Ein kleiner Schritt zurück

[Yamato Hisoka]

Schneestürme umwehten ein kleines Haus in Yew und zerrten kräftig an den Fenstern.
Ein merkwürdiger Anblick, schien sich die Kälte doch nur um die kleine Hütte konzentriert zu haben.
In diesem Haus allerdings war es still. Einzig ein wenig kühl schien es geworden zu sein.
Celina jedoch empfand die Temperaturen mehr als störend. Hastig packte sie ihre Sachen und ging vor die Tür. Die kühle Brise, die der kleine Schneesturm von ihr mit sich brachte wirkte zumindest für einen Moment lang angenehm.
Behände schritt sie die Stufen des kleinen Häuschens hinab in den Garten und überdachte was eben geschehen war.
Vaecio hatte sie ertappt, enttarnt und zugleich gedemütigt.
Somit war ihr nichts weiter geblieben als die flucht aus ihrem Versteck und der Rückkehr in ihre alte Lebensweise. Zu gut liefen ihre Pläne in letzter Zeit, umso mehr war sie erschrocken als Vaecio ihr auf die Schliche kam. In Zukunft würde sie wieder alleine arbeiten müssen, zumindest würden die Söldner sie nichtmehr freundlich behandeln, sobald die Nachricht über ihren Verrat an jedes Ohr gedrungen war.

Ein lächeln umspielte ihre Lippen als sie die letzten Reagenzien zerkleinerte und ihr Runenbuch aufschlug.
„Vaecio, deine Tat soll nicht umsonst gewesen sein“, sagte sie leise und verschwand im Schneegestöber, welches sich nun langsam, zusammen mit ihrer Person aufzulösen begann.
Zurück blieb nur ein Schwarzer Umhang mit dem Wappen der Söldner, welchen der Wind langsam forttrug...

[Vaecio]

Mit einer Mischung aus Zufriedenheit und Wut in seinem Gemüt blickte der kräftige Inlandelf hinter Celina her. Endlich war er sie los, hatte er sie doch mehr geduldet als respektiert. Nun stand seinem Griff zur Führung der Söldner nichts mehr im Wege. Fast nichts mehr...
Vaecio wusste ganz genau, dass es genauso gut sein Untergang seien könnte, die alleinige Führung anzustreben. Doch er wusste ebenso genau, worin die Lösung für dieses Problem lag.
Und mit dieser Lösung konnte er mehr als gut leben, hegte er doch soetwas wie Achtung für diese Gestalt...

CIERVOOOOOOOOOS!!!!!

...halte tief aus seiner Kehle. Vaecio wusste genau, dass Ciervos es irgendwie spürte, wenn seine Anwesenheit gefordert war und wartete nun darauf, dass der Gründer der Söldnerschaft aus dem Schatten neben ihn trat.

[Ciervos Cicar aus Nirdana]

Sein Blick zeugte von Nachdenklichkeit als Ciervos den grün schimmernden Ring löste und neben Vaecio langsam Gestalt annahm.
Er war etwas kleiner als Vaecio und im Gegensatz zu jenem in dunkelen Farben gekleidet. Auch wenn man ihm kaum noch ansah dass er jemals Menschlich war, so konnte man bei näherem betrachten doch noch ein paar alte markante Gesichtszüge erkennen.
Ohne den Blick gen Vaecio u richten, sondern weiter dorthin starrend wo Celina eben noch war sprach er

Und ihr seid sicher, dass ihr das richtige getan habt?
Immerhin ist sie unberechenbar, sie könnte Rache wollen..

Rache an ihm oder Vaecio befürchtete er nicht, jedoch machte er sich um die schutzbedürftigen des Ordens sorgen. Ach wenn die Handwerker nicht machtlos waren, so waren sie für eine Magierin wohl kaum eine Hürde.

Viel wichtiger ist, was gedenkt ihr nun zu tun?
Eine Söldnerschaft ohne offiziellen Verwalter wird von der Allgemeinheit sicher nicht respektiert. Und mit Verlaub ich weiß nicht ob einer der Miner oder gar der Angler daran etwas ändern könnten.

Mit einer leichten Handbewegung richtete er seine Kapuze, die sein Gesicht gut verbarg ein wenig und knackte kurz aber hörbar mit den Fingerknöcheln...

[Vaecio]

Rache? Von ihr? Soll sie es nur versuchen...

Vaecio dreht den Kopf leicht zur Seite, um in Ciervos' Gesicht schauen zu können, ob er dort nicht ein hämisches Grinsen sehen konnte. Da er weder das Gesicht unter der Kapuze sehen konnte, noch den leisesten Anflug von Spott in Ciervos' Stimme hatte hören können, nahm er an, dass jener ernst sprach.

Du glaubst nicht wirklich, dass sie etwas gegen uns ausrichten könnte, oder?

Er duzte ihn mit Absicht, da er ihm vor langer Zeit den Kriegergruss seines Volkes entgegen gebracht hatte und sie somit auf einer Stufe standen.

Wieso denkst du bitte an eine Söldnerschaft ohne Führung? Was glaubst du, warum ich deine jämmerliche Gestalt zu mir gerufen habe?....

...sagte er mit der nötigen Ironie in seiner Stimme.

[Ciervos Cicar aus Nirdana]

Ciervos schmunzelte leicht als er die Worte des Heerführers vernahm und wendete seinen Blick nun zu ihm

Nun, vielleicht machst du dir ja gelegentlich einen Spaß daraus deine dir Untergebenen zu dir zu rufen? Schließlich bin ich eurem Befehl unterstellt

sagte er grinsend und schüttelte dann den Kopf

Sie wird es vorerst wohl nicht wagen die Söldner anzufallen. Vielleicht wird sie Rache von dir fordern, doch da du sie vertrieben hast gibt es dort wohl keine Probleme deinerseits..?

In gewisserweise erinnerte ihn Vaecio an jemand anderen. Einen lang Verbündeten der seinen Stab auf Pergon wie eine Furie zu führen wusste.
Allerdings war dieser schon einige Zeit ausser Lande..Ciervos verwarf den Gedanken und fuhr fort

Ich sagte einst dass ich die Führung nichtmehr anstreben würde und sei es nur deshalb gewesen um keinen Unfrieden zu stiften....allerdings, wird diese jämmerliche Gestalt sicher nicht zurückschrecken wenn ihn die alten Pflichten wieder einholen, Vaecio.
sagte er mit einem zufrieden wirkenden grinsen