Siltax und wie er zu dem wurde, was er heute ist:
An meine wirklichen Eltern kann ich mich noch gut erinnern. Aus Erzählungen weiß ich, dass ich ein uneheliches Kind, ein Bastard, bin. Mein Vater war ein reicher Landsherr aus gutem Hause, mein Mutter eine ärmliche Magd in seinem Dienste. Meine Mutter hatte zuerst versucht mich vor meinem Vater zu verheimlichen, was auch am Anfang gut geklappt hat. Nur eines Tages erfuhr er von mir und wurde sehr wütend. Er nahm mich und ritt mit mir in einen grossen dunklen Wald, wo er mich aussetzte. Khas sei Dank, fanden mich bald ein paar üble aussehende Gestalten und nahmen mich mit. Meine leiblichen Eltern konnte ich nicht verstehen, wie sie so was mit mir haben machen konnten, deshalb wuchs mit der Zeit auch mein Hass auf sie, bis ins Unermessliche.
Aufgewachsen bin ich in den Wäldern, in einem Lager, voll mit Verbrechern und anderem Gesindel. So wuchs ich denn heran, in einer Umgebung, die normale Menschen erschreckt hätte. Ich kannte es jedoch nicht anders und fühlte mich dort recht wohl.
Ich lernte in den Lagern, der Ausgesetzten und Verstoßenen, allerlei Tricks, die man so zum überleben im Wald benötigt. Das Schiessen mit Pfeil und Bogen machte mir dabei am meisten Spaß und ich übte viel, um mich zu verbessern.
Im Alter von 14 Jahren passierte dann ein einschneidendes Erlebnis, welches mein gesamtes Leben ändern sollte.
An diesem schönen Tage sollte das Ende über ein Lager, dass inzwischen zu meinem Heim geworden war, hereinbrechen. Ich kam gerade von der Jagd wieder und war dabei meine Beute zu zerteilen, als sie kamen. Es waren Priester, die Ungläubigen, Heiden und Wilde unter dem Deckmantel des Glaubens jagten. So griffen sie uns im Namen der Kirche an. Es gab hohe Verluste auf beiden Seiten, aber die Priester waren einfach zu mächtig. Auf jeden von uns kamen drei Zauberkundige, wir waren verloren. So versuchten wir zu fliehen, alle in verschiedene Richtungen, was unser Schicksal jedoch nur aufschob. Die Priester verfolgten uns gnadenlos und töteten einen nach dem anderen. Auch mich verletzten sie schwer und ließen mich dann einfach im Wald liegen.
Ich hatte keine Wahl, ich musste zum verbotenen Tempel, es war die einzige Chance zu überleben. Innerhalb von 2 Tagesmärschen gab es kein anderes Gebäude. Alle im Lager hatten Angst vor diesem Tempel gehabt und mich oft gewarnt dorthin zu gehen. Der Gott, welcher dort lebt, ist schlimmer als der Teufel, ja es sei Khas persönlich, der dort lebt. Aber sonst wäre ich verblutet, also schleppte ich mich bis zu dem Tempel, nur der Hass schien mich am Leben zu halten. Ein unbändiger Hass auf alles Gute, besonders auf die Priester, die mein Leben zerstört hatten. Schließlich erreichte ich den Tempel wo ich völlig erschöpft auf dessen Stufen zusammenbrach und liegen blieb. "Khas, hilf mir am Leben zu bleiben, um Rache zu üben. Ich werde alles tun. Alles, was du verlangst!" waren Siltax letzte Worte, ehe er ohnmächtig wurde.
Als ich wieder erwachte, lag ich auf Stroh in dem Tempel des Khas. Die schreckliche Wunde, durch die Priester zugefügt, war nicht mehr da, dafür hatte ich große Schmerzen an der Stelle, wo mein Herz sitzt. Eine frisch vernähte Wunde, ungefähr handlang, zierte meinen Brustkorb, und ich verstand nicht. "Was ist mit mir passiert?", fragte ich mich verwundert. Doch kaum hatte ich mir die Frage gestellt, so wusste ich, was passiert war. Khas hatte mein Herz und damit auch die Macht über mein Leben. Würde ich jemals Khas hintergehen, so würde ich einen qualvolleren Tod sterben, als ich mir je vorstellen könnte. Aber ich lebte, zwar als Sklave auf Lebzeit, aber ich lebte. "Danke, oh Khas, dass Du mich gerettet hast. Wie versprochen, werd ich alles tun, um die Schuld wieder zu beheben."
Plötzlich wusste ich, dass mir dafür noch genügend Zeit bleiben würde. Ich verstand plötzlich, dass dies Khas Art der Kommunikation war.
Ich solle mich erstmal kurieren, so die Stimme in meinem Kopf. Und danach soll ich trainieren, in einem Lager des Khas, weit ab von jeder Zivilisation.
"Dein Wunsch ist mir Befehl, oh Khas", entgegnete ich, ehe ich wieder in Träumen versank.
