von Nehiri Ilithi » Fr, 03. Aug 2007 10:14
Die Worte von Anna merkte Nehiri sich genau. Sollte sie es nicht schaffen unbemerkt in das Haus zu gelangen, so konnte sie es noch immer versuchen, verkleidet mit der apricotfarbenen Robe, und den Worten von Anna hinein zu kommen.
Während Anna sich im inneren des Hauses aufhielt blieb Nehiri nicht untätig, sie kramte in ihrer Tasche und zog ein paar Bögen Papier, eine Feder und ein kleines Tintenfass heraus. Die Königsblaue Tinte hatte Nehiri erst vor kurzem erworben und einen momentlang blickte sie nachdenklich auf ihre Schreibutensilien.
War es klug um Hilfe zu bitten? Ihre roten Augen funkelten bedrohlich. Sie war stolz aber nicht dumm. Alleine würde sie vielleicht durch List in das Haus gelangen, was aber eher unwahrscheinlich war.
Die silbernen Finger schlossen sich fest um die Feder und Nehiri begann zu schreiben. Die Feder flog nur so über die Papierbögen, einmal der Entschluss gefasst, war die Ilithi nicht mehr von ihrem Vorhaben abzubringen.
Die Nachrichten waren kurz und bündig, dann erhob sie sich rasch und machte sich auf die Suche nach einem Boten. In diesem Viertel, dauerte es nicht lange, bis die rotgekleidete Halbelfe einen schmutzigen, scheinbar halbverhungerten Jungen fand, der mit einem ebenso heruntergekommenem Hund spielte.
Kleiner, möchtest du dir etwas dazu verdienen? Ich habe hier zwei Nachrichten, die ich gerne zugestellt haben möchte. Du bekommst fünf Goldmünzen von mir, wenn du den Auftrag schnell erledigst.
Das Kind strahlte Nehiri an und streckte sofort seine Hände aus. Dabei nickte es heftig. Die Ilithi drückte ihm eine Goldmünze in die Hand und die beiden Briefe. Dann flüsterte sie ihm die Namen der Empfänger ins Ohr.
Den Rest deines Lohnes bekommst du, sobald du wieder hier bist und zwar mit Antwort der beiden Herrn.
Die roten Augen glühten auf, Nehiri hatte nicht wirklich vor dem Jungen das Geld zu geben. Er würde belohnt werden, aber vielleicht anders als er erwarten würde. Das Kind am Leben zu lassen würde bedeuten einen Zeugen am Leben zu lassen, der eventuell etwas verraten würde können. Ein Risiko, dass sie nicht einzugehen bereit war. Nicht um das unbedeutende Leben dieses Kindes.
Langsam ging sie zurück zu den Platz, wo Anna sie verlassen hatte.
"Jede Frau weiß, wie sie bekommt was sie will.
Doch nur die dumme Frau bezahlt auch wirklich den Preis dafür."
Nehiri Ilithi