Akilano-der Sohn des Tyrannen (Fortsetzung 2 endlich fertig)

Manche Spieler haben eine interessante Herkunft und haben diese in einer eigenen Geschichte festgehalten

Moderator: Vandroy

Akilano-der Sohn des Tyrannen (Fortsetzung 2 endlich fertig)

Beitragvon Akilano Wolfsauge aus Yew » Mo, 08. Jan 2007 20:38

Ein alter Mann sitzt in der Taverve am Hafen von Pindejos, der Hauptstadt von Akin´s Reich. Die Fischer und Handwerker beäugen ihn misstrauisch, denn unter seinem Mantel sieht man die Uniform der Leibdiener des Königs. Ein Tischler, der wohl genauso alt ist wie der Höfling, betritt die Kneipe und sieht sich um. Er erblickt sowohl den Freund, als auch die Blicke, die ihm zugeworfen werden.
"Er ist in Ordnung" sagt er und geht grinsend zu dem Uniformierten. "Hat der Tyrann dir freigegeben, damit du dich mit uns 'dummen Leuten' abgeben kannst?". Der Diener blickt von seinem Bier auf. "Er nennt euch nicht dumm. Er nennt euch räudig. Er hat es geschafft ein halbes Fass Bier in sich hereinzukippen, daher kann ich in Ruhe hier sitzen" Als die beiden sich wie Brüder umarmen, entspannt sich die Situation. Der Tischler bestellt sich ein Bier und setzt sich. "Hast du eine Geschichte für uns? Ich bin sicher meine Freunde würden gern mehr über das Leben am Hofe des Teufels hören."
Der Uniformierte lacht verbittert und denkt kurz nach. Dann sieht er in die Runde. "Nun. Wenn die Leute hier mal seit langer Zeit wieder eine Geschichte hören wollen, die GUT ausgeht, dann hätte ich eine."
Einer der Fischer dreht sich herum. "Wenn die Geschichte ein fröhliches Ende hat, dann bin ich sogar bereit euch ein Bier auszugeben. Traurige Geschichten hört man hier zu oft." Die anderen Gäste murmeln zustimmend und drehen sich ebenfalls herum. Der Leibdiener nimmt noch einen Schluck Bier und beginnt:

"Unser 'ach so gütiger' Gebieter hat 3 Söhne. Aber ihr werdet wohl nur die beiden ältesten kennen, denn diese reiten täglich durch die Stadt und machen sich einen Spass daraus euch zu prügeln. Ich will euch aber von Akilano erzählen, dem Jüngsten der drei.
Es ist fast 22 Jahre her. Da erblickt der Junge das Licht der Welt. Seine Mutter wird er nie richtig kennen lernen, denn als er 2 Jahre alt wird, ist der König ihrer überdrüssig und lässt sie hinrichten. Der Junge wächst in einer Umgebung auf, die man einem Kind nicht wünscht. Unser König ist grausam. Das muss ich euch nicht erzählen. Er hungert nach Macht und Reichtum wie kein zweiter. Und seine Söhne erzieht er nach seinem Vorbild. Die älteren hat er schnell verdorben. Sie sind genauso bestialisch geworden, wie er selbst.
Aber der kleine Akilano ist anders. Er ist ein ruhiges, freundliches Wesen, den nur die lebende Natur erfreut.
König Akin ließ ihn mit Schwert, Hammer und Axt trainieren, doch der Junge zeigte kein Interesse. Oft stahl er sich von seinen Lehrern davon und lief in den Wald, oder zu den Ställen. Dort saß er seine Zeit ab und kehrte am Abend zurück. Mit seinem Lehrer schloss er einen Pakt. Beide erzählten dem Herrn, das der Junge trainieren würde, aber einfach ein Talent zeige. So entgingen beide der Prügel. Der König war zwar wütend, das sein Jüngster wohl kein Krieger werden würde, aber er konnte nicht viel unternehmen. Außerdem ist der König zu sehr beschäftigt damit, die Steuern einzutreiben, Kriege zu führen, die ihn noch reicher machen, und Das Geld dann in gewaltigen Festen zu verprassen. Die einzige Unternehmung, die die 4 Herren zusammen unternehmen, ist die Jagd. Akilano ist weit und breit der Beste im Zähmen und Abrichten von Hunden und er kennt sich gut im Wald aus. Die älteren haben ihren Spass an der Jagd und der Junge ist in der Natur, wo er am liebsten ist. Dabei störte es ihn nie sonderlich, das Tiere getötet wurden, solange sie als Nahrung dienten. Nur wenn ein Tier sinnlos sein Leben lassen musste, war der Junge traurig, manchmal sogar zornig. Ich erinnere mich, das der älteste Sohn einmal eine Katze togeprügelt hatte. Daraufhin ließ Akilano 2 seiner größten Hunde los und ließ sie den Bruder jagen, bis dieser auf einen Baum kletterte, von dem sie ihn bis zum nächsten Tag nicht herunter ließen. Der Kleine verstand wirklich mit Tieren umzugehen, denn die Hunde krümmten dem Kronprinzen kein Haar. Trotzdem bekam Akilano fürchterliche Prügel. Inzwischen hat sein junger Körper mehr Narben, als ein schlachterprobter Krieger. Der König hätte ihn wohl irgendwann getötet, wie seine Mutter, aber Akilanos Hunde waren wertvolle Handelsware. Und so blieb er am Leben, obwohl er eher wie ein Stallknecht behandelt wurde, als wie ein Prinz.
Die Jahre vergingen und der Junge wuchs zu einem großen schlanken Mann heran. Seine Brüder waren inzwischen auf irgendeinem Feldzug unterwegs und sein Vater begann mit dem Alter zu kämpfen. Damit hatte der Junge endlich Zeit, seinen eigenen Weg zu gehen. Er bat mich oft ihn aus dem Schloss zu schmuggeln. Er ging zu den Farmern und redete mit ihnen. Er lernte schnell die Grundlagen des Ackerbaus und fand daran Gefallen. Doch sein Vater hielt ihn immer noch fest im Griff. Er sperrte ihn auf seine Kammer, damit er 'zur Vernunft kommen konnte'. Die Kammer hatte nur ein Fenster, das weder Wald noch Felder zeigte, nur das weite öde Meer war zu sehen. Wochenlang war er dort eingesperrt. “

Während der Uniformierte einen weiteren Schluck Bier trinkt, wird der Fischer ungeduldig. “Ich dachte ihr wolltet uns eine fröhliche Geschichte erzählen. Dies klingt nur nach einem weiteren traurigem Schicksal, das der König zu verantworten hat.”
“ Nur Geduld. Ich sagte nicht, das Akilanos Geschichte eine fröhliche sei. Ich sagte lediglich, dass sie gut endet. Und dazu komme ich nun auch.

