Im Regen

Tratsch... "Habt ihr schon von dem Drachen gehört...?"

Moderator: Vandroy

Im Regen

Beitragvon Niella Masnie aus Minoc » Fr, 03. Jan 2014 14:35

Abgewetzt, mit räudigem schuppigen Fell, schleppte sich Niella, die Werratte, durch die Gosse vor der Taverne. Dort, unter einer flackernen Laterne, blieb sie erschöpft liegen und rang nach Atem.

Sie hatte es geschafft, sie war in das Land zurückgekehrt, an das sie ihre schönsten Erinnerungen hatte. Hier konnte sie sterben. Daheim, endlich daheim.

Sie schloss die Augen, ihr Atem wurde ruhiger und war nun kaum noch wahrnehmbar. Sie war bereit Ybab zu folgen. Niella sah schon, wie die kleine Ratte in dem gleissenden Lichtkegel auf sie wartete. Sie kam sie abholen. Ihre kleine Ybab.

Niella war immer schon stolz auf ihre Brut gewesen, so tapfer hatte sie gegen die Seuche angekämpft und war schließlich doch gestorben.

Der Regen setzte ein, sie nahm es nicht mehr wahr.
Prasselnde Tropfen benetzten ihr Näschen und ihre Rattenöhrchen.
Wuschen etwas von dem Gestank nach Tod und Pest fort.

Friedlich lag die Rattendame dort. Bereit in das Licht zu treten...
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Re: Im Regen

Beitragvon Jyri aus Minoc » Sa, 04. Jan 2014 21:22

Jyri, die rothaarige Schülerin der magischen Künste, war unter einem sternenklaren Himmel durch dunkle Gassen gestapft und hatte überall Schatten der Vergangenheit lauern sehen. Fast meinte sie, sie dort in der Gosse ein unheimliches, rasselndes Atmen gehört zu haben.

Die Magierin lief schnell an einer Laterne vorbei, um die die Falter surrten. Wie diese geflügelten Wesen ließ sich Jyri vom Licht locken und entschwand in die Taverne.
Zuletzt geändert von Jyri aus Minoc am Mo, 06. Jan 2014 18:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Im Regen

Beitragvon Niella Masnie aus Minoc » Sa, 04. Jan 2014 21:39

Jemand stapfte nah an Niella vorbei. So nah dass die Gestalt in wallender Magierrobe fast auf ihre Schwanzspitze getreten wäre.

Niella bekam dies nur verschwommen mit.
Sie wollte etwas sagen, doch alles was sie zustande brachte war ein heiseres Röcheln.

Die Straßenlaterne gab ein letztes Flackern von sich und verlosch, doch
das Licht aus der Taverne fiel auf Niellas struppigen, zerzausten, regennassen Körper, dann fiel die Türe ins Schloss und Dunkelheit umgab Niella.

Wo war das Licht hingekommen?

Wo war Ybab?

Wo war die Göttin?

Es war der Rattendame nicht vergönnt gewesen zu sterben. Doch die Kraft weiterzuleben hatte sie auch nicht mehr.

Niella schloss die Augen. Eine Motte flatterte um ihr Ohr.
Es zuckte leicht. Dann lag sie wieder reglos da. Niella - allein.
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Re: Im Regen

Beitragvon Niella Masnie aus Minoc » Do, 09. Jan 2014 15:13

Als Niella kurz die Augen öffnete, duftete es nach Wald, Erde und Tannennadeln und es war ihr als ob ein Orangener Farbklecks vor ihren Augen tanzte.

