Die Geschichte des Horacio Guiel

Manche Spieler haben eine interessante Herkunft und haben diese in einer eigenen Geschichte festgehalten

Moderator: Vandroy

Die Geschichte des Horacio Guiel

Beitragvon Horacio Guiel » Sa, 28. Feb 2004 18:24

Ich wuchs auf als Waise Im Hause meiner Fürstin Ci'Kental.
Einer ihrer Diener hatte mich in einem von einem anderen
Drowhaus geplünderten Unterschlupf gefunden.
Meine Eltern mußten wohl umgebracht worden sein.
So wuchs ich also als Günstling der Fürstin auf, bekam
eine Ausbildung am Bogen, für einen gemeinen Mann eine sehr
hohe Ehre. Meine Fürstin behandelte mich wie ihren eigenen
Sohn, und ich wetteiferte ständig mit ihrer richtigen
Tochter um die Gunst der Ci'Kental.
Jahre später ...
Entweder ich, oder meiner Schwester sollte die Ehre zuteil werden,
Attentäter des Hauses zu werden. Und so duellierten wir uns
ein ums andere Mal, um den geeigneteren unter uns herauszufinden.
So auch an jenem Tage, der mein ganzes Leben verändern sollte :


"Ci'aac diesmal werde ich Dich besiegen!"
schrie ich, und mein Bogen spannte sich.
Der Pfeil surrte durch die Luft und traf.
Sie fiel, ich hatte sie getroffen.
Ein Gefuehl des Triumphes stieg in Mir hoch, als mein Pfeil ihren Arm
striff.
Doch kein helles Blut tropfte hinunter auf den Waldboden.
Auf ihrem Huebschen Gesicht war keine Spur des Schmerzes zu sehen.
Sie Spannte den Bogen, doch ihr Pfeil flog vorbei.
Die sprichtwoertliche Gelassenheit in ihrem Gesichte machte mich rasend.
Ich Spannte meinen Bogen und genoss das augenblickliche Aufzucken des
Schmerzes in ihren Augen, als die Pfeilspitze ihr Bein Traf.
Das Duell war beendet, Blut war vergossen worden.

Ich laechelte hoehnisch.
"Und Du willst besser sein, Schwester?"
Sagte ich schneidend.
Sie zueckte ihren Bogen, und wollte auf mich schiessen, zu gross wog die
Schande die ich ueber sie brachte.
Besiegt von einem "MANN!"
Ich sah noch den Hass in ihren Augen, und wie in Trance Griff ich zu meinem
Bogen,
zielte zwische ihre Augen und liess die Sehne los.
Ich sah den Pfeil wie in Zeitlupe fliegen, und schloss vor Entsetzen die
Augen.
Als ich sie wieder oeffnete war ihr Gesicht und weissen seidigen Haare
Blutverschmiet und unter ihrem Kopfe,
bildete sich eine Blutlaache.
Entsetzen und Furcht breitete sich in mir aus. Zweikaempfe hatten zwar mit
Blut zu enden,
doch nie mit dem Tode!
Ich ruettelte sie, machte mir klar welchen Rang sie besetzte!
Sie ruehrte sich nicht mehr.

"Sie werden mich jagen! Sie werden Mich toeten!!"
entfuhr es mir voller Schrecken.
Kaum hatte ich diese Worte gesprochen toente eine donnernde Frauenstimme in
meinem Kopf.
Die Hohepriesterin.
"Sie haben dich schon!"

