Ein leises Summen...

[Bruder Landogar aus Yew]

... erhaschen meine alten Ohren.
"Wo bin ich?", fragte ich mich, als ich meine müden Augen öffnete.
Doch schnell wurde mir klar das ich diese besser nie mehr geöffnet hätte, als das Licht meine Augen erhellte!

Überall Tot und Verderben, soweit das Auge reichte!

Immernoch lag ich begraben unter Kadavern von toten Orks, Lichen und anderen ausgeburten der Unterwelt!
Als ich es endlich schaffte mich aufzurichten und den Blick über das Schlachtfeld schweifen ließ, fuhr ein zucken durch meinen abgemagerten Körper, welches ich nie zuvor verspürte.

Es war ein Gefühl von Trauer und Wut, wobei ich nicht sagen kann welches dabei überwog.

Zu sehen wie gute Männer und Frauen ihr Leben ließen, zum Wohle derer die Schutz brauchten und selber keine Waffe schwingen konnten, versetzte mich in große Bestürzung.

"Wieso... Wieso bin ich der einzig Überlebende in diesem Krieg und was war geschehen?", fragte ich mich völlig niedergeschlagen.
Antworten werde ich auf diese Frage wohl kaum mehr bekommen.
So setzte ich mich, halb verdurstet und verhungert, in Bewegung, um an einen sicheren Ort zu gelangen.

"Ich muss zurück nach Pergon gelangen!" sagte ich mir mit entschlossener Stimme.
Hunderte Tagesmärsche über Stock und Stein, Wald und Wiesen, Gebirge und Höhlen lagen vor mir, bis ich endlich in vertrauten Gefilden sein würde.

Mein zerbeulter Harnisch vermag mir kaum noch Schutz zu geben in heikelen Situationen, so bewegte ich mich lautlos durch die Lande und hielt mich abseits der Wege im verborgenen.

Als ich nach Wochen eine Gabelung erreichte und las was auf den Schildern stand kam in mir ein lang vergessenes Gefühl auf... Hoffnung!!

So stand ich nun vor dem Schild welches mich zu meinen Brüdern und Schwestern, Freunden und Bekannten und vor allem zu meinem alten Herrn Modorok führen würde und hielt inne...

Einerseits freute ich mich auf all die Gesellschaft jener die mir nahe stehen, doch fragte ich mich:"Landogar... Braucht dich diese Welt noch?!"
Ich starrte in eine Pfütze die mein Spiegelbild zurückwarf und dachte:"Es sind inzwischen Jahre ins Land gezogen in denen ich nichts von mir hab hören lassen... Werden sie mich vergessen haben ? ..."

Eine gute Stunde starrte ich mein Spiegelbild an und kam zu dem Entschluss zurück nach Yew zu gehen, mich jedoch bedeckt zu halten und weiter im Dickicht und der Dunkelheit zu verweilen um heraus zu bekommen ob es noch die Welt war, die ich vor dem letzten großen Krieg kannte!

...