Der König wollte ihn brechen, doch er scheiterte. Stattdessen wuchs in Akilano ein Keim der Hoffnung.
Flucht. Auf ein Schiff steigen und irgendwo weit weg von hier neu anfangen. Es ist kaum eine Woche her, da erzählte er mir von seinem Traum. Ich habe mich seit dem umgehört und ich fand tatsächlich ein Schiff. Der Kapitän sagte sie wollen nach Jhelom, eine kleine Inselgruppe Im Lande Pergon. Keiner hier weiß wo es liegt. Akin müsste schon die Hensaren im Süden oder die Leute auf den Koldjor-Inseln im Norden fragen, aber die werden ihm keine Antwort geben, weil er ihre Länder schon seit Jahren mit Krieg heimsucht. Also wird er nie wissen, wo er suchen muss. Und heute, nachdem sich alle im Schloss bis zur Bewusstlosigkeit gesoffen haben, habe ich ihn auf seinem Gefängniss befreit. Ich brachte ihn zum Hafen und sagte ihm Lebwohl. Das Schiff stach vor einer Stunde in See.”

Die Gäste sitzen noch einige Minuten still da. Dann erst rührt sich der Tischler neben seinem Freund. Er wischt sich die Tränen aus den Augen und hebt seinen Becher.
“Trinken wir auf das Wohl von Akilano. Möge er sein Glück und seinen Frieden finden.”
Und während ein Schiff im nächtlichen Nebel verschwindet, erheben ein paar Bürger aus Pindejos seid vielen Jahren wieder ihre Becher auf einen Adeligen.

“Auf Akilano”
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Re: Akilano-der Sohn des Tyrannen

Beitragvon Akilano Wolfsauge aus Yew » Do, 21. Jun 2007 00:11

[Info] Da meine Charakterstory ein paar Kleinigkeiten auslässt, hab ich mir gedacht, dass ich mich mal an einer Fortsetzung versuche. Hier ein paar Vorbemerkungen.:


In der Geschichte ist Akilano noch nicht im Clan der Drei Wölfe und hat auch das Wolfsauge noch nicht. Ich bin mit Schreiben nur langsam vorangekommen und Xaxis war eben schneller. Also ist alles vorher geschehen und erst jetzt wagt Akilano darüber zu reden. Denn Krieg und Leid prägen die Geschichte. Akilano stellt sich seiner Vergangenheit. Ausserdem werden ein paar lose Fäden zusammengefügt.

Kritiken sind immer willkommen, aber ich halte es für besser, wenn ihr mir dazu eine PM schickt. Dann steht hier nichts, was die Handlung unterbricht (oder mich öffentlich demütigt :P )
[/Info]


Das Schwarze Blut
Teil 1: Stimmen der Vergangenheit

“Erhöre mich! Der Vater ruft seine Söhne doch sie antworten nicht. Die Älteren wurden getötet und Der Jüngste ging einst in das ferne Land, das der Vater nicht finden kann. Doch er braucht seinen einzig noch lebenden Sohn. Das Erbe muss angetreten werden.
Akilano! Ich rufe dich! Komm zurück! Folge dem Ruf deines Vaters oder wir beide werden sterben!”
“NEIN!”
Akilano erwachte schreiend. Seine Lamas waren aufgeschreckt und zerrten an ihren Stricken. Seine Katze sprang auf den nächsten Baum und beäugte ihren menschlichen Freund ängstlich.
Der junge Farmer atmete schwer und sah sich um. Er lag unter einem Baum nahe den östlichen Feldern von Yew. Sein Herz rast und seine Glieder schmerzten. Seine Kleider waren nass geschwitzt und sein Kopf schmerzte, als stünde er in Flammen.
Die Kühle der Herbstnacht ließ ihn frösteln. Er standt zitternd auf und versuchte seinen Atem unter Kontrolle zu bekommen. Er taumelte gegen den Baum, hielt sich an einem tiefliegenden Ast fest und wartete, bis er seine Beine wieder spüren konnte. Als er sicher stand und sein Herz wieder einigermaßen normal schlug, humpelte er zu seinem Packtier und beruhigte es. Er löste ein kleines Wasserfass aus dem Geschirr, benetzte sich das Gesicht und stillte den Durst seiner trockenen Kehle. Danach wusch er sich den Schweißgeruch ab, wechselte seine Kleider und setzte sich wieder unter den Baum.
“Was war das für ein Traum? Diese Stimme. Es klang wie.... Nein. Er muss längst tot sein. Er war schon bei meiner Flucht alt. Es kann nicht sein.”
Aklano nahm eine Flasche Wein aus seinem Rucksack und leerte sie in einem Zug. Der Alkohol beruhigte das pochende Herz, doch vermochte er nicht den Kopfschmerz zu lindern.

