...peitschte der Wind mir um die Ohren als ich dem schmalen Gebirgspfad folgte Richtung Bergkessel. Schneetreiben wohin man nur blickte. Es war eisig kalt doch das störte mich nicht, denn der Rum hielt warm und ich nahm einen weiteren schluck aus der Flasche. Ich ging meines Weges, dem schmalen Gebirgspfad folgend, bis ich am Fuße des Berges ein kleines Dorf sah.
Der Anblick der sich mir bot beeindruckte. Viele der Hütten waren dunkel, die dicken Schneeflocken tanzen durch das Dorf und begruben es unter einer dichten Schneedecke. Doch in der Mitte sah man schon von weitem die Taverne, welche im Dunkel der Nacht von weitem gut zu sehen war.
Ich ging weiter und folgte dem verschneiten Pfad, der einzige Zugang in den Bergkessel, Richtung Taverne, aus der man bereits leise das Gelächter und die Musik vernahm.
Ich wusste, die Taverne ist zu dieser Jahreszeit der Ort, an dem Reisende Zuflucht suchten bis die Schneestürme vorüber waren.
Angekommen an der Taverne, öffnete ich die schwere Holztür, trat ein und blieb stehen. Die Tür hinter mir schlug zu und es wurde stumm.
Alles schaute auf mich, wie ich meinen verschneiten Mantel ab nahm und in die Ecke warf. Ich schaute in die Runde, und die Runde auf mich.
Dann brach der Wirt mit den Worten "Tretet ein Werter Herr und wärmt euch" die Stille. Die Musik spielte weiter, die Leute lachten wieder und vergnügten sich weiter.
Mein Blick schweifte noch einmal durch die Runde. Auf einmal sah ich in der Ecke einen Tisch, an dem sich 3 Männer beim pokern köstlich amüsierten.
Meine Augen strahlten auf einmal und ich konnte mir ein dickes fettes Grinsen nicht verkneifen. Ich ging zur Theke, bestellte einen Rum und setze mich. Der Wirt sprach "Es ist selten das ein Wanderer so guter Miene unsere Gesellschaft beehrt!"
Ich schaute den Wirt an und lachte nur. "Heute ist ein Guter Tag" erwiderte ich und begab mich mit meiner Flasche voll Rum zu der Pokerrunde.
Die 3 Männer schauten mich an und baten mich, wie war es auch anders zu erwarten, in der Hoffnung auf das schnelle Gold, mich zu setzen und mit zu spielen. Natürlich habe ich genau darauf gewartet und setze mich.
Nach kurzem Geplauder spielten wir auch schon munter eine Partie nach der anderen. Die Männer spielten gut, doch ich war besser. Nach einigen Stunden schien sich die gute Laune der Herren verzogen zu haben und Ihr Gold lag in einem großen Berg vor mir. Jack, der zu meiner linken saß, stieg nun aus und verlies betrübt und mit leerer Tasche den Tisch. Auch der zweite Mann, dessen Namen ich schon wieder vergessen hatte, lies die Karten Fallen und sagte nur "Ich bin pleite, ich bin raus" und verlies die Taverne. Doch der 3. Mann blieb sitzen. Er schaute mich an und fragte mich. "Ihr kommt mir so bekannt vor, ich frage mich schon den ganzen Abend ob ich euch schon einmal begegnet bin."
Mein Grinsen wurde breit und zog sich bis über beide Ohren. Der Mann wunderte sich und fragte "Was grinst ihr so?" Ich fing lauthals an zu Lachen und merkte wie der Mann mir gegenüber Zornig wurde. Die Leute erschraken und schauten auf.
Der zornige Mann sprang auf, schlug mit der Faust auf den Tisch und brüllte "LACHT IHR MICH ETWA AUS?" und im selben Moment zog ich ein Messer und rammte es Ihm in seine flach auf dem Tisch liegende Hand. Der Mann schrie auf vor Schmerzen und fiel wieder auf den Stuhl. Er starrte auf das Messer, denn er kannte dieses Messer! Es war sein eigenes Messer!
Entsetz blickte er mich an, wie ich ihn immer noch auslachte und er stammelte unter schmerzen "Nein… da... das kann nicht sein... IHR? ... wie konntet Ihr... Warum seid Ihr am Leben?." Alles war stumm um mich herum und nur mein Gelächter hallte durch den Raum. "Ich bin Yarvis! Und wie ich sehe erinnert ihr euch an mich und dieses Messer?"
