Flügel

Manche Spieler haben eine interessante Herkunft und haben diese in einer eigenen Geschichte festgehalten

Moderator: Vandroy

Flügel

Beitragvon Nunuh Sahmini » So, 06. Jul 2014 08:09

Sie atmete noch. Das war gut.
Sie hatte Glück gehabt und sie war glücklich darüber die Frische des Morgens zu riechen
und mit ihren Fingern den Tau zu berühren,
der sich wie funkelnde Diamanten in einem Spinnennetz gefangen hatte.

Der Schatten hatte sich an einem Ort niedergelassen, den sie liebte.
Einen Ort, den sie verlassen hatte.

Einen Ort, den sie mit anderen verlassen hatte, doch die Leere ihrer Herzen hatte sie verschlungen.
Sie hatten kein Glück gehabt. Sie konnten ausserhalb ihrer natürlichen Umgebung nicht
überleben.
Mit jedem Atemzug, den sie taten flatterten sie langsamer, und fielen dann samt ihrer Tränen zu Boden.
Starben entkräftet.
Und wo sie zu Boden gingen, war die Erde wie verbrannt.

Bis nur noch eine Fee gen Westen flog.

Ihre Flügel waren stark, und ihr Herz sehnte sich nach der Ferne.
Sie hatte kein Heimweh, nach dem, was gewesen war.
Und das war der Grund, warum sie jetzt hier war.

Sie gehörte zu den frischen, jungen Feen, die die die Heimat noch gar nicht richtig gekannt hatte.
Das war vielleicht ihr Glück gewesen.
Sie war geboren worden, da war der Blumenwald der Feen bereits im verblühen gewesen.
Niemals hatte sie seine ganze Pracht gesehen.

Das Leben was sie hatte, war nichts als eine Silouhette von dem, was es dort gewesen wäre.
Doch sie lebte.

Und sie hegte keinen Groll.

Die meisten dieser kleinen, zarten Wesen waren inzwischen verbittert.
Und diese Bitterkeit, die sie gegen andere Wesen und gegen sich selbst empfanden, machte sie verletzlich.
Brach ihre Flügel.

Vor allem den Hass, gegen den Verursacher des Übels.
Er nahm ihnen den Atem. Er kreiste in ihren Gedanken, und vernichtete sie schließlich.
Sie hatten einfach keine Kraft mehr zu atmen, zu trinken, zu essen.
Ihnen war egal geworden was geschah.

Sie starben an gebrochenem Herzen.

Doch Nunuhs Herz war zu einfach gestrickt um solche Gefühle zu fühlen.
Sie war zu jung.
Nicht eine der Tausend Jahre alten..

Sie war gerade erst aufgewacht und aus ihrer Blume geschlüpft,
als diese verblühte und verging.
Sie wusste nicht, dass die Blumen der Feen tausende Jahre blühten.
Sie wusste nicht, dass Feen ihre Blume nie verlassen,
dass Feen ihr ganzes Leben mit ihrer Blume, verbunden waren.
Sie wusste nichts von Treue und Hingabe.

Und da sie es nicht wusste, konnte sie ihre Flügel ausbreiten
und sich einen neuen Ort zum Leben suchen.

Einen Ort der duftete von Sommerblumen, der plätscherte von verborgenen Flüssen, der
knisterte vor Magie, der klirrte von den Waffen der Krieger und der erzitterte unter dem Hammer der Handwerker.

Ein Sonnenstrahl fiel durch den Schacht des Aufzuges, glitzerte auf ihrer wasserhellen Haut, brach sich in ihren schillernden Flügeln und erhellte den Morgen in der dunklen Mine auf Jhe'lom.
In der die kleine Fee die schimmernde Seide sammelte.
Die junge Nunuh Sahmini aus Jhelom
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Nunuh Sahmini
 
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