Eingeholt von der Vergangenheit ... (Storybook)

Manche Spieler haben eine interessante Herkunft und haben diese in einer eigenen Geschichte festgehalten

Moderator: Vandroy

Eingeholt von der Vergangenheit ... (Storybook)

Beitragvon Sarokash aus Nirdana » Sa, 18. Aug 2007 00:53

Eingeholt von der Vergangenheit

Gerade noch befand er sich auf der Pirsch, als des Nachts im Wald ein kleines Lagerfeuer seine Aufmerksamkeit erregte. Sarokash näherte sich vorsichtig, doch was er erblickte hätte er in diesen Tagen nicht erwartet. Seit Jahren schon hatte der junge Sarokash seine Heimat nicht mehr erblickt, sie nahezu vergessen. Mit seiner ganzen Vergangenheit hatte er abgeschlossen, so dachte er zumindest. Doch nun wurde er von ihr eingeholt. Vor ihm waren 2 Meuchelmörder seines Volkes. Er hatte schon ein paar wenige auf seiner Art auf Pergon gesehen aber diese hier erkannte er genau. Nicht weil er sie kannte, sondern weil sie das Zeichen der Unauslöschlichen trugen, der Führer seiner Heimat. Diese Krieger sind absolut loyal und konnten nicht nach Pergon geflüchtet sein. Sie waren nur aus einem Grund hier. Einen Abtrünnigen zu töten...Sarokash.

In diesem Moment verhüllten die Erinnerungen seine Gedanken...
„DU BIST SAROKASH....“
„DU BIST EIN DUNKELELF...“
„DU BIST HIER UM ZU DIENEN...“
„VON HEUTE AN BIST DU SOLDAT DES SCHATTENS...“


Die Erinnerungen dröhnten in seinem Kopf. Alles verschwamm und schien so real. Er hörte die Stimme seines Ausbilders als stünde er direkt vor ihm. Ja es war ihm als könnte er seinen Atem spüren.
Plötzlich erwachte er aus den Erinnerungen, wie ein Blitz fuhr es Sarokash durch die Knochen...“die Elitejäger sind immer zu dritt!“
Ohne zu überlegen zog er sein Messer aus der Scheide und fuhr herum. Dunkles Blut spritze direkt in sein Gesicht. Der Atem war wirklich da aber nicht von seinem Ausbilder, sondern vom dritten der Meuchelmörder.
Die beiden am Feuer bemerkten das Geschehen im Gebüsch und schreckten hoch, ihre Hände gen Bogen.
Ohne weiter zu überlegen nahm Sarokash seinen Bogen, spannte die Sehne und schickte einen Pfeil direkt ins Herz des einen. Sofort folgte der zweite Pfeil doch er verfehlte sein Ziel.
„Verdammt...es war doch zu früh.“ blitze es in seinen Gedanken. Denn die Erkenntnis, seine Ausbildung nicht abgeschlossen zu haben schmerzte ihn immer wenn er daran dachte. Und jetzt ließen ihn seine Fähigkeiten im Stich, wo sein Leben davon abhing.
Sofort folgte die Antwort seines Gegners. Im Versuch dem Pfeil auszuweichen wurde Sarokash in die Schulter getroffen. Diesen Fehler seines Gegenübers musste er ausnutzen. Erneut spannte Sarokash seinen Bogen und diesmal traf er sein Ziel tödlich. Doch noch war er nicht außer Gefahr.
Zwar tötete er die 3 Meuchelmörder, was für die Qualität seiner Ausbildung sprach, aber Sarokash wusste genau, dass selbst ein Streifschuss mit diesen Pfeilen oft tödlich ist. Das Gift ist stark. Einen Menschen würde es binnen weniger Sekunden töten aber bei Elfen und Dunkelelfen wirkt es etwas langsamer.

Als Sarokash realisierte was da durch seine Adern floss, suchte er verzweifelt nach einem Gegengift. Doch das eine was er fand würde das Gift nicht aufhalten, höchstens etwas verlangsamen.
Schnell schwang er sich auf sein Pferd und ritt los. Zwar wusste er nicht wohin er sollte, denn niemand würde das Gift kennen oder Heilung wissen.