Vier Tage ohne Schlaf. Sein Körper war am Ende seiner Kräfte. Die Stimme wurde lauter mit jeder Stunde. Kaum schließt Akilano die Augen, hört er den Ruf erneut. Die Stimme rief ihn zurück. Und Tag für Tag zog sie die Kraft aus seinem Körper. Seine Haut ward blass, seine Augen trüb. Jeden Tag, den er sich dem Ruf widersetzte, wurde er schwächer. Kein Heiler oder Gelehrter konnte ihm helfen.
“Komm zu mir, Sohn!”
Am fünften Tag war er dem Tod näher als dem Leben. Er saß am Hafen und blickte aufs Meer.
“Er wird mich töten, wenn ich mich nicht füge. Nehme ich den Tod auf mich und verschaffe meiner alten Heimat Frieden? Ohne Erben wird seine Dynastie des Blutes enden und das Volk wird frei sein.”
“NEIN”
Die Stimme warf ihn zu Boden. Der Schmerz war so stark, das Akilano nicht einmal schreien konnte. Fast schien es ihm, als würde sein Blut in den Adern kochen.
“Wenn Ich untergehe, dann nehme ich sie alle mit! Du wirst dein Erbe antreten oder du und das elende Volk, das du so liebst, werden tausend Tode sterben. Du kennst die Macht des Blutes. Ich bin dazu in der Lage. Diese Macht lebt auch in dir, doch du verbirgst deine Kräfte. Du WIRST zurückkommen!”
“Lass das Volk frei, Dämon Akin! Ich werde kommen! Doch werde ich mich dir nie anschließen! Deine Dynastie wird enden! Und wenn ich dich selbst töten muss!”
Stille.
Der Schmerz verschwand mit einem Mal, als wäre er nie gewesen. Nur das triumphierende Grinsen seines Vaters lag noch spürbar in der Luft. Noch immer geschwächt richtete Akilano sich auf.
“Dieser Zorn. Wieso rede ich von Mord durch die eigene Hand? Was geschieht mit mir? Ich habe keine Wahl. Ich muss mich ihm stellen. Sonst wird das Volk nie frei sein.”
Der Hafenmeister gab Akilano Auskunft über die Schiffe, die im Hafen lagen. Tatsächlich war ein Schiff vor Anker, das von den Koldjor-Inseln kam um Waffen zu kaufen. Der Krieg gegen Akin wurde schon seit 2 Generationen geführt und noch immer war kein Ende in Sicht. Wenig später fand Akilano den Kapitän in einer Hafenkneipe. Er hieß Hronda und war ein mürrischer Geselle mit langen blondem Haar und einem struppigen Bart. Sein Hemd war sicher einmal Blau gewesen, wie die Hose, doch hatten Salzwasser und brennende Sonne es gebleicht. Bei ihm am Tisch saßen zwei Männer seiner Crew. Beide waren älter als Hronda doch sahen sie eher wie Krieger aus, als wie Seeleute. Kurz geschorene blonde Schöpfe und Bärte, starke Arme mit den Tätowierungen der Koldjor-Stämme, vernarbte Gesichter und Hände. Einige dieser Narben stammten zweifellos von Klingen. Die drei Männer beäugten den Farmer misstrauisch, als dieser sich ihrem Tisch näherte.
“Was wollt ihr? Ihr seid kein Seemann, das seh ich gleich. Bei eurer Kleidung, bezweifle ich, das ihr überhaupt ein Mann seid.”
Akilano, der einen Kilt trug, blieb ruhig. Nur seine Augen verengen sich. Ringsum lachten einige der Anwesenden.
“Ich bin ein Mann. Wenn ihr eine Frau nicht von einem Mann unterscheiden könnt, dann hoffe ich, das ihr im Bordell unter den Rock schaut, bevor ihr euer Gold auf den Tisch legt.”
Einen Moment war es ruhig. Hronda saß versteinert auf seinem Stuhl und starrte den Farmer mit offenem Mund an. Dann aber entspannten sich seine Züge. Er knallte den Bierkrug auf den Tisch und fing laut zu lachen an. Die Anspannung verflog im Nu und wenig später saß Akilano am Tisch der 3 Koldjori.
“Ihr seid in Ordnung, Fremder. Ich hoffe ihr verübelt mir den Spruch nicht. Ich wollte mir ein Bild über euch machen und eure Antwort zeigte mir, das ihr sowohl schlagfertig als auch nicht so leicht einzuschüchtern seid. Was führt euch her?”
“Ich war auf der suche nach euch, Kapitän Hronda. Ich muss zu den Koldjor-Inseln. Ich dachte ihr seid vielleicht an einem Handel interessiert”
“Ihr kennt die Inseln meines Volkes? Woher? ”
“Ich stamme aus der Gegend” erwiederte der Farmer knapp. “Mehr ist vorerst nicht von Bedeutung. Es ist wichtig, das ich dorthin zurückkehre.”
“Wenn ihr nicht über euer Ziel reden wollt, dann redet wenigstens über unsere Bezahlung. Es ist ein weiter Weg und wir müssten euch durchfüttern”
“Ich kann euch ausreichend Lebensmittel besorgen. Darüber hinaus bin ich bereit euch eine hohe Summe an Goldmünzen zu zahlen.”
Um seine Worte zu untermalen, zog Akilano einen Schweren Beutel Gold heraus und ließ ihn auf den Tisch knallen.
“Zehn dieser Beutel und Nahrungsmitteln frisch vom Feld biete ich euch”
Hronda zog eine Augenbraue hoch. Die beiden Mitglieder seiner Besatzung schienen ebenfalls misstrauisch. Der Beutel war besser als kleiner Sack zu bezeichnen. Wenn sein Inhalt wirklich aus Gold bestand, dann waren die zehn versprochenen Beutel ein verlockender Sold.
“Ich rieche einen Haken” sagte der Kapitän schließlich. “Was stimmt mit euch nicht?”
Akilano war kurz überrascht, aber er konnte seine Gesichtszüge unter Kontrolle halten. Leugnung wäre schlecht gewesen, daher entschied er sich für eine halbe Wahrheit.
“Einen Haken gibt es in der Tat. Ich trage Gefahr mit mir. Deshalb brauche ich euer Schiff. Ich muss dieser Gefahr entgegentreten. Mehr kann ich euch nicht sagen. Ich muss den König der grauen Inseln sprechen, denn meine Angelegenheiten gehen auch ihn etwas an.”
“Unseren König?” Der Mann zu Hrondas Linken saß plötzlich kerzengerade auf seinem Stuhl und blickte Akilano entsetzt an. Hronda und der dritte Seemann schienen ebenfalls erregt. Der Kapitän legte seinem Kameraden die Hand auf die Schulter.
“Ruhig, Gerolf. Fremder, ihr müsst uns verzeihen, aber unser Volk befindet sich im Krieg und es bedarf eines großen Vertrauens, euch in dieser Zeit unserem König vorzustellen.”
“Ich verstehe. Doch bin ich kein Attentäter. Trefft alle Vorsichtsmassnahmen, die ihr für nötig erachtet. Ich werde weder Waffen noch Magie mit auf die Reise nehmen. Selbst meinen Dolch lasse ich hier, wenn ihr es wünscht. Ich kann damit sowieso nur Gemüse schneiden. Doch eines kann ich euch noch sagen: Ich kenne euren Krieg und ich kenne euren Feind. Mein Kommen kann den Krieg beenden. Es mag schwer zu glauben sein, aber Ihr müsst mir helfen, damit ich euch helfen kann.”
Hronda schaute nachdenklich drein. Sein Blick ging durch den Farmer hindurch und bohrte sich in die Wand der Kneipe. Nach einem Augenblick des Schweigens sah er dem Fremden im Gegenüber wieder in die Augen.
“Lasst uns einen Moment allein. Wartet draußen. Wir werden euer Anliegen bereden.”
Akilano nickte und erhob sich. Den Beutel Gold ließ er auf dem Tisch liegen.

