Hell erleuchtet in der Dunkelheit der Nacht sieht Zanica die Taverne am Rande des Weges. Einsam sitzt sie auf der Brücke vor eben dieser und schaut gedankenverloren in den Himmel. Ihr starrer und leerer blick wird glasig beim Gedanken an ihren Mann Landogar. Die Sterne leuchten heute besonders hell... doch trotz der wunderschönen Nacht ist kein Lächeln in ihrem Gesicht zu finden. Sanft wischt sie sich die Tränen von ihrer zarten Wange und begibt sich auf den Weg runter zur Taverne. Sie schiebt die schwere Tür auf, betritt den Raum und schaut sich flüchtig um.
Niedergeschlagen setzt sich Zanica an einen Tisch und bestellt beim Wirt eine Karaffe voll Rotwein. "Das kann er doch nicht machen"... nuschelt sie vor sich hin, und kann die Tränen kaum zurückhalten...
Sie schaut auf als ein Barde am anderen Ende des Raumes beginnt ein Lied anzustimmen. Eine vertraute Melodie... Landogars und ihr Lied... Nun kann sie ihre Traurigkeit nicht mehr halten und schluchzt vor sich hin.... "ich dachte er liebt mich, und dann nimmt er sich einfach eine andere"
Schon viel zu lange hat sie das mitgemacht. Wohlwissend dass ihre Liebe zu ihm unbeschreiblich stark ist und sie ihn auch immer lieben wird, kann sie doch so nicht weiterleben... Viel zu oft, wie auch heute, ist sie alleine... wartet auf ihren Gatten, mit dem Gedanken, nein, mit dem Wissen, dass dieser soeben bei IHR ist. Viel zu oft hegt sie die Hoffnung, dass er wieder zu ihr findet. Verzweiflung, Trauer, Wut. Es brodelt innerlich in ihr. Jedes Mal wenn er nach Hause kommt spürt sie seine Unsicherheit, immer mehr zieht er sich zurück... "Was soll ich denn nur tun...?"