Viele Lebensgeschichten sind hier schon niedergeschrieben worden, nun also wird auch meine folgen. Viele wird sie nicht interessieren, aber für die Wenigen, die mehr über mich wissen möchten, habe ich diese Zeilen verfasst.
Ich wuchs auf dem kleinen Bauernhaus bei meinen Eltern auf, wir waren sehr arm. Ich hatte meist die Aufgabe die Schafe und Hühner zu versorgen und auf dem Feld zu helfen. Als ich 15 war hütete ich die Schafe, als ein junger Flötenspieler daherkam, Ger, ein ziehender Musikant auf der Durchreise.
Er spielte die Flöte so gut, dass seine Weisen mich gefangen nahmen und ich mich verliebte. Zum Ärger meiner Eltern, die mich bereits einem Nachbarburschen versprochen hatten. So blieb uns beiden nur die Flucht, wir gingen zurück in seine Heimat, die grüne, saftige Weiden hatte, sodass ich dort mit meiner Schafzucht gut leben konnte und Ger machte auf den Märkten Musik. So lebten wir glücklich und zufrieden bis plötzlich ein Krieg ausbrach. Ausgerechnet meine Landsleute fielen über meine neue Heimat her. So kam das Unglück über uns herein. Hunger brach aus und Krankheit. Eines Tages stürmten gutbewaffene Männer unser Häuschen und Ger, der nie zuvor eine Waffe geführt hatte, wurde bei seinem Versuch sich zu wehren vor meinen Augen getötet. Ich konnte mich verstecken und musste alles aus dem Versteck mitansehen. Mein Ger, die Liebe meines Lebens lag tot vor mir, ich begrub ihn unter heissen Tränen Was sollte nun aus mir werden? Mein Ger tot, Mein Haus zerstört, meine Schafe längst geschlachtet, mein Baby im Korb hungrig und hilflos, da ich keine Milch mehr hatte. Die Heimat wollte ich nie wieder betreten.
So schnürte ich mein Bündel, nahm mein Kind, legte ein paar Waldblumen auf Gers Grab und machte mich auf den Weg.
Nur weg,weit weg von dort, ich lief Richtung Meer um diese Insel zu verlassen, auf der ich einst so glücklich war. Ein altes verlassenes Fischerboot diente mir zur Flucht. Leider war ich sehr schwach und die Strömung trieb mich, wohin sie wollte, so trieb ich tagelang umher, mein Kind starb, es verhungerte und auch ich war dem Tode nah, als mich ein Handelschiff aufnahm.
Da ich zu schwach war um zu arbeiten und mich weigerte den Matrosen zu Liebesdiensten zur Verfügung zu stehen, warf man mich bald über Bord. Gott sei Dank gelang es mir durch einen Baumstamm das Ufer zu erreichen und so landete ich auf Jhelom, so hiess die Insel an deren Ufer ich angespült wurde.
Die Menschen waren freundlich zu mir und sehr hilfreich. Sie versorgten mich mit allem, was ich brauchte.
Nun wollte ich mein Leben ganz neu beginnen, ich beschloss niemehr sollte ich so wehrlos sein, ich wollte Kriegerin werden, auch wenn ich schon älter war. So trainierte ich hart . Niemehr wollte ich mich verlieben oder gar heiraten- zuviel Schmerz- Ger sollte die Liebe meines Lebens bleiben. Ich steckte mir seinen Ring an. Und Ich begann mein Leben zu ordnen und mein Wissen zu mehren. Als ich glaubte gut genug zu sein, machte ich mich auf den Weg die kleine Insel zu verlassen um mein Glück zu suchen.
teil 2 folgt