Nach einigen Minuten, die Akilano mit auf der Kaimauer saß, kame die drei Männer hinaus.
Hronda sprach langsam um seinen Worten Bedeutung zu geben:
“Neben der Bezahlung werdet ihr 3 Säcke Mais und ein Fass Äpfel beisteuern. Wenn ihr eine Angel habt, wäre es gut sie mitzunehmen. Ihr seid kein Gefangener, aber ihr werdet euch nicht ohne Begleitung auf meinem Schiff bewegen. Ihr werdet keine Waffen, Kräuter oder Flaschen an Bord nehmen, ohne das ich es diese vorher genehmige. Solange ihr euch an die Regeln haltet, versichere ich euch sichere Überfahrt, soweit die See es zulässt. Wenn wir Koldjor Mosa erreicht haben, werden wir euer Anliegen dem König vortragen. Mehr kann ich nicht versprechen. Seid ihr einverstanden?”
“Ich bin einverstanden.” Akilano erhob sich und hielt dem Kapitän die Hand hin. Auch wenn er sichtlich nervös war, was sein Gegenüber anging, griff der Nordmann zu und besiegelte den Handel.
“In 2 Wochen sind alle Vorbereitungen abgeschlossen. Bringt die Nahrung vorbei, wann es euch passt. Das Gold abzüglich des einen Beutels, den wir bereits erhalten haben, bringt ihr bitte Am Tag der Abreise mit.
Oh und eine Sache noch. Ihr kennt meinen Namen, aber ich kenne euren nicht.”
“Ich hab ihn nicht genannt und werde dass auch nicht tun, solange ich nicht vor eurem König stehe. Bis dahin könnt ihr mich Lano nennen”
Wieder schob Hronda eine Augenbraue hoch und sah den Mann vor sich durchdringend an. Dann jedoch nickte er, drehte sich wortlos um und ging den Kai entlang, gefolgt von seinen Männern.

Als die Zeit kam, stand Lano auf dem Deck der “Nordwind”, einem 3-Master, der als Handelskogge ebenso gut taugte wie als Kriegsschiff. Die schweren Ballisten unter Deck und an der vorderen Reling konnten einem Piraten die Freude am Plündern nehmen. Selbst für einen wichtigen Waffentransport war dies eine gewaltige Schlagkraft.
Als Alles verstaut und Akilano gründlich nach Waffen untersucht war, nickte Hronda zufrieden.
“Willkommen an Bord Lano. Leinen los und Anker lichten! Kurs Nord-West-West, alle Segel setzen!”
Ich hab nen Grünen Daumen
Und hab nen grünen Hut.
Schwarz sind meine Stiefel
und leider auch mein Blut.
Wo anders wär ich König,
doch wollte ich's nicht sein.
Das Leben eines Farmers
Ist ruhig, gut und fein.

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Re: Akilano-der Sohn des Tyrannen (Fortsetzung 2 endlich fer

Beitragvon Akilano Wolfsauge aus Yew » Do, 18. Okt 2007 00:37

Vorbemerkungen des Autors:
Erstmal sorry, das es so ewig gedauert hat, aber bei diesem Teil war ich irgendwie extrem perfektionistisch. Hoffe, es hat sich gelohnt. Ein Teil davon kommt ins dunkle Forum, weil ich entschieden habe, den Kampf mal etwas brutaler zu beschreiben. Sehr schlimm ist es nicht, aber irgendwas muss ich ja ins Dunkle schreiben. ^^ Viel Inhalt verpasst ihr aber nicht, auch wenn ihr keinen Zugang zum dunklen Forum habt. Nur ein bisschen Nahkampf und ein paar Liter Blut. ;)


Teil 2: In Liebe und Krieg...

“......ist alles erlaubt?”
Akilano und Marod saßen auf einem gerollten Tau an Deck der “Nordwind” und beobachteten das Treiben auf dem Deck. 2 Männer hatten sich an den Armen gepackt und versuchten nun den Konkurrenten zu Boden zu werfen. Bei Flaute kam die Besatzung auf dem Hauptdeck zusammen um sich zu unterhalten und sich im Ringkampf zu messen. Bei der unberechenbaren See, war jede ruhige Minute kostbar.
Marod war der Schiffskoch, recht klein und breit, aber nicht durch Fett sondern wegen der Muskelmasse. Er hatte einen kleinen Bierbauch, aber sonst schien er nur aus Muskeln zu bestehen. Seinen Bart hatte er sich geschoren und sein blondes Haar zu einem Zopf gebunden. Er war Akilanos ständiger Begleiter, denn die Ladung war zu wichtig und Akilano wollte seine Geheimnisse nicht offenbaren bis er vor dem König der Inseln stand. Allerdings wurde Lano, wie er sich nennen ließ, freundlich behandelt. Er half bei der Arbeit und war höflich zu allen. Die Seemänner ihrerseits waren zwar raue Kerle, aber hinter ihrem harten Auftreten waren sie warmherzig und kameradschaftlich.
“Ja. Solange keiner eine Waffe zieht oder den Ring verlässt. Komplizierte Regeln würden nur zu Streit führen, wer denn nun der Sieger ist, und ein Seemann weiß schon, was er aushält. Oder er lernt es auf die harte Tour.”
Der Kleinere der beiden Kämpfer verdeutlichte diese Worte, indem er seinem Gegner das Knie in den Magen rammte. Akilano war sich sicher, das er eigentlich tiefer gezielt hatte, aber der andere Kämpfer war ein Stück zurückgewichen. Trotzdem fiel er zu Boden. Allerdings landete er geschickt auf dem Deck, rollte auf die Schultern, richtete seine Beine nach oben und stieß sich mit den Händen ab um seinem überaschten Gegenüber die Stiefel gegen die Brust zu rammen. Die ganze Aktion hatte nur wenige Augenblicke gedauert. Der Kleinere lag an der Wand und hustete. Er rappelte sich jedoch schnell wieder auf. Der Sieger erhob sich lächelnd und liess sich von der Mannschaft bejubeln.
“Keiner hat Gerolf bis jetzt schlagen können. Er kennt alle Tricks”
Akilano betrachtete den großen Koldjori genauer. Die Tätowierungen, der Körperbau, die Haltung.
“Er ist kein einfacher Seemann, er bewegt sich wie ein Krieger.”
“Das..... seht ihr richtig, Lano. Bei einem wichtigen Transport wie diesem, sind immer ein paar Krieger dabei.”
Marod hatte nervös auf die Frage reagiert. Seine Antwort schien Akilano wie eine Ausflucht. An Gerolf war mehr dran, als auf den ersten Blick erkennbar war. Auch wenn Marod für Lano zuständig war, so fand sich Gerolf dennoch immer in der Nähe. Der Krieger hatte ständig ein Auge auf ihn gerichtet. Aber vielleicht irrte er auch.
“Land in Sicht!”
Der Ruf aus dem Krähennest zog Akilano aus seinen Gedanken. Nach wochenlanger Überfahrt war das Ziel nahe, doch es würde nur ein erster Schritt sein. Er stürmte mit den Anderen zur vorderen Reling an Backbord und hielt Ausschau. Unter einer dichten Nebelbank wurde langsam die Konturen einer Insel deutlich. Die Ostküste von Koldjor Maso.
“Wann werden wir anlegen?”
“In 2 Tagen, wenn das Wetter so bleibt. Aber wir wissen nicht, wo die Flotten des Feindes sich befinden. Möglicherweise müssen wir einen Umweg nach Norden machen”
Akilano ließ sich diese Worte durch den Kopf gehen. Akin hätte in diesem Schiff ein zweifaches Ziel. Unruhig blickte er nach Südwesten. Nur die weite der See war zu sehen, aber sein Gespür sagte dem Farmer, das etwas näher kam.
“Was ist los mit euch, Lano?” Gerolf war hinter ihn getreten.
“Ich muss den Kapitän sprechen. Ich glaube wir werden verfolgt.”
“Ihr glaubt? Was soll das heissen?”
“Es ist nur ein Gefühl, aber ich bin sicher, der Kapitän will kein Risiko eingehen. Bringt mich zu ihm, oder sagt es ihm selbst. Aber er muss davon erfahren.”
Der Nordmann musterte “Lano” misstrauisch. Dann aber nickte er.
“Kommt. Ich bringe euch zu ihm”

