Nach dem schönen Abend in der Taverne und beseelt von den neu geknüpften Freundschaften, und dem leckeren roten Wein schlenderte Jyri, leicht angeheitert, nach Hause.
Sie hatte sich in Jhe'lom ein Häuschen gekauft, und dort ihr geliebtes Packlama angebunden. Den schönen roten Pfosten dazu, hatte ihr ein wohlmeinender Freund ihres Meisters geschenkt.
Sie hatte sich sehr darüber gefreut. Er hatte sicher lange überlegt, welche Farbe ihr gefallen würde und hatte sich dann für einen Farbton entschieden, der Jyris Haaren glich.
(Mit einem Lächeln erinnerte sich Jyri daran, wie er sie am Stand ausfindig machte und mit seinen freundlichen, sanften Augen anblickte.
Seine Skelettstute wirkte im leichten Dunkel des Abends noch unheimlicher, und verlieh ihrem Reiter etwas Mysteriöses...)
HUCH!
Jyri war so in Gedanken versunken gewesen, dass sie kurz vor dem Tor zur Wohnsiedlung beinahe über einen Stein gestolpert wäre.
Schnell wischte sie den Gedanken an den lieben Freund fort, und blieb stehen um ein wenig zu verschnaufen.
Als sie in den sternenklaren Himmel blickte, sah Jyri dichte Rauchschwaden und plötzlich war ihr ganzer Körper in Allarmbereitschaft.
DER VULKAN.. entfuhr es ihr, doch dann wurde ihr bewusst, wie lächerlich das war, es gab gar keine Vulkane auf Jhe'lom.
Die Angst vor dem Feuer vertrieb sogar die Benommenheit aufgrund des Weines. Die kleinen Haare auf ihrem Arm stellten sich auf, jeder Muskel war angespannt, und sie war plötzlich hellwach.
In der Ferne hörte sie ängstlich ihr Lama schreien.
Das Haus brannte.
Sie lief, stürzte vorwärts. Wäre beinahe wieder gefallen.
Und dann sah sie die Bescherung. Der hölzerne Gartenzaun stand in einer Wand aus knisternden zischenden Flammen.
Weiter einfernt hörte sie eine Wand von Blitzen krachen.
Sie stürzte zum Tor, um ihre Tiere zu beruhigen und verbrannte sich die Hand an dem siendendheissen Türknauf.
Nachdem sie ihr Lama beruhigt hatte, und sich vergewissert hatte, dass niemand im Haus war, der ihr Böses wollte verschwanden die Flammen. Sie untersuchte den Gartenzaun, an dem aber merkwürdigerweise kein Schaden entstanden war.
So als hätte sie alles nur geträumt.
Nur der rußige Abdruck des Gartentürknaufes auf ihrer Hand verriet, dass sie sich das nicht eingebildet hatte.
Irgendjemand wollte ihr Angst einjagen. Jemand der um ihre Angst vor Feuer wusste, jemand der so geschickt mit Magie umgehen konnte, keinen Spuren oder Beweise zu hinterlassen.
Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals.
Wer wollte ihr Böses? Hatte sie doch niemandem etwas zuleide getan.