Kurz bevor er bewusstlos wurde brach er samt Pferd aus dem Wald heraus. Nicht weit entfernt erkannte er etwas. Leicht verschwommen sah er eine Anordnung von spitzen Steinen. In der Hoffnung dort jemanden zu finden, fasste Sarokash die Zügel mit seiner letzten Kraft und zwang sein Pferd in jene Richtung.
Nachdem er einige der Steinpaare durchschritten hatte, erschlafften seine Hände und Sarokash fiel bewusstlos zu Boden.

Von Krämpfen durchzogen und schweißgebadet lag er nun inmitten der Felsformation. Der Mond stand hoch am Himmel und die restlichen Erinnerungen flogen in seinen Geist zurück.
Sohn der Lyta und Beorazh. Geboren in in Usur Drakar direkt in die Streitkräfte. Von Geburt an war klar dass Sarokash Soldat der Schattentruppe werden sollte. Dies war eine Ehre und erfüllte seine Eltern mit Stolz. Seit je her führte das Volk der Dunkelelfen Krieg, gegen Menschen und Elfen. Entgegen vieler Sagen begann aber nicht sein Volk diesen erbarmungslosen Krieg.
Sein Volk war nah verwandt mit den Elfen. doch ihre fast schwarze Haut beängstigte die anderen Völker, sodass die Dunkelelfen ausgegrenzt wurden. Die noch unbegründete Angst führte gar dazu, dass man sie jagte und versuchte sie zu vernichten.
Nach Jahrhunderten der Verfolgung und des Krieges kannte das Volk der Dunkelelfen nichts anderes mehr als Hass und Krieg. Es fand sogar gefallen daran. Alles in ihrem Leben drehte sich nur um Tod und um Rache.

In diese Welt geboren musste auch Sarokash das Todeshandwerk seines Volkes erlernen. Jeder Krieger der Schattentruppe bekam einen Lehrer, der nur für ihn verantwortlich war. Doch sein Lehrer war einer der grausamsten, brutalsten... einer der Besten!
Aber seine Ausbildungsmethoden waren fürchterlich blutig, sodass Sarokash mindestens soviel Zeit mit dem verarzten seiner Wunden verbrachte, wie mit dem Training in Bogen und Schwert.
Schon nach nur einem Jahr war es Sarokash egal, ob er in die Armee aufgenommen würde oder nicht. Er wollte nur Rache. Seinen Lehrer zu töten war alles was er noch im Sinn hatte. Doch er musste sich gedulden.
Nach 4 weiteren Jahren war noch immer nicht am Ende seiner Ausbildung. Viel hatte er gelernt und erfahren. Doch seine häufigen Verwundungen warfen ihn im Gegensatz zu den anderen seines Jahrgangs zurück. Ohne frage war er ein hervorragender Schütze, aber die anderen waren immer etwas besser. Er wusste er könnte besser als sie alle sein, wenn er nicht soviel Zeit für seine Regeneration verschwenden müsste. So verlor er letzten Endes die Geduld und meuchelte eines Nachts seinen Meister.
Dieser Erfolg zeigte Sarokash, wie gut seine Ausbildung doch war. Er konnte seinen Mentor ermorden, ohne dass dieser Verdacht schöpfte oder sich wehren konnte.

Doch nach dieser blutigen Tat wurde sein Geist wieder klar. Er musste hier weg, so schnell wie möglich fliehen. Wenn der Tod des Mentors entdeckt würde, wäre sofort klar, dass Sarokash der Täter ist. Die Methoden seines Meisters waren bekannt. Nur eine Hand voll Bestand die Ausbildung. Schon mehrere Schüler versuchten es und wurden von dem Meister getötet. Und dieses Mal unterlag der Meister dem Schüler.
Doch wohin? Ohne weiter zu überlegen stahl er ein Pferd und ritt in die Nacht, direkt in Richtung der unbekannten Landen. Gebiete aus denen noch nie Kundschafter zurückgekommen sind. Doch was hätte er für Alternativen gehabt?

Nach 6 Wochen zu Pferd erreichte Sarokash eine gigantische Bergkette. Eisige Winde fuhren ihm in die Knochen. Nicht eine Person hatte er auf seinem Weg getroffen. Was für ein trostloses Land musste das sein und nun ging es nicht weiter. Doch nicht weit von seiner Position entdeckte er einen schmalen Bergpfad. Ein zurück gab es nicht mehr, so erklomm er diesen mit seinen verbliebenen Kräften.

