Athiyk Delzakath - Die Geschichte des Assassinen

PlayerKiller stellen ihre Herkunft, Gesinnung und Ziele in einer eigenen Geschichte dar

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Athiyk Delzakath - Die Geschichte des Assassinen

Beitragvon Athiyk Delzakath aus Nirdana » Do, 07. Jan 2010 23:27

Odiac war in einer durchschnittlichen Familie aufgewachsen. Seine Mutter, eine Silberelfe, so wie er selbst, war Hausfrau, sein Vater , menschlicher Abstammung, verdiente sich als Gladiator in der naheliegenden Arena, und die beiden ältesten Söhne arbeiteten im Bergbau. Das Einkommen war nicht schlecht, reichte jedoch für 5 Kinder vorne und hinten nicht. Odiac war der viertgeborene. Er war der einzige, welcher die Zeichen seiner Mutter trug. Nachtschwarze Augen, silbrig-glänzende, weiße Haut, ebenso weißes zotteliges Haar. Jedoch waren die kämpferischen Triebe eindeutig vom Vater geerbt. Schon früh duellierte er sich mit seinem nächst älteren Bruder und gewann meistens. Nur beim Ringkampf, war er unterlegen, da er ein eher zierlicher Knabe war. Als Odiac 7 war, verließ der Vater aus dem Grund des ewigen Kampfes gegen das Bestehen seine Familie. Es war der Beginn des Fluches der Familie Dagon.

Odiac’s ältesten Bruder fand man wenige Tage später erdolcht in der Stallung des halb zerfallenen Dagon-Hofes. Für jeden war es klarer Selbstmord, für jeden außer dem kleinen Elfenknaben. Er plädierte mit fester Überzeugung auf Mord. Die Bewohner lachten ihn dafür aus, schallten ihn und beschimpften ihn schließlich, doch Odiac hielt seiner Überzeugung stand.

Das Einkommen wurde noch knapper und der nun älteste Mann im hause, der zweitgeborene Sohn, musste umso härter schuften um möglichst viel Geld reinzubringen. Umso tragischer und unfassbarer, war das Ereignis was sich gerade mal eine Woche nachdem Tode des ältesten Sohnes ereignete. Ein Arbeitsunfall so hieß es im Volke. Die Seile seien schon lange abgenutzt gewesen und so war es kein Wunder dass sie irgendwann reißen würden. Niemand zweifelte daran, dass es purer Zufall gewesen war, dass ausgerechnet Odiac’s Bruder sich auf dem Lastenzug befand, als die Fasern rissen. Niemand, außer dem kleinen Silberelfen. Abermals glaubte er an Mord, doch die Leute schenkten ihm keine Beachtung sondern beworfen ihn stattdessen mit faulen Obst.

