Ciervos: Abschied

Manche Spieler haben eine interessante Herkunft und haben diese in einer eigenen Geschichte festgehalten

Moderator: Vandroy

Ciervos: Abschied

Beitragvon Lucien » Mo, 06. Aug 2007 12:43

Die Nacht war klar und Vollmond zierte den Schwarzen Untergrund, auf dem sich Millionen kleiner leuchtender Sterne tummelten. Stumm blickte Ciervos in das das wirrwarr aus dunklen und helleren Punkten, nur um in Gedanken zu versinken.
Er spürte tief in sich das Dunkel – Nazh'ad und seine Machtgier.
Unermüdlich schien er an seiner Seele zu nagen, zu lange schon wie Ciervos sich eingestand.
Er dachte an vergangene Zeiten...
Die Ankunft auf Jehlom war seine einzige Chance gewesen sein Leben zu retten, damals als sie ihn als Flosar kannten.
Nach einiger Zeit ging er auch wieder seinem Geschäft nach, dem des Auftragsmordens und so machte er sich als Flosar Donnerbogen einen Namen auf Pergon.
Viele Tage vergingen daraufhin, bis er mit einigen Gestalten den unheiligen Orden des Nerkzul gründete. Nie hätte er gedacht dass sich durch diesen sein Leben so verändern würde...

Die Zeit im Orden des Nerkzul war die Zeit in der Nazh'ad sich mit ihm vereinigte, die Zeit des Beginns seiner Wandlung.
Er wurde kaltherzig und erbarmungslos, gar sadistisch. Erst als Salia, die er still immer übertreffen wollte, sich Nerkzul abwandt vermochten seine vom Wahn geblendeten Augen wieder zu sehen.
Entschlossen wandte er sich dem Glauben ab um neue Wege zu ergründen, jene des Weltendrachen.
Mit einem Gefühl aus Schuld und Wut dachte Ciervos an die Zeit bei den Jüngern, aber auch mit Freude und Wärme verband er sie. Er liebte die Jünger und dachte hier könne er in Frieden seine Tage verleben, doch schien das Schicksal ihn nicht ruhen lassen zu wollen.
Ein Alter Jünger, ein fanatischer obendrein kehrte zurück und überfiel seinen Blutsbruder Pavuk, während dieser niedergeschlagen am Boden lag.
Ciervos trug mittlerweile nichtmehr den namen Flosar, sondern den Namen Ciervos Cicar.
Cicar, den Namen hatte er von Pavuk einem langen Freund und engen Verbündeten.
Nachdem Ciervos desillusioniert die Drachen verließ scharrte er erneut Gleichgesinnte umsich.
Es dauerte nicht lang und die Söldner der Morituria erschienen im neuen Glanz auf Pergon.
Mit starker Hand führte er diese Gemeinde und so befindet sie sich auf dem Aufstieg....

Er würde sie nicht weiter führen können, doch hatte er einen guten Nachfolger erwählt, der ihm zwar in Kampfstärke nicht gewachsen war, ihm aber in der Koordinierung in nichts nach stand.
Die Söldner waren also in guter Hand, so hoffte er.
Er war froh Pavuk nichts von seinem Vorhaben gebeichtet zu haben, wahrscheinlich hätte er ihn zurückgehalten. Leider hatte er der Unbändigen Kraft des Mönches nichts entgegen zu setzen.
Wie Artan sein Verschwinden aufnimmt, konnte er sich nicht vorstellen.
Mittlerweile, nach einigen Konflikten war Artan einer seiner Engsten Freunde und Mitstreiter geworden, auch wenn er ihm dies wohl nie so sagte.
Er hatte das Zeug zum Feldherr...vielleicht würde sein Traum ja noch wahr werden.
Ciervos hoffte es für ihn.
Und so schweiften seine Gedanken ab, zum Begriff Familie...und zu Lehonora.
Nur Schmerzend wollte er sich jene in Erinnerung rufen die er liebte und die er tatsächlich nicht wiedererkannte.
Eine Aussöhnung konnte er nicht in die Wege leiten, dass hätte alles nur komplizierte gemacht.
Lieber ließ er sie in dem Glauben er würde sie nicht erkennen, ehe sie sich seiner Liebe gewiss von ihm trennen müsste.
Erst jetzt wurde ihm bewusst das sich Tränen den Weg über seine Wange gebahnt hatten, er weinte still.
Es war lange her dass er weinte und das aus Emotionen heraus die er selten zuließ.
Er dachte an alle seine Freunde, seine Geliebte Lehonora, gar an seine Feinde.
Viele hatte er mit einem glatten Schuss nieder gestreckt, nie war er sich im klaren dass er damit den Hass in sich nährte.
Dieser Hass verband sich mit dem Wissen dass er Macht besaß und diese drohte er zu missbrauchen.