Auf dem Bergkamm angekommen sah er in die Ferne und wusste... hier würde man ihn nicht finden. Auch sein Volk könnte hier unbekannt sein. Er musste sich bemühen die Charakterschwächen seines Volkes zu verbergen so gut es ging. Doch Jahre des Hasses ließen sich nicht so einfach abschütteln. So ritt er ins Tal hinab. Er brachte nur 2 Gedanken mit...

...ein neues Leben beginnen
...und seine Ausbildung abschließen!


Plötzlich erwachte er. Die Sonne stand hoch am Himmel. Sarokash sah sich um und erblickte Blumen und die Felsen die er in der Nacht zuvor sah. Er spührte eine magische Aura, welche wohl für seine Genesung verantwortlich war.
Früher hätten solche Mächte bei ihm nicht gewirkt. Er wusste, dass dieser Ort anders ist. Das wusste er als die dunklen Kräfte, die seinem Volk in seiner Heimat zu eigen sind, verschwanden.
Sarokash blickte in die Ferne und atmete befreit aus.
„Ein neues Leben beginnen... das kann ich wohl nun. Es werden keine weiteren folgen. Nun bin ich sicher. Also bleibt nurnoch eins zu tun. Meine Ausbildung beenden!“
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Heimat

Beitragvon Sarokash aus Nirdana » So, 19. Aug 2007 17:03

Heimat

Nach nun fast einem Jahr rastloser Erkundung des neuen Landes Pergon, sehnte sich Sarokash nach etwas Ruhe. Er hatte nun fast alle Gebiete gesehen und erkundet, viele selbst ihm fremde Völker gesehen und Tiere von denen er früher nur aus Sagen hörte.
So begab sich Sarokash schließlich auf die Suche nach einem sicheren Platz an dem er geschützt rasten, seine Wunden versorgen und sich seiner weiter Ausbildung widmen konnte. Doch dies sollte sich als schwieriger erweisen als er dachte. Sein Volk war dem Pergons nicht unbekannt geblieben und so stieß er auch hier unter den meisten Bewohnern auf Ablehnung. Nur einige Krieger und Magier scherten sich nicht um die Herkunft möglicher Kampfgenossen. Im Gegenteil, jene wussten einen erprobten Schützen durchaus zu schätzen.
Das einfache Volk jedoch glaubte den Gerüchten und Sagen über die Dunkelelfen und fürchteten sich vor solch einer dunklen Gestalt in ihrer Nähe. Diese Ablehnung äußerten sie in wilden Beschimpfungen und sogar indem sie mit Steinen nach Sarokash warfen. Es wäre ihm ein Leichtes gewesen sie alle zu töten aber das war nicht was er wollte. Seine Bleibe sollte ihm Ruhe bescheren und keine Gewalt.

Entgegen den Wünschen mancher Bürger versuchte Sarokash dennoch sich ein Häuschen zu errichten. Doch schon in der dritten Nacht des Bauens, steckte einer der Bauern das Gerüst in Brand.
Viel war es noch nicht, doch steckte Sarokash all sein Geschick in dieses Haus und nun stand es in Flammen. Rasend vor Zorn verfolgte er den flüchtenden Schatten durch Gassen und Hinterhöfe bis er ihn schließlich einholte.
Der Brandstifter bewegte sich zu ungeschickt in der Nacht, um einen Dunkelelf in seinem Element abzuhängen. Sarokash riss Bauern an der Schulter herum. Er stieß ihm seinen Dolch in den Bauch, in dem Gedanken sein Leiden für dessen Tat etwas zu verlängern. 2 angsterfüllte Augen suchten nach Gnade in Sarokash´ Gesicht, doch fanden sie nur Hass und Unverständnis.
Kaum erschlaffte der leblose Körper, da war Sarokash schon klar, dass er wieder in seiner Wut gemordet hatte. Zwar würde er hier nicht verfolgt, wie in seiner Heimat. Das würden sich die Bürger nicht trauen, doch sicher schlafen könnte er in dieser Stadt wohl nicht mehr.