Nach ca. einer Woche machte ich mich denn also auf den Weg zum Trainingslager, wo ich bereits erwartet wurde. Es war eine harte Zeit, aber sie bereitete mich gut auf mein zukünftiges Leben vor. Es wurde viel gekämpft und geschossen in dem Lager und wer satt werden wollte, musste stärker sein als die anderen. Nach einigen Schwierigkeiten am Anfang lebte sich Siltax gut ein und trainierte lange Zeit sehr fleißig. Dann kam die Zeit der großen Prüfungen, die jeder Schüler absolvieren muss. Entweder man stirbt bei diesen Prüfungen, oder aber man ist würdig für Khas zu kämpfen.
Siltax musste 3 Aufgaben erledigen:
1. Der Kopf eines Drachen
2. Der Kopf seines Vaters
3. Der Kopf seiner Mutter
So lauteten die Aufgaben, welche Siltax gestellt wurden. Es dauerte einen Monat ehe Siltax erfolgreich von der Jagd zurückkehrte, zusammen mit 3 Geschenken für Khas. Als Andenken an meine Eltern behielt ich die Kette meiner Mutter, welche sie an ihrem Todestag getragen hat. So zeigte ich Khas, dass er mir vertrauen kann und ich ihm auf ewig treu sein werde um das gute in dieser Welt zu bekämpfen und zu vernichten. Verbrechern, anderen Schurken und Necromanten würde ich nie etwas antun, im Lager waren wir ja lange Zeit gute Freunde gewesen. Auch Khas würde solch einem Auftrag gegen das Böse niemals zustimmen. Und so begann also meine Laufbahn bei Khas und, wenn ich nicht gestorben bin, jage ich heute noch das Gute.
Kodex:
1.
Ob ich einen Auftrag annehme liegt bei Khas. Der Auftraggeber bleibt geheim und ist ein Auftrag erstmal erteilt, kann mich keiner davon abbringen, da Khas mich sonst bestrafen würde.
1a
Wenn der Versuch, eine Person zu erlegen, 3-mal scheitert kann ich aufgeben muss aber nicht und spätestens beim 5. Fehlversuch gebe ich dann auf. Wenn dies geschieht teile ich es dem Ziel, so wie dem Auftraggeber mit.
1b
Sollte ich beim Ausführen des Auftrags scheitern, so werde ich kurz Ruhen (min. 2 RL-Tage) um daraufhin erneut auf die Jagd zu gehen, denn die Erfüllung des Auftrags ist Pflicht.
1c
Nach beendetem Auftrag wird dem Auftraggeber ein Beweis dass das Opfer gestorben ist so wie ungefähre Tatzeit und Tötungsart mitgeteilt.
2.
Gegen böse Chars, vor allem Khas gläubigen, sowie Dieben und Necromanten werden keine Aufträge angenommen. Ebenso sind Tiere, schwache Jhelom Bewohner und Götter als Ziele ausgeschlossen.
Ausnahme hiervon sind PKs da diese nicht zwangsläufig Khas vertreten, wenn diese einem anderen Glauben vertreten müssen diese erledigt werden denn Khas ist der einzig wahre Böse Gott und duldet keine Konkurrenz.
2a
Ausnahme Hiervon bilden Attacken von Personen die zwar Punkt 2 entsprechen aber einen Angriff auf mich verübt haben.
3.
Den Anschlagszielen werden nie mehr Sachen entwendet, als ich zum überleben brauche.
Es kann aus Gründen der Selbstverteidigung passiere, dass einem Ziel alle Gegenstände abgenommen werden, dies geschieht jedoch nur zu seinem eigenen Schutz vor weiteren Übergriffen. Die nicht benötigten Sachen können jedoch von den Hinterbliebenen, oder falls das Ziel genesen sollte, von ihm selber, zurückverlangt werden oder werden ausgeliefert
3a
Die Tiere eines Opfers werden in der Regel verschont.
4.
Die Selbstverteidigung wird praktiziert. Die daraus resultierenden Verletzungen des Angreifers sind allein dessen Problem.
4a
Bei Selbstverteidigung kann es passieren, dass auch die Tiere des Angreifers Schaden nehmen.
2ter Teil: (diesmal mit weniger Fehlern )
Ein Tag im Leben des Siltax
1. Kodexregel:
Die Annahme eines Auftrags kann nur Khas selber bestimmen und die Erfüllung ist Pflicht, es sei denn er würde mich davon entbinden, was jedoch erst nach drei Fehlversuchen passieren kann und spätestens nach 5 erfolgt.
Es herrscht eine kalte und düstere Nacht. Nur manchmal fällt ein wenig Mondlicht durch die schnell dahin ziehenden Wolken. Leise pfeift ein kalter Wind durch die Bäume des Waldes.
Auf einer kleinen Lichtung kniet eine junge männliche Gestalt mit einem langen schwarzen Umhang. Plötzlich wird es auf der Lichtung dunkler und dunkler. Ein eiskalter Wind fährt auf die Lichtung herab und lässt das Laub in die Luft wirbeln. Trotzdem herrscht Totenstille auf der Lichtung und der Wald ist wie ausgestorben.