Langsam stand er auf, das lange Schwarze Haar legte er nach hinten.
Er spürte wie Nazh'ad unruhig wurde.
Zu oft hatte er in letzter Zeit die Kontrolle übernommen, zu oft seine Waffe gegen die gerichtet die er schützen wollte.
Wenn Nazh'ad wirklich die Macht hatte seinen Körper für sich zu beanspruchen, dann bekam er nun seine Chance dazu.
Langsam begab sich Ciervos an den Rand des Plateaus.
Unter ihm konnte man das Rauschen des Meeres hören, welches unermüdlich gegen die Felsen prallte.
Welch Schicksalsschlag, dass er nicht weit von hier Nazh'ad das erste mal traf.
Er blickte hinab und erkannte schwärze.
Er konnte die Gischt hören, aber sehen konnte er nichts.
Für einen Augenblick dachte er, der Abgrund wäre jener, welchen er in seiner Seele mit sich trug...

Wind wehte ihm das Haar ins Gesicht.
Er atmete gleichmäßig Aus und Ein.
Genoss die Brise als hätte er sich Jahrelang danach gesehnt.
Dann schloss er die Augen und trat noch einen Schritt näher an den Abgrund.
Er wusste was dort unten auf ihn wartete: Wasser, die Felsen, eine endgültige Entscheidung.
Nichts weiter als Meeres tiefen und die Erkenntnis so manchen Seefahrers, der hier sein Grab fand.
Niemand würde ihn hier finden, niemand der nicht wusste wo er sich aufhielt.

Mittlerweile spürte er seinen Puls, puckernd in seinen Ohren.
Mit leiser, kaum hörbarer, zittriger Stimme flüsterte er:
„Wenn du wirklich so viel mächtiger bist als ich Nazh'ad, dann hast du nichts zu befürchten..“
Er spürte wie die Panik sich in seinem ungewollten Gegenpart ausbreitete.
Weiter zögern konnte er nicht, womöglich war es dann zu spät.

Er lehnte sich nach vorn, noch etwas mehr, einen weiteren Zentimeter.
Bis er mit ausgebreiteten Armen wie ein Falke in den Abgrund glitt....
„Lehonora, Pavuk, Artan...Freunde...lebt wohl.“

Einige Tränen wirbelten glitzernd im Wind gen Nachthimmel als der Schemen des gefürchtetsten Schützen in der Dunkelheit des Nachtschattens verschwand...
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Re: Ciervos: Abschied

Beitragvon Nehiri Ilithi » Mo, 06. Aug 2007 14:18

Die Nachricht war am späten Nachmittag gekommen. Es war keine schlechte Idee gewesen sich gewisse Leute zu Freunden zu machen.

Jetzt als die Nacht sich herab senkte und das Land mit seiner warmen Dunkelheit einhüllte, hatte sich die Wut in Nehiri bereits gelegt. Der heiße Zorn der durch ihre Adern geflossen war, als sie erfuhr, dass er einfach so weg war, war abgekühlt. Eine unheimliche Ruhe hatte sich in ihr ausgebreitet.
Die Hoffnung hatte nicht lange gelebt, war wie ihr Kind einfach gestorben. Dunkle Wirbeln aus schwarzer Energie, die eigentlich in Nehiri ruhten und die von ihr Nephilon genannt wurden, strömten aus ihrem Körper heraus. Umgaben sie, schluckten selbst die leuchtend rote Farbe ihrer Robe. Den Hut hatte sie tief ins Gesicht gezogen und so blitze es nur hin und wieder rotglühend von ihren Augen hervor.

