Die fremde Insel

[Nehiri Ilithi]

Ihr war die weitere Gestalt nicht entgangen, die sich erhob und auf einen der Hocker setzte. Doch konnte sie das Wesen nicht sofort zuordnen. Für den Augenblick schien jedoch keine Gefahr von der Frau auszugehen und Nehiri empfand es für Besser sich später mit einer genauen Bebachtung dieser Person zu befassen.

Xumeia richtete das Wort an sie. Stellte Fragen auf die es noch keine Antworten gab.
Nur Eins stand in diesem Augenblick für Nehiri fest: sie interessierte sich nicht wirklich für Xumeias Gift und es kümmerte sie auch nicht was aus Valenwald wurde. Sheogorath würde sie sofort wieder verbannen, wenn sie auch nur einen Fuß in sein Gebiet setzen würde. Diese Welt war zu Wesen wie ihr nur selten freundlich, also warum sollte sie es sein?

Diese Insel barg einige interessante Dinge und Nehiri war begierig darauf sie zu entdecken. Wer wusste was erst das Festland, zu dem das Eiland gehörte, barg?

Nun Xumeia, wohl wurde ich geschickt um dich zurück zu bringen oder besser gesagt das Gift. Allerdings kannst du beruhig sein, ich habe es nicht vor. Sheogorath würde mich sofort wieder verbannen, sobald ich ihm ausgehändigt habe was er begehrt. Und ich habe lange genug geschlafen.

Ihre Stimme wurde wieder zu einem Schnurren

Ich denke, ich werde ein wenig hier bleiben. Auf diese Insel, bei dir. Als dein Schatten.

Sie zwinkerte Xumeia boshaft lächelnd zu

Damit du immer genau weißt, wo ich bin.... stets einen Schritt hinter dir. Vielleicht werde ich dir dann auch eines Tages zeigen, wozu ich wirklich geschaffen wurde.

Die Frage warum sie dem Prinzen diente, lies Nehiri absichtlich unbeantwortet. Sie konnte doch nicht an einem Tag mehr Gehemnisse um sie lüften, als sonst irgendjemand wusste.

[Nikeeta Sha'lyn]

Ruhig blickte sie Jeden einzeln an und mustert die aufgebrachte Menge. Tief atmete sie ein, der Brustkorb hob und selkte sich.
Leicht amüsiert lehnte sie sich an den Holztresen zurück und ließ den Blick weiter kreisen.

Ciervos Verhalten glich nicht dem den sie kannte doch dies erschütterte sie nicht im geringsten, sie wusste von seinen Schwankungen. Als das Klicken der Armbrustsicherung ertönte wurde auch Nikeeta ein wenig anders zu Mute.
So richtete sie sich an Naomi:

Mach dich nicht unglücklich in dem du tust wozu du sonst nicht im Stande warst, schau ihn dir an diesen Menschen oder welch teuflische Gestalt auch immer grad in Ciervos zum Vorschein kommt.

Die Gemüter waren erhitzt und die Lüft zum schneiden geeignet. Der Wirt verkroch sich schon unter der Bank hinter dem Ausschank.

[Naomi Tyra aus Minoc]

Skeptisch blickte sie Xumeia an, dessen Augen flehend in Naomis hingen.
Leicht schüttelete sie den Kopf.

Nein, was hier auch vor sich geht, ich werde mich sicherlich nicht abschlachten lassen wie ein hilfloses Tier. Und das von einem Manne!

Auch Nikeeta richtete nun ihr Wort an sie.
Natürlich wollte sie ihn nicht angreifen, niemals wollte sie einen unschuldigen verletzten, doch was blieb ihr in dieser Situation anderes übrig, als ihren Bogen verteidigend auf Spannung zu halten?

Weiterhin hielt sie den Bogen auf Ciervos gerichtet.
Sie wusste wie gefährlich er war, sein Talent in der Kunst des Bogenschießens wurde von kaum jemandem hier auf Pergon übertroffen, doch würde sie sich ihm sicherlich nicht einfach ausliefern.
Was war nur los mit ihm?
Nehiri umgarnte ihn, berührte ihn,als wolle sie ihn verführen.
Flehend blickte sie ihn an.

Bitte, lass dich darauf nicht ein! Denk an Leho, denk an das Gute in dir!

Die Gefahr, die sie in der Gegenwart von Nehiri spürte ließ spürbar nach.
Sie wolle Heute Nacht kein Blut vergiessen, sagte sie, nur warum, warum ließ Ciervos dann nicht von ihnen ab? Welcher Dämon hatte von ihm Besitz ergriffen?
Es herrschte eine spürbar angespannte Atmosphäre und naomi fühlte sich unsicher, was würde sie tun wen Ciervos zum Schuss ansetzte?

[Nosotros Wosolotoros]

"Doch vielleicht garnicht so fremd?" Er verstant die Worte nicht, Ciervos verstand sie nicht. Nein Ciervos verstand garnichts mehr, dafür Nazh'ad umso mehr...er nahm die Umgebung verschwommen wahr, hörte jedoch alles klarer als zuvor.