Nach einiger Zeit unterbricht die Stimme der Gestalt die Stille: "Ja, oh Gebieter", hört man sie leise flüstern, "Euer Auftrag ist mir eine Freude! Wenn ihr erlauben würdet, Herr, euch kurz folgendes mitzuteilen. Ich soll Euch einen ergebesten Gruß vom grimmigen Taxul ausrichten. Er lässt anfragen, ob er den Kopf des Händlers Dargul haben dürfte und dies in Eurem Sinne wäre. Dargul spendet erst letztens wieder Gold für einen guten", ekelt sich sichtlich beim Aussprechen dieses Wortes, "Zweck beim Stadtfest in Yew. Darüber hinaus biete er Euch selbstverständlich eine großzügige Spende für Eure Armee der Dunkelheit an, oh Khas. Dies hier übergab er mir als Anzahlung:"
Durch die Dunkelheit der Lichtung erkennt man sehr verschwommen, wie sich der junge Mann erhebt und zwei Taschen von seinem Gürtel löst. Er legt diese auf den Boden vor sich und kniet sich dann wieder hin. Der lautlose Wind auf der Lichtung wird stärker und die Beutel öffnen sich wie von Geisterhand. Verschiedenste Gegenstände wirbeln über die Lichtung. Felle, große frische tropfende Wyrmherzen, rote leuchtende Knochen und grünlich glimmende Phiolen sind nur ein paar von ihnen. Das ganze sieht aus, wie eine leuchtende Halbkugel, in deren Mitte die nur noch schemenhaft zu erkennende Gestalt kniet.
Nach einiger Zeit verschwinden die Gegenstände wieder in den Beutel, auf genauso seltsame Art und Weise, wie sie herausgekommen sind und der starke Wind flaut ein wenig ab.
Der junge Mann nickt, steht auf und verbeugt sich vor dem nichts. Seine Augen leuchten kurz rot auf ehe er leise von dannen schleicht hinaus in den stillen Wald. Langsam löst sich der dunkle Schatten auf und gibt die Lichtung wieder frei, welche nun vom Mondschein angestrahlt wird. Jedoch bleibt ein Bild der Zerstörung zurück, da der ganze Boden der Lichtung verbrannt wurde. Nur auf einen kleinen Fleck in der Mitte stehen noch ein paar Blumen, die sich im Winde hin und her bewegen, als sei nichts passiert.
Zusatz zur 1ten Regel:
Khas würde nie Spieler anderer böser Berufsgruppen angreifen lassen, hierbei gibt es jedoch die Ausnahme der anderen Attentäter, da diese nicht alle Khas dienen. Da aber Khas das Böse verkörpert und die PKs das Böse auf Pergon verkörpern, können diese Ungläubigen nur fehlgeleitet sein und müssen somit eliminiert werden. Das heißt gegen Gläubigen des Khas und auch gegen Diebe werden keine Aufträge angenommen.
2. Kodexregel:
Den Anschlagszielen werden nie mehr Sachen entwendet, als Siltax zum überleben braucht.
Es kann aus Gründen der Selbstverteidigung passiere, dass einem Ziel alle Gegenstände abgenommen werden, dies geschieht jedoch nur zu seinem eigenen Schutz vor weiteren Übergriffen. Die nicht benötigten Sachen können jedoch von den Hinterbliebenen, oder falls das Ziel genesen sollte, von ihm selber, zurückverlangt werden oder werden ausgeliefert.
3. Kodexregel:
Tiere sind keine Ziele von Anschlägen, da sie auch für Khas und seine Helfer von Nutzen sind.
Im dunklen Wald steht er nun und murmelt einen Zauber vor sich hin..... was ihm nach dem dritten Versuch immer noch nicht gelungen ist und man hört ein leises Fluchen.
Siltax ist übrigens sein Name. Er ist ein treuer Anhänger des großen Khas und führt in seinem Namen Aufträge überall auf Pergon aus.
Er muss sich einfach besser konzentrieren beim Zaubern. Er weiß, dass er es kann, nur toben so viele Gedanken durch seinen Kopf. Jedes neue Ziel birgt so viele Risiken, man weiß nie wie viele Leute die Zielperson beschützen und ob sie nicht bereits gewarnt wurde. Siltax schiebt seine Gedanken für einen Moment zur Seite und konzentriert sich erneut, "Diesmal muss es doch klappen!", murmelt er.
Und es klappt. Siltax löst sich in Funkeln auf und nur der Blutmoosduft in der Luft verrät noch, dass er hier war.
Er landet in der Nähe des Friedhofs in Yew, wo Skelette ihr Unwesen treiben. Hier draußen fühlt er sich noch sicher. Doch er muss in die Nähe der Bank, dort liegt das Anwesen des Ziels. Da Siltax recht gut zu schleichen scheint, gelingt es ihm im Dunkel der Nacht unerkannt an den Wachen Yew's, die eifrig in der Stadt patrouillieren, vorbeizukommen. Er sucht sich einen guten Baum in der Nähe des Wohnsitzes aus und beginnt die Gepflogenheiten des Opfers zu studieren. Nach 4 Tagen scheint klar, dass der Händler ein Tierfreund ist, der Abends sein bestes Tier aus dem Stall holen lässt, um mit diesem noch ein wenig auszureiten. An diesem Punkt gedenkt Siltax anzusetzen, er weiß was für ein jämmerlicher Reiter dieser Händler ist, so dass er mühelos Dargul folgen kann und sein Pferd gar nicht braucht. So ziehen denn beide am 5ten Tage abends los, der Händler nichts ahnend, Siltax in Gedanken an die Tat.