Ob er tot war? Sie wusste es nicht und auf eine gewisse Art berührte es die Ilithi auch nicht. Er hätte ein Gleichgesinnter sein können. Vielleicht würde sie ihn eines Tages wiedersehen oder sie würde einem Traum hinter her jagen, wie schon so lange zeit. Die Dunkelheit griff hinaus, sendete einen Ruf aus, rief die Finsternis die im Schützen gewesen war. Doch erhielt sie keine Antwort.

Dieses Schweigen war das letzte Zeichen das Nehiri benötigt hatte. Jetzt, wo sie Lethalis ihren Körper gegeben hatte, jetzt war Lethalis Zeit angebrochen und für die Ilithi war es an der Zeit zu warten.

Die dunklen Wellen lösten sich langsam wieder auf. Sie fühlte kein Bedauern, keine Traurigkeit nur die Ruhe und die Stille. Neben ihr lief die kleine braune Stute, die Hrust ihr geschenkt hatte. Sie hatte dem Tier nicht einmal einen Namen gegeben, zu kurz war die Zeit und bereits als sie die Stute geschenkt bekommen hatte, hatte die Ilithi gefühlt, dass ihre gemeinsame Zeit sehr begrenzt sein würde.

Langsam ging sie aus der Stadt Vesper hinaus, schwang sich auf das Pferd um ihre letzten Tage in dieser Welt noch zu genießen. Abwarten, Ruhen und vielleicht eines Tages wiederkehren.

Nehiri verschwendete keinen Gedanken an jene Wesen die sie hier kennen gelernt hatte, an jene die sie benützt hatte. Kalt lächelnd lenkte sie das Pferd in Richtung Wald, in Richtung Dunkelheit. Die Glöckchen klangen leise auf und Nehiri begann zu summen. Kurz sah sie vor ihren Augen das Bild des Schützen, doch dann schüttelte sie nur verächtlich lachend den Kopf.


Mögen dich die Daemonen deiner Vergangenheit heimsuchen, Ciervos Cicar. Mögest du so leiden, wie deine Feinde und Opfer es getan haben. Nicht mehr wünsche ich dir auch nicht weniger. Mögest du die Schmerzen genau so genießen, wie ich es getan haben.

Das helle Lachen der Ilithi stieg zum dunklen Nachthimmel empor, vermischte sich mit dem leisen Klang ihrer Glöckchen. Die Zeit für den Abschied war nicht etwa jetzt, sie war längst vorbei.
"Jede Frau weiß, wie sie bekommt was sie will.
Doch nur die dumme Frau bezahlt auch wirklich den Preis dafür."

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Re: Ciervos: Abschied

Beitragvon Inquisitorin Salia Dumon aus Cove » Mo, 06. Aug 2007 15:49

Es war wieder eine dieser Nächte, in der Salia keinen Schlaf fand. Unruhig lag sie in ihrem Bett, bis irgendetwas sie bewegte, doch aufzustehen. Sie schlüpfte in ein paar Sachen, zog sich ihren blutroten Umhang an, denn die Nacht war kalt. Leise öffnete sie die Haustür und setzt sich auf eine Bank. Sofort wanderte ihr Blick gen Himmel, wo sie die Pracht tausender Sterne bewunderte. Jäh wurde sie aus ihren Gedanken gerissen – ein seltsames Gefühl beschlich sie, doch konnte sie nicht sagen, was es war. Angespannt saß sie da, hielt den Atem an, lauschte in die Dunkelheit hinaus. Ein stechender Schmerz an ihren Schläfen ließ sie wissen, dass irgendjemand in diesem Moment den Tod fand. Dies war eine ihrer Gaben, verliehen durch ihre göttlichen Vorfahren.

