Der Wind, der sie forttrug.

Manche Spieler haben eine interessante Herkunft und haben diese in einer eigenen Geschichte festgehalten

Moderator: Vandroy

Der Wind, der sie forttrug.

Beitragvon Ilmaneitsi » Fr, 04. Apr 2008 20:15

Der Wind der sie Forttrug.
Eine Geschichte über eine kleine Indianerin, deren Mutter eine Elfe war.

Bild
Leise prasselte das Lagerfeuer, und der Wind strich tröstend durch das Haar des Mädchen mit Namen Ilmaneitsi, was Himmelskind bedeutete.
In ihrem Leben war viel vorgefallen, es fing schon schwierig an, und es wurde scheinbar auch nicht besser.

Sehnsüchtig blickten ihre Augen, suchten nach jemandem, der sie nahm wie sie war.
Denn ausser ihrem Vater hatte es so jemanden nie gegeben.


Im Stamm des Weisen Bären war es brauch, die neugeborenen Kinder vom Schamanen in den Stamm aufnehmen zu lassen. Wenn sie kräftig und gesund waren, zeichnete er mit heiliger roter Erde das Symbol des großen Bären auf die Stirn des Neuankömmlings.

Die Frau des alten Häuptlings, Ilmaneitsis Mutter, trug schwer an ihrer Schwangerschaft. Als Waldelfe sprach sie nicht auf Menschliche Medizin an. Sie bekam Fieber, und Schamane und Kräuterfrau waren machtlos. Das kleine Mädchen erblickte viel zu früh das Licht der Welt und die Mutter verließ diese.

Einzig, weil der grimmig wirkende Schamane den Zorn des Häuptlings noch mehr als die Geister fürchtete, führte er mit großem Zweifel im Herzen das Ritual aus.
Und da er hoffte, die Kleine würde bald auffahren ins große Blau des Himmels und niemals zurückkehren, gab er ihr den Stammesnamen Himmelskind.

Als Himmelskind laufen lernte, musste ihre Ziehmutter gut auf sie achten, denn sie war immernoch so zierlich und zerbrechlich, dass man füchtete, der Wind würde sie forttragen.

Doch das Himmelskind wuchs gut auf, und niemand wagte es, sie nach ihrer Aufnahme in den Clan noch auszustoßen. Selbst wenn jederman hinter des Häuptlings Rücken seinen Unmut äusserte.

Als dann ein Unglück geschah und der Häuptling während der Jagd von einem Jaguar getötet wurde, sah der Schamane dies als Zeichen.

Einen Unglücksbringer, nannte er das Kind.
Da die Kleine viel zu schwach war, und den Clan auf der Wanderschaft nach Büffeln aufhielt, wies er die Ziehmutter auf, das Ungeliebte Häutlingskind zurückzulassen, da ihr Sohn der nächste in der Nachfolge wäre, und dieses Mädchen gewiss keinen Krieger finden würde, dessen Squaw sie werden könnte.

Die Frau war an sich kein schlechter Mensch. Jedoch Neid wohnt in jedem Menschenherz und eine Aussicht auf Macht verdirbt leicht Menschen mit schwachem Geiste.

Und so gelangte Ilmaneitsi auf ein Sklavenschiff, welches vor der Küste Jheloms kenterte.


Da saß sie nun in der Fremde, und ihre Augen glitten über die Farne und Wildblumen. Vielleicht würde sich mit dem Sammeln dieser ein wenig Brot verdienen lassen?
Zuletzt geändert von Ilmaneitsi am Sa, 12. Apr 2008 11:49, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Der Wind, der sie forttrug.

Beitragvon Ilmaneitsi » Fr, 04. Apr 2008 21:54

Sie verbrachte die Tage mit dem aufsammeln von Müll auf Jheloms Strassen und es wunderte sie, wie wenig die Menschen hier auf Mutter Erde achteten.

Ihre Tätigkeit blieb unbeachtet, und brachte ihr nicht ein Goldstück ein. Doch das kümmerte sie nicht.