Er hat nur ein paar Pfeile und seinen guten Langbogen mitgenommen, abgesehen von der dunklen Rüstung, die Siltax aber eigentlich immer trägt. Die Rüstung ist perfekt auf Siltax zugeschnitten worden und war ein Geschenk des Khas. Lederbezüge über dem Metall sichern, dass keine klirrenden Geräusche von ihr gemacht werden.
Siltax merkt bereits nach kurzer Zeit, dass der Händler den gleichen Weg nimmt, wie vor ein paar Tagen, einmal mit Galopp am Friedhof vorbei und danach gemütlich zum Stadttor Yew's, welches etwas außerhalb im Walde liegt. Dies macht sich Siltax zu nutze, indem er zwischen Stadttor und Friedhof wartet, auf dass Dargul zurückkommt und seinem sicheren Tod in die Augen schaut.
Siltax muss gute 20 Minuten warten, ehe er im Dunkeln das Geräusch sich nähender Hufe vernimmt und daraufhin seinen Bogen in die Hand nimmt und den Pfeil einspannt. Langsam nähert sich der ahnungslose Händler Dargul und pfeift nichts ahnend ein Liedchen vor sich hin.
"Das wird Dir schnell vergehen", murmelt Siltax vor sich hin.
Er wartet, bis das Ziel in sicherer Schussweite ist und lässt daraufhin den Pfeil fliegen.
Dieser durchbohrt sein Opfer in der linken oberen Brusthälfte, woraufhin es mit einem schmerzvollen Schrei vom Pferd fällt und auf dem Boden aufschlägt.
Siltax kommt aus dem Schatten des Waldes heraus auf die Strasse, wo der Händler Dargul, um sein Leben kämpfend, liegt. Er tritt neben Dargul und zieht sein Häutungsmesser. Seine Augen beginnen rot zu leuchten. "Khas ruft Dich... dein Leben ist vorbei" sagt er, während er sich neben Dargul kniet. Er lässt ihm noch einen letzten Atemzug in seinem jämmerlichen Dasein, bevor Siltax ihn von diesem Leben entlässt. An den Gegenständen, die der Händler dabei hat, hat Siltax kein großes Interesse. Nur einen goldenen Ring, der Verziehrungen aus Edelsteinen aufweist, nimmt er mit. Dem Pferd Dargul's schenkt Siltax die Freiheit und es trottet frei hinfort in die dunkle Nacht. Die Leiche schafft Siltax bis zum Friedhof, wo er sie über den Zaun wirft, so dass der Verdacht auf die Skelette fallen wird.
Einen Tag später hat der Auftraggeber, Taxul, seinen Kopf. Taxul bedankt sich herzlich bei Siltax und gibt ihm noch drei weitere Taschen als Dank und zur Unterstützung des Khas und seiner Gläubigen mit. Siltax tauscht bei ihm den Ring gegen ein paar Heiltränke und Bandagen verabschiedet sich von Taxul. Auf seinem Ritt in den Wald schweifen Siltax Gedanken wieder einmal ab....
"Es war zum Glück eine leichte Jagd gewesen", dachte Siltax bei sich. "Die leichtere von beiden", denn der wirklich schwere Gegner stand ihm jetzt noch bevor. Es handelt sich hierbei um einen Priester, einen Meister seiner Künste. "Es wird kein leichter Kampf werden. Wie kann ich ihn wohl am besten besiegen?", grübelte er, während er die 3 Taschen im Wald versteckt und dann in Richtung Heilerkreis aufbricht, wo dieser Priester häufig anzutreffen sein soll.
4. Kodexregel:
Sollte Siltax beim Ausführen des Auftrags scheitern, so wird er kurz Ruhen (min. 2 RL-Tage) um daraufhin erneut auf die Jagd zu gehen, denn die Erfüllung des Auftrags ist Pflicht (siehe 1te Regel ).
5. Kodexregel:
Die Selbstverteidigung wird praktiziert. Die daraus resultierenden Verletzungen des Angreifers sind allein dessen Problem.
Siltax hat die Ausläufer des Sumpfes erreicht und reitet nun nördlich über eine Ebene gen Heilerkreis. Schon bald sieht er die ersten Rauchschwaden im Nordwesten, die anzeigen, dass der Außenposten, eine Handelsstation in der Wildnis gelegen, nicht mehr weit entfernt sein kann. Es dämmert bereits als Siltax sein dunkles Ross anbindet, sein Lager in einer Mulde aufschlägt und alleine weiterzieht. Er spürt, dass er seinem Ziel immer näher kommt. Vielleicht liegt es an dieser erschreckend frischen Luft, hervorgerufen durch unzähligen Blumen auf dem Boden, die eine Schönheit und Vollkommenheit der Welt offenbaren, die Siltax in dieser Perfektion verabscheut. Angewidert schleicht er vorwärts und sieht bald die ersten Lichter in der Ferne. Als er näher kommt erkennt er den Heilerkreis, ein Monument, aus steinernen Bögen geformt, ähnlich wie ein Pluszeichen aufgebaut , in dessen freier Mitte viele Fackel eine Wiese beleuchten, auf der Tagsüber Zauberutensilien verkauft werden. Verschiedene Priester sitzen auf Holzbänken in einer großen Runde.
