Endgültig Eins sein

Manche Spieler haben eine interessante Herkunft und haben diese in einer eigenen Geschichte festgehalten

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Endgültig Eins sein

Beitragvon Nosotros Wosolotoros » Mi, 13. Dez 2006 23:00


Im fahlen Licht einiger Kerzen betrachtete Flosar seine ,mittlerweile von tief roter Farbe verzierten, Augen in einem kleinen Wandspiegel. Keine Unterschiede waren darin zu erkennen, nicht einmal die Pupillen glänzten aus dem Meer aus Blutigen Rot hervor. „Es hat wieder begonnen“, sagte er leise zu sich.
Gedanklich ließ er die letzten Wochen noch einmal durchlaufen.

Mit Raissa, die er liebte, hatte er ein Kind gezeugt, welches jedoch niemals lebend das Licht der Welt erblickte. „Es war wohl der Wunsch des Drachen“, sagte sie ihm, in Trauer und nach Erklärung suchend. Er hatte es nie verstanden. Raissa hatte sich verändert seid sie diesen Drachen an sich trug. Zuerst nur ein wenig, doch dann mehr und mehr. Niemals hatte er begriffen welchen Sinn es hatte einem Gläubigen so etwas anzutun. Zweifel setzten sich in seinen Kopf, legten sich nieder auf sein Herz, seine Seele, und gaben jemanden tief in Flosar die Kraft erneut seine Fesseln zu sprengen.

Seit diesem Tage, wo Flosar Raissas langsame Veränderungen entdeckte, hörte er wieder die Stimmen des Khasdieners.
Von außen nur durch die Veränderung seiner Augen sichtbar, wurde sein inneres jedoch mehr und mehr gewandelt. Flosar packte nunmehr öfters die Wut, sowie das rasende Verlangen jemanden zu töten. Es gelang ihm dies zu unterdrücken, bis er seinen Sohn verlor. Eine tiefe Wunde riss sich in ihm auf und Nazh'ad nutzte diese um sich wieder fest in Flosars Bewusstsein zu integrieren.

Sogar die merkwürdige Aura des Nazh'ad die er abgeschüttelt hatte, umgab ihn wieder.
Ehe Flosar wirklich begriff was vorging war es zu spät.
Die Liebe die er hätte gebraucht, bekam er nicht, denn Raissa selbst machte eine ähnliche Verwandlung durch. Sie zog sogar aus was wohl das letzte Fünkchen Vernunft aus ihm entfernte.

Den Blick noch zum Spiegel gewandt, schaute er tiefer hinein.
Das lange Haar und der Bart von ihm waren bereits gelb geworden, gelb wie die Farbe des Nazh'ad.
Er erkannte ihn im Spiegel, seinen Feind und doch seinen Lebensretter.
Grinsend blickte er zu Flosar, bis dieser merkte das er sich selbst im Spiegel anlachte.
Von diesem Zustand geschockt, schlug er mit der Faust den Spiegel in Scherben.


„7 Jahre Pech, du hast wohl zu viel Glück?“, sagte der Diener in ihm.
Flosar antwortete nicht, sondern grinste in die Scherben die zersplittert am Boden lagen.

„Es hat sowieso keinen Zweck mich zu unterdrücken, mein Freund.“ Nazh'ads Stimme die aus der selben Kehle wie der des Mannes in grün entsprang klang beruhigend.
„Stärke, Macht, Unbesiegbarkeit?“ Ich fühle diese Bedürfnisse in dir. Die Zeit des Trainings ist angebrochen, der Tag der Rache nah.“

Nazh'ad wusste genau womit er seinen Wirt locken konnte und so schaffte er es letztendlich, ihn vollkommen zu durchdringen.
Nun eins mit dem gesichtslosen Wesen schnitt Flosar sich grob die langen Haare ab.
Selbst den Bart ließ er nicht an sich. Es waren die Dinge die Raissa an ihm mochte, Dinge, die er nicht mehr brauchen konnte.
Seine Neigung in die Richtung Khas hatte er nie leugnen können, auch wenn die andere Hälfte in ihm dem Weltendrachen galt. Inwieweit das Akzeptanz finden würde, sollte sich zeigen.

Die Kerzen erloschen und nur die rot glühenden Augen waren zu erkennen als Flosar seine Armbrust nahm, die Waffe die in unschuldig weißer Farbe leuchtete und doch alles vernichtend war, um sich auf die Jagd zu begeben. Jagd nach Trainingsobjekten die so töricht waren ihm Vertrauen zu schenken.

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