Melancolie in Yew

Tratsch... "Habt ihr schon von dem Drachen gehört...?"

Moderator: Vandroy

Melancolie in Yew

Beitragvon Zzil T'Puuli » Mi, 19. Mär 2014 20:12

Eine junge Lederin saß in Yew vor ihrem Haus und starrte mit müdem Blick aus unergründlichen silberhellen Augen in ihren Gerbekessel, in dem eine grüngraue Pampe aus Ostardleder vor sich hinkochte. Sie trug weite bequeme Kleidung, die einen Großteil ihres Körpers verhüllte, und bis zu ihren Füßen reichte. Das einzige was aus der Kleidung hinausschaute, war ihr hübsches Gesicht.

Ausserdem trug sie eine großzügig geschnittene Lederkappe, die ihre Ohren bedeckte und pelzbesetzte Fausthandschuhe aus schwarzem Pantherleder, das sich gut von ihrer Schneeweissen Haut abhoben.
Angestrengt biss sie sich mit ihren ungewöhnlich langen und spitzen Eckzähnen auf die Lippe. Jedoch ohne sich zu verletzen.

Ihr silberweisses, seidig schimmerndes Haar schaute neckisch unter der Kappe hervor und fiel in leichten Wellen über ihre Schulter. Die Sonne die durch das Blätterdach der Yewbäume schien, zauberte ein Spiel von Licht und Schatten auf ihr hübsches Gesicht.

Sie schien undendlich einsam zu sein.
Und nachdem ihr exceptional Gerbepaddel aus Elfenbeinholz wiedermal zerbrochen war, ging eine Veränderung in ihr vor, ihre Augen leuchteten hell wie das Mondlicht, sie knurrte und ihre eh schon unnatürlich großen Eckzähne schienen plötzlich noch größer zu sein. Enttäuscht warf sie die Reste des Paddels von sich, wobei ihre Kappe verrutschte und ein paar Wolfsohren entblößte.

Hastig sah sie sich um und rückte klopfenden Herzens ihre Kappe wieder zurecht. Es war hellichter Tag, warum passierte das auf einmal mit ihr?
Sie konnte es sich nicht leisten als das enttarnt zu werden was sie war.
Und obwohl der Mond Felucca fast voll sein musste, konnte sie Wutausbrüche normalerweise unterdrücken.
Noch seit sie hier angekommen war, war nichts mehr normal gewesen.
Ihr fehlte jemand an ihrer Seite.
Jemand auf den sie sich verlassen konnte.
Jemand der sie liebte wie sie war.
Der sie nicht verlassen würde.
Weil sie sich des Nachts in ein reissendes Tier verwandelte.

Niemand hatte sie gesehen.
Oder doch?
Was war das für ein merkwürdiger Schatten dort hinter dem Baum?
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Beitragvon Lynia » Sa, 12. Apr 2014 11:55

Lynia lief vorsichtig auf nackten Füßen einen ewig langen Weg entlang, der in der Nähe der Felder verlief.
Als sie erschöpft an einem Haus vorbei schlich, huschte sie hinter einen Baum. Von dort guckte sie mit ihren violetten Augen auf den Zaun. Sie glaubte ihren Augen nicht. Sie entdeckte jemanden dem die Kaputze herunter fiel.
Erschrocken zuckte sie zurück. So etwas hatte sie schon lange nicht mehr gesehen, zwei behaarte Wolfsohren.

Lynia lief lieber weg, nicht das derjenige sie noch entdeckte.
Sie dachte bei dem Anblick an ihre Mutter, die auch ein Werwolf gewesen war.
Doch ihre Mutter wurde von jemanden verraten und gehängt.

Nur wusste keiner, dass es Lynia noch gab.
Sie war für viele nur ein sehr fleißiges und höfliches Mädchen,gerade einmal 7 Sommer alt.
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Beitragvon Zzil T'Puuli » Sa, 12. Apr 2014 12:07

Kleine nackte Füße liefen in panischer Angst den Weg entlang. Eine kleine Staubwolke bildete sich.

Zzil knurrte und setzte zum Sprint an.
Auf allen vieren hastete sie dem Mädchen nach und warf es um.
Der kleine Körper fiel ins weiche Gras.

