In Raissas Windschatten

Manche Spieler haben eine interessante Herkunft und haben diese in einer eigenen Geschichte festgehalten

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In Raissas Windschatten

Beitragvon Neryos Nadeira » Mo, 06. Nov 2006 15:49

Das Feuer flackerte stark im kaltem Wind der Nacht. Bildete verschiedene Formen, die sich in Neryos Geist wieder spiegelten und gemeinsam mit seinen Erinnerungen durch die Dunkelheit, welche Neryos seine Seele nannte, trieben.

Er atmete tief ein, fühlte den kalten, feuchten Boden auf welchem er saß, hörte den Wind, der zwischen den Bäumen flüsterte und von Raissa erzählte. Raissa welche nicht mehr seine Schwester war, sondern nun dem Drachen und Ihrem Gefährten gehörte. Aber vor allem gehörte Raissa nun sich selbst.

Neryos hob den Kopf und blickte hinauf in den finsteren Himmel. Er beschwor die Bilder seiner letzten Jagd herauf um die heiße Erregung nochmals zu fühlen, die ihn jedes Mal überkam, wenn er das frische Blut seiner Beute trank. In Erinnerung grinste Neryos und seine schwarzen Augen funkelten gierig. Blut, reines, schnell fließendes Blut. Zwar nur Tierblut, aber Blut. Er schüttelte seinen Kopf, so dass das lange schwarze Haar, welches vom Blut seiner Beute verklebt war, schwer durch die Luft flog.

Immer wieder kehrten seine Erinnerungen zu Raissa zurück. Wie kalt und abweisend Sie ihn angesehen hatte als er in die Taverne getreten war. Ein heißeres Lachen entrang sich der Kehle von Neryos. Sie hatte tatsächlich geglaubt er würde Sie zurück bringen. Aber warum auch nicht? Er hatte er kein einziges Zeichen gegeben etwas anderes zu denken. Was würde Sie sagen, wenn Sie erfuhr, dass er verstoßen war. Das Wüstenvolk hatte ihn zum Tode verurteilt und er war geflohen vor seiner Strafe wie ein feiges Tier.

In Erinnerungen glitt er zurück an jenem Tag, als Raissa geflohen war. Er hatte gejagt und seinen Bluthunger an einem Menschenkind gestillt. Raissa hatte ihn dafür gehasst und ein Tier genannt. Ihre Worte klangen in seinem Geist nach: „Du trinkst das Blut anderer Lebewesen weil du selber nicht lebst. Du versteckst dich hinter deiner Grausamkeit und deiner Kälte und lässt keine Gefühle zu. Deine Seele ist schwarz geworden und dein Herz vertrocknet. Hör auf und beginn endlich selber zu leben anstatt das Leben von anderen zunehmen.“

Nun, er hatte sich Ihre Worte zuherzen genommen und war hierher gekommen, in diese fremden Welt in der er sich mehr wie ein Tier fühlte als jemals zuvor.



Als er Raissa mit Ihrem Gefährten gesehen hatte, war der Dämon in ihm wieder erwacht. Eifersucht und Neid begannen ihn zu zerfressen. Verzweifelt wünschte er sich Raissa näher sein zu können. Und gleichzeitig wünschte er, er könnte endlich zu leben beginnen, wie Sie es tat. Mit einer eigenen Gefährtin diese Welt erkunden und den Dämon in ihm endlich ruhen lassen. Anders als Raissa konnte er den Dämon nicht töten, dazu war es schon zu spät. Aber vielleicht konnte er ihm Herr werden?

Seine Gedanken glitten nun zu einer weiteren Gestalt, welche er in dieser Welt angetroffen hatten. Funkelnde Augen, eine schnelle Zunge und ein manchmal sehr giftiger Humor. Ein neues Gefühl beschlich ihn, wenn er an die Halbdrow dachte und schnell verdrängte er dieses. In Ihrer Nähe beschlichen Neryos Gefühle welche er lieber nicht näher erkunden wollte. Daher war er auch aus der Taverne geflohen. Einerseits um Ihr zu entkommen und andererseits um seinen Hunger zu stillen. Er fragte sich nicht das erste Mal, ob das Blut der Halbdrow genau so schnell floss wie Ihre Zunge war.

Er schüttelte den Kopf wieder und lachte über sich selbst. Um sich nicht näher mit seinen eigenen Gefühlen beschäftigen zu müssen war er weg gegangen und war wieder das geworden was Raissa zu ihm gesagt hatte: ein Tier.

Schnell richtete er sich auf und begab sich zu einer Wasserstelle an der er sich den Schmutz und das Blut abwaschen konnte. Er musste mit Raissa sprechen und er wollte die Nikita wieder sehen
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Re: In Raissas Windschatten

Beitragvon Neryos Nadeira » Di, 05. Dez 2006 12:07

Zeit war etwas das Neryos nicht wirklich im Überfluss besaß. Er hatte das Gefühl, dass er langsam unter dem sich ewig drehendem Rad des Schicksals zermalmt wurde. Als würde er zwischen den Speichen liegen und könnte sich selbständig nicht mehr daraus befreien.

Er saß in der Nähe des Friedhofes und betrachtete die Untoten wie sie unermüdlich auf und ab wanderten und hofften ein Opfer zu finden. Ja, er fühlte sich beinahe wie diese Monster. Kein Rasten, kein Ruhen bis er die Eine gefunden hatte, die die Finsternis in ihm teilen würde und ihm seine Flügel zurück geben würde.