Der Reichtum der Natur, war ihr genug. Was brauchte sie Diamantenringe, wenn der Morgentau in einem Spinnennetz funkelte. Was brauchte sie Rubinketten, wenn überall Mohnblumen wuchsen. Was brauchte sie Saphirohrringe, wenn sie das Meer vor der Haustüre hatte.

Im Geiste flog sie mit den Vögeln, tauchte mit den Delphinen, achtete auf jeden kleinen Käfer auf ihrem Wegesrand. Denn sie liebte sie.

Eine Träumerin war sie, so wurde sie auch von ihrem Vater früher genannt. Doch dabei hatte er stehts ein Lächeln auf den Lippen.

Wie sehr sie den weisen alten Mann vermisste.

Vaters Lieblingsspeise war Wildhuhn, und als sie auf der Insel ein paar Hühner sah, fing sie an sich ein Paar Hühner zu halten. Wollte sie in Vaters Angedenken zubereiten.

Doch irgendjemand schlachtete die Tiere, nur um an ihnen Schiessen zu üben, und ließ ihr Fleisch und ihre Federn vergammeln.

Bittere Tränen weinte Himmelskind und jede von ihnen fiel wie eine Perle zur Erde.

Und plötzlich wurde es ihr klar, sie allein konnte wenig ausrichten. Doch würde sie immer weiter kämpfen. Auch wenn sie niemanden kannte, der ihre Sicht auf die Dinge teilte.

Doch sie müssten doch dort draussen sein?

So lauschte Himmelskind dem Wind in den Blättern, vielleicht erzählten ja die Bäume von ihnen?
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Re: Der Wind, der sie forttrug.

Beitragvon Ilmaneitsi » So, 06. Apr 2008 11:18

Die Kaitsja

Ilmaneitsi war wie so oft auf der Insel unterwegs, da entdeckte sie 3 niedliche schwarze Wesen. So etwas hatte sie noch nie gesehen.

Sie hatten wuscheliges Fell, hübsche kleine Schnurrhaare, und Augen wie glitzernde Edelsteine.

Himmelskind dachte sofort, dies müssten wohl Kaitsja sein, Schutzgeister.
Als sie einen vorbeireitenden Krieger fragte, was das für wundersame Geschöpfe seien, schaute er sie verächtlich an, und meinte ob sie denn dumm wäre, dass sie keine Katzen kenne.

Katzen.
Das hörte sich doch fast an wie Kaitsja. Langsam näherte sie sich den Wesen, doch diese huschten schnell fort ins Unterholz.

Traurig lief Himmelskind in die Bank und klagte Nersalon ihr Unglück.
Dieser wusste erst gar nicht, wo man diese wundersamen Kaitsja finden konnte, drum liefen sie beide an die Stelle, wo sie ins Unterholz verschwunden waren.

Nersalon, ein gelehrter Mann mit Wolfsmaske, der Tiere über alles liebte zeigte Himmelskind, wie sie sich Katzen nähern musste.

Er sprach mit ihnen. Und schliesslich lief eine besonders vorwitzige Kaitsja ein paar Schritte auf beide zu.

Nersalon gab ihr ein Leckerchen.
Und sagte, Himmelskind sollte sie immer gut füttern, nie alleine lassen und belohnen und loben, wenn sie brav war. So würde sie ihr nicht von der Seite weichen.

Himmelskind war überglücklich, und als sie die Kaitsja streichelte machte sie ein schönes Geräusch. Sie schnurrte.
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Re: Der Wind, der sie forttrug.

Beitragvon Ilmaneitsi » So, 06. Apr 2008 20:04

Wirbelwind

Es dauerte nicht lange, da hatte Himmelskind eine neue Freundin gefunden. Unama die beste Freundin die man sich vorstellen kann.

Sie war Kriegerin und hatte eine Menge hübscher weicher Felle, die sie mit Himmelskind teilte.
Nun konnte Himmelskind ihrem liebsten Hobby nachgehen. Viele kleine bunte Beutel machen.
Als sie müde vom Nähen war, beschlossen die Freundinnen zu Angeldors Taverne zu gehen, und ein wenig zu speisen.