Angst packte Salia, ihre Fingernägel bohrten sich in das weiche Holz der Bank, noch immer wagte sie es nicht zu atmen. Ihre Lungen verkrampften sich, mit weit geöffneten Augen starrte sie in die Dunkelheit. Sie konnte nicht sagen, wie lange sie so dasaß, im fahlen Licht der Laterne am Wegesrand. Ihre Gedanken überschlugen sich, sie wehrte sich, einen einzigen klaren Gedanken zu fassen. Doch so sehr sie auch dagegen kämpfte, kam ein einzelnes Wort immer wieder in ihr Bewusstsein. „Ciervos…“ flüsterte sie leise.

Endlich schaffte sie es, sich aus der Starre zu lösen, sprang von der Bank auf und lief in den umliegenden Wald. Sie rannte einfach los, ohne jegliches Ziel. Äste streiften ihre Haut, ritzten feine Wunden in ihr Gesicht und ihre Kleidung. Salia erkannte nicht die Sinnlosigkeit ihrer Tat: sie wusste nicht, ob und wo Ciervos’ Todesschrei das Land erschütterte, sie wusste nichtmal, wieso sie überhaupt losrannte. Erst als eine vom Boden abstehende Wurzel ihren Fuß wie eine aus der Erde ragende Hand umklammerte und sie mit einem dumpfen Geräusch zu Boden fiel, stoppte sie endlich.

Auf ihren aufgeschlagenen Knien hockte sie auf dem Waldboden, in tiefster Dunkelheit, in endloser Stille. Ihre Hände waren erdig, ihr ganzer Körper zitterte. Wie oft verfluchte sie schon Ciervos? Er tötete Unschuldige, Menschen, denen er überlegen war. Wie oft stritten sie, teils um belanglose Dinge, wie oft gerieten sie aneinander durch ihre Verschiedenen Ansichten? Doch auch angesichts der grausamen Morde, die Ciervos verübte, musste Salia sich eins eingestehen: sie kannte ihn ihre gesamte Zeit, die sie in diesem Land verweilte. Von Anfang an war er da und – so wusste sie – er würde ihr niemals etwas tun. „Wie ein gefallener Engel…“ dachte sie.

Immer schon wetteiferten sie, wer der bessere Schütze von beiden war. Und jedes Mal, wenn sie sich duellierten, musste Salia sich eingestehen, dass er es war, der geschickter, zielsicherer und ihr weitaus überlegen war. Er war ihr Ansporn, um besser zu werden…Doch nun schien alles so sinnlos, wozu das Ganze? Sie wusste schon immer, dass in ihm ein Kampf tobte, ein Kampf, dem er wohl letztlich erlag. „Dieser Feigling“ sagte Salia leise. „Wie kannst du es wagen, mich einfach allein zu lassen? Warum tust du mir das an..? Idiot! Du feiger Idiot!!“ ihr Stimme hallte durch den Wald, weit entfernt kreischten ein paar Vögel und man hörte deren Flügelschlag leise verstummen.

Tränen tropften lautlos auf den moosigen Waldboden, der Grund dafür war ebenjener „Idiot“, auch wenn Salia dies nicht wahrhaben wollte. Mit ihrem Ärmel wischte sie sich ihr Gesicht trocken, stand auf und blickte zum Himmel. „Vater! Nimm dich seiner Seele an, habe ein Auge auf ihn, weise ihm den rechten Weg, ich bitte dich!“ schrie sie in die Nacht hinaus. Sie senkte langsam ihren Kopf. „Er hat es wirklich verdient…“ und ihre Stimme war nur noch ein Flüstern und wurde mit dem Wind davon getragen…
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Re: Ciervos: Abschied

