Holzwurm Dinivan

Manche Spieler haben eine interessante Herkunft und haben diese in einer eigenen Geschichte festgehalten

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Holzwurm Dinivan

Beitragvon Dinivan » Do, 15. Jun 2006 02:13

Müde und doch sehr erleichtert betrat Dinivan die Planken des Bootsanlegers. Nach der langen Reise auf dem Handelsschiff schien die neue Welt unter seinen Schritten zu schwanken, so sehr hatte er sich mit der Zeit and das Neigen, Stampfen und Kränken des Schiffes gewöhnt.
‚Wie hatte die nicht sehr redselige Mannschaft diese Inselgruppe doch gleich genannt? Helorm? Jolam?’ Es war ein Name in etwa in dieser Richtung, aber wirklich erinnern konnt er sich nicht. Überhaupt war seine Erinnerung an Vergangenes stark getrübt. Das Land, aus dem er kam, hatte für ihn keine Zukunft bereit und so hatte er bis auf ein paar Habseligkeiten, die er bei sich trug, alles zurück gelassen. Was nicht sonderlich viel war, nachdem seine Eltern schon vor Jahren aus seinem Leben gegangen waren und nachdem sein alter Schreinerlehrmeister viel zu früh zu den Göttern gerufen worden war.

Hier stand er nun, noch immer das Gefühl des Schwankens in sich, keine abgeschlossene Ausbildung, nur eine Handvoll Werkzeug und keine Ahnung, wo er sich befand und was aus ihm werden sollte. „He, pass doch auf. Aus dem Weg…“ schrie ihn die Mannschaft des Seglers zu, die noch einige Waren auslud und neue an Bord nahm. Sie hatten ihm gesagt, er hätte nur einige Augenblicke Zeit sich zu entscheiden, ob er bleiben wolle, oder ob er doch mit weitersegeln wollte. Auch wenn Dinivan nicht wusste, was hier auf ihn zukam, er hatte sich zum Bleiben entschlossen.

„Interesse an einer Stadtführung, junger Abenteurer? Ihr seid doch sicher ein Abenteurer, oder nicht?“, Dinivan war mit seinen Gedanken noch immer nicht ganz an Land, da wurde er schon vom ersten Fremden angesprochen.
„Wie? Nein, verzeiht. Ich bin kein Abenteurer. Ich bin ein einfacher Handwerker…nun, eigentlich nicht mal das. Ich hab noch viel zu lernen.“ Hastig sprach der junge Schreiner zu seinem Gegenüber.
„Lernen ist immer gut. Wie wäre es, wenn Ihr lernen würdet wie diese Stadt aussieht. Jhelom! So wird sie genannt, Eure neue Heimat.“
‚Heimat’, das Wort klang noch so fremd in Dinivan’s Ohren – und doch schien dies seine neue Heimat zu werden.
„Ich danke Euch sehr für Euer Angebot, doch ich habe kaum Gold, um Euch für Eure Dienste zu entlohnen.“
„Nun, junger Herr, da macht Euch keine Gedanken. Die Stadtführung ist frei, so wie die Tipps, die ich Euch während der Führung geben kann. Doch glaubt nur nicht, dass Ihr in einem Schlaraffenland gelandet seid. Auch hier gelten die Gesetze des Marktes.“ Mit raschen Schritten entfernte sich der gute Mann vom Anleger und winkte Dinivan hinter sich her.
„Hier im Norden, das ist das Lagerhaus…“


Leicht schwindelig saß Dinivan auf einem alten, umgefallenen Baumstamm und schaute über das Meer hinaus in den Sonnenuntergang. Der Wortschwall des Stadtführers, die Umstellung von Seegang auf Festland und der Hunger nach einem langen Tag hatten zum Schwindelgefühl geführt. Zum Glück hatte er sich vom Schiff etwas Brot und Wasser aufgespart, so dass er nun wenigstens den ersten Mangel stillen konnte. Vor ihm loderte ein winziges Feuer, besonders geübt war er im Campen noch nicht. Das flackernde Licht warf seinen Schatten tanzend über einen Stapel unfertiger Bretter, ein paar Stämme und Holzscheite und über die ersten fertigen Stücke seiner Arbeit – ein paar Kisten, ein einfacher Hocker, und ein Nudelholz.
Doch nicht nur diese Gegenstände hatten den tag zu einem Erfolg gemacht. Da waren auch noch Begegnungen mit anderen Bewohnern der Stadt. Besonders im Gedächtnis waren ihm dabei Altaman Bodiak, ein junger Kämpfer mit dem Schwert, und Jariya Nym geblieben. Ihr Name war ihm wie ein Zungenbrecher vorgekommen und überhaupt war eine richtige Konversation eigentlich nicht möglich gewesen, denn sie sprach eine, zumindest für Dinivan, fremde Sprache. ‚Vendui’ – diesen Begriff hatte er sich merken können. Es schien ein Grußwort zu sein.