Sie reservierten einen Tisch für zwei und machten sich fein. Beide zogen ihre schönsten Kleider an, und auch die Schuhwahl musste wohlüberlegt sein.
Es gab Hühnchenfilet mit Käse überbacken, und es schmeckte himmlisch.

Während sie dort saßen und mit Milch auf ihre Freundschaft anstießen, tat Unama geheimnisvoll.

Eine Überraschung wartete auf Himmelskind.

Nach einem kleinen Nickerchen am Lagerfeuer schlich sich Unama kaum dass es morgen wurde fort und Ilmaneitsi wurde von Hufgeklapper geweckt. Unamas Pferd im Galopp. Nein! Es waren zwei Pferde!

"Du kannst jetzt gucken!" rief Unama fröhlich und ihr Gesicht strahlte vor Freude ihre beste Freundin so überraschen zu können.

Lächelnd drückte sie der vollkommen übrraschten Indianerin die Zügel eines wunderschönen braunen Pferdes in die Hand.

Es schüttelte temperamentvoll seine Mähne.
Ein wahrer Wilbelwind!

Wirbelwind, Tuulispea - ja, genau so sollte es heissen.
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Re: Der Wind, der sie forttrug.

Beitragvon Ilmaneitsi » So, 06. Apr 2008 20:22

Das Lagerfeuer

Als Himmelskind auf Wirbelwind durch die Straßen ritt, fiel ihr ein hübscher junger Krieger auf, er trug ein Lederhemd und Reiterstiefel. Sein Name war Chi und er war ein wahrer Gentleman.

Ilmaneitsi war er vom ersten Augenblick an sympathisch. Er passte sogar auf ihre kleine Kaitsja auf, als sie kurz fort war.

Sie war gern in seiner Nähe und sah ihm beim Holzhacken zu.

Doch Himmelskind dachte auch oft an den Schmied, der ihr die Rüstung gemacht hatte, und dessen Brüder sie immerwieder traf, und so wusste sie nicht, was sie fühlen sollte.

Das Lagerfeuer prasselte, hinten in der Nähe des Friedhofs das Geräusch seiner Axt beim Bäumeschlagen.
Ein schönes Geräusch, das ganz plötzlich abbrach.

Da sah sie ihn, mit seiner dünnen unbeschlagenen Rüstung im Kampfe mit Skeletten.

Ihr Herz blieb fast stehen in Sorge um ihn, sie wollte schon im dünnen Leinenkleid losstürzen und ihm helfen, doch er hielt sie auf.

Mit einer großen blutenden Wunde am Arm sprang er über den Zaun zu ihr ans Lagerfeuer.

Sie blieb einige Sekunden vor schreck starr stehen, liess dann ihr Strickzeug fallen und rannte in die Bank ihre Kräuter zu holen.

Vor lauter Schreck verhaspelte sie sich ständig bei der zauberformel der kleinen Heilung. Schliesslich klappte es doch und glitzernde Magie legte sich wie ein Verband um seine Wunde.

Sie atmete auf, und berührte ihn ohne es zu merken an der Schulter.

Erleichtert, dass es ihm gutging schaute sie ihm in die Augen.
Und da geschah es.

Ihr Herz machte einen Sprung. Sie konnte doch nicht?
Sie merkte wie sie rot wurde und nahm die Hand von seiner Schulter.

Sowas durfte nicht wieder passieren. Sie stammelte irgendetwas dahin und verliess ihn zimlich aprupt und ritt Richtung Hafen.
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Re: Der Wind, der sie forttrug.

Beitragvon Ilmaneitsi » So, 06. Apr 2008 20:42

So gut wie neu.

Am Hafen wartete sie auf einen Krieger, er sah zimlich grimmig aus.
"Ihr seid also die jenige, die meine alte Rüstung kaufen will." Sagte er, und betrachtete die zierliche Indianerin von oben bis unten.

Dann lachte er.
"Die ist für Männer, die wird euch nicht stehen." meinte er.

"Ist nicht für mich." meinte Himmelskind und errötete.
Dann reichte sie die Samen herrüber.

