von Nehiri Ilithi » Mi, 04. Jul 2007 10:07
Sie lehnte den roten Stab an die Wand und setzte sich bequem auf den Sessel. Robur nahm neben ihr Platz und sie streckte die Hand nach seinem Gesicht aus. Berührte sanft seine Wange und schob die Kapuze ein wenig zurück, so dass sie besser in seine Augen sehen konnte.
Ussta barra, tesso uns'aa ele ph' dos pholor ussta suul?
Nach wie vor war Nehiri sich nicht im klaren darüber warum Robur ständig in ihrer Nähe war. Zumindest hatte er gelernt, sich ihr nicht unaufgefordert zu nähern oder sie gar zu berühren und in den Momenten des Schmerzes in Ruhe zu lassen. Ihr Blick wirkte träge, beinahe schon desinteressiert. Doch in ihrem Inneren tobte weiterhin der Kampf. Lethalis drängte an die Oberflächer, etwas an dem fremden Dunmer faszinierte die Hexe, lockte sie. Als der Mann sich umdrehte schrie Lethalis auf.
Seine Augen Schwester. Sieh dir seine Augen an.... Mein... mein.....
Es war ein so verzweifelter Ruf, das selbst Nephilon sich nicht dagegen wehrte, dass Lethalis für einen Moment die Kontrolle übernahm. Lethalis Erinnerungen vermischten sich mit denen von Nehiri. Sie stich über ihren Bauch, blitzschnell flogen Erinnerungsfetzen vor ihrem inneren Auge vorbei. Ein kleines Mädchen, die Tochter.. und das Baby, der Sohn von Lehtalis. Die Bernsteinfarbenen Augen, Halbdunmer-Kinder. Das Feuer, die Schmerzen, das Wissen um den nahenden Tod. Die Angst um die Kinder und die Furcht, dass sie nicht überleben würden.
Konnte es sein? Diese Bernsteinfarbenen Augen... war es möglich?
Nehiri biss sich auf die Lippen und wieder liefen ein paar Tropfen Blut aus ihrem Mund. Sie schmeckte den metallischen Geschmack und kehrte ruckartig in das Jetzt zurück. Sie streckte eine Hand nach dem Arm von Robur aus und krallte sich an ihm fest. Ihre Fingernägel bohrten sich durch seine Kleidung in die dunkle Haut seines Unterarmes. Nehiri bekam nicht einmal wirklich mit was sie da tat. All ihr Denken richtete sich auf den Halbdunmer, den kein Dunkelelf besaß solche Augen.
Und seine Aura erst, er strahlte eine unglaubliche Selbstsicherheit aus, wie es nur selten einem Dunmermann gegeben war. Unglaublich, es zog sie zu ihm hin, der Geist von Lethalis flog ihm zu, doch Nehiri hielt sich zurück.
Ussta dalharuk, ussta zha'linth.... Usstan noamuth dos wun l' olath.
Zhah ol seke, shlu'ta ol llaar tlu dos? Xor zhah ol fridj natha ulnar? Er'griff ussta daewl lu' naut l' aster?
Sie flüsterte leise vor sich hin, die Stimme klar und rein, nicht die tiefe, samtige von Nehiri sondern die Stimme von Lethalis sprach aus ihr. Ob er ihre Worte hören würde, ob er sie überhaupt hören wollte? Die Ilithi lehnte sich zurück, lies den Arm von Robur wieder los und kuschelte sich in ihre Robe.
"Jede Frau weiß, wie sie bekommt was sie will.
Doch nur die dumme Frau bezahlt auch wirklich den Preis dafür."
Nehiri Ilithi