Schließlich kam es zu jener verheißungsvollen Nacht, die Odiacs Leben von Grund auf verändern sollte.
Ein lautes Rascheln, Knacken und ein beißender Gestank in der Nase ließen ihn aus dem Schlaf schrecken. Verwirrt blickte er sich um. Ein flackernder Schein, der sich unter der Tür durchzwängte, erhellte den Raum. Vor Müdigkeit stöhnend schwang sich der Silberelf aus dem Bett und schlurfte schläfrig Richtung Tür. Verwundert merkte er, dass die Türklinke erwärmt war. Leicht nervös öffnete er die knarrende Holztür. Wie eine Wand drang ihm die Hitze entgegen. Zaghaft, vor Angst wie gelähmt machte er ein paar Schritte Richtung Treppe und spähte hinunter. Was er sah, ließ ihn zurück taumeln. Übelkeit und Schwindel überkam ihn. Hals über Kopf floh er in sein Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu. Sein Atem ging flach, sein Herz pochte wild und seine Gedanken rasten. Was sollte er tun? Er blickte zum Fenster. Seine einzige Fluchtmöglichkeit. Die schweren Schritte, die die Treppe hochschlurften beschleunigten seine Entscheidung. Er hastete zum Fenster, riss es auf und schwang sich heraus. Kalte Nachtluft umgab ihn wie ein kühlender Mantel. Leicht orientierungslos wollte er in die nächst beste Gasse flüchten. Das letzte was er noch hörte war ein leises Rauschen und er spürte einen dumpfen, sich ausbreitenden Schmerz in der Schulter, wo der Giftpfeil eingeschlagen war. Ohnmächtig, mit den Bildern der verbrannten, verkohlten Leichen seiner Geschwister vor Augen, brach er zusammen. Er wachte in einem klapprigen Bett auf. Um es herum standen fünf, in schneeweiße Mäntel gehüllte Gestalten, zwei davon trugen goldschimmernde Maske, eine Frau und ein Mann, offenbar die Anführer. Der maskierte Mann erhob das Wort:
“Willkommen mein Sohn..” Er stockte, als die Frau ihm in die Seite stieß. Doch Odiac war noch zu betäubt, diese Geste zu bemerken. Der Mann räusperte sich und fuhr fort. “Willkommen beim Bund der weißen Lilie” Er ließ, um ihnen Nachklang zu verleihen, seine Worte eine Weile im Raum stehen. Dann sprach er weiter: “Ab sofort bist du einer von uns, ein Lehrling der hohen Kunst des Mordens. Jedoch, müssen wir vorher dein Gedächtnis löschen, damit du bessere Trainings- und schließlich Jagderfolge hast...” Mit diesen Worten ritzte er mit einem Dolch Odiac’s Arm auf und träufelte eine gelbe Flüssigkeit in die Wunde “Viel Erfolg...” Nahezu rasend schnell breitet sich das Gift aus. Langsam wich Erinnerung um Erinnerung aus seinem Gedächtnis. Doch an eine klammerte er sich eisern, an die Erinnerung seines Namens, an Odiac Dagon. Allmählich sank er in tiefen Schlaf. Als er erwachte, herrschte in seinem Erinnerungsvermögen gähnende Leere. Er wusste weder wo er war, noch wie er hier her gekommen war. Er hatte seine Vergangenheit vergessen. Aber ein kleiner Funke glimmte in seinem Gedächtnis ..sein Geburtsname.

Das Training war hart und anstrengend, aber auch erfolgreich. Er übte sich im Nahkampf, im Umgang mit Säbel und Stab, im Fernkampf, Bogenschießen und Shurikenwurf, Verstecken und Schleichen und was ein Assassine noch alles benötigt.
Schließlich, als er 17 war, wurde er vor die Anführer des Geheimbundes geladen.

“Nun mein Junge, 8 Jahre hartes Training, Vorbereitung für deinen Beruf, sind hiermit beendet. Ab sofort wirst du mit den anderen..Jagen gehen. Wie es die Tradition vorschreibt, werden wir dir zur Weihe, als Zeichen des Vertrauens und Stolzes, unser wahres Antlitz offenbaren.”
Die Anführer nahmen gleichzeitig ihre Masken ab und Odiacs Gedächtnis kam schlagartig zurück. Die ungeklärten Morde, der Hausbrand, seine Familie, seine Geschwister, und ... und ..seine Eltern.
Der Saal begann sich vor seinen Augen zu drehen und zu verschwimmen. Schwarze Nacht umgab ihn, als er rücklings auf den Boden krachte.

Er erwachte in einem alten, von Spinnenweben verzierten Kerker. Ein verwittertes Skelett und eine Wache vor der Gittertür leisteten ihm Gesellschaft. Er vergrub das Gesicht in den Händen. Trauer drohte ihn zu übermannen. Doch der aufsteigende Zorn und das Verlangen nach Rache siegten. Seine sonst so nachtschwarzen Pupillen, wurden weiß wie Schnee. Er brach einen langen Knochen von dem liegenden Gerippe ab und schlich Richtung Gitter. Mit aller Kraft rammte er die scharfkantige Spitze des Leichenteils zwischen die Schulterblätter der verdutzten Wache. Ächzend sank diese zu Boden. Odiac stibitzte die Schlüssel für sein Gefängnis, den Säbel und drei Shuriken des Wachmanns. Tief im Schatten verborgen und leicht und leise wie eine Feder schlich er von Gang zu Gang Richtung Thronsaal. Das einzige Geräusch, was er verursacht hatte, war der dumpfe Aufprall der getöteten Wachsoldaten.