In der nächsten Nacht am Lagerfeuer erinnerte sich Sarokash an ein Gebiet vor dem man ihn einst auf seinen Reisen warnte. Dort sollte es auch eine Stadt geben...NIRDANA... eine Stadt voller Mörder und Diebe...und Orks!
„Ausgestoßene...wie ich.“
Die Orks waren schon in seiner Heimat hin und wieder „Verbündete“ der Dunkelelfen. Wobei diese Bündnisse die Orks immer vorneweg in die Schlacht sandten. Aber im Gegensatz zu Menschen und Elfen führten die Dunkelelfen nie Krieg gegen die Orks.
Sarokash haderte die ganze Nacht mit sich selbst. Zwar waren die Orks im Vergleich zu den anderen Völkern eher primitiv und animalisch, doch der Wunsch nach einem Heim obsiegte seinen Zweifeln.
Mit diesem neuen Entschluss brach er sofort sein Lager ab und begab sich auf den Weg.

Kurz hinter Vesper stieß Sarokash auf eine kleine Festung. Auf deren Wällen sah er schwer gerüstet Orks. Er musste auf dem richtigen Pfad sein. Nur wenige Stunden später erbot sich ihm ein Anblick, welchen er so nicht erwartet hätte. Sarokash dachte eher an eine Zeltsiedlung oder ein paar Hütten aber vor ihm Stand eine große Stadt. So stand er nun vor einer gigantischen Palisade, die einen guten Schutz versprach. Nach nur einigen misstrauischen Blicken der Orks durch die Zinnen öffnete sich auch schon das Tor und ließ Sarokash ein.
Die Stadt bot einen makaberen Charm der in gewisser weise der Städte seines Volkes ähnelte. Allerdings war die Bauweise eher grob und Detailarm, nicht wie in der Stadt Usur Drakar, wo jedes noch so unbedeutendes Gebäude bis ins Detail perfektioniert und verziert wurde.

Ein vertrautes Gefühl stellte sich bei Sarokash ein und so ritt er durch die Straßen um den perfekten Platz für sein neues Heim zu finden...
Zuletzt geändert von Sarokash aus Nirdana am Sa, 25. Aug 2007 14:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Die Begegnung

Beitragvon Sarokash aus Nirdana » Mi, 22. Aug 2007 04:06

Unliebsame Begegnung

Noch nicht lange war die Nacht hereingebrochen. Sarokash befand sich wieder einmal auf der Pirsch. Er hatte die Fährte eines Bären aufgenommen, als er einen kurzen Moment inne hielt. Sarokash mochte die Stille der Nacht. Besonders inmitten er üppigen Wälder Yew´s fühlte er sich wohl. Diese Gemeinsamkeit zu seinen unliebsamen Verwandten blieb den Dunkelelfen über die Jahrhunderte erhalten. Zwar erfreute sich das Volk, zu dem Sarokash gehörte, am Leid und Blut anderer, doch inmitten dem Mondschein, zwischen den Bäumen, verflog dieser Fluch des Hasses. Seine Augen konnten sich vom Anblick des Sternenhimmels nicht lösen und so ließ er seinen Geist in die Stille der Nacht abgleiten. Die Jagd war fürs erste vergessen.

In seiner alten Heimat wäre dies nicht möglich gewesen. Die Wälder waren von Kriegen gezeichnet. Zumindest das bisschen was davon übrig blieb, war weitestgehend zerstört und hätte nicht mal den Augen eines Orks geschmeichelt. Der Lärm der Kriegsmaschinerie und der Geruch von Schwefel und verbranntem Fleisch waren allgegenwärtig. Ein solcher Moment der Unachtsamkeit wäre tödlich gewesen, egal ob ihn ein Feind oder ein Gefolgsmann entdeckt hätte.

Doch hier war die Luft rein und alles friedlich, zumindest für den Augenblick. Der Tau auf Sarokash` Haut glänzte im Mondlicht. Man hätte ihn fast für einen Elfen halten können.