„’Vendui’ Jhelom – Seid gegrüßt, Jhelom. Ich hoffe, ich werde nicht lang ein Fremder hier bleiben…“
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Re: Holzwurm Dinivan

Beitragvon Gast » Do, 15. Jun 2006 08:21

(Supa Story, hat mir echt spass gemacht sie zu lesen)
Gast
 

Edelsteine und Rückenschmerzen

Beitragvon Dinivan » Fr, 16. Jun 2006 00:25

„Na endlich!“, erleichternd seufzte Dinivan auf und lehnte sich wieder gegen einen Baumstamm. Er hatte es tatsächlich geschafft, er saß vor seinem eigenen kleinen Feuer. Über ihm funkelten die Sterne und in seinen Augen die Flammen, die aus den trockenen Zweigen und Holzspänen loderten. Dies waren die Überreste seiner Tagesarbeit heute. Er hatte einiges an Holz geschlagen, mithilfe eines ortsansässigen Schreiners Bretter gesägt und seine Fertigkeiten im Bau von Möbeln und Containern geschult. Und daher funkelten auch nicht nur die Flammen in seinen Augen, sondern auch eine große Portion Stolz. Ja, Stolz, er war stolz auf das, was er in den vergangenen Tagen in Jhelom erreicht hatte.

Anfangs hatten seine Ideen und Bemühungen noch einen Dämpfer erlitten, nachdem er versucht hatte, ein paar Bäume zu pflanzen. Die empfindlichen Samen waren zwischen seinen Finger zu stark beschädigt worden. Das würde er noch üben müssen.

Auch wenn nun am Abend seine Hände Spuren von der harten Arbeit zeigten, so war es ihm letztlich doch gelungen, etwas feinere Gegenstände herzustellen, nicht mehr nur die groben klobigen Kisten. Und nicht nur das Holz vermochte er inzwischen zu bearbeiten, sondern auch die erste Metallarbeit war ihm heute geglückt. ‚Zum Glück hat mir Jariya gezeigt, welches Werkzeug ich dazu benutzen muss’. Der grobe Schmiedehammer hatte wie ein Fremdkörper in seiner Hand gelegen, und erst der etwas feinere Hammer war geeignet seine Bemühungen entsprechend zu unterstützen.

Er setzte sich etwas auf und stopfte sich einen weiteren Beutel in den Rücken. Mehrfach hatte er sich am Tage überschätzt und sich eine zu große Last aufgeladen, dies ließ sein Rücken ihn nun spüren. Aber es hatte sich gelohnt. Lupine al Terrum, eine sehr freundliche Minerin, hatte ihm geraten, mit Schaufeln statt mit Hacken in der Mine zu arbeiten. Und sie hatte ihm einen ganzen Stoß neuer Schaufeln aus Metall überlassen. Dafür hatte sie extra eine Botin geschickt, die junge Juniper, die sich trotz der Dunkelheit der letzten Nacht, und ihrer Angst davor, auf den Weg nach Jhelom gemacht hatte. Vor der Herberge, zu der Dinivan die Botin in der Dunkelheit geleitet hatte, traf er auf einen Werksherr Rick Donovan, dessen Name ihn überlegen ließ, ob es in ferner Vergangenheit vielleicht eine Verwandtschaftsbeziehung geben könnte.

Werksherr Rick Donovan hatte von Dinivan’s Suche nach einer Axt und Rüstung gehört und war bereit ihm zu helfen. Jetzt lag der Beutel mit den Rüstungsteilen neben ihm im Gras, denn schlafen wollte er in der sehr bequemen aber dennoch hinderlichen Kleidung nicht.

Klar, dass Dinivan nach so viel Glück enthusiastisch in die Mine gefahren war und mit einer zu großen Last an Erz wieder heraus kam. Doch gab es dort nicht nur Erz zu finden, sondern auch funkelnde Steine. Einen eben solchen hatte er plötzlich zwischen seinen Fingern, und sofort kam ihm eine Idee, wem er diesen Stein geben könnte. Denn von all den Personen, denen er bislang in Jhelom begegnet war, war doch Jariya Nym diejenige, die ihm am häufigsten und hilfsbereitesten gegenüber stand.

„G’rrfte“, hatte sie zu ihm gesagt, mit einem leuchten in den dunklen Augen. „Danke!“, musste sie dann nochmal für Dinivan übersetzen, bevor sie ihm einen großen Stoß an Eisenbarren überließ für den Edelstein. Und damit war er erneut deutlich überlastet zur Bank gegangen. „Kein Wunder, dass mir nun der Rücken schmerzt. Aber dank des wärmenden Feuers wird die Verspannung morgen sicher schon wieder weg sein.“

Er rückte den Beutel mit der Rüstung zurecht, rollte eine einfache Decke aus und begab sich unter den Sternen zur Ruh.
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Re: Holzwurm Dinivan

Beitragvon Gast » Fr, 16. Jun 2006 07:09

(*lach* eine sehr freundliche Minerin? Lupine? Sie ist eine miesgelaunte Zwergin, sie hatte wohl ihren guten Tag..
PS: Entschuldige die Störung deiner Story, ich hätte einen Kommentarthread eröffnen sollen)
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