Eine junge Frau...

[Gwyn Rigmor]

Eine düstere Nacht brach über Pergon hinein und bedeckte das Land mit einer alles verschlingenden Dunkelheit. Nur das funkeln der wenigen Sterne bot ein wenig Licht, nicht viel, doch es genügte um sich ein wenig zurecht zu finden.
Eine junge, zierliche Frau bahnte sich ihren Weg durch die Dunkelheit, ihr goldiges Haar schien in der Schwärze zu leuchten.
Unsicher schlich sie durch die Dunkelheit, auf der Suche nach einem Unterschlupf für die Nacht.
Ihrem sonst so hübschen Gesicht waren deutlich Angst und Verwirrung anzumerken.
In der Ferne war Licht zu erkennen und so bewegt sie sich ohne Unterlass auf diese Lichquelle zu, alles war besser als in einem unbekannten Land allein bei Nacht draußen herum zu irren.
An dem kleinen Häuschen angekommen, durch deren Fenster ein heller Schein fiel öffnete sie vorsichtig die schwere Türe und beim Anblick der dort herrschenden Leere trat Gwyn langsam herein.
Außer ihr schien niemand dort zu sein.

N´Abend junge Frau!

Brach es plötzlich aus einer Ecke des Raumer hervor.
Erschrocken zuckte sie zusammen und entdeckte einen rundlichen, doch freunldich aussehenden Wirt.

Was treibt eine junge Frau ganz allein bei solch einer Dunkelheit hierher?

Unsicher blickte sie ihn an.

Ein wenig Wärme und ein Unterschlupf für die Nacht denke ich, mein Herr.

Erhobenen Hauptes schritt sie auf die Theke zu, setzte sich auf einen der Barhocker und schlug die Beine übereinander.
Der Wirt beäugte sie, etwas belustigt über ihr Verhalten und bot Ihr ein Glas Wasser.

Das ist wirklich sehr großzügig.

Dankend lächelte sie ihm zu, nahm einen Schluck des erfrischenden Getränkes und spielte gedankenverloren mit einer ihrer blonden Haarsträhnen.
Dieser Tag war so verwirrend, so beängstigend und sie wusste nicht, wie es weitergehen sollte...

[Bruder Landogar aus Yew]

Nach einem Ritt heim aus dem Feindesland der dunklen Ortschaften betritt Landogar erstmal seit zahlreichen Wochen und Monaten die Taverne der Heimat.
Sofort blickt er sich um und sucht nach alten Recken mit dem er seine Heimkunft feiern kann, dabei springt ihm eine hübsche zierliche Dame ins Auge.

Er bekam zufällig mit , wie die Dame sich mit dem Wirt unterhielt und konnte seine Zunge nicht im Zaum halten...

Das mit der Wärme und dem Unterschlupf sollten wir geregelt bekommen mein hübsche. Wenn Ihr wollt könnt Ihr mit zu meiner Residenz kommen und ich werde einige Kleider für Euch heraus suchen die Euch passen müssten. So habt Ihr wenigstens ein paar warme Kleider und müsst nicht in diesen Fetzen umher irren.
Nun, was sagt Ihr? ....

[Gwyn Rigmor]

Ein dumpfer Schlag erwckte Gwyns Aufmerksamkeit und ein junger, gut gebauter Mann trat herein.
Kurz blickte sie ih an bevor sie einen wieteren Schluck Wasser zu sich nahm und ihren Zopf in den Nacken warf.
Auf seine Worte hin schmunzelte sie.

Das ist wirklich ein kaum auszuschlagendes Angebot, doch, nun ja Ihr seid mir volkommen unbekannt und..., Ihr versteht sicherlich.

Ihre Lippen formten sich zu einem süßen Lächeln und einladend blickte sie ihn an.

Doch Ihr dürft Euch gerne zu mir setzten, ein wenig Gesellschaft hat noch niemandem geschadet, oder?

[Bruder Landogar aus Yew]

Er begann laut zu lachen und antwortete...

Wohl kaum hübsche Frau, wohl kaum.
Mein Name ist übrigens Bruder Landogar aus Yew, Oberhaupt der Jünger des Drachen und ein entsandter der Stadt Yew.
Darf ich auch nach Eurem Namen fragen junge Dame?

Noch bevor sie etwas entgegnen konnte winkte er den Wirt zu sich heran.

Wirt, brings und bitte eine Platte mit deinen besten Köstlichkeiten und einen edlen Tropfen Wein, damit wir uns Kehlen benetzen können. Danke...


....