“Seid ihr sicher? Ich halte es für unwahrscheinlich, das der Feind uns bemerkt hat.”
Gerhard, der erste Offizier war ein aristokratisch wirkender schlanker Mann von mittlerer Größe. Sein schütteres strohblondes Haar hatte er sich in einem messerscharfen Scheitel über die Stirn gekämmt. Seine eisblauen Augen blickten Akilano zweifelnd, fast schon arrogant, an.
“Wie ich sagte, Es ist eine Ahnung. Ich weiß mehr von den Möglichkeiten des Feindes als ihr glaubt. Dieses Schiff ist ein lohnendes Ziel für ihn.”
“Ich glaube kaum, das ihr das Recht habt....”
“Ruhe!” Hronda hatte sich den Disput der beiden Männer schweigend angehört. Doch nun ergriff er das Wort.
“Wenn Lano sagt, das ein Angriff bevorsteht, dann sollten wir das berücksichtigen”
“Mein Kapitän, ich uns protestieren. Die Ladung ist wichtig für den Krieg und eine Verzögerung birgt ein Risiko für die Front.”
“Aber ein Angriff könnte das Schiff versenken und dann wäre der Krieg so gut wie verloren. Gerolf hol die Seekarten”
“Jawohl, mein Kapitän”
“Wollt ihr dem Fremden unsere Position zeigen? Ich bitte darum, das Lano aus dieser Besprechung ausgeschlossen wird.”
“Abgelehnt. Wir sind kurz vor der Küste. Er sollte sich schon selbst ein Bild über unseren Standort gemacht haben. Egal wie mysteriös seine Absichten oder Fähigkeiten auch sein mögen, ich bezweifle, das er noch viel Schaden anrichten kann. Aber vielleicht kann er helfen.”
Gerolf brachte eine Papierrolle und breitete sie auf dem Tisch des Besprechungsraumes aus.
“Unseren letzten Informationen nach, haben die Flotten ein Patt erreicht. Die Front verlief 6 Monate entlang dieser Linie, ohne das sich eine Veränderung ankündigte”
Akilano betrachtete die strategische Seekarte. Die rote Frontlinie begann etwa 100 Seemeilen östlich von Pindejos. Diese Flanke war recht ruhig, denn hier draußen auf dem Meer ging es nur darum zu verhindern, das eine Flotte die andere umsegelte und von hinten angriff. Die Linie verlief etwa parallel zum Kurs der “Nordwind”. Das Schiff war 20 Seemeilen nördlich der Front geblieben und fuhr in Nordwestlicher Richtung auf Koldjor Maso zu. 35 Meilen von der Südspitze der Insel, dem Schwertfischkap, knickte die Frontlinie ab und verlief mindestens 200 Meilen nach Westen. Diese Hauptfront war stets schwer umkämpft. Viele Wracks trieben dort umher und unzählige Seemänner hatten dort den Tod gefunden. Am westlichen Ende der Hauptfront erschien eine dünnere rote Linie, die direkt nach Süden verlief. Sie traf bis auf die Nordküste von Akins Ländereien.
“ Marod sagte mir, wir brauchen mindestens noch 2 Tage. Das Schiff ist schwer und langsam. Ich vermute, Akin schickt einen Jagdtrupp aus einer Fregatte und einigen Schaluppen. Sie werden uns in der Nacht von hinten angreifen und das Ruder zerstören. Dann können sie uns aushungern, entern oder versenken.”
Die Koldjori sahen Lano verdutzt an. Er sprach nicht wie ein einfacher Bauer, sondern wie ein erfahrener Stratege.
“Das wäre möglich. Aber auch nur, wenn sie uns finden. Was schlagt ihr vor?”
Hronda betrachtete abwechselnd die Karte und Lano. In seinen Augen wechselte sich Neugierde mit Unsicherheit und Misstrauen.
“Sie wollen uns überaschen und das darf nicht passieren. Wir müssen in der Nacht Wachen aufstellen und die Besatzung in Bereitschaft halten. Wenn wir den Feind sichten, drehen wir hart um, und versenken sie schnell. Wenn die Schaluppen an uns vorbei wollen um uns am Heck zu packen, greifen wir mit den grossen Balisten an der Seite an. Keine darf vorbei.”
“Und die Fregatte? Darauf werden sich viele Krieger befinden.”
“eine Entermannschaft aus einhundert Soldaten....”
Bis zum Abend unterhielten sich Hronda, Akilano und einige der Offiziere über die bevorstehenden Nächte.
Der Wind blies stark aus dem Süden. Da sich die Nordwind schon nördlich des Schwertfischkaps befand, musste die Mannschaft ständig kreuzen um den Westkurs einigermaßen stabil zu halten. Das verlangsamte die Fahrt und mögliche Verfolger von Süden konnten schnell aufholen.
“Nordwind kämpft gegen Südwind.” sinnierte Akilano.
“Es wäre ein gutes Thema für ein Lied” lachte Marod.
Die beiden standen am Heck hinter dem Steuerrad und blickten nach Süden. Möwen kreischten in der Luft und stürzten sich ins Kielwasser, wo Fische an die Oberfläche gewirbelt wurden. Die gestrige Nacht war nichts geschehen aber Lano zweifelte nicht an seiner Befürchtung.
“Es zieht Nebel auf.” Gerolf stand plötzlich hinter den Beiden. Für einen so großen Kerl bewegte er sich leise und grazil wie eine Katze.
“Akin”
“meint ihr der Feind hat Macht über das Wetter?”
“Seine Macht ist größer als ihr glaubt. Aber normalerweise stellt er sich nicht gegen die göttliche Ordnung. Er giert nach Macht, aber er ist kein Narr.”
Gerolf verzichtete auf die Frage, woher Lano dies wusste. Aus dem Farmer konnte man nichts herauskitzeln. Gerolf war misstrauisch, aber seine Menschenkenntnis hatte ihn noch nie getäuscht. Der Mann wollte helfen. Er versuchte nicht ihr Vertrauen zu erlangen, wie ein Spion dies getan hätte. Gerolf vertraute Lano, weil er nicht log, auch wenn er nicht alles sagte, aber er machte sich trotzdem Sorgen.
“Ich denke diese Nacht ist ein Angriff am wahrscheinlichsten.” Akilano brach das unbehagliche Schweigen.
“Gut möglich. Ich werde dem Kapitän Bescheid geben.”

