.
Schmerzen, das war es was er ihr geben wollte. Er ergözte sich an ihrem Schmerz, an ihrem Wimmern und an ihren Schreien.
Hier in der Taverne würden vielleicht andere Menschen und Elfen sein. Hier würde er sie vielleicht nicht verfolgen oder zumindest sie nicht weiter quälen.

Ihr unsicherer, ängstlicher Blickt suchte immer wieder die Umgebung ab. Bei jedem Geräusch zuckte sie zusammen. Alles was sie an Selbstvertrauen aufgebaut hatte seit sie auf Pergon gekommen war, war in ein paar Tagen von ihm zerstört worden.
Alles woran sie geglaubt hatte schien falsch und nicht mehr von Bedeutung zu sein. Wie sehr wünschte sie sich Eddy würde bald von seiner Reise zurück kehren.

Langsam betrat sie die Taverne. Ihr Blickt glitt durch den Raum. Doch sie konnte kein Gesicht erkennen, hörte keine bekannte oder vertraute Stimme. Sie duckte sich leicht, immer wachsam, immer auf der Hut. Völlig verschreckt und auch verstört stolperte sie weiter. Suchte sich ihren Weg durch die Tische und ging zu einem der hinteren.
Ein roter Elf tauchte in ihrem Blickfeld auf, aber Gyian war viel zu verängstigt um ihn auch nur richtig zu grüßen. Sie nickte kurz in seine Richtung und lies sich dann auf einen Stuhl fallen.
Dem herankommenden Wirt flüsterte sie ihre Bestellung zu. Alkohol würde sie keinen trinken, nie wieder. Nicht seit dem er sie gezwungen hatte. Ein Glas Wasser und etwas zu essen war das einzige was Gyian wünschte. Und Ruhe....

Sie lehnte sich zurück, schlang die Arme um ihren Oberkörper und versuchte das Zittern zu unterdrücken, das sie nun schon seit Tagen verfolgte. Versuchte den Schatten zu vergessen und auch das Zeichen auf ihrer Hand.

Das rote Haar hing in wirren Strähnen über ihr Gesicht. Niemand der sie so kannte würde sie sofort erkennen. Für gewöhnlich trug Gyian ihre langen Haare immer zu zwei schweren Zöpfen geflochten. Das Hemd und der Rock, alles in dunkelgrün, waren fleckig, teilweise zerissen und hatte eindeutig schon bessere Tage gesehen. Doch all das war für sie nicht mehr wichtig. Alles schien einfach an Bedeutung verloren zu haben, selbst die Farben der Natur wirkten kalt und unwirklich auf die junge Frau.

So verharrte sie ruhig auf ihrem Sessel, hatte Angst sich zu viel zu bewegen, Aufmerksamkeit zu erregen, entdeckt zu werden.

[Bronn aus Yew]

Langs öffnete Bronn die Tavernentür. Er fühlte sich nicht sehr wohl an solchen Orten. Doch nach den vielen Kämpfen die er in den letzten Tagen bestritten hatte, brauchte er eine kleine Stärkung. Hier fand man immer etwas gutes zu Essen.
Neugierig blickte er auf die rote Elfe an dem Tisch. Und ging ein paar Schritte auf sie zu.

*Bronn hebt grüssend die Hand.*
*Bronn schnuppert*
*Bronn schnuppert nocheinmal*

Ein wohl bekannter und sehr geschätzter Geruch lag ihm in der Nase. Suchend blickte sich Bronn in der Taverne um. Dann dort hinten in der Ecke sah er Gyian. Freudig lächelnd ging er auf sie zu und breitete bereits die mächtigen Arme zu einer herzlichen Umarmung aus. Doch blieb er verdutzt kurz vor ihr stehen als er sie zusammengekauert und völlig verstört sitzen sah.

Gyian ?
*Bronn grübbelt*

[Gyian]

Sie hörte die Tür aufgehen, sie hörte die Schritte, hörte wie jemand ihren Namen nannte. Aber sie nahm all dies nicht wirklich wahr.
Gyian´s Körper war noch in der Taverne aber ihr Geist war weit weg.

Seine Worte hallten in ihrem Kopf. Eddy würde sie nicht wirklich lieben und dass er jetzt, wo sie so beschmutzt und gedemütigt worden war, nicht zu ihr zurück kehren würde.

