Die Anfänge der Anna Vestifex

Manche Spieler haben eine interessante Herkunft und haben diese in einer eigenen Geschichte festgehalten

Moderator: Vandroy

Die Anfänge der Anna Vestifex

Beitragvon Gast » Mi, 01. Aug 2007 14:40

Vor ein Paar Tagen erhielt ich ein seltsamen Brief.

Da Lupine, meine damalige Spielkameradin, es mit Mueh und Not geschafft hatte, mir die Kunst des Lesens beizubringen, traute ich mich die Brief zu oeffnen. Ich reihte langsam Buchstabe an Buchstabe - bis die Saetze einen Sinn ergaben.

Der Brief war in Gelehrtensprache verfasst, und es fiel mir schwer, ueberhaubt weiterzulesen. Doch ich verstand folgenden Zusammenhang:

Ich Anna Flindt hatte die Volljaehrigkeit erreicht, und durfte mich, so ich wolle, in einer Stadt einschreiben. Ausserdem laege fuer mich ein Paeckchen bereit. Sachen die Meine Eltern mir ins Koerbchen legten, ehe sie mich der Obhut der Schwestern uebergaben.

In diesem Paeckchen befanden sich: kunstvoll gearbeitete Babysachen aus Baumwolle, Ein kleines Seidendeckchen, eine Kleine Puppe aus Leinen, ein Brief und eine Geburtsurkunde.

Als ich die Babysachen und das Deckchen entdeckte, ward ich traurig. Meine Eltern mussten Reich gewesen sein, wenn sie so feine Stoffe besaßen. Und solch Geschickte Schneider zu arangieren, war sicher auch nicht billig gewesen.

Die Sachen schienen fuer mich gemacht. Da jedes eine Apricotfarbene Stickerei trug:" Anna V."

V? Fragte ich mich?

Ich faltete die Geburtsurkunde auseinander.

"Anna Vestifex - geboren in Duo Carverna."

Weiter las ich nicht ich faltete den Brief auseinander.

"Mein liebes Kind," stand dort in grossen schwungvollen Buchstaben.

"Du fragts Dich sicher, warum ich dich den Schwestern in Obhut gab, und Dich nicht bei mir behielt.

Ich Fange von Vorne an. Ich lebte einst als Strassenkind und den Gassen vonDuo Carverna. Da lernt man nix gescheites. Ich auf jeden Fall, lernte das Betteln und Stehlen. Ich freundete mich mit einem jungen Mann an, der dem Selben Betaetigung nachging und ausserdem noch ein wenig schneiderte. Er verwichelte die Leute in ein Gespraech, waehrend er Hosen flickte, und Huete schneiderte, und ich raeumte ihnen die Taschen aus. Nicht sehr loeblich muss ich gestehen. Doch was sollte ich tun - ich hatte nie eine Besodnere Begabung. Ich konnte Musizieren, schleichen, und hatte so kleine Hande dass sie fast wie von selbst in die Taschen anderer Leute Glitten.

Dein Vater - der Schneider, kam durch meine flinken Haende manches Mal an Seide, als er einem Zauberer seinen Hut anpasste, oder einer Dame in Ihren neuen Mantel Half.

Ich wurde Bald bekannt - der Name Calalia die Morgenrote (wegen meines Aprocotfarbenen Umhangs) war gefuerchtet, doch mit den Roben deines Vaters koennte ich mich immer wieder verkleiden.

Wir hatten unser Quartier in der Stadtmauer aufgeschlagen, In einer Dunklen Ecke, Hinter einem Himbeerstrauch, war ein Loch hineingebrauchen , so dass man in den ungenutzten Gang kam. Wenn andere Diebe gewusst haetten wie geschuetzt man dort vor Wind und Wetter war, oder dass man dor ueberhaupt schlafen konnte, hatten wir diesen Platz nicht lange gehabt. Doch wir schlichen, und deckten das Loch immerwieder Sorgfaeltig ab.

Alles war gut, wir hatten nicht viel - doch fuer uns beide reichte es gerade. Wir kamen gut aus, bis sich im zweiten Winter unseres Liebes- und Diebesleben einiges aenderte.

Ich wurde zimlich bleich - und uebergab auch das wenige Essen was wir erhielten. Immer Magerer wurde ich. Dein Vater zog mir den Seidenumhang eines Kunden an, Gab mir die Robe einer reichen Frau, schleppe mich zu einem Heiler, dieser Bemerkte, dass ich mir keine Krankheit gefangen haette. Und begleuckwuenschte mich. Ich war entgeistert. Ich war schwanger.

Der Heiler meinte, damit es keinen Skandal gaebe muesste er uns zum Buergermeister schicken, uns trauen lassen. Deinem Vater ist fast jegliches Laecheln aus dem Gesicht gefallen, als er das hoerte.

Wie Du sicher weisst heiraten Diebe nicht - sie leben zusammen in Lebensgemeinschaft, bis sie sich irgendwann trennen und ihrer Wege gehen.

Doch dieser Heiler gab nicht auf. Und so wurden wir noch am Selben Tage ein Paar.

Calalia Vestifex, hiess ich nun.

In einer Schaurig kalten Winternacht gebar ich Dich - das ist nun 3 Stunden her, und ich merke wie mir langsam das Leben entrinnt.

Ich bat Deinen Vater, dich bei den Schwestern abzugeben. Babygeschrei wuerde unseren Unterschlupf verraten. Er wuerde nicht mal einen Tag mit Dir hier ueberleben. Ganz zu schweigen davon dass er Dich nicht ernaeren koennt.

Ich hoffe Du hast das Talent zum Schneidern geerbt..

Wandele niemals auf Diebespfaden, Mein Kind, es ist ein einsames Leben.

Calalia Morgenroth."

Still betreten faltete ich den Brief zusammen, ging in mich. Dann ging ich nach Yew, bat den Buergermeister er solle mich zum Stadtstein Geleiten. Dort schwor ich einen feierlichen Eid - der Stadt uns seinen Buergen nur gutes Zu Tun solange ich lebe. Ich wurde Einwohnerin.

Zur Zeit wurde mir erlaubt in der Schneiderei der Stadt zu schlafen. Dort ist es warm - und schoen - sicher besser als in einem Loch in der Stadtmauer. Mit Stolz trage ich meinen Namen - und mein Apricotfarbenes Kleid. Morgenrot.

(dies alles geschah vor vielen Jahren..)
Gast
 

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