Beitragvon Artan aus Yew » Mo, 06. Aug 2007 16:23

Es schlug Mitternacht und noch immer lag Artan wach in seinem Bett.
Er hatte schon seit einigen Tagen keine Schlaf mehr gefunden.
Seit knapp einer Woche hatte er schon nichts mehr von seinem Freund Ciervos gehört. Dies beunruhigte ihn sehr, und war auch der Grund seiner schlaflosen Nächte.
Er sprang von seinem Bett, zog sich seine Robe über und rannte aus seinem Haus. Er traf Samaro und Menos an, welche wohl ebenfalls nicht schlafen konnten. Er wies sie an mit ihm durch die Länder zu streifen, um nach irgend einer Spur von Ciervos verbleiben zu finden.
Also machten sich die 3 Krieger, Artan vor weg, auf.
Nach einiger Zeit gelangten sie an ein Plateau, welches außerhalb von Nirdana lag. Artan erschrack, als er etwas großes weißes auf dem Boden liegen sah. Er trat ein wenig näher, um es besser erkennen zu können.
"Ciervos..." murmelte er leise als er die berüchtigte Armbrust seines Freundes erkannte.
Er fasste sich an sein Herz, was war nur geschehn. Er würde niemals seine geliebte Armbrust zurück lassen.
Artan lief es eiskalt den Rücken hinunter als er es sah...
Ein kleiner Stofffetzen hang an einer nahgelegenen Klippe. "NEIN!" brüllte Artan und rannte auf die Klippe zu. Es war eindeutig Ein fetzen von Ciervos´ Robe.
Er blickte die Klippe hinunter, in die aufbrausenden Wellen.
"das kannst du mir nicht antun" schrie Artan und stampfte mit dem Fuß auf den Boden. Er blickte nach oben, in den mit Sternen besetzten Himmel.
Mehrere Tränen kullerten seine Wangen hinunter.
Er dachte an alte Zeiten, an all das was sie zusammen erlebt hatten.
Ciervos wurde immer mehr zu seinem besten Freud, den er je hatte.
Er fiel auf die Knie und weinte.
Er vergas alles um sich herum, auch das Menos und Samaro hinter ihm standen, welche nur vermuten konnten was Artan soeben entdeckte.
Er erhob sich und hebte die Armbrust auf.
Samaro und Menos schauten ihn erwartungsvoll an, doch Artan schüttelte mit dem Kopf, und lief in Richtung heimat.
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Re: Ciervos: Abschied

Beitragvon Lehonora Lilienfurth aus Cove » Mo, 06. Aug 2007 21:50

Lächelnd kam Lehonora von Freunden nach Hause... Müde wie sie war, freute sie sich auf ihr gemütliches Bett, auch wenn es zu lange schon einsam dort war. Den ganzen Abend schon hatte sie ein ungutes Gefühl. Leho beschloss, am nächsten Tag zu ihrem Liebsten zu reiten, um alles ins Reine zu bringen, so konnte sie nicht leben, nicht, ohne dass er sie erkannte und nachts in seine Arme schloss... Jetzt, wo sie einmal den Entschluss gefasst hatte, auf ihn zuzugehen und mti ihm zu reden, fühlte sie sich besser. Nein, sie fühlte sich ausgezeichnet und verdrängte das Schmerzen ihres Herzens, dass unvermittelt aufgetaucht war... Sie betrat das Zimmer, und erschrocken schaute sie sich um...

Oh nein, Ciervos!!! Oh bitte nicht....

Die wunderschönen Blumen, die Ciervos als Zeichen seiner Liebe im Schlafgemacht verteilt hatte, waren verdorrt. Das konnte nichts gutes heißen... Erschöpft und voller Seelenpein setzte sie sich aufs Bett, und versuchte zu fühlen, wie es ihm ging...

Nichts, es war nichs da... Er war weg, ohne sich zu verabschieden, ohne ihr die Möglichkeit gelassen zu haben, mit ihm zu reden...


Nein, das kann nicht sein, niemals kann das sein... Er kann nicht einfach weg sein, nicht ohne mich...

Mit voller Wucht traf sie die Erkenntnis in ihrer voller Grausamkeit, der Endgültigkeit ausgeliefert schrie sie ihre Seelenqual herraus... Sie dachte vergehen zu müssen, zu oft dachte sie schon Ciervos verloren zu haben, und jedesmal hatte er sie so liebevoll überrascht....

Sie dachte an ihr erstes Treffen, an den ersten zaghaften Kuss, an die Gespräche, das Lachen und die erfüllten Nächte... Aber auch an die Ängste, die Qualen wenn einer ihrer Freunde ihm ausgeliefert war, die Härte in seinen Augen...


Nein, ich schaffe das nicht, nicht allein, nicht schon wieder, du bist nicht weg, das kann nicht sein....