All das wollte sie nicht glauben, doch seine gehässigen Worte hatten sich in ihre Gedanken eingebrannt.
Ihr Blick war auf den Boden gerichtet, die Augen leer. Alles in Gyian sträubte sich dagegen wieder in die wirkliche Welt zurück zu kehren. Sie schlang die Arme nur noch fester um sich. Wenn sie niemanden hörte, niemanden sah, dann war auch sie nicht da und niemand konnte sie sehen.

[Bronn aus Yew]

Fragend betrachtete Bronn Gyian die ihn gar nicht zu bemerken schien und sich immer mehr zu verkrampfen schien. Was war nur mit ihr, hatte jemand ihr etwas getan ?

*Bronn stubst Gyian leicht*
Hallo Gyian ?
*Bronn blickt verwirrt*

[Gyian]

Bronn! Gyians Geist regte sich. Sie blickte hoch, sah den Barbaren vor sich. Ihren besten Freund. Aber war er es wirklich? War er wirklich ihr Freund?
All die Dinge die geschehen waren, sie hatten Gyian zutiefst verletzt und verunsichert. Sie zuckte zurück.

Bronns Kraft und Stärke waren ihr wohlvertraut. Er konnte ihr große Schmerzen zufügen. Sie war wehrlos, viel zu verletzlich. Das hatte sie gelernt und zu spüren bekommen.

Instinktiv wich sie zurück, doch gleichzeitig erinnerte sie sich an Bronn, der sie immer beschützt hatte. Ihre Stimme war leise, nicht die melodische, klare Stimme mit der sie sonst sprach. Mehr die Stimme eines Kindes, das geschlagen worden war und jegliches Vertrauen zu allem verloren hatte.

Bronn?

[Bronn aus Yew]

Gyian ?!

Ihre Stimme klang so zaghaft ja sogar ängstlich. Schlimmer noch als damals auf Jhelom als sie sich das erste mal trafen. Was war nur los mit ihr ?
Bronn nahm seinen alten Strohhut vom Kopf. Schob den schweren Eichentisch der vor Gyian stand beiseite, ohne das es ihm auch nur die geringste Kraft zu kosten schien und setzte sich direkt vor Gyian auf den Boden. Mit seinen großen dunklen Augen schaute er zu Gyian auf und suchte nach ihren Blick.

*Bronn piekst Gyian leicht*
Ich Bronn!
*Bronn lächelt zaghaft.*

[Gyian]

Ein erleichtertes Aufamten ging duch Gyians ganzen Körper. Erreichte ihren Geist, ihre Seele. Mit einem leisen Aufschrei sprang sie auf und umarmte Bronn. Ihr Körper zitterte, aber nicht vor Angst, sondern vor Erleichterung.
Bronn würde auf sie aufpassen bis Eddy wieder hier war. Bronn würde sie nicht alleine lassen.
Sie schlang ihre dünnen Arme um ihn, umarmte ihn fest. Tränen liefen lautlos über ihr Gesicht. Als hätte sie nicht schon genug geweint, als häte sie überhaupt noch Tränen.

Das Mal in ihrer rechten Handfläche begann wieder stärker zu schmerzen, fast so als wäre er wieder in ihrer Nähe.

Bronn, ich bin so froh dich zu sehen. Bitte, bleib bei mir... du musst auf mich aufpassen.... bitte.

Ihre Stimme war noch immer sehr leise, doch ein wenig Hoffnung schwang in ihr mit. Hoffnung auf Sicherheit, auf Ruhe und auf eine Zeit ohne Angst.

[Bronn aus Yew]

Nachdem er Gyians Umarmung herzlich erwiedert hatte und sie beinah wieder zu derb drückte erhob sich Bronn und stellte sich schützend vor Gyian. Bereit sie gegen alles und jeden zu beschützen, das ihr etwas zu leide tun wollte. Bronn hatte nie viele Freunde auf Pergon gefunden und in den letzten Wochen hatte er einige davon verloren. Aber Gyian würde er beschützen. Bronn fürchtete keine Monster oder dämonische Gegner. Sollten sie nur kommen.

Bronn beschützen Gyian !
*Bronn blickt sich aufmerksam um*
*Bronn ballte seine Hände zu Fäusten*
*Bronn grübelt*
Vor was beschützen ?
*Bronn blickt fragend*

[Blac]

Der Schatten war am späten Abend wieder auf der Suche. Auf der Suche nach jemand ganz bestimmten. Sein Mal schien Ihn den Weg zu weisen. Das Mal, welches pulsierend und in greller roter Farbe aufleuchtet.
Die Aura des Males führt ihn zur Taverne. Auf dem Weg zu dieser schien sein Mal immer schneller zu pulsieren bis es aufeinmal, wenige Meter von der Tavernentür, ununterbrochen leuchtet.