Die Pfoten der Werwölfin, die in Lederhandschuhen steckten, hielten die zierliche kleine Person auf dem Boden, während sich Zzils Gesicht dem ihren näherte.

Die spitzen Zähne, die tagsüber im hellen Sonnenlicht etwas kleiner, aber immer noch bedrohlich waren näherten sich Lynia's Hals.

Ich werde dich töten müssen, Kleine. Du hast zu viel gesehen.
Du wirst mich verraten..
Beweg dich nicht. Es wird schnell gehen. Es tut nicht weh..

Zzils Stimme war rau, und hörte sich an wie ein leises Donnergrollen.

Immer näher kamen die Zähne, doch dann stoppten sie, Millimeter von der pochenden Halsschlagader entfernt.

Zzil stutzte, schnupperte..
Irgendetwas stimmte hier nicht.
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Beitragvon Lynia » Sa, 12. Apr 2014 12:40

Lynia sah sich um und bemerkte das sie verfolgt wurde.
RUMMS!

Sie lag auf dem feuchten kalten Rasen.

Lynia glaubte, dass eine weibliche, werwolfähnliche Gestalt über ihr war. Die Zähne der Gestalt kamen immer näher auf sie zu.
Lynia zitterte und wimmerte leise.
Sie kniff die Augen zusammen und erwartete jeden Moment gefressen zu werden.

Die Gestalt schnupperte an ihr, guckte verwirrt und ging von ihr runter.
Lynia blieb reglos auf dem Rasen liegen und wagte kaum zu atmen.
Ihre Kleidung war schmutzig von dem Rasen.
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Beitragvon Zzil T'Puuli » Sa, 12. Apr 2014 12:59

Es war nicht nur der leichte kaum wahrnehmbare Geruch nach nassem Hund, der Zzil verwirrte, sondern auch die Haltung die das junge Mädchen einnahm.

Die Kleine versuchte nicht länger zu flüchten, sie schlug nicht panisch um sich oder kreischte laut.
Sie verhielt sich ganz still und stellte sich tot.

Dieses gelang ihr aber nicht vollständig.
Das leise Wimmern des Mädchens rührte Zzils Herz.

Die Kleine war sehr jung.
Ihr rotes Haar hob sich leuchtend vom grünen Gras ab.

Zzil hasste es Welpen zu töten.

Doch es musste sein.

Eine halbmondförmige, sichelartige Klaue bohrte sich durch den Stoff des Lederhandschuhs.
Sie holte aus.
Dann ließ sie die behandschuhte Pfote sinken.

Ein Welpe. Sie war doch noch ein Kind.
Und nicht nur das. Sie war wahrscheinlich von ihrer eigenen Art.

Leicht strich sie das rote Haar aus Lynias Gesicht, ihre silberhellen Augen betrachteten das Mädchen.
Doch wenn sie so war wie sie selbst, wo waren ihre Wolfsohren?

Wer oder was bist du? flüsterte sie, und zerrte das Mädchen in den Schatten, hinter den Baum.
Ihre silbergrauen Augen blickten bedrohlich.
Die Stimme war kaum mehr als ein Hauch.
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Beitragvon Lynia » Sa, 12. Apr 2014 13:16

Meine M.. mama war eine Werwölfin, nn.. nur sie wurde ver.. ver .. verraten und gee.. ge. gehängt stotterte Lynia.
Lynia war immer erlich zu anderen Leuten.
Auch wenn es Fremde waren.
Ihre Mutter hatte Lügen über alles gehasst.
Und sie hatte jede Unwahrheit sofort gerochen.

Lynia atmete kurz durch, versuchte ordentlich zu sprechen.

Und meinen Papa habe ich nie gesehen sagte sie leise.
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Beitragvon Zzil T'Puuli » Sa, 12. Apr 2014 13:21

Scheinbar waren die Werwölfe in diesem Land anders.
Zzils Blick glitt über die kleine Gestalt, die vollkommen so aussah wie ein junges Menschen-Mädchen.

Es gab nichts, außer dem Geruch, das sie verraten hätte.

Und selbst dieser war nur auf kurze Distanz mit einer sehr feinen Nase wahrnehmbar.