Nacht und Nebel waberten um das Schiff. Die Sichtweite betrug nur etwa hundert Schritt. Der Wind hatte nachgelassen und säuselte nun leicht als wollte er die Besatzung in den Schlaf singen. Die Nordwind trieb ruhig nach Westen. Wie ein Geisterschiff durchschnitt sie den Nebel. Kein Laut war zu hören außer dem Knarren des Holzes und der Taue.
Akilano saß in der Dunkelheit. Hellwach. Seine Augen hielt er geschlossen, doch seine anderen Sinne schärften sich. Er hörte das Atmen der Männer um ihn herum. Er konnte den Nebel schmecken, der über das Deck floss. Er roch den Schweiss und die salzige Seeluft.
Neben ihm regte sich jemand.
“Lano.” flüsterte eine Stimme. Es war Hronda. “Sie kommen. 2 Schaluppen, je eine von Backbord und Steuerbord. Die Fregatte kann die Wache noch nicht sehen. Sie wird weiter im Nebel liegen.”
“Gut. Gehen wir in Position.”
Leise aber schnell bewegte er sich zu seiner Position. Eine Gruppe Männer folgte ihm, darunter auch Marod. Sie waren für die Glyversegel eingeteilt. Als sie die Taue erreicht hatten, lockerte einer der Männer den Knoten und hielt ihn mit dem Fuß fest.
“Klar zur Wende?”
Die einzelnen Positionen winkten zum Zeichen, das sie fertig waren. Auch in den Segeln hingen Männer. Ihre Aufgabe war schon am Tag gefährlich. Doch in der Nacht das Schiff schnell zu drehen war nur etwas für Verrückte. Lano beneidete diese Männer keinen Augenblick für ihren Beruf.
“Re!”
Der Ruf erschallte und brach das Schweigen der Nacht. Das Steuer wurde herumgerissen und die Segel flackerten, weil der Wind nun fast von Vorn kam. Vom Unterdeck kamen Männer mit Fackeln gerannt und sorgten für ein wenig Licht. Der Mann vor Akilano löste den Knoten mit einem Ruck und das Tau wurde den Männern durch die Hände gerissen. Das vorderste Segel brach aus und zog am Seil wie ein Hund, der Ratte gerissen hatte und schüttelte den Flaschenzug und das Seil hin und her. Die Männer um Lano mussten das Seil unter Kontrolle bringen, damit der schwere Flaschenzug niemanden auf Deck erschlug. Auf der anderen Seite des Schiffes zogen 5 weitere Männer den biestigen Glyver zu sich nach Backbord. Als das Seil dort am Winsch festgezogen wurde, konnten Akilano und seine Gruppe loslassen und ihr Tau am ersten Mast aufrollen.
Inzwischen war die Nordwind schon fast komplett gewendet. Die erste Schaluppe war auf Kollisionskurs und die Besatzung änderte überascht den Kurs nach Süden. Dort war sie ein leichtes Ziel und die Nordwind war mit einer Menge Waffen gespickt. An den Flanken öffneten sich die Klappen und Balisten wurden in Position gebracht. Die herausragenden Speerspitzen wurden entzündet und abgeschossen. Die erste Salve flog in die Nacht und nur wenige Speere verfehlten ihr Ziel. Die meisten trafen das Deck, die Masten oder die Segel. In wenigen Sekunden brannte die Schaluppe lichterloh und erleuchtete das Schlachtfeld.
Akilano wendete seinen Blick nach Backbord, wo die nächste Schaluppe unter Beschuss genommen wurde. Er sah deutlich wie auf dem feindlichen Schiff Männer im Feuerschein herumliefen. Schreie drangen an sein Ohr und die züngelnden Flammen ließen Licht und Schatten tanzen. Eine Oper aus Feuer und Tod.
“Die Fregatte kommt!”
Die schnelle Wende hatte die Nordwind zwar in eine gute Position gebracht um die beiden Schaluppen zu überraschen, aber nun kam der Wind fast direkt von vorn. Die Männer am Steuerrad drehten hart bei, aber der Schwung lies nach. Es war unwahrscheinlich, dass Sie der Fregatte und ihrer Entermanschaft entkommen konnten. Doch auf die Entermannschaft war die Besatzung der “Nordwind” vorbereitet.
Auf ein Signal des Bootsmanns hin, ging die Hälfte der Matrosen unter Deck um sich zu bewaffnen. Die andere Hälfte brachte das Schiff in eine stabilere Windlage und holte schnell die Segel ein. Das Schiff wurde ruhiger und erwartete seinen Gegner. Die Balisten schossen nicht mehr, denn die Schaluppen waren zu keinem Manöver mehr in der Lage. Sie hatten kaum noch einsatzfähige Männer und trieben brennend umher. Und die Fregatte war schon zu nahe um brennende Speere zu verschießen. Das Feuer konnte leicht auf die “Nordwind” übergreifen.
Während die ersten Matrosen mit Waffen zurückkam, gingen auch Akilano und die anderen unter Deck. Akilano hatte nie wirklich gekämpft. Ein paar Hühner und Schweine zu erschlagen, um an Fleisch zu kommen, war nicht zu vergleichen mit einem echten Gefecht gegen Menschen, die seinen Tod wollten. In der Waffenkammer teilte Gerolf mit 2 Matrosen Wurfspeere, Rundschilde und Kurzschwerter aus. Er selbst trug eine Kettenrüstung, einen Schild und eine schwere Axt am Gürtel.
“Lano! Hier. Nehmt dies. Damit solltet ihr einigermaßen umgehen können.”
Er reichte ihm einen kleinen Schild, ein langes Messer und eine Art Kriegshammer. Dieser war aus schwerem Stahl mit einer flachen Schlagfläche auf der einen Seite und einer Spitze, die an einen Rabenschnabel erinnerte, an der Anderen. Akilano hatte vor dem Einsatz auf Deck ein Lederwams, und einen beschlagenen Lederhelm erhalten und nun half Gerolf ihm noch in einen ärmellosen Ringpanzer. Er band es mit einem Ledergürtel zu und beseitige das Messer daran. Als er sich vergewissert hatte, das alle richtig saß, klopfte er dem Farmer freundschaftlich auf die Schulter und sagte:
“Vergesst nicht, die Deckung oben zu halten. Dreht dem Gegner nie den Rücken zu und passt auf den Mann neben euch auf. Er wird das Gleiche für euch tun.”
Damit wandte er sich dem nächsten Matrosen zu und Akilano rannte wieder aufs Deck. Die Rüstung und Waffen waren ungewohnt, aber Akilano war stark genug um sie zu halten. Damit umzugehen war eine andere Sache.
Auf Deck war inzwischen ein Tumult ausgebrochen. Die Fregatte hatte an Steuerbord angelegt und sich mit Haken an der Nordwind festgeklammert. Über Leitern kletterten Krieger in Rüstungen und roten Waffenröcken an Bord. Einige wurden mit Pfeilen Abgeschossen bevor sie die andere Seite erreichten und stürzten tot ins Meer. Die Besatzung der Nordwind hatte eine Phalanx gebildet, die dem Ansturm standhielt und nur langsam zurückwich. Wenn immer ein Mann sich Luft machen konnte, warf er seinen Speer auf einen Gegner und zog sein Schwert, während sein Nachbar ihm Deckung gab. Weiter vorne war der Kampf offener. Einige Feinde kletterten dort über Bord und versuchten die Phalanx von der Flanke zu erreichen. Damit die Phalanx halten konnte musste Akilano den Einzelkampf suchen. Seine Waffen waren für die geordnete Schlachtreihe nicht geeignet.
Akilano ging in Kampfstellung.