Der Mann zitterte vor Angst und schluckte "Wie kann das sein? Ich rammte euch dieses Messer in den Rücken und sah wie ihr zu Boden fielt." Ich neigte mich nach vorne und flüsterte:
"Habt ihr wirklich geglaubt ihr kommt ungestraft davon nach dem Ihr mir vor Jahren aufgelauert habt, mein Haus niedergebrannt habt und mich umbringen wolltet um euer lumpiges Gold, das ihr bei einem ehrlichen Spiel verloren habt wieder zu bekommen? Nein mein Freund, Ihr habt euch mit dem Falschen angelegt. Es gab eine Falltür in meinem Haus, in der ich vor dem Feuer geschützt war. Ihr hättet ein richtiges Messer nehmen sollen, nicht so ein Spielzeugmesser mit solch kurzer Klinge. Doch eigentlich muss ich euch danken, denn nach vielen Monaten der Heilung wuchs der Sinn nach Rache so sehr in mir, dass ich alles tat um euch zu finden. Selbst vor einem Mord schreckte ich nicht zurück, um Euch zu finden und zu bestrafen." Ich spürte keine Reue, Mitleid oder Trauer. Im Gegenteil, es machte sogar Spaß die Leute zu Foltern um heraus zu finden wo Ihr euch aufhaltet." Ungläubig, stumm vor Schmerz und zitternd vor Angst zog der Mann das Messer aus seiner Hand, lies es fallen und rannte zur Tür in den Schneesturm hinaus. Ich nahm das blutige Messer vom Tisch und warf es gekonnt dem Mann, der floh wie ein räudiger Köter, hinterher und es traf ihm in den Rücken und blieb stecken. Der Mann stürze in den Schnee zu Boden und schrie. Ich ging zur Tür, nahm meinen Mantel und rief zum Wirt "HEY... WIRT! Das sollte genügen als Entschädigung für den Ärger!" und zeigt auf den zuvor gewonnen Berg voll Gold, der noch auf dem Pokertisch lag. Der Wirt nickte ängstlich und stand wie versteinert hinter der Theke.
Ich schnappte mir noch eine Flasche Rum und verlies die Taverne, ging zu dem Mann der sich vor schmerzen, mit dem Messer im Rücken im Schnee vor der Tür wälzte und sagte "Jetzt zeige ich euch wie man es richtig macht. Jeder der sich mit mir anlegt wird seinen Kopf verlieren!"
Ich griff nach meinem eigenem Messer, welches weitaus grösser war als das, was Ihm im Rücken steckte, grinste Ihn an und schlug Ihm mit einem gekonnten Hieb den Kopf ab, so das das Blut nur so strömte und den Schnee dunkelrot färbte. Ich genoss es sichtlich und spürte eine gewisse Befriedigung in mir. Der Anblick, wie sein Blut aus seinen Adern schoss bannte mich einige Sekunden. Dieses Gefühl… das Adrenalin … es fühlt sich einfach nur gut an. Ich hätte nie gedacht, dass es mir soviel Freude bereitet, jemanden umzubringen, hätte ich doch schon viel früher diesem Stillen verlangen nachgegeben. Ich nahm den Kopf, packte Ihn in einen Beutel und entschwand dem Licht der Tavernen, die Tür schlug zu und man hörte neben dem peitschenden Wind nur mein leiser werdendes, angsteinflößendes Lachen!
Von nun an war klar, wer einmal Blut geleckt hat will noch mehr. Ich bin nicht mehr der einstige Taschenspieler, der die Leute beim Pokern ausnahm, ich war es leid. Vielleicht ist es Schicksal, vielleicht Bestimmung, das Verlangen nach Rache hat meine dunkle Seite geweckt und Spaß am Töten gefunden. Immer wieder hörte man Gerüchte, Geschichten und Erzählungen über dunkle gestalten die sich im Schatten verbargen, andere bedrohten, ausraubten und ermordeten. Ich konnte nie verstehen was diese Menschen dazu bewegt solch grausige Taten zu begehen, bis heute. Getrieben von dem verlangen nach mehr, durchstreife ich nun die Lande um weitere Opfer zu finden, an denen ich meine Mordlust befriedigen kann.
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Wer anderen ein Leid zufügt wird selbiges erfahren! Wer andere beim Spiel betrügt wird über Schmerzen Klagen! Wer anderen den Tod wünscht, dem helfe ich zu erschlagen! Als Trophäe werde ich die Köpfe der Opfer tragen!
Kodex:
1. Ich töte weil es Spaß macht. Nicht jeder Mord wird einen Hintergrund haben.
2. Ich trenne meinen Opfern den Kopf ab und erstelle eine Sammlung.
3. Wer mich betrügt oder bestiehlt wird mit dem Tod bestraft.
4. Auftragsmorde werden ausgeführt.
5. Die Leiche wird nur dann geplündert, wenn es ausdrücklich Teil eines Auftrages ist. Der Auftraggeber wird verpflichtet zumindest einen Teil der Beute zum Rückkauf anzubieten.
6. Meine Opfer werden unter anderem seelisch gefoltert in dem Sie vorher mit Drohungen verängstigt werden bevor Sie sterben.
Yarvis Arrow