Das Ende allen übels
Die Nacht brach herein über den Wald Yews. Stille. Plötzlich ein Schatten. Tarek rannte lautlos durch den Wald. Nicht auf der Suche nach jemanden, nein er war auf der Suche nach etwas, was ihn wohl endlich von diesen Plagen und Schmerzen befreien könnte. Er war auf einem Wendepunkt in seinem Leben, wusste aber nicht wohin ihn der Weg nun führen sollte. Er kannte den Wald Yews und rannte mit offenen Augen, jedoch ohne zu sehen. Vor seinem inneren Auge lief sein Leben an ihm vorüber. Er konnte sich kaum vor der Zeit auf Pergon erinnern, es war wie weggeweht als er damals durch dieses Portal trat. Er wurde von seinem Ebenbild verdorben, er wurde kontrolliert durch den Zorn, den Hass, die Wut, es trieb ihn an Mord um Mord zu begehen, jedoch wurde dadurch seinen Blutdurst nie gelöscht, es kam ihm vor als wurde er immer dürstener nach neuem Blut. Er zählte nichtmehr wieviele Morde er begannen, oder wieviel Seelen er geplagt hatte. Er wusste nur, das dies ein Ende nehmen muss. Er versuchte sich beim Laufen an seine Ankunft zu erinnern jedoch verblasste diese Erinnerung als er bemerkte das er den Wald Yews hinter sich gelassen hatte und nun in die Berge zog.
Jeh höher er kam, bemerkte er die immer unnatürlicher werdende Kälte die hereinzog. Er dachte das er bald eine Antwort finden würde, denn anscheinend unternahm irgendetwas den Versuch ihn von seinem Weg abzubringen. Nach ein paar Hundert weiteren mühseeligen Schritten brach ein Kältesturm bestehend aus eiskaltem Schnee herein. Jedoch wurde er nicht langsamer, nein... Ihn trieb etwas nach vorne, eine Antwort, gar die Antwort... Er bekam langsam immer mehr Kontrolle über sich und bemerkte was er die Monate zuvor alles angerichtet hatte, über wieviele Menschenleben er gerichtet hatte. Er musste dieser Unklarheit endlich ein Ende setzen, plötzlich viel ihm alles wieder ein... Khaldor das war sein ursprünglicher Name, aber er dachte das dies nicht sein könne, da Khaldor laut seinem Wissen ein Krieger war. Er grübelte und bemerkte nicht wie sich der Sturm langsam legte. Als er weit oben auf dem Gipfel des Berges angekommen war, wusste er wieder alles, von seinem vorherigen Leben von Khaldor von seinen alten Freunden und von seinem Wissen der verschiedenen Magierichtungen. Er fühlte sich nie klarer. Jedoch spürrte er trotzdem immernoch etwas in sich, das diese Gedanken zu unterdrücken versuchte. Der Sturm hatte ihn und seine Kleidung ziemlich zugesetzt. Der strahlendhelle Mond stand direkt über dem Gipfel des Berges. Das lange, schneeweiße und mittlerweile triefendnasse Haar fiel ihm über Schulter und Nacken, auf seinen Lippen lag ein Lächeln, er fühlte sich langsam frei, frei von den Mordgedanken die ihn tagelang plagten, frei von den vielen Dingen die ihn zum Mord trieben. Er trabte weiter durch den Schnee und erkannte eine Höhle. Ein leuchtendweißer Wolf stand an dem Eingang. Er blickte Tarek in die Augen... Er wusste nicht wie lange er da stand und den Wolf in die anblickte, ob es eine Minute war oder doch eine ganze Stunde, plötzlich hörte er eine Stimme die sagte: Kannst du es sehen? Tarek rief lauthals in die Nacht: Was soll ich sehen können? Jedoch verschwand der Wolf daraufhin mit einem Knurren in der Höhle. Tarek rannte voller Eifer hinterher. Es versperrten ihm drei Eisbären den Weg, jedoch fühlte er sich vollkommen, vollkommen durchströmt von Wissen. Er murmelte ein paar Worte und man sah die Bären zu Boden gehen, es sah aus als ob sie ihren Geist verloren, sie fiehlen einfach zu Boden. Am Ende des Ganges konnte er dieses strahlende Wesen erkennen und nahm hastig seinen Stab und machte sich auf den Weg. Jedoch verliessen ihn bald die Kräfte und er schlug ein Quartier in der eisigen Höhle auf. Er klammerte sich an seinen alten Fellmantel der triefnass voller Blut von seinen alten Taten war und schlief ein...