Diese Farbe erinnerte sie an etwas schönes. Sie hatte nur vergessen was.
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Re: Im Regen

Beitragvon Alea aus Yew » Fr, 10. Jan 2014 23:20

Als Alea, die Tierliebe Zähmerin, auf ihren Abendtrunk in die Taverne wollte, sah sie etwas sich unter einer Laterne bewegen.
Als sie näher ging sah sie eine in sich zusammengekauerte, schwer atmende Ratte in einer Pfütze liegen. So schnell sie konnte legte sie ihren schweren Rucksack ab und wühlte darin herum.
Irgendwo müssen sie doch sein
Nach einigem Suchen hatte Alea die Bandagen, die sie suchte, in der Hand. Sie tränkte sie mit etwas Wasser und nahm da arme Tier vorsichtig auf den Arm um seine Wunden zu versorgen.
Ich nehme dich erstmal mit zu mir nach Hause! Dort wird Zanica, meine gute Freundin, dich heilen. Bald geht es dir wieder besser![/u]
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Re: Im Regen

Beitragvon Niella Masnie aus Minoc » Sa, 11. Jan 2014 01:43

Eine freundliche Stimme redete auf Niella ein, während sanfte Finger ihre Wunden säuberten und verbanden.
Das rosane Öhrchen der Rattendame richtete sich auf und drehte sich in die Richtung der Sprechenden. Doch der Sinn der Worte entzog sich Niella, so als würden die menschlichen Laute von ihr davonlaufen.

Einst vor vielen vielen Monden hatte Niella herausgefunden, dass Menschen nicht mit Gesten redeten, so wie die Squiek, sondern sie nur zur Unterstützung ihrer Worte gebrauchten.
Sie hatte es geschafft einige verdrehte menschliche Worte und Sätze zu übersetzen und hatte sich mit ihnen unterhalten können. Doch jetzt war sie zu geschwächt vom Fieber um die fremde Sprache richtig einordnen zu können.

Sie öffnete ihre bernsteinfarbenen Augen und sah die Fremde hilflos an.

Diese hatte wohl Mitleid mit ihr, denn Niella spürte plötzlich, wie sie hochgehoben wurde. Ihr wurde leicht schwindelig und ihre kleine Rattennase zuckte leicht, als sie die verschiedenen Düfte aufnahm.

Das Gewand der Dame roch nach sauberem Heu und den grooooßen Bäumen. Die Bäume die bei der Bibliothek wuchsen, und in der Nähe des Tempels. Das schimmernde Haar schnupperte nach Seife aus dem Badehaus in Vesper. Ein Duft von Honig, Äpfeln und Brot kam aus ihrem prallgefüllten Rucksack.
Ausserdem haftete der Geruch von verschiedenen Lebewesen an der fremden Frau.
Der Geruch von Pferden, Lamas, Ostarden. So ähnlich hatte Lianna gerochen. Aber das war nicht Lianna.

Niella erkannte es an der Stimme, dass es nicht Lianna war. Die Frau spach mit ihr. Doch Niella war zu müde um die Sprache zu verstehen.

Nur ein Wort erkannte sie. Freund-IN .... ininin? .. Freund.. in.
Freund war etwas gutes... Freund war Dnuerf...
Freund war Rudel. Man konnte Vertrauen haben.

Zahn-nica war eine Freundin? Redete die Frau davon?

Zahn-Nica Dnuerf? murmelte Niella kaum hörbar.

Niella hatte auch Zähne. Wunderschöne weisse Nagezähne.
Ob die Zahn-nica wohl gefallen würden? Und was Zahn-nica wohl für Zähne hatte? fragte sich Niella im Stillen und war in den Armen der fremden Frau, die sie forttrug eingeschlafen.
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Re: Im Regen

Beitragvon Zanica aus Yew » Sa, 11. Jan 2014 02:45

Was bist du denn so abgehetzt? sagte Zanica zu Alea, als diese hereingestürmt kam.
Sieh nur, Zanica, was, oder besser wen ich gefunden habe! Ich konnte Sie doch nicht dort liegen lassen, wir müssen uns um sie kümmern! Kannst du ihr helfen?

Zanica schaute in den vorderen Teil des Rucksacks, den Alea mit einem Tuch ausgelegt hatte. Warm verpackt und völlig zerzaust lag dort eine kleine Ratte. Die müden bernsteinfarbenen Augen nur halb auf, und konnte kaum gucken. Sie nahm sie behutsam aus der Tasche, legte ein Kissen mitten auf das Bett und legte die kleine Ratte vorsichtig nieder.
Dann fing sie an zu murmeln:
Munite!, Consanere Superior, Beoare! Atollere Intelligenciam, Atollere Cornuum!
Das sollte erstmal reichen sagte sie noch dazu.
Sie nahm eine kleine Decke und legte diese vorsichtig über das kleine Geschöpf. Nebandran stellte sie einen kleinen Krug mit Wasser und auf einen Teller legte sie Fleisch, Brot und Gemüse. Die Kerze auf dem Nachttischchen wechselte Zanica noch schnell aus, damit das Licht den Raum etwas erhellen sollte.

