Die Tagebücher der Laily Canmore, Juain der 14te vor rund elf Jahren.....
11.Myr
Melaire hat ein besonderes Geschenk zu meiner Bluttaufe. Oh wie ich mich freue! Noch sagt sie mir nichts, außer das es ein wirklich schönes Geschenk sei.... Ich bin so neugierig was es sein wird, doch sagt sie immerzu „Warte ab mein Kind, warte ab...“ Wenn sie nur wüsste wie schwer mir das Warten zu dieser Stunde fällt!
13.Myr
Endlich hat sie ihr Schweigen gebrochen! Ich werde einen Edelmann als Gatten bekommen, Sir Edmund sein Name!
Ein ständiges Zittern durchläuft meinen Körper, denke ich nur ihn das erste mal zu sehen!
Habt Dank Melaire!
Habt Tausend dank!
17.Myr
Sir Edmund wurde mir gestern vorgestellt. Er ist ein stattlicher Mann doch scheint er mir recht alt zu sein... Wie es sich als zukünftiges Weib gehört, schenkte ich ihm Met aus. Er schaute mich seltsam an.... Hm
Schon bald wird die Hochzeit sein und er wird gut für mich sorgen.
30.Myr
Sir Edmund war heute Abend bei mir. Noch nie war ich so glücklich! Ganz sachte hat er mich in den Arm genommen und mir war ganz anders... Ob das die Liebe ist von der mir Sayja immer erzählt?
4.Junie
Sir Edmund kommt mich oft besuchen... Was er tut ist mir unangenehm, alles was ich tue beobachtet er mit gierigem Blicke.. Ob das Recht so ist? Es wird schon richtig sein, er ist mein zukünftiger Mann.
7.Junie
Ich fühle mich miserabel, mir ist schlecht. Sir Edmund war ebend bei mir. Durchs Fenster kam er hereingeschlichen, tiefste Nacht war es. Seine Hände strichen meine Schenkel hinauf, wanderten unter meinen Rock. Aus Scham sagte ich nichts... dann ging er wieder.... Mir ist das so unangenehm!
Melaire zögert die Hochzeit noch hinaus, sie sagt „sie verhandeln noch“. Ich weiß nicht was sie meint.
11.Junie
Sir Edmunds Besuche werden immer häufiger... Mich zu betasten reicht ihm nicht mehr, er sagte, ich solle mich vor ihm ausziehen, das würde sich so gehören. Ich schäme mich so! Ich ertrage sein fieses Grinsen nicht mehr... Ob ich Melaire davon erzählen soll? Bitte helf mir Lugh!
14.Junie
Ich habe Melaire nichts davon erzählt. Sir Edmund drohte mir, er würde ihnen erzählen, was für ein schlechtes Weib ich ihm sei. Ich will das meine Eltern stolz auf mich sind!
Ich kann kaum schlafen, aus Angst er kommt wieder. Oh sag mir bloss, ist das gerecht?
16.Julie
Die Nacht kam Sir Edmund zu mir in mein Bette. Ich sagte nichts, ich fühlte mich so schlecht... Bin ich einfach nicht geeignet des Mannes Weib zu sein? Er betastete mich wieder, küsste mich begierig. Ekel kroch in mir hoch, doch ich konnte mich nicht rühren. Er stöhnte leise und presste sich an mich. Ich wollte das es aufhört! Er schlich sich schliesslich wieder durchs Fenster. Alpträume plagen mich, ich kann nicht mehr! Aber ich darf nichts sagen, nichts! Oh ich halte das nicht aus!!! Ich habe Angst, Lugh!
18.Julie
Ich habe Angst ihm in die Augen zu sehen. Er kommt nun jede Nacht. Immerzu liege ich wach, watend auf das Knarren des Fensters. Ich habe versucht Melaire darauf anzusprechen, getraute mich aber nicht...
21.Julie
Ich fühle mich eldend, dreckig und benutzt!