Der Krieger in Samariumplate verschwand, ohne sich zu verabschieden.
Und Ilmaneitsi drückte die Lederkleidung an sich.

Die Rüstung war leicht dreckig, so beschloss Himmelskind, sie erst einmal mit Wohlriechendem Seifenkraut zu waschen. Nun roch die Rüstung genauso wie ihre Haare, die sie ebenfalls immer mit Seifenkraut wusch.

Sie fand Chi und Unama in der Bank stehen, jeder bei einem anderen Banker stehend und begruesste beide herzlich.

"Chi, ich habe ein geschenk für dich" sagte sie schüchtern. Und drückte Chi die Rüstung in die Hand. Chi lief rot an, und wusste stammelte nur noch.

Zu allem Unglück merkte Ilmaneitsi, wie auch sie rot wurde.

"Probier mal an." meinte sie, und drehte sich zu Unama um.
Tuschelnd abgewannt flüsterten die beiden Freundinnen, bis er fertig angezogen vor ihnen stand.

Ilmaneitsi freute sich, und ihr Gesicht bekam einen träumerischen Ausdruck.

Sofort versuchte sie davon abzulenken und griff geschäftig nach ihrem Nähzeug. "Da fehlt eine Schärpe!" rief sie aus, und nähte mit flinkem Stich zwei vorgefertigte Tücher zusammen.

Dann streifte sie ihm diese über den Kopf, trat zwei Schritte zurück und nickte anerkennend.

"Hübscher Mann," flüsterte sie zu Unama. Die ihr nur beipflichten konnte.
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Re: Der Wind, der sie forttrug.

Beitragvon Ilmaneitsi » So, 06. Apr 2008 21:13

Der Froschkönig

Nun war es an der zeit Chi's neue Rüstung auszuprobieren, und Unama und Himmelskind halfen sich gegenseitig beim Anziehen der Rüstungen.

Auch den neuen grünen Bogen nahm Ilmaneitsi mit, sie hatte ihn von Unama bekommen und wollte ihn nun einweihen.

Aber als sie beim Friedhof ankamen war es wie verhext. Erst stürzten sich viele Skelette auf einmal auf die zierliche Indianerin, und dann schauten alle 3 plötzlich in die schwarzen Knopfaugen einer Riesenkröte.

"Was ist das?!" rief Chi aus. Doch Unama hatte mit einem Blick in seine Augen das Tier richtig eingeschätzt.

"Die tut keinem etwas." Meinte sie, und schaute das große Krötentier interessiert an.

Eigentlich hätte Ilmaneitsi ja Angst gehabt vor so einer großen Kröte, aber ihre Augen schauten friedlich und vollkommen unbeteiligt drein.

Fast schon dümmlich.

"Quaaaaaaak!" machte die Kröte und plötzlich tauchten aus jedem Winkel des Friedhofs immer neue Kröten auf.

"Vielleicht sind das verwunschene Prinzen!" rief Unama aus und lächelte freudig, denn einen verwunschenen Prinzen wünschte sie sich schon lange.

Da Indianer freilich keine Angst kennen, ging Himmelskind auf die erstbeste Kröte zu und gab ihr einen dicken Schmatzer auf die Stirn.

Nichts passierte.

So liefen die Mädchen von Kröte zu Kröte und lachten sich beinahe schlapp beim Fröscheküssen. Doch keiner wurde zu einem Prinz, schon gar nicht zu einem hübschen, reichen und superlieben, so wie ihn Unama verdiente.

Irgendwie war sie vor lauter Lachen und Albernheit plötzlich mutig geworden, wischte sich den Mund ab und meinte zu Chi, jetzt wäre es Zeit die echten Prinzen zu küssen.

Bevor er sich wehren konnte, ritt sie auf Wirbelwinds Rücken heran und gab ihm einen leichten Kuss auf den Mund, den er grinsend erwiederte.

Dann wies er auf die vielen Kröten die um sie herumstanden und dumm glotzten, und meinte etwas ironisch, was für ein romantischer Ort das doch wäre, besonders für einen ersten Kuss.

Himmelskind grinste und schlug vor, sich noch einmal bei Kerzenschein in Angeldors Taverne zu treffen. Dort wäre es schöner.