Ich hielt mir die langen spitzen Ohren zu, schuettelte meinen Kopf so dass
sich meine weissen Haare aus dem Zopf
loesten, und wirr durch die Gegend flogen.
"Unsere Goettin liebt es Gegnern seiner Ziele ein lang anhaltendes Leid
aufzuerlegen
und sich von ihrem Straucheln unterhalten zu lassen" toente die Stimme und
mir wurde eisig Kalt.
Ohne dass sich etwas veränderte wurde etwas anders. Die Situation, die ganze
Atmosphäre änderte sich,
so wie wenn eine Hand langsam zur Faust geballt wird.
"Du bist nicht der erste dem wir eine solche besondere Aufmerksamkeit
zukommen lassen
und du wirst bestimmt nicht der letzte sein.
Doch unsere Goettin ist so einfallsreich und denkt sich für jeden von euch
Insekten etwas Neues,
Einzigartiges aus, ist das nicht bewundernswert?"

Ein wuetendes Lachen kang in meinen Ohren und die Stimme schmerzte so sehr
dass ich mich auf dem Boden kruemmte.

In meinen Gedanken manifestierten sich zwei Augen, die von einem
schemenlosen Gesicht umrandet wurden.
Sie blickte mich an, durch mich hindurch.Ohne mich wehren zu können starrte
ich fassungslos
in die infernalen Augen und etwas in mir veränderte sich.Auch wenn mir
damals nicht klar war was passiert ist,
so wusste ich das mein Leben nie wieder so sein würde wie vorher, etwas
entscheidendes hatte sich verändert.

"Lass dich kurz über deinen Zustand aufklären,"
saeuselte die Stimme in meinem Kopfe ironisch. Und brach fast in ein Lachen
aus.
"Jeden morgen wenn du erwachst wird dein Körper Wunden aufweisen, welche
zuvor nicht da gewesen sind.
Es gibt nichts was du dagegen tun könntest, zumindest nichts was man
normalerweise tut in so einem Fall.
Göttliche Heilkunst wird sich als wirkungslos erweisen,
das sage ich dir obwohl du es mit Sicherheit trotzdem probieren wirst.
Auch an irgendwelche Kräuterhexen wirst du dich vergeblich wenden.
Die einzige Möglichkeit deine Wunden zu heilen und die Schmerzen zu tilgen,
die einzige Möglichkeit die du hast um zu überleben ist andere lebende
intelligente Wesen zu verletzen
oder gar zu töten. Nur das wird dir Linderung verschaffen zumindest bis zum
nächsten Morgen."

Die Luft Waberte und ploetzlich stand sie vor mir.
Prüfend betrachtete sie mich, sie suchte nach Verstehen in meinen Augen,
sie wollte sicher gehen das ich das Ausmaß meiner Strafe voll verstanden
hatte.
"Aber nicht das du denkst das sei alles was es mit deinem Fluch auf sich
hat" fuhr sie Auge in Auge mit mir fort.
"Unsere Göttin ist weitaus einfallsreicher in ihrer Grausamkeit.
Es wird dir also nichts bringen dir Opfer wie Vieh zu halten und zu warten
bis sie gesunden.
Und nur falls du jetzt schon daran dachtest, du wirst auch nicht in der Lage
sein dir das Leben
selbst zu nehmen, noch es dir von einem der es gut mit dir armen Wurm meint
nehmen zu lassen
auch wenn du das zweifelsohne versuchen wirst. Deine einzige Hoffnung wird
darin bestehen
irgendwann im Kampf gegen eines deiner vermeintlichen Opfer, dessen
Lebensessenz du für dich missbrauchen willst,
zu fallen!"

Und ob ich es versucht habe, unzählige Male hab ich mir die Adern
aufgeschnitten,
mich in Schluchten gestürzt und mir Schwerter in den Leib gerammt,
nur um zuzuschauen wie sich die Wunden nach einer schmerzhaften Ewigkeit
wieder schlossen.
Ich erwachte jeden morgen weil meine Haut und mein Fleisch aufsprangen und
mein Körper von unglaublichen Schmerzen
durchzogen wurden - und jeden Morgen wollte ich sterben.

Ich will euch allen nichts böses, aber ich werde getrieben zu tun, was ich
tun muß !
Mein Leben ist verwirkt. Seht euch vor vor mir.

Horacio Guiel
Horacio Guiel
 
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