Bilder, diese schrecklichen Bilder! Der Anblick Sir Edmunds, ich kann nicht mehr! Diese Nacht kam er wieder zu mir, ich ertrug es meinen Eltern zu liebe... Doch er tat mir weh, so unendlich weh! Er fing an sich auszuziehen. Starr lag ich da. Mein Herz raste vor Angst! Er presste meine Schenkel auseinander, hart stieß er in mich ein, ein stechender Schmerz, ich wollte schreien doch er hielt mir die Hand auf den Mund. Immer und immer wieder tat er mir so weh, mir wurde schlecht, ich wimmerte... Gekrümmt lag ich da, ich wollte sterben! Dieser Schmutz, dieser pochende Schmerz. Seine widerlichen Blicke, sein fieses Grinsen. Oh Lugh hilf mir doch! Ich kann nicht mehr, er tut mir weh, so elendig weh! *tränenverschmiert*
27.Junie
Dreimal, dreimal tat er es, und er wird es immer wieder tun! Ich ekle mich, er widert mich an! Melaire weiß nichts, ich darf nichts sagen, er droht mir! Die Heirat ist am 7.Julie. Ich werde ihn nicht heiraten, nein das werde ich nicht! Sie wird es verstehen!
8.Junie
Ich weigerte mich, die Heirat fand nicht statt. Melaire hat mich in meinem Zimmer eingeschlossen, sie diskutiert mit meinem Vater....
Sir Edmund kommt nicht mehr....
14.Julie
Sir Edmund kam letzte Nacht... Er hat mich geschlagen, niemand hat etwas mitbekommen! Ich weine ständig, was soll ich tun? Melaire bringt mir mein essen, immer wenn ich ihr erzählen will, schaut sie mich finster an. Das einzige was sie sagt ist „Entschuldige dich bei Sir Edmund,und gib ihm das Jawort!“ Ich will nicht! Ich kann es nicht tun!
16.Julie
Ich habe mit Melaire geredet, doch sie glaubt mir kein Wort! Geschlagen hat sie mich, „Miststück“ nennt sie mich. Ich will nicht mehr, ich muss raus hier! Nächste Woche ist erneut die Hochzeit, wenn ich ihm dann nicht zusage, sagt Melaire, wird Vater zornig sein.....
23.Julie
Sir Edmund drohte mir wieder.
Die Hochzeit ist morgen, ich will nicht! Ich kann ihn nicht ertragen!
24.Julie
Ich weigerte mich wieder... Vater kam in mein Zimmer und schlug mich, er sagte „ich würde ihm alles zerstören, das wäre die Chance gewesen...“
25.Julie
Sayja kam mich erstmals wieder besuchen, meine beste Freundin... Sie ist eigentlich meine Amme. Ich schüttete ihr mein Herz aus, doch Hoffnung hatte ich nicht. Aber sie verstand und ward entsetzt über Sir Edmund! Sie erklärte mir alles,... dass es Unrecht war, was er tat! Die ganze Nacht war sie bei mir.
Wut und Zorn ist es, was ich empfinde. Die Alpträume werden langsam seltener, aber mir wird immernoch schlecht, denke ich zurück.
27.Julie
*hastig geschrieben*
Meine Sachen sind gepackt, sie entsagen sich meiner!
29.Julie
Vogelfrei... Ich bin vogelfrei... Melaire sah mich nicht einmal mehr an, als sie den Knecht vorschickte... In Richtung Osten soll ich gehen, auf eine törichte Nonne warten die sich meiner annimmt. Ich habe nicht viel mitbekommen... Ein wenig Gold, etwas Essen, eine Decke, zwei Kerzen und einen Dolch. Das Gold wird mir in diesem Lande nichts helfen... Wo schlaf ich die Nacht? Oh Mutter.. Vater..... Verflucht wie könnt ihr nur!
*Tränen überträufeln das Pergament*
3.Aught
Ich habe ein Heim gefunden, dass mich aufnimmt... Ich werde ich vorerst bleiben. Ich vermisse Sayja... und meine Eltern...
Verflucht sie Sir Edmund! Die Albträume finden kein Ende.... Verflucht sei dieser Schmerz, verflucht all diese Gefühle! Ich brauche sie nicht! Hass und Rache! Das ist alles was ich spüren will!
Ende des ersten Tagebuches von Laily Canmore