[Gwyn Rigmor]

Sein Lachen war ansteckend und so vergaß sie für eine Sekunde die Geschehnisse des heutigen Tages, jedoch nur für eine Sekunde.
Mit leicht bedrückter Miene hob sie ihren Blick und anwortete

Gwyn Rigmor, sehr erfreut.

Sie streckte ihm ihre zierliche Hand entgegen und wartete auf einen Kuss, wie sie es gewohnt war.
Erneut veranlasste dies den Wirt zu einem leichten Grinsen.
Als er dann die Köstlichkeiten heranbrachte spürte die erstmals die Leere in ihrem Magen und ihre grünen Augen begannen zu strahlen.

[Bruder Landogar aus Yew]

Er spürte das dies keine Frau war wie jede andere. Nein, sie war anders, als die die er bislang getroffen hatte.
Sie hatte alles was zu einer perfekten Frau gehörte, abgesehen von der zerschlissenen Kleidern die sie momentan trug.
Sie hatte ein markelloses Aussehen, sie wusste sich der Situation entsprechen zu Bewegen, Ihr verhalten und Ihre Manieren, sowie Sprache und Ihr Ausdruck wiesen auf fast schon Königliche manieren, wie er sie sonst nur von den Königshöfen der zahlreich durchreisten Länder kannte.

Kann das...? Nein das kann nicht sein. Oder doch? :,dachte er sich.

Diese junge Lady ähnelte stark einer jungen Prinzessin die er vor gar nicht all zu langer Zeit im Lande Jorná erblickte.

Aber das kann nicht sein, die Prinzessin trug immer edle Kleider und verließ den Hof nie ohne Geleitschutz.
Wie sollte es dann sein dass sie hier alleine, fern ab von allen Leuten die Ihr vertraut waren, in dieser Taverne zu Pergon saß?

Sollte er sie fragen ob sie es sei?

Besser nicht! Dachte er sich, das könnte peinlich enden.


Aus seinen Gedanken gerissen bemerkte wie Gwyn ihm ihre Hand hinhielt und er begriff diese Geste sofort.
Er bückte sich hochachtungvoll vor ihr nieder und küsste sie sanft auf die Hand.

Einen wirklich sehr schönen Namen tragt Ihr da.
Woher stammt der Name wenn ich fragen darf?

Diese Frage wählte er mit bedacht.
Denn so konnte er eventuell mehr über sie in Erfahrung bringen.

[Gwyn Rigmor]

Seine sanften Lippen berührten ihre Hand und sie schaute zufrieden.
Auch hier schien es Männer mit Manieren zu geben.

Vielen dank!
Woher er kommt wollt Ihr wissen?
Nunja, also das kann ich gar nicht genau sagen, meine Mutter sprach nie über solcherlei Sachen, sie pflegte es stets solchen Fragen auszuweichen.

Leicht zuckte sie mit den Schultern.

Sie wird schon ihre Gründe haben, wobei es mir schon merkwürdig erscheint.
Nur werde ich wohl nie mehr die Gelegenheit haben sie danach zu fragen.

Traurig blickte sie zu Boden.

Wisst Ihr, ich bin etwas verwirrt. Dieses Land ist mir fremd. Ich kenne nicht mal den Namen dieses Ortes.

Fragend blickte sie ihn an.
Ob er ihr weiterhelfen konnte?

[Bruder Landogar aus Yew]

Den Namen des Ortes wollt Ihr wissen? Nunja, wie sind hier in der Schenke zu Yew, im schönen Land Pergon.
Ich könnte Euch ja mal bei Gelegenheit Land und Leute zeigen.
Ich lebe seit meiner Kindheit hier und übte mich seither in der Kunst des Fechtens.
Daher kenn ich hier jeden Teil der Wälder, Städte und Meere.
Selbst die Länderein rund um Pergon sind mir nicht fremd.
Also wenn Ihr jemanden braucht, der Euch den Weg weist so meldet Euch einfach irgendwie bei mir.

Insgeheim hoffte er schon das sie es tun würde und das so schnell wie es nur irgendwie möglich war.

Ich habe meine Reise nur unterbrochen um mir einen Schüler zu suchen, der nach den höchsten Regeln der Kunst ausgebildet wird, vernünftiges Benehmen an den Kaiserhöfen dieses Kontinents erlernt und versteht den Glauben den er hat gut zu vermitteln und vorallem für ihn ein zu stehen.
Ich hoffe ich finde bald einen solchen Schüler der es wagt all diese Bürden zu tragen.