Komm Alea, wir gehen erstmal hinunter, sie muss sich jetzt etwas ausruhen!
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Re: Im Regen

Beitragvon Niella Masnie aus Minoc » Sa, 11. Jan 2014 13:07

Vollkommen in Sicherheit fühlte Niella stärkende Zauber auf sie einprasseln. Sie wuschen den letzten Rest der Pest aus Niellas kleinem geschundenen Körper. Sie war erkrankt und hatte überlebt.
Sie war nun imun.
Ein Gesicht, beugte sich über sie und deckte sie sanft zu. Dann verließ sie den Raum und zog die andere Frau mit sich.

War es diese Zahn-Nica?
Sie hatte sie tatsächlich gerettet.
Es roch nach frischgebackenem Brot, Mais und Kürbis. Und nach frischgebratenem Fleisch.

Der runde Käsemond verschwand am Fenster, und Niella verwandelte sich zurück. Von so groß das sie in einen Rucksack passte, zu ihrer normalen Größe. Ihr Fell wuchs ihre Nagezähne wurden größer. Ihre Schnurrhaare streckten sich und ihre Öhrchen reckten sich.
Darum also hatte die andere Frau sie nicht gesehen, sie war in ihrer kleinen Mondform gewesen.
Es war Käsemond.
Was ein Glück, dass die Tierzähmerin so gute Augen gahabt hatte.

Niella sah sich um. Nahm die Bettdecke in die Pfoten und schlang sie um sich herum.
Wo war ihre abgewetzte Magierrobe die ihr von der CAM geschneidert wurde. In Kindergröße, mit einem großen Loch für ihren Rattenschwanz?
Wo war ihr Hut, in den man zwei Löcher geschnitten hatte, damit ihre Öhrchen herausschauen konnten? Die hatte sie sicher bei ihrer Verwandlung vor der Taverne verloren. Zusammen mit ihrem Zauberbuch...

So durfte sie doch niemand sehen! Selbst die Squiek hierzulande hatten ja schließlich ihre Hemden an. Und das wertvolle Buch sollte niemand finden. Schließlich waren darin die Geheimnisse der Vorbesitzerin und die von ihr selbst gespeichert.

Niella raffte die Bettecke um sich und öffnete ein Fenster. Das quietschende Geräusch ließ sie kurz innehalten. Ihre Schnurrhaare bebten. Dann schnappte sie sich das noch warme Brot auf dem Nachttisch. Sie nahm ihren Rattenschwanz zur Hilfe stützte sich auf ihn und kletterte sie hinaus.
Ein Stück der Bettdecke blieb hängen und riss. Der Fetzen klemmte im Fenster. Sie würden merken wo sie hinausgekommen war. Niella beeilte sich.

Kugelrund schien der Mond Trammel auf Niella - und sie wurde wieder klein.

Die Bettdecke, die sie in Pfoten gehalten hatte war nun viel zu groß und zu schwer. Niella ließ sie im Vorgarten liegen. Doch das Brot schleppte sie im Rattenmäulchen fort.

Geschwind verschwand sie in die laue Yewer Nacht. Sie war sich sicher, sie würde wiederkehren.
Wenn sie genug Käse zusammengetragen hatte um sich zu bedanken.

Aber zuerst wollte sie ihr Buch finden und die CAM aufsuchen.
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Re: Im Regen

Beitragvon Niella Masnie aus Minoc » Mo, 20. Jan 2014 20:51

Niella hatte ganz viel Käse gekauft und in Minoc eine Party gegeben. Da der Abend sehr lustig war, entschied sie, sowas öfter zu machen. Jetzt brauchte es nur noch etwas, was man feiern konnte.
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