*knacks* erklang es aus dem Unterholz nicht weit weg von Sarokash, da erwachte er aus seinem Frieden. Schnell setzte er einen Pfeil an die Sehne seines Bogens und zielte in die Richtung des störenden Geräusches. Doch das kleine Knacksen sandte eine trügerische Botschaft. Das erkannte Sarokash erst spät als nach einem lauten Raunen plötzlich ein gigantisches Ungetüm vor ihm stand.
„Was ist dddd......“

Wie erstarrt schaute er das Tier an, genau in die Augen. Es war riesig und von schuppiger Haut überzogen. Sarokash glaubte zu wissen, was da vor ihm stand aber wie konnte es so groß sein? Es musste ein Drachen sein aber unglaublich alt, denn alle Drachen, die Sarokash bisher gesehen hat waren mindestens um die Hälfte kleiner. Verharrend musterte er ihn weiter. Silberne Spitzen hatten die sonst dunkelgrünen Schuppen. Ein Farbspiel bot sich im Mondschein dar. Glitzern und Funkeln sandte der Drache von sich. Trügerisch überspielte diese Schönheit wohl die Gefährlichkeit dieses Tieres. Doch die mannshohen Hörner auf dem Kopf des Drachen und die sengende Hitze die von ihm ausging verrieten ihn.

Noch hatte er Sarokash nicht entdeckt. Wiedereinmal rettete ihm seine bloße Abstammung das Leben. Ein Wesen von heller Haut wäre dem Drachen nicht entgangen. Ein Kampf mit diesem Ungetüm wäre aussichtslos, so wich Sarokash Baum um Baum zurück. Sein Pferd witterte die Gefahr scheinbar, während er dem Anblick des Himmels verfallen war. Sodass er es zwischen 2 Sträuchern etwas entfernt wieder fand. Seinen Herren erkennend wieherte das Ross. Sarokash hoffte, dass das hohe Alter die selbe Wirkung auf das Gehör des Drachen hätte, wie bei den Menschen. Doch er wusste, dass dem nicht so war. Das Pferd war nicht zu überhören. Blitzartig sprang Sarokash aus seiner Deckung hervor, auf das Pferd zu und schwang sich in den Sattel.
Im vollen Gallopp ritt er in Richtung Yew, doch der Drache hatte längst die Verfolgung aufgenommen. Sarokash würde es nichtmehr bis Yew schaffen und selbst wenn, würde die Stadtwache ihn nicht aufhalten können.

Sarokash riss die Zügel herum. Als der Drache davon überrascht über ihn hinweg flog erbot sich Sarokash ein majestätischer Anblick. Doch viel Zeit war nicht. So zog er schnell einen Pfeil aus dem Köcher, spannte die Sehne mit aller Kraft und sandte ihn gen Himmel.
Ein kurzes Schnauben war die Antwort, als der Drache auch schon vor Sarokash aufsetzte und sich in seine Richtung wandte. Der Schuss war nahezu Wirkungslos. Aber wieso? Schon einige Drachen hatte Sarokash getötet. Wie bei den andern saß der Schuss perfekt im Herzen aber bei der Größe des Drachen reichte der Pfeil nicht annähernd um sich durch das dicke Fleisch zu bohren.
Plötzlich blendete ein helles Licht Sarokash. Er glaubte die Sonne würde aufgehen aber es war noch viel zu früh. Die sich nähernde Hitze verschaffte ihm Klarheit...DRACHENODEM! Er riss an den Zügeln und ließ sich von seinem Ross fallen, sodass es mit ihm zu Boden ging. Geglückt! Sarokash überlebte die Attacke, doch der Preis dafür war sein Pferd. Ein fürchterlichen Schrei gab es von sich als es vom Feuer erfasst wurde, obgleich nur einen sehr kurzen. Sich über den Verlust zu ärgern, ließ die Zeit jedoch nicht zu. Nun musste er zu Fuß flüchten. Doch wie sollte ihm zu Fuß gelingen, was er zu Pferd nicht schafft?