Solltet Ihr jemanden kennen, der Interesse an der explizieten Ausbildung mit dem Säbel hat, so sagt mir bitte bescheid.

Aber nun lasst uns noch ein wenig plaudern...

[Gwyn Rigmor]

Gespannt lauschte sie seinen Worten und sog sie in sich auf.
Sie war also auf Pergon. Von einem solchen Ort hatte sie noch nie zuvor gehört und war sie doch so gebildet.

Ihr scheint Euch hier ziemlich gut auszukennen, das trifft sich wirklich zu gut.
Gerne würde ich diesen Ort kennenlernen, schließlich werde ich hier wohl verweilen müssen, auf unbestimmte dauer, vielleicht auch für immer.

In ihrem Magen machte sich ein flaues Gefühl breit, sie hatte Heimweh, noch nie war sie allein so weit von Zuhause entfernt gewesen.

Als er von der Kunst des Fechtens sprach kam ihr ein merkwürdiger Gedanke.
Feschten war schließlich ein königlicher Sport und irgendwie musste sie in der Lage sein sich zu wehren, denn zu diesem Zeitpunkt war sie etwa so anfällig wie ein kleines Kind.
Sie war auch niemals zuvor in einer Situation gewesen in der sich auf sich selbst achten musste.
Also warum eigentlich nicht.

Sagt, es mag sich merkwürdig anhören, doch ich wäre interessiert die Kunst des Fechtens zu erlernen und mich ein wenig zurechtzufinden.
Nur wird es mir allein kaum möglich sein...

Durchdringend blickte sie ihn an.
Warum sollte er auf dieses Angebot eigehen, sie war schleißlich nur eine Frau, doch war es ihre einzige Chance zu überleben und vielleicht irgenwann heim zu kommen...

[Bruder Landogar aus Yew]

Wieder hallte ein lautes lachen durch die Taverne...

Ihr wollt die Kunst des Fechtens erlernen?!
Bei allem Respekt junge Dame, Ihr seid eine Frau.
Das soll nicht heißen, dass es nicht möglich ist diese Kunst zu erlernen oder dass ich an Euch zweifeln würde.
Ich will damit nur sagen dass es ein sehr harter und langwieriger Weg wird.
Ich hoffe Ihr seid Euch darüber im klaren?

Einen Augenblick zweifelte er doch, bis er dann schließlich antwortete...
Nun gut, ich werde Euch in dieser Disziplin unterrichten, die Welt zeigen, Euch ein Dach über dem Kopf schenken und eine ordentliche Mahlzeit organisieren, denn wer viel übt muss bei Kräften bleiben.
Ich bin gespannt darauf wie es ist eine Frau zu unterrichten, denn das ist auch für mich neu.
Solltet Ihr Eure Aufrichtigkeit und Euren Respekt mir gegenüber wahren, so werde ich Euch Techniken beibringen, die neben mir nur ein paar wenige Anwenden zu wissen bedürfen.
Nun, was sagt Ihr? Willigt Ihr ein?

Tief im Inneren wusste er dass sie es schaffen würde, war dennoch gespannt wie sie reagieren würde.
Sollte sie es wirklich sein, für die er sie hielt und sollte sie nur einen Funken Disziplin und Talent von ihrem Vater geerbt haben so wird sie die Hürden der Kunst des Fechtens meistern und ihn um längen übertreffen.

...

[Gwyn Rigmor]

Es war ihr klar, dass er sie unterschätzen würde "Ihr seid eine Frau", nur zu oft drangen solcherlei Worte an ihre kleinen Ohren.
Nur war es die Wahrheit. Sie hatte bis zu diesem Tage niemals einen Dolch oder sonst eine Waffe in der Hand gehalten, auch hatte sie noch niemals eine Rüste getragen, das einzige was ihre zarte Haut berühren durfte waren Samt und Seide...
Nun würde sich jedoch einiges ändern.
Bei dem Gedanken daran strich sie sich sanft über die Hand.
Ihr Äußeres würde unter solchem Training und so einem Lebensstil sicherlich leiden, bloß was sollte sie tun? Es blieb ihr keine Wahl.

Ich verspreche Euch, ich werde sicherlich mein Bestes geben.
Ihr seid meine einzige Chance!

Flehend blickte sie ihn an.
Wenn jemand in der Lage dazu war sie auf das vorzubereiten, was ihr bevorstehen würde, die Gefahren, die Leute, dann war es jemand wie er.
Es war schon merkwürdig nun von einem einfachen Mann Hilfe zu erbeten, niemals zuvor war dies der Fall gewesen, doch war sie auch niemals zuvor in einer solch verzwickten Lage...