Siltax hat sich leise an das Monument herangeschlichen und beobachtet die Priester. Schnell hat er sein Ziel gefunden. Es sitzt am Kopfende der Runde bei dem Obersten Priestern und unterhält sich angeregt mit ihnen. Der Priester scheint bei den anderen hohes Ansehen zu genießen, da die anderen, wie gebannt, an seinen Lippen hängen. Siltax wartet im Schatten der Bögen, auf das sich die gesellige Runde auflöst und er seinem Ziel folgen kann.
"Es sollte lange dauern, ehe ich dem Priester zum Außenposten folgen konnte. Der Mond war bereits lange aufgegangen. Seine große blasse Sichel hing am Himmelszelt, die Sterne leuchteten matt, aber ich wollte die Vorzeichen nicht richtig deuten. Und so kam es wie es kommen musste, ein Glück, dass ich überlebte! Das wird dieser Priester bitter bereuen! Einem Jünger des Khas verzaubert keiner unbestraft!" denkt Siltax und schaut vom seinem provisorischen, aus Stroh gefertigten Bett auf und sieht sein braves und treues Ross, welches immer noch neben ihm in der Mulde, in welcher das Lager liegt, wartet und friedlich vor sich hin grast. "Wir beide haben schon ne Menge durchgemacht, nicht wahr?!" sagt Siltax zu seinem Pferd sichtlich glücklich darüber, dass es kein langer Fußmarsch wird. Ein schreckliches Bohre durchläuft seinen Körper, Siltax muss vor Schmerzen stöhnen und tastet neben sich nach einem der Heiltränke. Während er den Heiltrank trinkt und das schmerzverzerrte Gesicht langsam entkrampft, wagt er einen Blick auf seinen Bauch und erkennt mit Schrecken, dass die Bandagen schon wieder voll mit Blut gesogen sind. Mithilfe des Häutungsmessers wird der Alte kurzerhand entfernt und ein Neuer angelegt. Siltax versucht aufzustehen, muss aber einsehen, dass es keinen Zweck hat und er noch zu schwach ist, nachdem ihm dreimal die Knie weggesackt sind. Er legt sich mit einem Seufzer wieder zurück ins Stroh und schon bald fängt er an zu träumen und er durchlebt diesen Alptraum noch mal.
Die große Sichel des Mondes erscheint vor seinen ruhenden Augen. Langsam gleitet sein Blick über die düster leitenden Stern nach unten, von wo Stimmen zu vernehmen sind. Von oben schaut er auf den Heilerkreis und sieht die gesellige Runde Priester munter am Feuer versammelt sitzen und plaudern. Er sieht die Bögen des Heilerkreises, in deren Schatten sich eine Person zu verstecken versucht. Mit Schrecken erkennt er sich, sich selber, wie er im Schatten einer Säule liegt. Es muss kurz vor dem Zeitpunkt sein, an dem das Ziel zur Nachtruhe gen Außenposten aufbricht, denn die Zielperson steht in diesem Moment auf und verabschiedet sich von allen, ehe sie dem Schein des Feuers entschwindend und langsam von der Dunkelheit der Nacht verschluckt wird. Siltax sieht in seinen Träumen, wie er aufsteht um der Zielperson nach zu stellen.
"Pass auf Siltax! Er weiß, dass du kommst!!" schreit er sich selbst von oben zu, aber seine Worte bleiben ohne Gehör. Der schleichende Siltax setzt seinen Weg fort, als ob er nichts gehört hätte. Er überholt den Priester und lauert ihm ein Stück weiter abwärts des Weges auf. Er steht im Schutze eines Baums und hat seinen Bogen bereits geladen angelegt. Unsichtbar für seine Umgebung wartet er, auf das der Priester nah genug herankommen möge. Und keine Minute später ist es dann auch so weit: Siltax spannt den Bogen und lässt den Pfeil los.
In dieser Sekunde weicht der Magier blitzschnell zur Seite aus. Der Pfeil pfeift an ihm vorbei, aber Siltax hat bereits wieder geladen, gespannt und der zweite Schuss geht auf den Priester los, während dieser ein paar Worte vor sich hinflüstert. Er zerschellt an einer Wand aus Stein, die wie aus dem nichts plötzlich zwischen dem Priester und Siltax auftaucht. Der Priester: "Nicht mit mir mein Freund! So leicht bekommst du mich nicht!" Und spricht leise weitere Worte vor sich hin. "Khas hat Euch gerufen", antwortet Siltax, "und ihr solltet diesem Ruf folgen, anstatt sich ihm zu widersetzten!!" Während er redet hat sich Siltax langsam zum Rande der Mauer vorgewagt. Kaum schaut er jedoch um die Ecke, sieht er dem Priester direkt in die Augen und Siltax bekommt mit einem Schlag heftigste Kopfschmerzen, so dass ihm schwarz vor Augen wird und er sich kaum noch auf den Beinen halten kann. Der Schmerz wird immer stärker, während Siltax versucht im Schutze der Steinmauer die schützende Dunkelheit zu erreichen. Schnell setzt er einen Heiltrank an und trinkt diesen leer. Er fühlt sich wohler und fast schon sicher und hat die Dunkelheit beinahe erreicht. "Wenn du noch ne Abreibung möchtest kannst du sie jederzeit bekommen, ich bin ab morgen auf Jhelom und warte!", tönt der Priester über die Mauer. Aber Siltax hat sich zu früh gefreut, denn so schnell wie die Mauer da stand, fällt sie auch wieder. Der Priester spricht zwei weitere Worte und schon schießt ein Feuerball aus seinen Handflächen hervor. Diesem kann Siltax noch mit sehr viel Glück entgehen, er stolpert über eine Wurzel, die er im der Dunkelheit nicht gesehen hat. Der Feuerball zieht über ihn hinweg. Schnell hat sich Siltax trotz wieder stärker werdender Kopfschmerzen hochgerafft und läuft weiter in die Dunkelheit hinaus, als ihn etwas von hinten durchbohrt. Schmerzerfüllt fällt Siltax. Während des Falls dreht sich nochmals um und sieht nur noch die qualmende Priesterhand, ehe es schwarz vor seinen Augen wird....