Schließlich, nach einem blutbefleckten Weg, erreichte er die schweren Türen des Saales. Der eine Flügel war leicht angelehnt. Lautlos schlüpfte Renor hinein. Seine Eltern, die Goldmasken, saßen auf ihren Thronstühlen und labten sich an ein paar Weintrauben. Eine handvoll Wachen standen im Raum verteilt. Odiac griff zu den Wurfsternen. Die scharfen Klingen zerschnitten die Luft. Zwei der Shuriken fanden ihren Weg in die Augenhöhlen der Maske der Mutter. Stöhnend brach sie zusammen. Der dritte Wurfstern schlitzte die Kehle des Vaters auf, welcher röchelnd auf die Knie sank. Die Wachen ergriffen die Flucht. Langsam, erhobenen Hauptes schritt er zu seinem Vater. Bluthustend sagte dieser: “Respekt..ich bin stolz auf dich..mein Sohn.”
“Ich bin nicht länger dein Söhn..Verräter..” Erwiderte Odiac leise und wutentbrannt. Mit überraschtem, traurigen Blick sank der Vater leblos zusammen. Der Ausdruck der sterbenden Augen holte den Silberelfen aus seiner Trance. Von Schuldgefühlen und einem inneren Schmerzen geplagt, floh er aus der geheimen Zuflucht der weißen Lilie in Richtung Hafen. Die ersten rachsüchtigen Weißroben waren bereits hinter ihm her, als er auf das nächstbeste Schiff stieg, um die so grauenhafte, garstige Heimat Richtung Jhe’lom zu verlassen...

Nach seiner Flucht wollte er im neuen Land erst ein wenig untertauchen, weiter trainieren. er musste sich tarnen, sich verstecken, der Tod lauerte überall auf ihn. Zu diesem Zweck nähte er sich eine Maske aus schwarzem Stoff um sein Gesicht und somit seine Identität zu verbergen, denn er wusste die Mitglieder der weißen Lilie sinnten auf Rache. Er gab sich selbst den Decknamen "Renor Drolnar", was so viel bedeutet wie "Schwarzer Assassine".
Zuletzt geändert von Athiyk Delzakath aus Nirdana am Mo, 31. Mär 2014 23:27, insgesamt 4-mal geändert.

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Re: Die Geschichte des Assassinen

Beitragvon Athiyk Delzakath aus Nirdana » Do, 07. Jan 2010 23:28

Der Silberelf schüttelt den Kopf um die Gedanken und Erinnerungen an seine Vergangenheit aus dem Kopf zu kriegen.
Er sitzt im Schneidersitz auf einem Felsen und betrachtet den weiß schimmernden Mond. Vor ihm erstreckt sich das unendlich große Meer, hinter ihm die ewigen Wälder und Wiesen Pergons. Renor genießt die Stille der Dunkelheit, die Schönheit der Nacht, der Sterne und des Himmels. Leise raschelt der Wind in den Wipfeln der Bäume, sanft rauscht das Meer, brechen die Wellen und schäumt die Gischt. Er schließt die Augen und lässt sich von der leichten Brise liebkosen. Plötzlich wird durch einen lieblichen Frauengesang die Ruhe der Finsternis durchbrochen. Der Elf lauscht verwundert und dennoch gespannt und fasziniert. Die zärtliche Stimme zieht ihn in ihren Bann und klar und deutlich dringen die Worte an sein Ohr:

