Naomi, die junge Elfe saß trämerisch auf ihrem Bett, die Beine zum Schneidersitz gekräutzt und den leeren Blick starr auf eine Stelle gerichtet.
In Ihrem Inneren schien sich ein Kampf ihrer Gefühle auszutregen, welche das Ergebnis der letzten Geschehnisse zu sein schienen.
Naomi und Männer, das war eine Sache für sich. Seit nunan schon sehr langer Zeit empfand sie für dieses Geschlecht nichts als Verachtung.
Es war schlichweg lächerlich, ihr Verhalten, ihre Ausdrucksweise, einfach alles an ihnen, dass schien sie nun erkannt zu haben, nach dem, was ihr einst der wichtigste Mensch in ihrem Leben zugefügt hatte...
Sie war noch recht jung, blutjunge 17 Jahre alt und bis über ihre spitzen Elfenöhrchen verliebt. Verliebt in einen jungen Mann, ebenfalls ein Elf wie sie.
Jedesmal wenn sein Blick sie streifte spürte sie, wie ihr Herz zu brennen begann und Unsicherheit durchströmte ihren Körper. Es war das erste Mal, dass sie so fühlte, und umso intensiver war es.
Es kam schließlich so, dass die beiden ein Paar wurden und es schien die schönste Zeit in ihrem Leben zu sein. Sie genoß jeden seiner verführerischen Blicke, jede seiner Berührungen, seiner Küsse...
Es schien perfekt zu sein und eines war ihr klar, sie wollte diese Gefühle und ihn nie wieder verlieren.
Als sie jedoch eines Tages darauf wartete, dass er sie wie immer zuvor unter der goßen Eiche, ihrem geheimen Ort traf kam er nicht. Sie wartete, Minuten gar Stunden, doch vergeblich, er kam nicht, er würde nie wieder kommen, er was fort. Ohne jegliche Worte des Abschiedes, ohne Erklärung, einfach fort.
Er hatte sie einfach allein gelassen.
Verrückte Gedanken breiteten sich aus, wo war er? Bei wem war er? Hatte er all das nur gespielt? Was war nur geschehen? Hatte er wohl möglich eine Andere?
An diesem Tage schien ihr Herz zu erfrieren und sie beschloss nie wieder solche Gefühle zuzulassen, nie mehr ein solches Leis ertragen zu müssen, nie mehr.
Und so war es auch, sie hatte die Albernheit des männlichen Geschlechtes erkannt. Ihre lüsternden Blicke, ihre Durchschaubarkeit und ihre Schwäche für Frauen und sie wusste dies auszunutzen.
All dies wurde zur Normalität und sie vermisste diese Gefühle nicht mehr, nein, sie verabscheute sie.
*Sie seufzte schwer und fuhr sie mit den Händen durchs Gesicht.*
Nun sollte all dies umsonst gewesen sein?
Ihr Gefühle, ihre Gedanken spielten verrückt und alles nur wegen ihm...