In seinen Träumen sah er den Wolf immer wieder vor sich, mit seiner weißen Mähne und seinen tiefen Augen. Er hörte diese Stimme immernoch vor sich. Kannst du es sehen, kannst du es sehen. Er sprach im Schlaf: Was soll ich sehen, Was??? Es stach ihm im Herzen, es riss ihn ganz aus seinen Träumen, er dachte vor sich den Wolf zu sehen doch als er zu sich kam war dieser verschwunden. Er konnte jedoch etwas sehen.. einen weiteren Gang der jedoch gestern noch nicht existierte. Er ging weiter schweres Herzens in den dunkelen Gang. Er bemerkte irgendetwas ist anders, er fühlte sich nochmals belebter und weisser denn zuvor, er bemerkte das er Kenntniss von der Magie hatte, die er zuvor nie kannte... auch seine Künste in der Regeneration steigerten sich fluxartig. Jedoch bemerkte er auch das er vorangetrieben wurde, jedoch nicht durch seinen Willen sondern irgendetwas in seiner Kleidung wollte vorankommen. Ein schauer überkam ihn, denn je tiefer er in die Höhle hinein ging desto heisser wurde es, bis er an eine Wand kam. Er fand keinen weiteren Weg und beschloss hier Rast zu machen und baute abermals sein Quartier auf. Er sah seltsame jedoch nicht fremde Zeichen an der Wand. Er machte sich nicht weiter Gedanken und legte sich Schlafen. Es kam ihm vor als wären Tage vergangen und langsam verstand er, was es mit all diesen Qualen auf sich hatte. Denn er konnte nun wieder klar denken und erkannte was er in seinem Leben zuvor alles getan hatte und er erkannte das jemand Einfluss auf ihn hatte, jemand der immernoch da ist, jedoch nagte die Zeit an ihm und er wurde schwächer. Doch was war es? Was konnte dies gewesen sein? Tarek versuchte die Nachricht des einsamen Wolfes zu verstehen.. Was soll er nur sehen können? Er musterte die Wand genau, es standen viele Zeichen auf ihr, welche er komischerweise jedoch lesen konnte. Es hiess, nur jemand dessen Seele Verflucht sei, kann diese Passage betreten. Als er genauer vor die Mauer trat, veränderte sie sich und glich nun einem Spiegel in dem er jedoch nicht sich sah... sondern sein früheres Ebenbild, Khaldor so hiess er früher. Dann verschwand das Bild und es offenbarte sich ihm ein Weg.. Er konnte die schwefelige Luft in seiner Nase brennen spüren, und es wurde so erdrückend heiss, das er versuchte seinen
Mantel abzulegen, doch nun begriff er zum ersten mal das es etwas mit seiner Kleidung zu tun hatte, die sich nämlich nicht ablegen liess, er versuchte die Kleidung von sich zu reissen doch jeder Versuch wurde schmerzhafter. Als er es endlich aufgab war er schon an dem nächsten Tor angekommen, auf dem oben stand:
Für alle nichtgläubigen wird die Weiterreise tödlich enden, und in einer anderen Sprache die er auch lesen konnte stand groß eingemeiselt: Tempel des Khas.
Er betrat die Halle und fand ein riesiges Meer aus Lava und Gestein vor sich und unmittelbar vor ihm ein Boot, es war aus Holz, jedoch konnte es keine Brandspuren vorweisen, es Segelte ruhig auf der Lava umher. Als er das Boot betrat bemerkte er, das irgendetwas in der Lava umherschwamm, und als ihr einen Blick hinein riskierte entsprang ihm ein kurzer lauter Schrei. Er sah die Seelen hunderter gefallener Krieger. Er nahm die Paddel in die Hand und fing an zu rudern. Als er nach einigen Minuten das andere Ufer erreicht hatte, tauchte plötzlich der mysteriöse Wolf vor ihm, der jedoch viel näher kam als zuvor. Er brüllte wieder: Kannst du es Sehen! Und Biss in seine Robe wobei er Tarek's Arm entsetzlich zurichtete. Tarek schrie auf und schleuderte einen Fluch gegen den Wolf, der anscheinend Immun gegen sämtliche Magie war. Doch nun erkannte er es. Seine Robe fing an zu leuchten... sie glühte richtig... Plötzlich vernahm er einen seltsamen Schmerz in seinem Herzen, seine Robe hatte sich auf einmal selbstständig gemacht und versuchte ihm die Luft abzuschnüren, als er kurz vor seinem letzten Atemzug war, warf er sich in das Lavameer. Daraufhin verschwand auch der Wolf in dem Meer.Er rechnete sofort mit seinem tot doch was dann geschah war etwas was er nie zuvor für