[Bruder Landogar aus Yew]

Nun gut junge Dame, da ich, wie Ihr sagt, Eure einzige Chance bin, werd ich mich nicht scheuen Euch zu unterrichten.
Aber bevor wir mit dem Training beginnen, wollen wir uns noch ein wenig besser kennen lernen und gemeinsam zusammen Speisen.
Nun, wie klingt das?

Er freute sich über Ihr versprechen alles zu geben während ihrer Ausbildung, denn wenn er eins hasste, dann waren es Lügner und Betrüger.
Ein letztes mal betrachtete er ihre Schönheit, welche mit Sicherheit unter seinen harten Übungen leiden würde.
Diese weiche, zarte Haut, ihre kleinen zierlichen Lippen, ihre....
Was dachte er da?! Er ist ihr Lehrer und Meister und zudem noch verheiratet, wie konnte er es wagen solche Gedanken über eine andere Frau zu verlieren.
Jedoch konnte er den Blick nicht von ihr wenden und ließ ihn nicht ab von ihr.

Er war Konfus, wusste nicht mehr was er denken sollte.
Ein Glas Wein würde ihn sicher beruhigen dachte er...

Wirt, ein edler Tropfen für mich und meinen Gast, bitte.

...

[Gwyn Rigmor]

Dankend blickte sie ihn mit ihren leuchtend grünen Augen an. Solch eine Hilfsbereitschaft sollte man belohnen, ein solch edeler Mann wie er es war würde von ihrem Vater sicherlich zum Ritter geschlagen. Vorallem wenn er so gut zu seinem Schatz war...

Habt vielen Dank, werter Herr!
Ich werde Euch nicht enttäuschen, Ihr werdet sehen...

Als er auf das aufgetischte Mahl deutete spürte sie erneut die stechende Leere in ihrem Magen.

Gerne, dann lasst uns denieren...

Sie griff nach einer Serviette, faltete sie sorgfältig auf ihrem Schoß aus und nahm Messer und Gabel zur Hand.
Nun wartete sie dass auch Landogar es ihr nachtat.
Wahrscheinlich vergebens, sicherlich würde ein hier ansässiger Herr nicht solche Tischmanieren besitzen, doch dachte sie nicht daran.
Ihr Lebenswandel war noch zu frisch um sich an die anderen Sitten zu gewöhnen.

[Bruder Landogar aus Yew]

Er tat es ihr gleich. Er legte sorgfältig seine servierte in seinen Schoß, nahm Messer und Gabel zur Hand und sagte noch ...

Guten Appetit die Dame. ... und nickte dabei keck.

Während sie aßen verfiel er immer wieder in Gedanken und versuchte sich an das Gesicht der jungen Prinzessin aus Jorná zu erinnern.
Doch es wollte ihm nicht vor Augen treten.
Aber wieso sollte eine Prinzessin allein, fernab allr Heimatlichen Länderein,
in solch einer Stube sitzen.

Nein! Das konnte nicht sein! Finde dich damit ab, dass du dich irrst
... , sagte er sich schließlich.

Aber sollte er sie nicht doch danach fragen?
Ohne weiter einen Gedanken daran zu verschwenden speisten sie und tranken.

....

[Inquisitor Xaxis Wulfanys aus Cove]

Leises Hufgetrappel wurde vor der Taverne laut. Galant sprang der Reiter von seinem Pferde ab, band dieses an und betrat die Taverne. Ein Geruch von gebratenem stieg ihm in die Nase. Der "Neuankömmling" blickte sich nach bekannten Gesichtern um. Doch die Taverne war fast leer. Er erblickte nur einen Mann, in einer strahlend grünen Robe und eine hübsche Dame in zerschlissenen Gewänder.

Eigentlich war er in die Taverne kommen um ein wenig Gemeinschaft, Unterhaltung und Ablenkung zu finden, doch waren ihm die beiden an der Theke sitzenden auf dem ersten Blick völlig unbekannt.
Er zuckte leicht und unmerklich mit den Schultern. Dann würde es wohl Zeit neue Kontakte zu knüpfen. Er fand, der Herr und die Dame wirkten sehr freundschaftlich. Zielstrebig ging er nun auf Die theke zu und setze sich ein Wenig Entfernt von den Beiden ebenfalls auf einen Barhocker. Er nickte den Beiden grüssend zu und sprach:

Ehre den Drei Wölfen! Guten Appetit wünsche ich.

Er lächelte beide warmherzig an, dann wendete er sich dem Wirt zu

Ein Glas Rotwein bitte.