Leho rollte sich auf ihrem Bett zusammen, und langsam fühlte sie, wie der Teil von ihm, mit dem sie verbunden war erlosch... Sie war erfüllt von Trauer, Einsamkeit, Hoffnungslosigkeit und Wut... Sie machte sich Vorwürfe... Er war allein, in seiner größten Bedrängnis und seinem wichtigsten Kampf war er allein, er hatte sich gegen sie entschieden, und doch wollte sie einfach bei ihm sein... Diesen ganzen Emotionen ausgeliefert verlor sie das Bewusstsein, und doch hatte sie das Gefühl, seine Lippen auf ihren zu spüren... Denn die Hoffnung stirbt zuletzt...
Eine Frau drückt so lange ein Auge zu, bis sie es nur noch zudrückt, um besser zielen zu können... *zwinker*
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Re: Ciervos: Abschied

Beitragvon Nikeeta Sha'lyn » Fr, 17. Aug 2007 12:22

Eine kühle Brise stieß ihr ins Gesicht und das Meer tobte in Unruhen, Nikeeta hob den Blick zu den Sternen empor, kein Wölkchen trübte den Abendhimmel. Es gab keinerlei Zeichen für ein Unwetter dennoch schäumte das salzige Nass als es in seiner Wucht auf Dünen und Stradnd traf.
Sie mochte die Dunkelheit, was sie letztendlich auch diesen Abend wiederin die Nähe der Steilklippen trieb. Hier gab es die ersehnte Ruhe, Ruhe vor all den Menschen, Zwergen und Elfen, die ihr auf den Wanderungen begegneten.

Erneut zog der Wind durch Nikeetas helles Haar, wie ein Flüstern eröffnete sich ihr das Lied des Windes. Erschrocken schweifte der Blick dem sandigen Untergrund entlang, zu sehen war niemand. Und wieder vernahm sie die Stimmen, ein Hauch worauf ihre Augen diesmal die See durchstreiften.

Tod. zischte die geisterhafte Stimme. Das Zwielicht weilt nicht mehr unter euch!

Es durchfuhr das Weib wie der Stich einer Klinge, war es das Meer selbst, welches ihr die Botschaft zukommen ließ? Sprach die Natur zu ihr?
Es musste so sein, vernahm sie doch keine weiteren Seelen und die Augen trafen auf keine körperliches Wesen. Die Nachricht verbreitete sich, nach dem Aushang seiner Anhängerschaft, schnell, nun wusste auch sie welche selbstgewähltes Schicksal Ciervos ereilte. Erziehung und Anstand geboten es ihr, dem Schützen, die letzte Ehre zu erweisen.

Stumm, emotionslos stand sie vor seiner Ruhestätte, wärend alles um sie herum Scluchzte und der Trauer freien Lauf ließ. Neryos blickte seine Gefährtin fragend an, auch er verspührte keinerlei Drang seine Gefühle zu veröffentlichen, überkamen ihn überhaupt Empfindungen in diesem Moment?
Die Zeit kam als auch der letzte Kondolenzbesuch Gebet und ähnliches gesprochen hatte und den Heimweg antrat, die gewohnte Stille dieses Ortetes trat ein. Die Halbdrow legte den silbern schimmernden Stab auf die frische, lockere Erde und kniete nieder.

Feiges Menschenpack, wie konntest du dich so ehrlos davon stehlen ohne deinem Schicksal sie Stirn zu bieten, deiner Bestimmung zu folgen?

Dosst quortek xal naut ragar gre'as'anto
hwuen dosst ap'za zhah emplaniilid.
Dos xal ku'lam dal l' elghinyrr ussen
wun quarth xun dosst i'dol.


Für sie war es eine sinnlose Flucht, in der Hoffnung auf ein besseres Lebe, seinen Versprechen den Göttern gegenüber resignierend. Getrieben von Angst und Unverständnis oder doch nur Trotz?
Auf die hölzerne Waffe stützend, erhob sich die Dunkelhäutige wieder, verließ den Friedhof ohne einen Blick des Abschieds.
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