Schweißüberströmt wacht Siltax auf seinem Lager aus Stroh auf. Was war passiert und wie bin ich hierher gekommen, dachte er, während er seinen Oberkörper erhob. Der Schmerz im Bauch lies seine Erinnerungen schnell zurückkommen. "Ach ja, der verdammte Priester, der kann was erleben, so nicht...“, dachte Siltax während er erneut die Bandagen wechselte.
Es war bereits heller Tag, nur welcher vermochte Siltax nicht zu sagen. "Wie lange hab ich wohl geruht?", denkt er bei sich...
Mühsam erklimmt er sein Pferd und macht sich auf Richtung Vesper, denn dort ist die einzige Fähre zur Insel Jhelom. Zwei volle Tage braucht Siltax ehe er Vesper erreicht. In dieser Zeit hat er sich einigermaßen erholt und ist wieder zu Kräften gekommen. Die Wunde am Bauch ist ausreichend verheilt, ein Glück, dass Priester keine magischen Giftgeschosse verwenden.
Als er die Stadt betritt muss er aufpassen. Überall sind Wachen und er ist bei denen kein Unbekannter. Ein hohes Kopfgeld wurde bereits ausgesetzt und jede der Stadtwachen würde es liebend gern haben. Mit Glück schafft es Siltax bis zum Hafen, an dem ein reger Schiffsverkehr herrscht. In einer Hafenkneipe erkundigt sich Siltax nach den Reisemöglichkeiten nach Jhelom, die es jedoch zum Glück häufig gibt, da zwischen dem Festland und der Insel ein reger Handel betrieben wird. So sichert er sich denn noch schnell einen Platz für ein Schiff, dass am selben Tag noch nach Jhelom Mitte ausläuft. So fährt Siltax dann los, einer ungewissen Zukunft entgegen schauend.
Morgens, am nächsten Tage, kommt das Boot, ein alter Frachtkahn, auf Jhelom an. Siltax verlässt schnell den Hafen, um sich durch die Strassen, möglichst unbeobachtet, bis zur Taverne vorzuarbeiten. Dort angekommen fragt er den Wirt nach einem Magieresistenzseminar, welches auf Jhelom stattfinden soll. Der Wirt entgegnet bejahend, dass dieses bereits seit ein Paar Tagen laufen würde und Siltax spät dran sein. Des Weiteren erzählt der Wirt mit sichtlichem Stolz, wie viele Teilnehmer sich bei ihm wohl fühlen würden, ja sogar der Leiter sei hier zur Nachtruhe einquartiert.
Siltax dankt dem Wirt und trinkt sein Bier aus. Er bezahlt, wehrt dabei nochmals die Versuche des Wirtes ab ihn hier zu behalten, und verlässt das Gasthaus. Das Magieresistenzseminar ist auf der nahen Nebeninsel, Jhelom Süd. Dort hatten sie den großen Saal gemietet, in dem normalerweise die Barden mit ihren Stücken auftreten.
Siltax schleicht vorbei an ein paar Wachen zurück zum Hafen, wo er sich bei einem Fischer für ein bisschen Gold ein Boot für die nächsten Tage mietet.
Mit diesem segelt er, als Fischer verkleidet, nach Jhelom Süd. Dort angekommen segelt er bis zur Südspitze des Inselchens und legt dort, in direkter Nähe zu der Veranstaltung, am Ufer an. Die Uferböschung verdeckt das Boot, so kann Siltax in Ruhe sein Ziel suchen. Er klettert die Böschung hinauf und schleicht sich von Baum zu Baum, bis er nahe genug am Gebäude ist, um hineinzusehen. Im ganzen Saal hängt ein süßlich riechender Qual in der Luft, der von Siltax schon von weitem wahrgenommen wird. Drinnen erkennt er viele Menschen, die sich der Meditation hingeben. Schöne Wandteppiche hängen an den Wänden und wirken sich positiv auf die Aura des Raumes aus. Siltax schaudert es bei dem Gedanken da drinnen mitmachen zu müssen. Die Zielperson steht vorn am Pult und bezaubert die Besucher mit seinen Zaubern. Siltax hat genug gesehen. Er zieht sich leise zurück und überlegt wie er seinen Auftrag am besten erfüllen kann.