In der Nacht hat jede Berührung ihre Wichtigkeit.
Wir ergeben uns ihrer Verführung - sie hüllt uns in ihr schwarzes Kleid.
Die Nacht, sie lässt dich Dinge tun, die du bei Tage nicht mal denkst.
Doch, dass geschieht nur, wenn du ihr dein Vertrauen schenkst.
Die Nacht macht uns zu Helden - ihre Stille bedeckt unsere Haut.
Wir schließen die Augen und selten warst du mir mehr vertraut.
Vater Tag predigt uns Arbeit, Vater Tag predigt uns Vernunft.
Ich ersehne die Nacht, sehne mich nach der Zusammenkunft.
Die Nacht ähnelt dem Tod - vielleicht ist sie uns deshalb so nah.
Betreten kurz sein schwarzes Boot - ein paar Tropfen auf seinem Altar.
Und Blasco führt uns in sein Reich, serviert uns roten Wein.
Er lässt uns in der Ewigkeit niemals allein.
Die Nacht muss eine Frau sein,
Denn sie hat uns geboren.
Weil ihre Macht uns so vertraut scheint,
Fühlen wir uns auserkoren.
Von ihr... Der Nacht!

Renor steht langsam auf während das Lied wieder von vorne beginnt. Er muss einfach herausfinden, wer da so lieblich singt. Leise schleichend betritt er das Dickicht des Waldes aus dem der Gesang zu kommen scheint. Knorriges Geäst, dornige Büsche und wilde Farne behindern seinen Weg, dennoch kann er sich dem Ziel nähern. Schließlich gelangt er auf eine kleine Lichtung in deren Mitte sich ein kleiner Teich befindet. In dem kristallklaren Wasser spiegelt sich der Sichelmond, als würde er darin schwimmen. Im Zentrum des Spiegelbildes schwebt anmutig eine wunderschöne, bleiche Frauengestalt, welche in ein dünnes schwarzes samtiges Kleid gehüllt ist. Fasziniert beobachtet Renor sie, während der glasklare, traumhafte Gesang über ihre Lippen streicht. Die Frau dreht sich in der Luft und blickt mit Augen, weiß wie der Mond und die Sterne, Renor, der sich im dichten Gebüsch versteckt hält, an und spricht leise aber deutlich:
„Ich sehe du bist meinem Ruf gefolgt mein Kind. Komm zu mir, fürchte dich nicht. „
Sie macht eine einladende Handbewegung. Mit einem mulmigen Gefühl erhebt sich der Silberelf und tritt auf die Lichtung. Mit zittriger Stimme fragt er:
„Du .. Du hast mich ge – gerufen?“
Sie lächelt sanft. Langsam schwebt sie auf ihn zu, ihr Kleid wallt anmutig. Renor will zurückweichen doch er kann nicht, er ist wie gefesselt von dem Anblick. Nervös sucht er nach Worten, doch ehe auch nur ein Satz über seine Lippen tritt, hat sie ihn erreicht und legt zärtlichen ihren Finger auf seinen Mund.
„Psst... Ich werde dir alles erklären. Ich bin die Nacht.“ Sie machte eine weitausholende Bewegung und blickt Richtung Mond. „Sobald die Sonne weicht und sich der Mond die Königskrone aufsetzt, beobachte ich dich. Behüte, schütze und leite ich dich...“
Renor blickt sie verwundert an, unfähig etwas zu sagen.
„.. ich kenne deine Sorgen, Ängste und Nöte. Du bist ganz allein Renor .. oder besser gesagt Odiac..“ Der Silberelf schluckt schwer. „ ..Deine Eltern haben dich verraten, deine Geschwister sind tot. Morgyn hat dich verlassen und auch dein Kampfgenosse Ciervos ist unauffindbar. Du hast weder Familie noch Freunde. Du bist wahrlich einsam.“
Sie lächelt sanftmütig.
Er will etwas erwidern, es abstreiten und ignorieren. Doch er kann nicht, er weiß dass sie Recht hat, weiß das alles was sie gesagt hat, stimmt und wahr ist. Er seufzt leise, er kämpft mit den Tränen.
Sie fährt ihm leicht durchs Haar.
„Fürchte dich nicht, sorge dich nicht, weine nicht. Deswegen habe ich dich gerufen, weil ich dir helfen will. Du bist ewig auf der Suche nach Liebe, Respekt und Anerkennung. Willigst du ein sind der Mond und ich deine Eltern, die Sterne deine Geschwister, der Nachtwind und der Nachthimmel deine Freunde und die Dunkelheit ist deine Stärke…“
Unsicher blickt Renor sie an und bringt leise hervor:
„Und.. und was muss ich tun?“
„Du mein tapferer Krieger wirst mein.“ Sie streicht leicht über seine Wange.
„Dei- Dein?“
„Ja mit Einbruch der Dunkelheit. Tag für Tag, Woche für Woche, Jahr für Jahr...“
„Aber...“
„..du wirst alles tun, was ich dir auftrage. Jagen, Stehlen.. .Dafür bekommst du alles was du dir wünschst…“
„Ich..“ „Alles wovon du je geträumt hast…“
„Aber..“ „Liebe, Freunde.... eine Familie.“
Renor schluckt schwer. „Wo muss ich unterzeichnen?“
Sie lächelt. „Es gibt 3 Schritte: Als erstes die Namensgebung.“ Er blickt fragend.
Sie nimmt seine Hand und führt ihn näher an den Teich heran. Dann schöpft sie etwas Wasser heraus und gießt es über sein Haupt.
„Ich taufe dich mit Hilfe des Mondteich-Wassers auf den Namen Athiyk del Zakath – Geist des Schmerzes.“
„Athiyk del Zakath?“ Sie nickt nur stumm.
„Nun Schritt Zwei. Nimm deinen Dolch. Ich muss deinen Kodex, den Vertrag, deinen Auftrag und deine Bestimmung mit deinem Blut niederschreiben.“
Renor zieht langsam das Messer aus seinem Gürtel. Die Klinge reflektiert das Licht des Sichelmondes. Die Schneide fährt über seinen Unterarm und dunkelrotes Blut tritt aus der Wunde hervor. Die Nacht holt eine schwarze Feder und weißes Papier hervor. Sie tunkt den Kiel in die Schnittwunde. Renor verzieht schmerzvoll das Gesicht. Dann beginnt sie zu schreiben. Als sie fertig ist, geht sie auf ihn zu und hält ihm das Papier hin. Darauf steht geschrieben:

