Briar liebte die Farbe grün, das Gefühl von weißer Seide auf nackter Haut und Pfirsiche. Saftige Pfirsiche. So reif, daß sie den Saft ganz leicht heraussaugen und mit der Zunge auffangen konnte. Briar war süchtig nach Pfirsichen. Deswegen hatte sie immer welche bei sich, aber bei Pfirsichen musste man aufpassen, damit konnte man sich leicht die ganze Tasche versauen. Also hatte sie sie in einen kleinen Beutel aus Großschlangenfell gesteckt, dieses ließ keinen Tropfen Flüssigkeit hindurch.
Briar genoss die milde Nacht. Sie fühlte sich lebendig. Sie atmete tief durch und sah sich um. Ihre grünen Augen blitzten vergnügt.
Dann setzte sie sich wie Loreley auf einen Stein und begann zu singen. Vor Glück. Ihre Stimme war warm, schwer wie alter Wein.
Ihr Haar hatte sie hochgesteckt, ihre grünen samtigen Stilettos ausgezogen.
Ihre nackten Füße tauchten in das salzige Wasser des Meeres.
Sie sang für das tiefe schwarze Wasser, für den Himmel der sich leicht violett färbte, und für die ersten Sterne die gerade aufgegangen waren.
Briar griff in ihre Tasche, holte einen Pfirsich hervor. Vorsichtig strich sie über die samtige Haut der Frucht. Sie hörte auf zu singen. Mit gewohnter Selbstverständlichkeit legten sich ihre Lippen reife Frucht... Weich und fleischig... .
Dann begann sie zu saugen. Bedächtig und gleichmäßig. Der Pfirsich war reif, sehr reif.. uns so saftig. Briars Zunge fing den Saft auf. Sie lächelte zufrieden und schloss die Augen, legte den Kopf weit in den Nacken und seufzte leise „hmmm...“
Eine Sternschnuppe fiel glitzernd vom Himmel.
Briar beachtete sie gar nicht, sondern zog ihre Schuhe an und stieg über das Dornengestrüpp das in Windeseile gewachsen war, und sich um den Stein rankte, als wollte es ihn umarmen.