Müde legte er sich zurück ins Gras und blickte in den kalten, schwarzen Nachthimmel. Nikitas Gesicht erschien vor ihm. Es war beinahe als würde er sie berühren können, doch rasch wurde Ihr Gesicht von dem Raissas verdrängt und gequält stöhnte Neryos auf. Solange hatte er alle Hoffnung auf Raissa gelegt, dass er selbst jetzt, wo er hoffte endlich seine wahre Gefährtin gefunden zu haben, von Gedanken an seine Schwester beherrscht wurde.

In Raissas Gedanken waren die Worte "wahre Liebe" gewesen. Aber was war die wahre Liebe. Wütend schnaubte Neryos und die Dunkelheit in ihm regte sich. Stets bereits zuzuschlagen und sich durch seine Wut und seinen Stolz zu zeigen. Roter Nebel aus Hass legte sich um seine Gedanken. War er wirklich dazu verdammt zu warten und zu hoffen? Er, der er einst so stolz auf seinen Dämon gewesen war musste diesen nun verbergen, nur um nicht weiter aufzufallen. Der schwarze König rief bereits nach ihm und Neryos konnte die Antwort auf diesen Ruf nur schwer unterdrücken. Es blieb ihm keine Zeit.


Verdammt!

Neryos steigerte sich in seine Wut und seinen Hass hinein. Er erhob sich, zog das neue Schwert das Nikita ihm geschenkt hatte und ging auf die Untoten zu. Er musste sich ablenken, bevor er noch wirklich auf den lockenden Ruf antwortete. Aber wenn er das tat, bevor er seine wahre Gefährtin gefunden hatte.... nun, er wusste um das Schicksal das ihn in diesem Fall erwarten würde und noch war er nicht bereit in der Dunkelheit zu verschwinden.

Nikita musste ihn verstehen, Sie musste seine Gefährtin sein. Ansonsten wäre alles verwirkt. Sein Streben, sein Verlangen, seine Bemühungen - alles umsonst.

Geschmeidig verschmolz er mit den Schatten, bewegte sich lautlos auf die Untoten zu. Seine Augen glühten in der Nacht und ein tiefes Knurren kam aus Neryos Kehle. Von Wut und Hass getrieben strebte er dem Friedhofsgatter zu um seinen Hunger zu stillen. Hunger nach Blut und Tod. Aber was war mit seinem Hunger nach Leben? Würde Nikita ihn stillen können?
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Rückkehr und Vereinigung

Beitragvon Neryos Nadeira » Fr, 23. Mai 2008 09:46

Noch immer konnte er den Geschmack ihres Blutes wahrnehmen. Ihr betörender Duft hielt seinen Geist noch immer gefangen, spielte seinen Sinnen einen Streich. Es war so lange her gewesen, dass sie beide sich gesehen hatten... so lange her.
Und dann an diesem Moment als sie sich am Außenposten gesehen hatten. Es war nicht vereinbart gewesen sich dort zu treffen und doch wurde ein jeder von ihnen zu diesem Ort hingezogen. Neryos war aus seinem langen Schlaf, aus seiner Einsamkeit gerissen worden als Ciervos Ruf über die Welt von Pergon erhallte, doch er wollte sich dem dunklen Krieger nicht anschließen. Nikeeeta jedoch... Nikeeta, sie sollte mit ihm Seite an Seite kämpfen.

Neryos war schon lange nicht mehr der stolze Schwertkämpfer seiner ersten Zeit auf Pergon, er war gebrochen, hatte verloren was ihm so wichtig gewesen war. Nun lebte er nur noch dafür Nikeeta hin und wieder Nahe sein zu können und dafür, seine Finsternis zu verbreiten.
Sein beflecktes, unreines Blut war nun in ihrem Kreislauf, vermischte sich mit ihren, verband sich mit ihr, breitete sich aus und würde die Verbindung zwischen ihnen noch stärken.

Als er die Augen schloss, sah er sie wieder... so wunderschön, ihre dunkle Haut, schimmernd hell im Licht des Mondes. Nackt hatte sie vor ihm gelegen, ihm vertraut... aber Neryos hatte keine Zärtlichkeit empfunden, nur Gier und das Verlangen endlich zu vollenden war er begonnen hatte.
Wenn Nikeeta sich Rücksicht oder Sanftheit gewünscht hatte, dass er ihren Körper huldigte wie sie es verdient hatte, so wurde sie schwer enttäuscht. Kaum noch Herr über seinen Körper, hatten Neryos Krallen tiefe Kratzer auf ihrer Haut hinterlassen, der Dolch hatte ihre Handfläche eingeritzt, seine Raubtierhaften Fänge hatten ihre Lippen verletzte. Gierig hatte er ihr Blut aufgesogen, so erregend, so berauschend der Geschmack von Nikeeta, er war durch seinen Körper geflossen, hatte den Dämon ihn ihm nur noch mehr gereizt.
Sie endlich zu besitzen, sie zu der seinen zu machen, dass er der einzige wahr der sie bis jetzt auf diese Art berührt hatte, katapultierte Neryos an die Grenzen seiner Kontrolle. Mehr Tier als Mann hatte er sich über sie hergemacht, sie versucht zu unterwerfen und war doch nur selber von ihr unterworfen worden.

Nun, da sein Blut sich mit ihrem vermischt hatte, er sie zu der Seinen gemacht hatte, würde sie unmöglich dem Ruf von Ciervos wiederstehen können.
Ein wölfisches Grinsen legte sich auf sein Gesicht .Möge die Finsternis über Pergon hereinbrechen und den Wesen wie Neryos den Weg ebnen um Verderben und Tod zu bringen.
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