Plötzlich machte es Quak aus der anderen Ecke des Friedhofs.

Da stand doch tatsächlich der verwunschene Prinz, jedenfalls dachte man das, denn er war viel größer und Majestätischer als alle Riesenkröten zusammen.

Unama sprach mit Engelszungen zu ihm. Ihr Hundeblick war so niedlich, Ilmaneitsi hätte ihr keinen Wunsch abschlagen können.

Sie versuchten es auf Krötisch, mit quak quak, mit muuh und Mäh, und gruben sogar längst vergessenes Schulenglisch und französisch aus.

Unama wollte sogar extra für den Prinzen Schweizerdeutsch sprechen, doch der Prinz in Froschgestalt sagte nichts. Er hüpfte nur lustlos hin und her.

"So'n Frosch!" meine Chi. Und die drei kehrten dem unhöflichen Froschkönig den Rücken und da die Nacht schon anbrach, liefen sie zu ihrem Lagerplatz am Feuer, rollten ihre Schlafmatten aus und träumten von Fröschen und Angeldors hochgelobten Hühnchen mit Käse.
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Beitragvon Ilmaneitsi » Sa, 12. Apr 2008 11:37

Es war eine unbeschwerte Zeit, die sie auf der Insel verbrachte, doch ihr Stamm war ein Nomadenstamm gewesen. Sie Reisten normal den großen Büffeln hinterher, von denen sie lebten.

Himmelskind wurde von unsagbarem Fernweh gepackt, ob es jenseits dieser Inseln irgendwo Steppe gab?

Aber sie war noch nicht kräftig genug, um dieses große Wasser zu überwinden, würde sie jemals soweit sein?

Sie redete mit den Bäumen, und folgte den Tieren die im Wald lebten.

Die Schmetterlinge waren die schönsten. Ilmaneitsi hatte sie am liebsten von allen, sie waren so frei und elegant.

Lachend wie ein Kind lief sie ihnen hinterher und fütterte sie mit etwas Honigwasser. Ein großer saphirblauer Königsfalter hatte es Himmelskind besonders angetan, er schien immer wieder zu kommen und lockte die junge Indianerin immer weiter in den Wald hinein. Direkt zu dem Ort, den ihr Herz ersehnte. An einer Lichtung mit sprudelndem Bächlein beschützt von uralten gütigen Waldschaten, schritt sie wie durch einen Nebelschleier und fand einen Druidenhain.

Dort gab es einen Steinkreis, in dessen Mitte Mutter Erde zu Ehren Blumen gestreut waren.
Und die Zeit schien wie in Zeitlupe zu vergehen, hier konnte man jahrelang verweilen, wobei draussen nur Minuten vergangen waren.

Neben den Steinen gab es einen kleinen Brunnen voll schimmernen Mondwassers, und Irrlichter undschwebten die grünen Bäume. Sie leuchteten ihr den Weg.

Himmelskind holte ihr kirivöö aus ihrem Rucksack, ein der Natur geweihtes rotes Band, und legte es als Zeichen der Wertschätzung um einen Ast einer uralten Eibe.

Die junge Indianderin legte ihre Tasche mit den gesammelten Farnen ab, und liess sie sich auf einem kleinen Hügel nieder, ließ ihre Hände über das weiche saftige Gras streichen und beobachtete die weissen flockigen Schäfchenwolken.

Dann schloss sie die Augen, und atmete tief durch.
Hier war wahrhaftig der Friede eingekehrt, den sie so lange gesucht hatte.

Wie lange sie hier verweilte, wusste sie nicht. Es war so viel vorgefallen über dass sie nachdenken musste.

Der Tod ihres Vaters nahm sie sehr mit. Und sie überlegte, wo er jetzt wohl sei. War er eines der unzähligen Sterne? War er einer der fröhlichen Schmetterlinge geworden?

War er nun wie das Mondwasser, klar und hell?

Über diesem Gedanken schlief sie ein.
Und Kaitsja, wachte über sie. Wie es sich für eine Katze gehörte, die Schutzgeist hiess.
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