Also bist du ganz alleine?
Zzil legte den Kopf schief.
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Beitragvon Lynia » Sa, 12. Apr 2014 13:31

Lynia betrachte das Gesicht der Gestalt. Das Wesen schien Mitleid mit ihr zu haben.

Dann antwortete sie mit einer traurigen, ehrlichen und glaubwürdigen Stimme Ja ich bin die einzige meiner Familie .

Lynia glaubte, dass sie die Gestalt trotz allem mochte. Sie konnte ihr alles erzählen.
Bei ihr fühlte sich Lynia wohl.
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Beitragvon Zzil T'Puuli » Sa, 12. Apr 2014 13:40

Traurig, aber furchtlos blickte das Mädchen sie an.

Zzil fuhr sich mit, der Hand durch dass silbern schimmernde Haar.
Strich sich ein paar Strähnen aus dem Gesicht.
Nein.
Diese Kleine war keine Beute.
Sie würde sie nicht töten.

Und wenn sie keine Beute war, durfte sie ihnen Namen wissen.

Zzil wusste selbst nicht, wie ihr geschah. Ihre Stimme war weich, sanft.
Mein Name ist Zzil T'Puuli. Du kannst mich Silberfell nennen.

Sie blickte sich hastig um. Hatte jemand diese Szene beobachtet?

Wenn du willst, kannst du gehen.

Sie ließ sie los.
Oder du kommst zu mir ins Haus. Hier ist es für uns beide nicht sicher..

Was du auch tust, sag niemandem was wir beide sind..

Wenn du nicht lügen willst, lache.. wenn jemand dich darauf anspricht.. lache sie aus.. hast du mich verstanden?

Ein Knurren begleitete diesen letzten Satz, wie um zu unterstreichen, wie lebensnotwendig er war.
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Beitragvon Lynia » Sa, 12. Apr 2014 13:53

Das Mädchen folgte Silberfell ins Haus.

Ja, Silberfell, ich werde einfach lachen! Darf ich für immer bei dir bleiben?
fragte sie.
Lynias Magen knurrte so laut das Zzil es hörte.
Ich bin Lynia. erwähnte sie und wollte der Wölfin die Hand geben, doch diese ging einfach stur weiter.
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Beitragvon Zzil T'Puuli » Sa, 12. Apr 2014 14:17

Dieses kleine Mädchen schien nichts zu verlieren zu haben.
Noch vor wenigen Augenblicken, hatte sie sie beinahe getötet.
Und nun folgte sie ihr vertrauensselig ins Haus.
Wann hatte ihr das letzte mal jemand bedingungslos vertraut?

Entweder war die Kleine besonders mutig oder sehr naiv. Vielleicht eine Mischung aus Beidem.

Oder einfach nur verzweifelt.
Sie war einsam. Hatte Hunger.

Darf ich für immer bei dir bleiben - hatte sie gesagt.. Diese klare, zarte Kinderstimme..

Zzil wandte sich ab, und öffnete die Gartentüre.
Huschte durch den Garten, vorbei an dem Gerbekessel und öffnete die Türe zum Stall, in dessen hinterster Ecke sich ihr Zimmer befand.

Als die Tür hinter beiden ins Schloss fiel, drehte sie sich um.

Für immer ist eine lange Zeit.. Welpe.murmelte sie.

Hinten im Raum stand ein gemütliches Bett mit schneeweißen Laken. davor eine Feuerstelle, an der man sich wärmen konnte, eine Kiste, ein Bücherregal ein Schreibtisch und ein Stuhl.

Auf dem Schreibtisch lagen mehrere Flaschen Wodka und einige Päckchen Blutmoos. Sie klirrten als Zzil sie hastig wegräumte.
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Beitragvon Lynia » Do, 17. Apr 2014 20:16

Lynia gähnte sehr vor Müdigkeit, jedoch hielt sie die Hand vor ihren Mund in dem zwei spitze Reißzähne blitzten. Ganz so wie es sich gehörte.
Sie fragte müde Wo darf ich denn schlafen?

Denn Lynia war ein höfliches Mädchen.
Sie half dem Schneider und schneiderte gerne Kleider.
Die sie dann selber anzog und feine Dame spielte.