möglich gehalten hatte. Die Lava verbrannte anscheinend nur seine Robe jedoch ihn nicht, die Seelen schrieen vor Schmerz und er klammerte sich an dem Paddel des Bootes fest und zog sich wieder auf den festen Boden. Nurnoch bekleidet mit alten Lumpen die er unter seiner Robe trug raffte er sich wieder auf. Als er den schrecklichen Ort verlassen wollte traute er seinen Augen nicht, denn das Meer fing an zu wüten, die Robe war verbrannt jedoch konnte er eine Seele erkennen die sich wie wild gegen die anderen wehrte. Die Seele vernichtete alle umher schweifenden Seelen im nu, bis auf eine. Der Todesgeruch lag wie ein Schauer in der Luft. Als er genau hinblickte erkannte er die zweite Seele. Es war die Seele von Khaldor, und die Seele die in der Robe gefangen war, die des bösen Tarek. Sie kämpften und kämpften... Tarek war so entsetzt als er seine beiden Ebenbilder sah, die sich bis auf den Tod prügelten. Khaldor schrie zu ihm: Endlich! Endlich ist der Fluch von dir genommen! Geh. Lauf! Lauf davon und lebe dein Leben erneut, friedvoll! Rechtschaffend! Und begehe nie mehr einen Mord! Ansonsten bist du verloren! Khaldor schien auch die Künste der Nekromantie zu beherrschen genau wie das Böse Ebenbild. Sie schleuderten Flüche um Flüche auf sich. Als Khaldor dann ansetzte um einen Dämon zu beschwören, war das Böse schneller, es kontrollierte ihn und opferte es, dabei schleuderte er die ganze Energie gegen Khaldor, der daraufhin zu Boden ging und in das Lavameer zurückfiehl. Als das Böse dann versuchte ihn zu erdrosseln stoß Khaldor nochmals einen Ruf aus. Tarek, du sollst einen neuen Namen bekommen, und vergess all die Geschehennisse und jetzt Lauf!!! Renne hier raus! Ich werde damit schon fertig. Als der dessen Name nun unbekannt ist erkannte was Khaldor vor hatte, nahm er seine letzten Kräfte zusammen und teleportierte sich vor die Höhle.
Was sich in dem Tempel zu trug:
Khaldor setzte ein Lächeln auf und schaute tief in Tareks Augen, der ihm gerade noch die Luft abgedrückt hatte. Doch Tarek verspürrte zum ersten mal Angst in seinem Leben, er hielt von ihm ab und schwamm so schnell er konnte ans Ufer, doch da war es schon zu spät. Khaldor nahm seinen letzten Atemzug zusammen und sprach die unsagbaren Worte.
ra'tInHoH!!!
das Meer pulsierte umher, all die toten Seelen lösten sich in Luft auf und Tarek setzte zu seinem letzten Schrei in seinem jämmerlichen Leben an. Doch er verstummte sofort und auch er löste sich in Luft auf.
Ein neuer Anfang:
Er muss wohl Ohnmächtig geworden sein, hörte der Mann der vor der Höhle lag sagen. Er schlug kurz die Augen auf, und versuchte sich an das zu erinnern was sich noch vor einigen Stunden zugetragen hatte, jedoch war diese Erinnerung wie weggeweht. Als er nach oben sah, sah er vier in Magiergewänden gekleidete Personen um sich stehen die ihn anscheinend gesucht haben. Einen in dunkeler gekleideten Robe mit einem gewebten Magierhut, der wohl wahrscheinlich auch die Künste der Nekromantie studierte, zu dessen linken stand eine weitere Person, eine Frau, ebenfalls recht einseitig gekleidet, wohl auch eine Nekromantin. Etwas weiter von ihnen entfernt konnte er noch die Umrisse zweier weiteren Magier erkennen, der eine hatte langes weisses Haar und war in farbenfrohen Gewänder gekleidet und wahrscheinlich ein Priester und daneben stand noch jemand mit weissem Magierhut und gelber Robe, er studierte wohl wahrscheinlich die Kunst der Elementarmagie. Sie schienen sich alle sorgen um ihn zu machen, obwohl er selbst noch ganz durcheinander war, war er durchtrieben von Freude und Liebe, er versuchte noch einmal über die Zeit davor nachzudenken, das war der letzte Gedanke den er an die Zeit verschwendet hatte. Er wusste nun auch wer diese Herrschaften waren. Es waren gute Freunde von ihm. Als sie wie aus einem Mund fragten was sich zugetragen hatte meinte er nur kurz:
Hmm diese kalte Abendluft muss mir wohl zu Kopfe gestiegen sein und setzte ein fröhliches Lächeln auf.
Die fünf Gefährten zogen los in Richtung Heimat. Zurück nach Pergon!