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Der Kampf war kurz darauf entschieden. Der feindliche Anführer fand sein Ende, als Kapitän Hronda ihm gegenübertrat und ihm nach einem kurzem Kampf den Kopf abschlug.
“Kümmert euch um unsere Verletzten und Bringt unsere Gefallenen unter Deck. Wir beerdigen sie später. Die Feinde werft über Bord. Gerolf nimm dir ein paar Männer und sieh nach wer noch auf der Fregatte ist.”
“Aye aye”
Akilano stand auf und sah sich um. Kurz darauf rannte er zur Reling und übergab sich.
Hronda kam zu ihm und klopfte ihm auf die Schulter.
“Beim ersten Mal geht es den meisten so. Ich muss euch danken. Ohne eure Vorahnung wären wir blind in die Falle gelaufen und hätten es wohl nicht geschafft.”
Akilano hustete und hielt sich weiter an der Reling fest. Seine Beine waren recht wackelig.
“Haben wir viele Verluste?”
“Einige. Aber wir werden trotzdem sicher nach Hause kommen. Ihr habt euch ziemlich gut geschlagen. Wollt ihr immer noch behaupten, ihr wärt Farmer? Was ich von euch gesehen habe, lässt mich denken, das ihr es fast mit Gerolf aufnehmen könntet.”
“Ich hatte eine gewisse Ausbildung, bevor ich als junger Mann nach Pergon kam. Aber seit dem bin ich Farmer. Ich verstehe manches, was heute mit mir geschehen ist, selbst noch nicht so ganz”
Hronda lächelte. Gerolf hatte Recht behalten. Aus dem Farmer bekam man wirklich nicht viel heraus.
“Nun gut. Ihr solltet euch verarzten lassen. Ihr habt euch bestimmt eine Rippe gebrochen. Euer Kettenhemd sieht jedenfalls übel aus.”
Akilano tastete nach seiner Seite. Die Berührung war schmerzhaft, aber nicht so schlimm wie erwartet. Das Kettenhemd war tatsächlich aufgerissen. Das Leder darunter hatte ein paar Kratzer von den Dornen des Morgensterns, aber Blut floss scheinbar keins. Mit Hrondas Hilfe nahm er das Kettenhemd ab und zog anschließend das Wams aus. Er hatte einen hässlichen schwarzblauen Fleck an der Stelle, an der er getroffen wurde, aber seine Rippen schienen in Ordnung zu sein. Der Feldscher, der später die Wunde untersuchte bestätigte dies.
“Ihr habt harte Knochen” meinte er “Hätte nicht gedacht, das man so einen Schlag so einfach wegstecken kann”
“Die gesunde Lebensweise der Farmer” Akilano lächelte, aber insgeheim war ihm klar, das etwas anderes am Werke war. Die Stärke im Kampf musste einen Grund haben. Und das war sicher nicht seine Ernährung.
Nachdem die feindlichen Leichen nur noch Futter für die Fische waren und die eigenen Gefallenen im Laderaum aufgebahrt lagen (Entgegen vieler Meinungen haben die Koldjori eine Abneigung gegen die Seebestattung. Sie verbrachten zwar fast ihr ganzes Leben auf See, aber ihren Tod wollten sie auf festem Boden verbringen. Und da die Küste nicht weit entfernt war, sollte den Toten dieser Wunsch erfüllt werden.) kam Gerolf mit seinen Männern zurück zum Kapitän. Er hatte einen kleinen Schnitt im Oberarm, aus dem Blut rann, aber ansonsten waren alle unverletzt.
“Das Schiff war fast leer. Nur ein Paar Sklaven, die die Segel bedienten und ihr Wärter er hatte nur eine Peitsche. Einen Treffer hat er gelandet. Für einen Zweiten fehlte ihm der Arm”
Fügte er grinsend hinzu.
“Gut. Wir Nehmen die Sklaven mit, aber lassen sie untersuchen. Möglicherweise ist einer der Sklaven kein Solcher und will sich an Bord schmuggeln. Wir sperren sie in einen der kleineren Lagerräume, bis wir zu Hause sind. Spätestens Morgen Abend erreichen wir den Heimathafen.”
“Ihr meint sicher heute Abend. Mitternacht ist wohl schon vorüber.”
Akilano hatte sich dem Gespräch angeschlossen.
“Ja, da habt ihr wohl Recht. Gerolf. Sag den gesunden Männern sie sollen wieder auf Kurs gehen und sich dann ausruhen. Der Wind dreht sich und treibt uns nicht mehr nach Norden, also können wir eine Weile gerade fahren. Kurs Süd Süd West”
“Aye Käpt’n.”
“Lano? Geht bitte noch kurz nach den Verwundeten sehen. Vielleicht brauchen die Feldscher noch Material. Dann solltet ihr euch zur Ruhe begeben.”
“Mache ich, Herr Kapitän ”
“Ihr braucht nicht so förmlich zu sein, mein Freund. Ihr habt uns hier allen das Leben gerettet und da die Fracht nun sicher nach Hause kommt, Sieht der Krieg wieder ein bisschen besser aus.”

Als er gegen Mittag erwachte, war er schweißgebadet. Seine Träume waren so schlimm, das er sich nicht daran erinnern wollte. Nachdem er sich gewaschen und angezogen hatte, ging er zum Oberdeck. Der Himmel war nur leicht bewölkt und ein frischer Wind wehte. Das Schwertfischkap lag bereits hinter der Nordwind. In der voraus liegenden Bucht waren einige Schiffe unterwegs. Kleine Fischerboote und große Kriegsschiffe. Dahinter lag eine gewaltige Hafenanlage, in der weitere Schiffe vor Anker lagen. Etwas weiter westlich ging der Hafen in eine ebenso beeidruckende Werftanlage über. Der Krieg brauchte Nachschub an Schiffen und hier wurden sie gebaut. Vier große Schiffe waren kurz vor der Fertigstellung. Das Holz wurde inzwischen von anderen Inseln geliefert, denn in der Umgebung waren bereits alle Bäume gefällt. In den bergigen Gebieten gab es noch große Wälder, aber die waren so weit weg, dass es sich nicht lohnte sie abzuholzen. Außerdem wollte man nicht die ganze Hauptinsel kahl schlagen. Hinter Werft und Hafen, auf einem Hügel gelegen lag Wardberg, die Hauptsiedlung der Insel. Dort war die nächste Etappe von Akilanos Reise zu Ende. Und dort würde auch die Letzte Etappe beginnen. Falls er lebend von dieser Insel kam, führte sein Weg nach Süden. In die Alte Heimat.