Sie kam auf ihn zu und in ihren Augen spiegelten sich die seinen.
Sie berührte ihn und die Welt um ihn begann sich zu drehen..was man seinem Körper nicht ansah spielte sich in seinem inneren ab.

Er hörte die Stimme Nikita's die der beiden unbekannten..alle dumpf...

"Wut...Hass...Zerstörung...Macht!" Nazh'ads Stimme wurde durchdringender und ergriff schließlich das Wort für alle hörbar.



Dunkelheit ist sich niem als fremd...denn sie ist allesverzehrend und allgegenwärtig...

Es ist ..!

"Lehonora!" Der Name riss ihn förmlich zurück in die Gegenwart..nicht zurück an die Macht aber zurück um nicht völlig im Abgrund der Finsternis zu versinken...Nazh'ad selbst lächelte selbstsicher und starrte Nehiri direkt an

[Xume'ia]

Mit flinken Fingern holte Χυμεία ein Fläschchen aus ihrem Beutel.

Es war ihr letztes. Ein durchdringender Geruch nach Clanfear, Ektoplasma und Primelblättern lag in der Luft als der Trank der Willenskraft geöffnet wurde und das Gebräu in Richtung des Bogenschützen flog.

Wehre dich! Es ist Gutes in Dir!

[Nehiri Ilithi]

Nein, die Dunkelheit ist niemals fremd, aber scheinbar nicht besonders erwünscht hier. Doch Dunkelheit alleine... zu schwach, zu versteckt.

War es Möglich, hatte sie hier jemanden gefunden der ihr ähnlich war. Innerlich schüttelte sie den Kopf. Nein unmöglich. Und intuitiv wich sie wieder vor ihm zurück. Er war nicht für sie und Nehiri mochte vieles sein, aber nicht dumm.

Nehiri sah nur aus dem Augenwinkel heraus etwas fliegen. Im selben Moment wurde ihr klar was das war. Mit einer schnellen Drehnung brachte sie sich aus der Schusslinie und gab somit Ciervos dem Geschoss preis. Aber um nichts in der Welt wollte sie mit diesem Trank in Berührung kommen. Es gab Dinge die noch länger schliefen als Nehiri und diese sollten weiter schlafen. Einzig dieser kleine Trank besaß noch die Macht sie zurück zuholen, die verdammenswürdigen Erinnerungen.

Nun, wenn das menschliche in Ciervos gleich wieder Oberhand bekommen würde, sollte sie sich vielleicht schnellstens aus seiner Reichweite bringen. Und vielleicht auch aus der von den anderen. Die Robe flatterte wild, als sie sich mit schnellen, tänzelnden Bewegungen wieder an ihren Tisch zurück bewegte. Die Glöcken ihrer Insignien klirrten leise, die Haare verdeckten ihr Gesicht wieder gänzlich. An dem Tisch angekommen setzte sie sich ruhig und gelassen auf ihren Stuhl. Drehte das Gesicht den anderen wieder zu und setzte einen fragenden Blick auf, als wollte sie bedeuten nicht zu verstehen was hier vor sich ging.

[Xume'ia]

Die leere Flasche in der Hand, begriff die Bosmer erst, was sie GETAN hatte. Sie hatte die Menschliche Form dieses Schützen wieder befreit, jedoch vielleicht ihre einzige Verteidigung gegen das Böse aus der Hand gegeben.

Ob es hier überhaupt Clanfearklauen gab?

[Nosotros Wosolotoros]

Die ersten Tropfen benetzten seine Haut und der Schwall Flüssigkeit folgte!
Ciervos stolperte zurück, und ein Schuss löste sich aus der Unschuldsweißen Armbrust...wohin er flog vermochte er nicht zu sagen er spürte nur wie er wieder zur Besinnung kam..wie Nazh'ad gellend aufschrie und in die tiefe seines inneren Verschwand aus der er gekommen war...ganz Leise war seine Stimme noch zu vernehmen, mehr ein locken als ein befehlen doch heute würde Nazh'ad kein Glück mehr damit haben.

Er ließ sich ebenfalls auf einen Stuhl fallen.
Die Armbrsut spannte er geistesabwesend instinktiv auf den Rücken und legte den Kopf in die Hände um zu überlegen..

[Xume'ia]

In Sekundenbruchteilen ohne nachzudenken warf sich Χυμεία in den Pfeil, der in Naomi's Richtung flog.

Er hatte ihren Lederbeutel getroffen, welcher nun von der Wucht des Pfeiles aufgespießt aneinem Holzbalken hing.

[Xume'ia]

Langsam segelte ein Pergament aus dem Beutel.


Tödliches Gift
Hut des rauhen Wulstling
Hut des stahlblauen Rötlings
Ektoplasma
Spiddal Stock

[Naomi Tyra aus Minoc]

Starr vor Schreck und mit weit aufgerissenen Augen verfolgte Naomi den Weg des Pfeils.
Wie in Zeitlupe schoss er auf sie zu und plötzlich, völlig überraschend warf sie die junge Elfe in die Flugbahn um Naomi zu schützen!

Nein!