Habe ich dich wieder gefunden, nun spüre den Schmerz

Er ballt seine Hand und lässt all seine Kraft in das Mal lenken und lacht dabei finster auf

Gleich bin ich wieder bei dir und werde dich lehren was es heisst, Angst zu haben und in Furcht zu leben

Adeet tritt schnellen Schrittes an die Tavernentür und senkt die Türklinge. Die Tür öffnet sich doch es schien niemand einzutreten, niemand der von Elfen oder Menschen in dieser Form zu sehen ist. Der Schatten hat sich verflüssigt und lauert gespannt auf Gyian und Bronn, die im hintersten Eck der Taverne sitzen.

[Gyian]

Die Art des Barbaren zu sprechen verleitete Gyian zu einem sanfen Lächeln. Ruhe kehrte zurück in ihre grünen Augen und der gehetzte Ausdruck in ihrem Gesicht verschwand langsam wieder. Sie richtete sich auf, strich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und versuchte ihre zerknitterte Kleidung ein wenig zu ordnen.

Vor was du mich beschützen sollst?

Ihre Stimme zitterte nur noch leicht, doch der melodische Klang kehrte nicht zurück. Sie blickte traurig zu Bronn auf und senkte die Stimme zu einem Flüstern.

Vor dem Schatten musst du mich beschützen Bronn. Er lauert überall und nie weiß ich wo er ist. Doch ich weiß, du wirst auf mich aufpassen.

Sie streckte ihre Hand aus und legte sie auf die ihres Freundes. Ihre wachsamen Augen glitten abermals durch die Taverne.

Ihre Hand lag noch immer auf Bronn und sie zog ihn leicht hinter sich her zu dem kleinen Tisch, um dort wieder Platz zu nehmen.

Doch in diesem moment begann das schwarze Mal, das Adeet ihr in die Handfläche geritzt hatte, zu brennen. Der Schmerz durchzuckte ihren ganzen Körper, sie krümmte sich. Wimmerte leise und schloss die Augen. Er war in der Nähe, nur das konnte es bedeuten. Er beobachtete sie, er verfolgte sie und er hatte sie abermals gefunden. Eine Träne lief über ihr Gesicht, geboren aus Wut und Frustration, weil es ihr wieder nicht gelungen war in abzuhängen.
Sie lies Bronns Hand los und legte ihre linke wieder über die rechte. Drückte fest zu als wollte sie den Schmerz bannen. Ein paar Tropfen Blut liefen aus ihrer zur Faust geballten Hand.

Bronn, der Schatten ist hier.... hilf mir

Die Worte, flehentlich, ängstlich ausgesprochen, kamen nur stockend über ihre Lippen. Die Augen suchten panisch die Umgebung ab, aber sie konnte ihn nicht sehen.

[Massimiliano]

Wieder einer dieser langweiligen Tage in der Taverne dachte sich Massimiliano und trank leise und einsam seine Milch. Irgendwas war anders. War es der Barbar der eineige Zeit vorher einen Gruß versuchte aber dann schnell die Richtung änderte? Nein! Es hatte mit der Frau in den dreckigen und zerfetzten Sachen zu tun. Was war nur mit ihr geschehen? Aus dem Augenwinkel betrachtete er sie immer wieder und überlegte wie er ihr nur helfen könnte. Doch dieser große Barbar war nun schon da und somit war es nicht mehr nötig. Doch dann passiert etwas seltsames. Die Tür zur Taverne öffnete sich langsam und Massimiliano guckte wer denn da kommt. Niemand. So langsam die Tür sich öffnete ging sie auch wieder zu und er merkte nur wie sich der Raum ein bisschen verdunkelte und die Atmosphäre so drückend und düster wurde. Was ist heute nur los?

[Bruder Klaus aus Cove]

Klaus kam an der Taverne vorbei. Er traute sich nicht einfach so den Raum zu betreten, zu viele Feinde hatte er. Zuerst blickte er durch das Fenster. Dort sah er ihn sitzen. Bronn wollte er nun wirklich nicht treffen. Noch schmerzten die gebrochen Knochen von ihrer letzten Begegnung. Aber was machte Gyian da, sie sah traurig aus. Grübeln setzte Klaus seinen weg fort.