Bereits am nächsten Morgen ist es denn soweit. Siltax ist bereits vor dem ersten Hahnenschrei aufgestanden und hat sich fertig gemacht. "Heute bekomm ich meine Rache!", denkt er, "du wirst schon sehen was so davon hast, Pfff.. Priester" und spuckt dabei auf den Boden. Er geht zum Ufer, macht sein Boot los und steigt ein. Es ist ein trüber Morgen, an dem Siltax lossegelt nach Jhelom Süd, erneut einer ungewissen Zukunft entgegen schauend.
Dort angekommen navigiert er das Boot hinter ein paar Felsen und wartet, dass die Fähre mit den Seminarteilnehmern vorbeikommt. Der Wind hat seit eben stetig zugenommen, was einen Schuss umso schwerer macht. Siltax will es dennoch versuchen. Nach einer guten halben Stunde hört er leise Stimmen vieler Leute, die schnell lauter werden. Er wartet, bis die Fähre na genug herangekommen ist. Schnell erkennt er sein Ziel, welches sich an der Reling des Decks steht und sich mit ein paar seiner Kunden unterhält. Er dreht Siltax den Rücken zu, ein großer Fehler. Siltax legt an und konzentriert sich, es muss einfach klappen. Schnell überprüft er noch einmal den Wind eher er den Pfeil auf sein Ziel loslässt. Seine Augen fangen an rot zu leuchten. Der Pfeil fliegt in einem hohen Bogen auf die Fähre zu. Er trifft das Ziel im Unterbauch, welches sofort mit einem lauten Schrei zu Boden geht. Mühsam rappelt sich der Priester wieder auf, zieht den Pfeil aus dem Bauch und murmelt einen Spruch, der sogleich sie Blutung stoppt. Der Priester schaut in Richtung Siltax Boot und sieht den zweiten Pfeil heransausen. "Munite!" schreit dieser, doch die Wand, welche erscheint, versinkt so schnell, wie sie gekommen ist, im Wasser und der zweite Pfeil trifft den Priester tödlich in der Brust. Siltax lacht, selten war ihm als Landratte das Meer so recht, wie gerade. Der Priester taumelt und hält sich an der Rehling fest. "So hat Khas auch Euch geholt!!" schreit Siltax zur Fähre hinüber. Mit letzter Kraft antwortet der Priester: " Ja, aber ihr werdet diese Inselgruppe nie wieder verlassen! Ich lege diesen Bann, als letzte Tat in meinem Leben, über Euch, auf das ihr hier auf Jhelom in alle Ewigkeit alt werdet! Nie wieder werdet ihr das Festland sehen, außer die Götter sind euch gnädig!!" Während der Priester dies spricht, hat er beide Hände gen Himmel empor gestreckt. Ein Blitz trifft ihn und er fällt tot auf die Planken der Fähre. "Sehr schön", denkt Siltax, "beide Aufträge geschafft, fast, den Kopf des Priesters bekomme ich schon noch." Siltax segelt zurück nach Jhelom Mitte, legt an und schleicht schnell zum Hafen, wo in diesem Moment die Fähre einläuft. Es herrscht ein heilloses Durcheinander am Hafen. Leute laufen entsetzt hin und her und können nicht glauben, was eben auf ihrer friedlichen Inselgruppe passiert ist. Schlimmer noch, es soll für alle Zeiten ein Mörder unter ihnen leben. Siltax sieht, wie der Leichnam zum Oberpriester der Insel gebracht wird. "Dort wird er erstmal aufgebahrt, bis das nächste Schiff morgen in Richtung Vesper aufbricht." spricht eine alter Seebär zu Siltax. Siltax drückt ihm für die Information danken ein paar Goldmünzen in die Hand und macht sich auf in Richtung Heiler um an den Kopf des Priesters zu gelangen. Eine Menge Leute haben sich dort versammelt und nehmen Abschied, so dass Siltax keine andere Möglichkeit hat, als bis zur Nacht zu warten. Nachdem der Heiler sein Haus abgeschlossen hat und nach Hause gegangen ist, wartet Siltax noch zwei Stunden, ehe er ein Fenster des Hauses einschlägt und hineinklettert. Der Priester liegt auf einer Bahre in der südwestlichen Ecke des Hauses. Siltax zückt sein Messer und vollendet sein Werk. "Und morgen geht’s zurück", denkt er, während er das Haus des Heilers wieder verlässt.
Doch er hatte seine Rechnung ohne den Bann des Priesters gemacht. Kaum besteigt Siltax das Boot, welches nach Vesper fährt, wird der, gerade noch strahlend blaue, Himmel plötzlich dunkel wie die Nacht und es beginnt zu regnen, blitzten und donnern. Der Kapitän schaut verwundert gen Himmel und verlegt die Reise, zurück nach Vesper, auf Nachmittags. Kaum hat Siltax das Schiff jedoch verlassen, leuchtet die Sonne wieder hell auf und vom Regen, der gerade noch herunterprasselte ist nichts mehr zu sehen. Siltax ahnt schlimmes, vielleicht war doch was Wahres an dem Bann.....