Ein gedankenverlorener Blick in die Finsternis des Waldes brachte Klarheit. Sarokash musste sich auf seine Herkunft berufen. Die Nacht ist sein Element. Wie seidene Gewänder schmiegte sie sich um seinen Leib. Doch so fernab von seiner alten Heimat war es ihm nicht möglich auf magische Weise mit der Dunkelheit zu verschmelzen. Aber seine Geschicklichkeit und seine Ausbildung sollten diese Makel ausgleichen können. So verschwand er scheinbar vor den Augen des Drachen. Leicht verwirrt suchten seine Blicke nach Sarokash. Doch er blieb ihnen verborgen. Ein Pfeil nach dem anderen flog in Richtung Drache und bohrte sich in seine Haut. Schnaubend und wütend begann er die Bäume um sich herum auszureißen. Unbeirrt schickte Sarokash seine Pfeile weiter zu dem Ungetüm, ohne eine Vorstellung zu haben was genau er eigentlich treffen müsse. Da traf er das linke Auge des Drachen. Ein fürchterliches Gebrüll ertönte sogleich und erfasste den gesamten Wald. Es fuhr Sarokash durch Mark und Bein, sodass der nächste Pfeil daneben ging und er vergaß seine Position zu wechseln.
Ohne Vorwarnung verstummte das Brüllen und eine Säule aus Feuer verhüllte den Wald. Fast wäre dies der Tod für Sarokash gewesen, doch bemerkte er seinen Fehler rechtzeitig und er wechselte hinter einen anderen Baum. Viel war ihm von seiner Deckung aber nicht geblieben. Der Wald stand in Flammen. Zu hell um sich vor dem Blick des Drachen zu verbergen. Sarokash legte einen neuen Pfeil in die Sehne und verharrte. Sobald ihn der Drache erblickt hatte würde er ihn losschicken. Kaum hatte das Auge ihn fixiert, zerschnitt der Pfeil die Luft. Doch der Odem war schneller und verbrannte den Pfeil noch in der Luft.

Von diesem Fehlschlag überrascht und verwirrt sandte Sarokash Pfeil um Pfeil zu dem Untier. Der Drache, von Kopf bis Fuß mit Pfeilen gespickt, setzte Sarokash durch die Flammen hindurch nach, bis dieser plötzlich nach hinten abrutschte. Er hatte nicht auf seinen Rücken geachtet und das Platschen, welches er vernahm Befahl ihm die Luft anzuhalten. Das Wasser würde ihn zwar vor den Flammen schützen, doch fliehen wurde nun gänzlich unmöglich. In diesem Wissen setzte Sarokash noch unter Wasser einen Pfeil auf die Sehne. Er erkannte den Kopf des Drachen über dem Wasser, direkt über der Oberfläche. Sarokash spannte den Bogen so sehr er konnte. Das Holz drohte zu bersten als er mit den Beinen rudernd die Wasseroberfläche erreichte. Mit dem Bogen voran durchbrach er sie und fand sich nur wenige Zentimeter vor dem Kopf des Monstrums wieder. Kurzerhand befreite er seinen Langbogen von der Last und der Pfeil schoss von der Sehne direkt durch das zweite Auge bis hin in das Gehirn des Drachen.
Ein heißes Schnauben blies Sarokash ins Gesicht. Er befürchtete nun würde ein Schwall des Odem seinem Leben ein Ende bereiten. Doch der Pfeil war tödlich. Der riesige Kopf fiel über ihm zu Wasser und zwang Sarokash so zu einer weiteren Tauchfahrt. Wenige Meter weiter zog er sich ans Ufer. Ausgezehrt von dem Kampf lag er einige Minuten da, seinen Bogen fest an sich gedrückt.

Eine weitere Feuerprobe hatte er gemeistert. Stolz wäre seine Familie... nein sein ganzes Volk, wenn sie davon wüssten. Aber sie sollten es nie erfahren. Sarokash konnte nicht mehr zurück. Und in Pergon war diese Tat wohl nicht so bedeutend wie in seiner alten Heimat. Hörte er doch von Drachentötern, die schon hunderte und riesige Exemplare dieser Art getötet hätten. So nahm er sich als Andenken die Spitze eines Eckzahns von dem Ungetüm und wandte sich erschöpft ab.
Was war das für ein Land, welches so eine Schönheit besaß, doch an jeder Ecke unabschätzbare Gefahren bereit hält? Frieden gibt es auch hier nicht für Sarokash. Aber wäre es dann auch auch ein langweiliges Leben, was ihm überhaupt nicht behagen würde.
„Nein, ich denke es ist schon gut so...“ murmelte er vor sich hin, als sein Geist erneut abschweifte.

Zufrieden und dankbar für sein Leben machte er sich zu Fuß auf den Weg nach Yew. Ein leichter Schleier lag vor ihm wie ein Teppich auf dem Boden und der Reif glitzerte in den ersten Sonnenstrahlen. Vor dem Wald begann die Sonne schon sich zu erheben und offenbarte ihm den Blick auf die Stadt am Horizont.
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Sarokash aus Nirdana
 
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