von Raissa Nadeira » So, 20. Mai 2007 13:44
Mit einem sanften Lächeln lehnte Raissa sich an Keraban. Wie hatte sie nur daran zweifeln können, dass es an der Zeit war die Vergangenheit ruhen zu lassen? Nun stand nur noch eine einzige Frage im Raum. Die Frage danach, ob Keraban ihre Zukunft war. Oder besser gesagt, ihre Zukunft für die nächsten Jahre, für die Zeit, die es dauern würde, bis Keraban starb. Ein Tag, den sie fürchtete, und von dem sie doch wusste, dass er kommen musste.
Seine Körperwärme war ihr so vertraut, und zugleich wirkte sie irgendwie Fremd. Raissa konnte sich nicht helfen, sie wollte bei ihm sein, wollte bei ihm bleiben… Und doch gab es Dinge, an die er sich erst gewöhnen musste. Bisher hatte sie das Essen bei sich behalten können, doch es würde sie nicht ernähren. Wenn sie es versuchen würde, dann zog das automatisch auch das Verhungern nach sich. Oder einen Blutrausch, wobei das weitaus wahrscheinlicher war. Raissa hatte sich gut unter Kontrolle, aber nicht so gut, dass sie dafür garantieren konnte, dass sie nicht vor Hunger wahnsinnig werden, und dann auch Keraban beißen würde. Ein Punkt, den sie nach Kräften verhindern wollte.
Nachdenklich wandte sie ihren Blick auf das Lama, ehe sie auf Kerabans Aussage mit einem leichten Lächeln antwortete.
„Nein, nein, wir nehmen es schon mit…“
Noch immer lächelnd löste Raissa sich von Keraban und trat an die Box heran, in der das Lama immer noch Seelenruhig sein Heu knabberte, auch wenn es die Vampirin schon aufmerksam ansah. Behutsam kam es an die Tür heran, und als Raissa die selbige öffnete, ging es freudig hinaus, nicht ohne die Rothaarige sanft anzustupsen. Zumindest das Lama akzeptierte sie also scheinbar.
Aus irgendeinem Grund erleichterte sie das. Es schien ihr beinahe so, als würde die Akzeptanz des Lamas beeinflussen, ob Keraban akzeptieren konnte und würde, was sie war und wer sie war. Auch wenn er natürlich keine genaue Vorstellung davon hatte, und sie vermutlich auch nicht so schnell bekommen würde.
Mit glänzenden Augen wandte sie sich schließlich um und fasste nach Kerabans Hand, begann ihn in Richtung der Tür und hinaus in die blendende Sonne zu ziehen, hin zum Wald, wo wenigstens ein angenehmes Licht herrschte. Zudem würde der Wald über alles was geschehen mochte, einen Mantel gnädigen Schweigens legen.
.: Erster offizieller Keraban-Fan :.