1. Ich, Athiyk, verrichte meine „Arbeit“ nur im Schutz der Nacht, meiner Hüterin.
2. Geschützte Personen...
* Bei meinen Zielen, Opfern unterscheiden Mutter Nacht und ich weder in Geschlecht, Alter, Gildenzugehörigkeit noch in Rasse oder Beruf.
* Geschöpfe der Nacht (Nachtelfen, Vampire, Werwölfe) stehen unter dem unantastbaren Schutze der Mutter Nacht.
3. Regel 1 tritt im Falle einer verbalen oder gar körperlichen Attacke gegen mich, oder Kriminalität in meiner Nähe, außer Kraft.
4. Gründe weswegen wer, wann, wo, wie sterben soll, interessieren mich nicht. Ich erledige lediglich meine Arbeit.
5. Plünderung und Enthauptung
* Sollte mein Auftrag eine Plünderung der Leiche beinhalten, werde ich das Opfer vorwarnen. Sämtliche Güter die ich in Besitz nehme werde ich gegen einen entsprechenden Lohn zurückverkaufen.
* Den Leib und das Haupt der Opfer und sein Blut werde ich meiner Königin der Mutter Nacht opfern.
6. Sollte einmal ein Auftrag scheitern, werde ich mich für eine weitere Nacht zurückziehen und im Mondenschein neue Kraft tanken. Jedoch wird die Finsternis nicht so schnell aufgeben...