Wie konnte sie nur?
Binnen sekunden Bruchteilen hatte der Pfeil sein Ziel gefunden, wo genau er eingeschlagen war blieb Naomi uneinsehbar, doch sie wusste, er hatte getroffen.
Sie wollte zu Xumeia, ihr helfen, doch war es ihr unmöglich sich zu regen.
Xumeia kannte Naomi kaum und doch brachte sie ihr Leben in Gefahr um Naomis zu retten. Soetwas hätte sie niemals erwartet, doch zeigte sich hier erneut das liebevolle Wesen der Elfen.
Schuldgefühle und Besorgnis erfüllten das Innre der jungen Elfe, doch blieb ihr Körper starr, ihre Glieder unfähig zu bewegen.
Als sie erneut zu sich kam, erblickte sie jedoch zu ihrer Beruhigung, dass die Wucht des Pfeiles Xueima zwar mit sich gerissen, jedoch nur einen kleinen Lederbeutel durchbohrt hatte.
Sie atmete zufrisden aus und blickte sie ungläubig, jedoch dankend an.

[Nikeeta Sha'lyn]

Wieder erhellten die Glöckchen den Raum, deren Gesang ihr Gehör bald zum platzen brachte. Schrill wie der Schrei einer Sirene.
Das zischen eines Bolzens brachte sie wieder zur Besinnung, er fand seinen Weg in das Lederbeutelchen der Alchemistin. Dumpf knallte es als der Bolzen in das Holz eindrang.

Ihre Augen öffneten sich blitzartig, erhellten und starrten gefühlslos auf den Schützen. Zischlaute richteten sich gegen den Betaumelten.

[Nehiri Ilithi]

Überrascht beobachtete Nehiri das Geschehen. Als Xumeia sich vor Naomi warf um den Bolzen abzufangen, stand Nehiri auf. Dieses dumme Ding würde ihr doch jetzt nicht schon wegsterben. Sie hatte noch nicht einmal angefangen mit ihr zu spielen.
Aber wenn Xumeia jetzt starb, gab es auch keine Gefahr mehr für Nehiri, dass die Alchemistin jemals wieder eines dieser schrecklichen Gebräue herstellte.

Langsam setzte sie sich wieder nieder. Es sah ihr gar nicht ähnlich so unkontrolliert zu sein. Sie zuckte leicht mit den Schultern. Helfen konnte sie ja sowieso nicht und sie hatte es auch nicht vor. Das Leben selber würde entscheiden wie es weiter ging.

Doch gleich musste sie entdecken, dass Xumeia nicht tötlich getroffen war wie vermutet. Also hatte das Leben entschieden, das Spiel hatte erst angefangen. Doch was gab es zu gewinnen? Und was war der Einsatz?

Katzenhaft lächelnd nahm sie den Weinbecher in die Hand und trank erneut einen Schluck. Wie gemein aber auch von der Alchemistin ihr so einen Schreck einzujagen. Sie wollte ihr neu gefundenes Spielzeug nur ungern verlieren.

Das Pergament das zu Boden glitt war Nehiri nicht entgangen, doch sie legte keinen Wert darauf, was immer auch darauf geschrieben stand. Sie hatte kein Interesse an den Tränken und der Kunst der Alchemistin, nicht mehr. Etwas ganz anderes interessierte Nehiri jetzt viel mehr.

[Nosotros Wosolotoros]

Starr blickte er zu Boden, die Augen aufgerissen.
Langsam senkten sich die Lieder auf normale Höhe und sein Blick wurde ruhiger. Rotes funkeln als Nachwirkungen Nazh'ads Macht ließ ihn blinzeln.

"Macht bedeutet Stärke, Stärke bedeutet Sieg"

Er flüsterte diese Worte zu sich selbst, denn es waren jene Worte die er sich einst einpregte als Nazh'ad sich ihm offenbarte.
Ciervos erhob den Kopf um sich die Taverne zu erschließen.

Nikeeta zischte ihn an..nicht weiter verwunderlich...
Naomi war mit der Elfe beschäftigt die..auf dem Boden lag.

Der Bolzen hatte sie nicht getroffen...doch bereute er nicht.
Diese Leere in ihm die sich jedesmal ausbreitete wenn Nazh'ad stärker wurde verschwand nicht.

Die Elfe mit den Silbernen Haaren...saß dort als wäre nichts gewesen...dachte wohl er würde sich nicht erinnern können.

Er dachte nach, überlegte wie er sich nun Verhalten sollte.
Auf die Seite der Trankwerferin konnte er sich nicht stellen, es ging nicht...er fühlte eine Abneigung gegen dieses Vorhaben.
Und sich für die andere einsetzen?
Kopfschmerzen breiteten sich aus...

[Nehiri Ilithi]

Lächelnd saß sie auf ihrem Stuhl. Wartete ab. Nehiri war geduldig. Der Schütze schien nun gänzlich seine dunkle Seite bezwungen zu haben. Innerlich seufzte sie enttäuscht und traurig auf, doch sie gestattete es sich nicht dieses Gefühl auch zu zeigen.

Statt dessen schenkte sie ihm ein Lächeln und einen Blick, der ein Versprechen enthielt. Sie würde abwarten ob er verstand oder nicht.