Am frühen Abend legte die Nordwind an. Der Steg schwankte, da das Wasser hier so tief war, das man ihn nicht mit Balken im Boden festmachen konnte. Dafür konnte auch ein großes Schiff, wie die Nordwind anlegen und das Kap schützte vor dem Wind, so dass die Wellen nicht all zu groß wurden. Ein Paar Ketten deuteten darauf hin, das hier draußen Anker im Einsatz waren. Diese hielten die äußeren Stege Mangels der Balken einigermaßen stabil.
Auf dem Steg war eine Menschenmenge zusammengekommen um Die Seeleute zu begrüßen. Die Schreie und der Lärm. Waren unglaublich. Die Menschen hier sahen in Hronda ihren Retter, denn ständig riefen sie seinen Namen. Akilano verstand zwar die Wichtigkeit der Waffenlieferung, aber irgendwie kam ihm das etwas übertrieben vor.

Auf dem Weg zu festem Boden, dem ersten seit vielen Wochen, wurde Akilano von Gerolf und Marod, der den Kopf in einem Verband trug, flankiert. Er fand das in Ordnung, denn so wurde er zwar hin und wieder fragend angeblickt, aber ansonsten in Ruhe gelassen. Die ersten Schritte auf Land kamen ich unnatürlich vor. Wenn man sich an das Schwanken des Schiffes gewöhnt hatte, schien es einem als würde das Festland schwanken. Aber man gewöhnt sich schnell wieder an das Gefühl, Sand unter den Stiefeln zu haben.
An Land angekommen standen Pferde bereit. Selbst Lano erhielt Eines. Hinter ihm wurde Die Nordwind bereits abgeladen.
Die Gruppe, bestehend aus einer kleinen Eskorte, Hronda, den Offizieren, Marod, Gerolf und Akilano, ritt im Kanter durch die Siedlung aus Hütten und Häusern. Hinter dem Hafen lagen einige Gehöfte für Ackerbau , Rinder- und Schafzucht. Akilano sah, wie einer der Wächter mit Kapitän Hronda sprach. Sein Blick weilte kurz auf Lano.
Nach kurzer zeit erreichten sie die Spitze des Hügels und die Tore von Wardberg. Wieder rief man Hrondas Namen. War er ein so berühmter Seefahrer?

Das Schloss lag mitten in der Stadt. Die Mauern waren hoch und fest. Die Steine sahen recht neu aus, daher vermutete Akilano, dass die Burg nach der Bedrohung durch Akin befestigt worden war. Im Innenhof wurden die Pferde in den Stall gebracht du versorgt. Akilano ging mit den Anderen ins Haupthaus. Auf dem Weg durch die Gänge hielt Hronda den Farmer plötzlich zurück. Eine Wache öffnete eine Seitentür.
“Wartet hier. Ich muss dem König Bericht erstatten. Anschließend werde ich bitten, das ihr euer Anliegen vortragen könnt. Das bin ich euch schuldig.”
“Ich danke euch, Hronda”
“Dankt mir erst, wenn ihr eure Audienz hinter euch habt. Ich weiß schliesslich immer noch nicht, was ihr zu sagen habt.”
“Dann wird es Zeit, das ihr es erfahrt. Ihr solltet der Audienz beiwohnen.”
“Das werde ich ganz sicher tun.”
Hronda lächelte und klopfte Lano auf die Schultern. Dann ging er weiter mit den Anderen und Akilano betrat das Zimmer. Die Wache schloss die Tür und der Farmer setzte sich ans Fenster. Bald war es nun soweit. Was würde er sagen.
“Seit gegrüßt Hoheit, ich in der Sohn eures schlimmsten Feindes und erbitte eure Hilfe”
Das würde ein interessanter Tag werden.

Nach einer halben Stunde wurde die Tür geöffnet. 2 Wächter führten ihn die Gänge entlang bis zur großen Halle. Viele Krieger waren dort versammelt, sie schienen die Ankunft der Nordwind zu feiern. Als Akilano den Raum betrat, wurde es plötzlich still. Einige tuschelten mit einander jedes Paar Augen im Saal war auf ihn gerichtet.
Am Ende der Halle, auf einem Podest stand der Thron von König Hrotgar. An seiner Seite stand ein kleinerer Sessel für seinen Sohn, Prinz Hronda.
Akilano starrte den “Kapitän” verblüfft an und ihm wurde einiges klar.
Aber er besann sich auf sein Ziel und trat vor den König und ließ sich auf ein Knie herab.
“edler Hrotgar, Sohn des Harald. Hoher König der grauen Inseln. Ich danke für die Möglichkeit hier zu sein.”
Hrotgar war ein alter Mann, der noch genug Kraft in sich zu haben schien um einen Bären ohne Waffen zu erlegen. In vielerlei Dingen ähnelte er Gerolf. Sein Bart war lang und von grauen Strähnen durchzogen, aber die Augen strahlten noch immer mit der Intensität eines Jungen Kriegers.
“Ihr kennt die Sitten und Bräuche meines Volkes und kennt sogar meine Ahnen. Dennoch gabet ihr bei meinem Sohn vor, nicht von den grauen Inseln zu stammen. Ihr habt nicht einmal euren Namen genannt. Ihr sagtet nur, das ihr Gefahr mit euch tragt, die den Feind besiegen kann. Wo ist diese Waffe?”
“Ich bin diese Waffe, Herr. Ich bin eine Gefahr, für euch oder Akin.”
“Wie lautet euer Name?”
“Mein Name,.... ist Akilano. Ich bin der letzte Sohn des Akin.”

Waffen wurden gezogen. Tische umgestoßen. Männer brüllten und Frauen kreischten.
Akilano war angekommen. Nun würde sich das Schicksal vieler Menschen entscheiden.
Ich hab nen Grünen Daumen
Und hab nen grünen Hut.
Schwarz sind meine Stiefel
und leider auch mein Blut.
Wo anders wär ich König,
doch wollte ich's nicht sein.
Das Leben eines Farmers
Ist ruhig, gut und fein.

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Akilano Wolfsauge aus Yew
 
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