Renor runzelt die Stirn, aber erwidert nichts. Einige Punkte versteht er nicht ganz. Eine Leiche schänden? Und wie soll er einen Toten vorwarnen? Er zuckt mit den Schultern. Er hat Angst davor jemanden zu beklauen, Angst davor ein ‚Jäger’ zu werden. Aber er hat noch mehr Angst davor weiter ein Leben in Einsamkeit zu führen, in Verlassenheit und in Vergessenheit.
Er nickt traurig und stumm, um ihr zu zeigen, dass er einverstanden damit ist.
„Und am Ende das Zeichen, was unseren Pakt besiegelt... „
Zärtlich nimmt sie den Kopf des Silberelfen in die Hände und gibt ihm einen Kuss.
Plötzlich stöhnt er schmerzgeplagt auf. Sich die Lippen leckend und lächelnd blickt die Nacht ihn an.
„Ich habe wohl etwas vergessen zu sagen. Mit Einbruch der Nacht wirst du die Kontrolle und deinen eigenen Willen verlieren. Ich habe soeben meinen dunklen Geist in dich gepflanzt. Sobald sich die Finsternis über das Land legt, wirst du mein Diener: ein ruch- und ruheloser Assassine, ein Jäger, ein Soldat und Krieger der Königin Nacht. Du wirst für mich töten, du wirst mir Blutopfer bringen in dieser wie in jeder weiteren Nacht.“
Sie beugt sich lachend zu dem Elfen, der mittlerweile aufgehört hat vor Qualen zu stöhnen und zu zittern, herunter. Sie legt die Hand unter sein Kinn, drückt es langsam hoch und blickt in seine schwarzen Augen die sich langsam weiß färben.
„Hast du verstanden?“
„Ja... meine Königin.“

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Re: Die Geschichte des Assassinen

Beitragvon Athiyk Delzakath aus Nirdana » Fr, 08. Jan 2010 15:07

Athiyk saß auf dem alten Dach der Taverne. Es war eine kalte Nacht. Die Maske hatte er tief ins Gesicht gezogen und seinen Strohhut auf den Rücken geschnallt.
Mit gebannten Blick schaute er gen Himmel. Hinter den eisgrauen Wolken tauchte langsam der silberne Sichelmond auf. Er strahlte und leuchtete voller Pracht. Eine kalte Brise umwehte den Assassinen und er drehte sich instinktiv um. Auf der anderen Seite des Daches schwebte eine anmutige, geisterhafte Frauengestalt. Langsam kam sie auf Athiyk, welcher ehrfürchtig sein Haupt senkte, zu.

Eine zärtliche, kristallerne Stimme, die von überall herzukommen schien, war zu vernehmen.

"Mein Kind, es ist die Nacht der Nächte angebrochen. Die Nacht, die unter dem Zeichen des Sichelmondes steht. Jenes Zeichen, welches auch zur Zeit unseres Paktes am Himmel erstrahlte. Doch erst heute wird dieser Pakt aktiv."

Eine beinah durchsichtige Hand strich dem Silberelfen sanft unters Kinn und drückte es leicht nach oben.

"Schau mir in die Augen, Athiyk del Zakath"

Die schneeweißen Augen des Kriegers blickten leicht zitternd in die Schwarzen der Königin Nacht.
Der Sichelmond kam nun endgültig hinter den Wolken hervor und glühte am Nachthimmel.

Athiyk's Augen entflammten, er schrie vor Schmerzen auf. Das glühendweiße Leuchten kreuzte sich mit dem schwarzen Schein der strahlenden Augen der Königin Nacht.
So schnell der Schmerz gekommen war, so schnell war er auch wieder verflogen. Das Glühen erlosch.

"Erhebe dich. In dieser und in jeder weiteren Nacht wirst du mir Opfer bringen. Mich dürstet es nach Blut und Tod. Hast du das verstanden mein Krieger?"

Athiyk nickte wortlos.

"Ab jetzt bist du der Assassine der Nacht."

Die Königin lächelte sanft, dann entschwand sie langsam imn der Dunkelheit. Der Sichelmond wurde wieder von den Wolken verdeckt.

Athiyk blickte noch lange gen Himmel. Leise flüsterte er immer wieder:
Ich bin der Assassine der Nacht.

Ewige Nacht bedeutet ewiger Tod.

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