Misstrauisch betrachtete sie die Flaschen und das rötliche moosähnliche Zeug.
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Beitragvon Zzil T'Puuli » Do, 17. Apr 2014 20:37

Zzil sah zerstreut aus, zog sich die Handschuhe aus und kaute auf ihren Nägeln herum.

Als sie sich dabei erwischte, hörte sie sofort damit auf und wühlte mit ihren Pfoten in der Kiste nach etwas essbarem.

Sie fand einige blutige Rippchen, und einen rohen Schinken.

Hier, fe. Nimm.

Dann betrachtete sie das Bett, das viel zu klein für sie beide war.

Nimm das Bett, ich brauche nicht viel Schlaf. Ich bin nachts meistens auf der Suche nach Beute.

Die Wölfin hörte ihre Worte, und konnte nicht glauben, was sie da sagte.
Wie schaffte es dieses kleine Wesen, dass sie sie nicht nur nicht auf der Stelle tötete, sondern dieses hilflose Ding auch noch in ihrem Bett schlafen lies.
So als wäre sie ihr eigener Welpe.
Was sah die Kleine nur in ihr?
Und was sah sie in der Kleinen, warum ließ sie sie gewähren, warum schickte sie sie nicht einfach fort?
Sie konnte nicht, sie würde selber gehen.

Ich eigne mich nicht als Rudelführerin, ich bin Einzelgängerin. Erwarte nicht zu viel von mir..

Du kannst hier bleiben, oder du kannst gehen, Welpe, der nicht von meinem Blut ist.
Ich erwarte nicht dass du hier bleibst.

Ich bin nicht traurig wenn du nicht mehr hier bist, wenn ich wiederkomme.

Was immer du tust, rühr die Dinge in meiner Kiste nicht an, die sind nicht für Welpen.

Es wird dunkel. Ich bin in der Taverne.
knurrte Zzil und strich sich über ihre Wolfsohren, setzte sich ihre Kappe wieder auf, zog sich ihre Handschuhe über, warf der Kleinen einen Schlüssel zu und verließ das Zimmer.

Dann huschte sie fort, in die laue Nacht hinein.
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Beitragvon Lynia » Do, 17. Apr 2014 21:13

Lynia bemerkte das Silberfell alleine sein wollte und ging.
Aber wo sollte sie denn hin niemand sah sie noch um diese Uhrzeit.
Niemand war da .
Sie lief zum Schneider vielleicht ließ sie ja er rein.
Aber auch dort schlief jeder.
Sie lief verzweifelt durch Ecken und Kanten und klopfte aber alle schliefen.
Also blieb ihr nichts anderes übrig als wieder zu Silberfell zurück zu laufen.
Sie war noch nicht wieder zurückgekehrt, alles war ruhig.
Lynia drehte den Schlüssel im Schloss, lief durch das kleine Zimmer hin zum Bett in der Ecke, warf sich darauf und schlief ein.
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Beitragvon Zzil T'Puuli » Do, 17. Apr 2014 22:39

Zzil blieb lange fort, zog durch die Clubs, Bars und Tavernen. Immer auf der Suche nach eine Beute, die ihren Hunger besser stillte, als ein Paar blutige Rippchen.
Doch sie war nicht so recht bei der Sache, und so kehrte sie ohne Beute aber doch etwas arg angetrunken nach Hause zurück.

Sie nahm ihre Lederkappe ab und lauschte in die Stille der Nacht.

Ob das kleine Wölflein fort war?

Nein.. sie roch es.. leise drehte sie den Zweitschlüssel im Schloss und versuche so leise wie möglich zum Fell zu kommen, das wie ein Bettvorleger vor dem kleinen weißen Bettchen lag. Das war gar nicht so einfach, denn sie hatte so viel getrunken, dass sie leicht schwankte. Beinahe hätte sie den Hocker umgeschmissen.
Ihre Hände tasteten in der Dunkelheit nach dem Bettvorleger, dort rollte sie sich zusammen und schlief ein.

Mitten in der Nacht hing plötzlich eine kleine zierliche Kinderhand vom Bett hinunter.
Zzil, immer noch schlafend störte sich nicht daran, als die Hand des Mädchens über ihr Gesicht und ihre Wolfsohren streichelte.
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