Gefühle und die Folgen jener

Manche Spieler haben eine interessante Herkunft und haben diese in einer eigenen Geschichte festgehalten

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Gefühle und die Folgen jener

Beitragvon Nosotros Wosolotoros » Di, 07. Nov 2006 02:54

Es war bereits am späten Nachmittag als Flosar, leise schmatzend, erwachte.
Er sah sich mit verschlafenen Blick um. Langsam und behaglich schien er mit den Augen den gesamten, mit Drachenfellen ausgelegten, Raum abzutasten.

Sein Blick wurde von Sekunde zu Sekunde niedergeschlagener.
„Sie ist nicht da“, murmelte er leise zu sich selbst. Ein tiefer Seufzer folgte seinen Worten und langsam stand er auf.
„Wahrscheinlich war sie nicht einmal zu hause in den letzten Nächten.“

Seine Gedanken kreisten um Raissa. In letzter Zeit erblickte er sie nur kurz.
Er schaffte es kaum sich einmal richtig mit ihr zu unterhalten, denn meist war sie auf dem Felde oder mit dem studieren diverser Magischen Formeln beschäftigt.

Am Tage sah er sie nie. „Ich gehe Kräuter sammeln“, sagte sie ihm früher.
Mittlerweile wusste er nicht einmal mehr wann sie ging und wann sie wieder kam.
Ja, selbst ob sie überhaupt wieder kam wusste er nicht.

Wenige Nächte verbrachte er noch mit ihr. Die letzte war bereits einige Tage her und die Spuren dieser längst verwischt.

Mittlerweile hatte sich Flosar angekleidet und ging langsam durch seine kleine, stets unordentliche,
Schmiede. Stumm in sich hinein lächelnd blickte er auf einen der Stühle die dort standen.

Noch eine Erinnerung die ihn quälte. Ein Haarband welches zufällig am Türknauf der Haustür hing erregte seine Aufmerksamkeit. Er schritt näher bis er ihn enttäuscht weg schnippte.
Es war das selbe Band was bereits seit Tagen dort hing.

Er öffnete die Haustür was sofort eine warme Brise ins Haus trieb welche sanft über sein Gesicht fuhr.
Wie unendlich behutsame Hände streichte ihm der Wind durch sein, mittlerweile lang gewachsenes, Haar. Einen Moment später schlenderte er hinaus und schaute sich um.
Keine Spur von seiner Sonne. Obgleich es warm war fröstelte ihm bei dem Gedanken an Raissa.
Sie schien für ihn, zumindest glaubte er das. In seinem Herzen loderte ihre Glut.

Jedoch loderte sie weit entfernt. Er trug sie bei sich und dennoch war sie nicht bei ihm.
Unbehagliche Mischungen aus Trauer und Verzweiflung durchströmten ihn.

Sein Blick wanderte über die Furchen des Ackers, in der Hoffnung frische Spuren zu entdecken.
Nichts. Die Erde war zwar bearbeitet, aber längst abgeerntet.
Unwillkürlich erblickte er den ihm so vertrauten Baumstamm vor dem Feld.

Viele Male hatte er dort scherzend und herzhaft lachend mit ihr gesessen.
Diesen Moment wünschte er sich zurück. Dann schüttelte er plötzlich den Kopf.
Wie konnte er sich nur so zur Verzweiflung bringen lassen? In seinem Bauch trafen sich Trauer und Hilflosigkeit. Beide zusammen formten sich zur Wut.
Wie ein geschürtes Feuer begann es in ihm zu lodern.

Als er sich umdrehte entdeckte er einen kleinen Zettel an der Haustür hängen.

EDUARDO – SCHWERTKÄMPFER – So schnell wie möglich

Flosar riss den Zettel zornig von der Tür und ritt los.
Seinen Bogen hielt er fest in der rechten Hand.
Endlich, am Aussenposten angelangt, erblickte er die Zielperson.

Eduardo war ein leichtes Ziel. Unbewaffnet und ohne jede Rüstung. Er legte an, zielte, schoss und traf. Das Opfer sackte keuchend zusammen.
Flosar konnte einen Großteil seiner Wut in diesen Schuss legen, jedoch war er nicht in der Lage die Glut auszutreten, die sich langsam wieder entfachte.

Die Skelettstute auf der das Opfer saß, sollte ihn beruhigen. In den Sumpf lockte er sie.
Ein paar Minuten später, versteckt im Dickicht, lachte er leise und boshaft als die Stute um ihr Leben ringend umzingelt von Aligatoren war.

Sie rissen größere Wunden in die, ohnehin halb verweste, Stute und es dauerte nicht lange bis sie qualvoll zu Boden fiel. Flosar war bereits auf dem Heimweg als das letzte Gurgeln aus der Kehle der einst so stolzen Stute erklang.

Angekommen in Nirdana hoffte er inständig seine geliebte Raissa wiedersehen zu können.
Vergeblich hatte er sich gefreut. Sie war nicht da. Nichts hatte sich verändert so dass Flosar darauf schließen konnte das sie nicht einmal kurz daheim war.

Gepeinigt von seinen eigenen Gefühlen schwang er sich auf sein Ross.
„Zum Tempel des Weltendrachen!“ Rief er dem Pferd entschlossen zu.
Er musste etwas ändern, dringend. Würde er es nicht tun würde er früher oder später an ihr zerbrechen.
Verlieren wollte er sie nicht, lediglich seine Schmerzen musste er vernichten.
Im Tempel des Weltendrachen, vielleicht, würde er die Erleuchtung finden.

Ohne sie jedenfalls, konnte und wollte er nichtmehr.

Leiser wurde das Geräusch stampfender Hufen auf massiven Stein und zurück blieb nur ein einsames Haus verlassen im Herzen Nirdana's....
Nosotros Wosolotoros
 
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