Am Nachmittag passiert genau das gleiche wie vormittags, kaum ist Siltax an Bord, fängt es an zu regnen und der Kapitän verlegt die Reise auf morgen früh.
"So komme ich nicht runter von Jhelom", denkt Siltax, "vielleicht kann ich mich ja teleportieren, wenn das Festland nicht zu weit entfernt ist."
Doch das Festland ist zu weit entfernt und Siltax beginnt zu erkennen, dass er auf Jhelom gefangen ist. Also beginnt er weiter Inforationen über diese Inselgruppe einzuholen und erfährt schnell, dass es ein Portal auf Jhelom Nord gibt, welches direkt zum Festland führt. Allerdings wird es von gemeinen Monstern bewacht, was Siltax jedoch nicht davon abhält dem Portal einen Besuch abzustatten. Er lässt die Felder der Nord-Insel hinter sich und kämpft sich den Weg durch den Wald frei. Nach einiger Zeit sieht er das Portal vor sich auf einer Lichtung stehen. Der letzte Alligator ist tot und Siltax betrachtet das Portal nun etwas genauer. Durch das Portal erkennt Siltax, dass auf der anderen Seite eine Wegkreuzung liegt, umgeben von Wald. Siltax versucht seine Hand durch das Portal zu stecken, aber irgendwas hält sie zurück. So sehr er es auch versucht, er schafft es nicht von dieser Insel zu kommen.
Siltax schlägt sein Lager am Rande der Felder, auf Jhelom Nord, auf und beginnt damit die Zeit sinnvoll zu nutzen. Er trainiert seine Kampftechniken an den Alligatoren weiter und verdient sich hier und da ein paar Goldstücke in dem er entweder Alligatoren für die Bauern töte, die sich rein "zufällig" da verlaufen haben, oder aber in der Arena auftritt und den begeisterten Zuschauern sein Können zeigt. Auch betet Siltax jeden Tag, auf dass ihn irgendwann ein Gott erhören möge und ihn zurück aufs Festland lässt. Aber bisher alles ohne Erfolg und so fristet Siltax sein Dasein auf Jhelom, weit ab von der großen weiten Welt, weit ab von Khas Einflussbereich. Aber mit Khas Hilfe kann Siltax sowieso nicht rechen. Schon die beiden Wörter, Khas und Hilfe, stellen Gegensätze dar.
Siltax erinnert sich noch genau an früher, mit 14 Jahren, wo er zum Jünger des Khas wurde und sein Leben begann. Erinnerungen an die Zeit davor hat Siltax kaum mehr, bei dem Ritual lässt man ja auch alles Vergangene zurück. Selbst an das Ritual kann sich Siltax nur mehr wage erinnern, nur, wie er am nächsten Tag aufgewacht ist und wusste, dass er nun Khas gehört und alles für Ihn tun würde, weiss er noch. Von 14-18 Jahren ging das Training, welches Siltax zu einem skrupellosen Kopfgeldjäger machte, wie er es heute ist. Er hatte hart dafür gearbeitet, denn er wusste, dass nur der Stärkste überleben würde. Für jede Mahlzeit musste er damals töten, wenn nicht genug zu essen da war, einen seiner Kameraden, ja, auch seine Rüstung hatte er sich in einem Wettstreit damals durch das Töten von 5 Gegnern erarbeitet. Ganz zu schweigen davon, dass nur einer der Lehrlinge die entscheidende letzte Prüfung bestanden hatte. Er hatte es als einziger geschafft einen Drachen zu besiegen. Es war eine harte Zeit gewesen...damals... aber nichts im Vergleich zu der Härte des wahren Lebens. Früher war es eher ein Spiel, bei dem ein Fehltritt nicht zwingend mit dem Tod bestraft wurde. Es kam immer darauf an, in welcher Verfassung sich der Ausbilder, ein alter, erfahrener Ork-Kriegsherr und ergebener Diener Khas, gerade befand.
Heute ist es sein Leben und Siltax möchte es nicht missen, auch wenn das Risiko nicht alt zu werden groß ist. Aber, um neue Aufträge zu bekommen, muss Siltax erstmal wieder runter von Jhelom, da Khas immer nur zu einer bestimmten, vorher ausgemachten, Waldlichtung erscheint.
Natürlich hat er auch schon Angebote auf Jhelom bekommen, aber es gab zwei gute Gründe, weshalb er sie nicht angenommen hat. Erstens muss Khas einem Auftrag zustimmen, Siltax würde sonst nie handeln, und zweitens sind die armen Gestalten hier auf Jhelom zu schwach um eine Bedrohung für Siltax oder irgendwen anders darzustellen. Er sieht sie eher als Vögel an. Sie gehören zur Welt und singen viel, wenn der Tag lang ist, aber eine Bedrohung stellen sie in keiner Art und Weise dar. Die Bewohner haben ja schon Angst, wenn vom Wald auf der Nord-Insel die Rede ist.
Siltax lacht, als er über die Jhelomer nachdenkt. "Die sind schon ein komisches Völkchen...“, denkt er bevor er sich am Waldrand schlafen legt.“Schon wieder einen Tag geschafft, ob die Götter mich wohl irgendwann mal erhören werden? Vielleicht morgen..." und Siltax schlummert ein.