An einem kleinen Lagerfeuer in der Nähe des Lyrelltempels...

Manche Spieler haben eine interessante Herkunft und haben diese in einer eigenen Geschichte festgehalten

Moderator: Vandroy

An einem kleinen Lagerfeuer in der Nähe des Lyrelltempels...

Beitragvon Gast » Mo, 21. Feb 2005 13:43

...sitzt Frater Lee und speißt einen gut gewürzten und knusprig braunen Kapaun, als plötzlich vor ihm der Boden bebt. Den Vogel zwischen den Zähnen den Stab kampfbereit in der Hand, erwartet er die kommenden Ereignisse. Vor seinen Augen erscheint aus dunklem Rauch, der aus einer Erdspalte zu kommen scheint, ein ihm sehr gut bekannter Necromant.

"Na du alter Kinderschreck, mußt du immer so ein Tamtam veranstalten? Benutz doch einfach mal ein Pferd oder erscheine in einem Regen von duftenden Blumen."

Ein feistes Grinsen auf dem Gesicht schaut der Neuankömmling auf den knusprigen Vogel.

"Informationen gegen ein leckeres Stück Geflügel?"

"Setz dich schon hin, du wirst auch täglich runder, solltest mal wieder etwas Körperertüchtigung treiben und nicht soviel in der Bude hocken. Zauber dir mal einen Spiegel und sie wie blass du geworden bist. Ich werde wohl mal mit Suci reden müssen. Was gibts denn so wichtiges Neues?"

Während zwei fliegende Messer das beste Stück aus dem Vogel herausschneiden und dieses dann sacht in die Hand des Necromanten gleiten lassen, hatte sich dieser an eine alte Eiche gelehnt und angefangen zu erzählen:

"Es gibt üble Gerüchte über eure Gemeinde, man hört von Austritten, toten Exgläubigen. Nunja, du kennst das abergläubische Volk, wer sonst nichts wirklich wichtiges zu sagen weiß, zerreißt sich halt das Maul. Mir ist es eigentlich egal, aber ich wollte dich davon in Kenntnis setzen und wie du weißt, liegt mir Yew sehr am Herzen und somit interessiert es mich natürlich schon, wenn in eurer Kirche merkwürdige Dinge vorgehen."

Dunkle Wolken ziehen über das Antlitz des Mönches.

"Es ist so weit, ich hatte es befürchtet."

Den fragenden Blick des Freundes ignorierend fährt der Mönch mit seiner Erzählung fort.

"Ich habe die letzten Wochen oft in tiefer Meditation, mit dem Versuch Kontakt zur Göttin zu bekommen, verbracht. Ich hatte aber ausschließlich Träume. Wie du weißt, bin ich kein besonders kluger oder belesener Mann, was meinen Glauben anbelangt, war ich aber immer fest und habe deshalb auch oft die Visionen, welche die Göttin mir geschickt hat, auch zu deuten gewußt. Meine Träume aus der letzten Zeit deuteten alle darauf hin, daß die Götter sich im Moment aufs heftigste bekämpfen, ohne das wir hier direkt davon etwas mitbekommen. Es könnte sogar sein, das Lyrell selbst Menschen von denen sie sich verraten fühlt ein baldiges Ableben besorgt, aber das entzieht sich völlig meiner Kenntnis. Ich hoffe immer noch, das sich das ganze als persönliche Fehde oder Auftragsmord aufklären wird. Sicher ist eines, in der jetzigen Zeit wird die Göttin jeden einzelnen der vorgibt ein Verfechter des wahren Glaubens und reinen Herzens zu sein, der sich auf die Fahne geschrieben hat, jederzeit für die Gerechtigkeit einzustehen, sehr sorgsam im Auge behalten und jedem den sie für würdig erachtet auch ihren persönlichen Segen geben. Die Zeiten sind hart, die Menschen sind schwach. Khas, der eigentlich von dieser Welt verbannt zu sein schien, ist zu neuem Leben erwacht, Osin scheint sich auf seinen alten Verdiensten auszuruhen und scharrt eine Truppe von Adeligen um sich, die wie in Trance mit ansehen, wie der Gott der Finsternis immer mächtiger wird. Die Gemeinde scheint sich nach deinen Informationen selbst zu zerfleischen, getrieben von den menschlichen Urinstinkten und der Anfälligkeit für schlimme Gerüchte. Das muß ein Ende haben! Ich habe hier noch einige wichtige Dinge zu erledigen, werde aber bald wieder in die Stadt kommen, um mit dem Gemeinderat über diese Dinge zu reden. Lyrell ist mein Leben und wird es auch immer sein, ob mit oder ohne festen Strukturen, das einzige was zählt ist das Aufrechterhalten des Gleichgewichts. Und von diesem Ziel werde ich keinen Zentimeter abweichen."

Erstaunt betrachter der Necromant seinen alten Weggefährten.

"Du bist wirklich nicht mehr der alte Haudegen von früher. Damals hast du erst zugeschlagen und danach nach dem eigentlichen Grund für die Außeinandersetzung gefragt. Dieses einsame Leben im Wald hat wirklich einen anderen Menschen aus dir gemacht. Aber ich sehe deine Augen funkeln immer noch beim Namen der Göttin, also denke ich, du weißt was du tust. Ich selbst habe ja kein wirkliches Verhältnis zu den Göttern, sollte einer dieser Götter allerdings diese Welt ernsthaft bedrohen und versuchen sie zu unterjochen, werde ich all meine Künste aufbringen, um dem vorzubeugen. Früher waren unsere Gespräche irgendwie lustiger. Du solltest zusehen, das die Sorgenfalten auf deiner Stirn sich wieder glätten, sie machen dich entsätzlich alt. Wohl denn alter Freund, darf ich dir einen Tunnel zur schönen Stadt Yew..äh..basteln?"

Der Mönch schaut kurz auf, schmunzelt und schüttelt dann den Kopf.

"Vielen Dank, ein anderes Mal vielleicht, ich habe noch ein paar wichtige Dinge hier zu tun. Bestell der kleinen, hoffentlich immer noch frechen Suci mal einen lieben Gruß von mir und sieh zu daß du mal wieder etwas Farbe ins Gesicht bekommst."

Ein lautes Lachen ausstoßend, macht der Necromant einige zuckende Handbewegungen, knurrt danach etwas unverständliches und entschwindet in einer stinkigen Schwefelwolke.

"Auf bald mein Freund, auf bald."

Mit immer noch sehr nachdenklichem Gesicht, wird sich nun um die inzwischen kalten Überreste der ehemals warmen Mahlzeit gekümmert.
Gast
 

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